[BS: Grosser Rat]: Neue Gleisverbindung Basler Centralbahnplatz

  • Die neue Gleisverbindung für die Tramlinie 8 auf dem Centralbahnplatz in Basel kann realisiert werden. Der Grosse Rat hat am Mittwoch einstimmig insgesamt 2,2 Millionen Franken für das Projekt bewilligt.

    Der Entscheid fiel mit 92 zu 0 Stimmen. Mit der zusätzlichen Gleisverbindung sollen die von der Viaduktstrasse kommenden Trams der Linie 8 den Centralbahnplatz künftig nicht mehr vor dem Bahnhof queren, sondern erst auf der Nordseite des Platzes. Dies soll laut der Regierung die Übersichtlichkeit der Fussgängerinnen und Fussgänger verbessern.

    Für für die neue Gleisverbindung wird mit Investitionen von rund 2,2 Millionen Franken gerechnet. Hinzu kommen Betriebskosten von 65'000 Franken pro Jahr. Die Bauzeit soll mehrere Monate dauern.

    Das Projekt war im Basler Parlament unumstritten. Für Kritik sorgte einzig, dass die neue Verbindung voraussichtlich erst Ende 2022 in Betrieb genommen wird. Mehreren Fraktionssprechende sprachen sich für eine frühere Inbetriebnahme aus. Der Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels (SP) betonte, dass der Kanton nur gering Einfluss auf den Zeitplan nehmen könne. Zumal das Plangenehmigungsverfahren beim Bundesamt für Verkehr ein Jahr daure.

    Die Idee einer zusätzlichen Gleisverbindung auf dem Centralbahnplatz war schon im Hinblick auf die im 2019 durchgeführte Sanierung des gesamten Tramknotens Thema. Sie fand im Parlament breite Unterstützung, liess sich aber nicht kurzfristig realisieren.

    Der Centralbahnplatz ist mit rund 22 Millionen Passagieren die meistfrequentierte Tramhaltestelle Basels. Der Platz wird von vielen als unübersichtlich und gefährlich wahrgenommen. Eine besondere Häufung von Unfällen ist dort jedoch laut Regierungsangaben nicht festzustellen.

    Quelle: bluewin.ch

  • Sehe diese zusätzliche Gleisverbindung auch nicht als das Nonplusultra (Vorteil weniger Platzquerung vor dem Bahnhofseingang, Nachteil 8er Richtung Innerstadt und 10/11er Richtung können nicht mehr gleichzeitig über die Nauenstrasse fahren). Aber andererseits kann eine zusätzlich mögliche Verbindung trotzdem nicht schaden. Nur einfach schade, dass man das nicht vor der Sanierung einplant hatte.

    Irgendwie fehlte einfach eine Diskussion über die Vor- und Nachteile. Erst wurde es anscheindend eher stillschweigend abgelehnt, dann Medien-mässig als Nonplusultra behandelt und nun baut man sie nachträglich halt doch.

  • Noch ein Gedanke bezüglich der Flexibilität (auf Zeiten ohne Parkhausbaustelle beim Kunstmuseum bezogen):

    Theoretisch könnte man es ja so machen, dass der 8er ausserhalb Stosszeiten via dem 2er-Gleis fährt. Während den Stosszeiten, wenn der 1er bis Bad. Bahnhof fährt und den Bahnhofseingang nicht kreuzt und die Schlaufe nicht benötigt wird und die Nauenstrasse-Kreuzung stärker belastet ist, könnte er wie bisher auf dem heutigem Gleis halten.

    So würde nie öfter als einmal pro 7.5 Minuten ein Tram vor dem Bahnhof durchfahren, gleichzeitig würde die Nauenstrasse-Kreuzung während den Stosszeiten nicht stärker belastet und es gäbe keine Konflikte zwischen End- und Unterwegshaltestelle mehr wie heute zwischen dem 1er und 8er. Nachteil wäre halt das zeitlich unterschiedliche und nicht direkt nebeneinanderliegende Abfahrtsgleis des 8ers, aber bei zuverlässig funktionierenden elektronischen Anzeigen wäre das nicht mehr so schlimm.