• Bevor Missverständnisse auftauchen:

    Nicht der Twindexx verliert die Zulassung, sondern die Lokführer hinter dem Röstigraben. Diese verlieren die Zulassung um den Twindexx zu fahren.

    60 welsche Lokführer wurden bereits auf dem Twindexx geschult. Da der Zug aber nicht auf der IC Linie 1 nach Genf eingesetzt wird, verfällt die Zulassung für diese Lokführer. Mindestens einmal im Jahr muss auf dem Fahrzeugtyp gefahren werden, sonst ist die Fahrerlaubnis für diesen Fahrzeugtyp weg.

  • Hat es, aber nicht nur. Die heisssen Temperaturen sorgten dafür, dass sich die Türstörungen seit Mai verdoppelt haben, zum einen aufgrund der Klimaanlage, zum anderen aufgrund fehlerhaften Einstellungen. Bombardier sollte das nun behoben haben.

    Ein weiterer Grund für die Störungszunahme ist der, dass die SBB die Twindexx Einsätze deutlich erhöht haben. Der IR13 wird seit Anfang Juni nun ausschliesslich mit Twindexx abgedeckt.

    Die Zuverlässigkeit dagegen stagniert seit April auf tiefem Niveau auf 3000 km ohne Störung (Vergleich: Ein IC2000 schafft über 10'000 km) und entspricht damit etwa 30% des Zielwertes. Die Züge sind nicht unzuverlässiger geworden, aber es ist stärker spürbar, weil pro Tag ein Drittel mehr Züge unterwegs sind (neun statt sechs), und damit zusammen einen Drittel mehr Tagesleistung erbringen (7500 statt 5000 km). Wenn nun alle Züge zusammen pro Tag 7500 km fahren, ein Zug aber durchschnittlich alle 3000 km eine Störung hat, dann kann man sich die Verfügbarkeit ausrechnen.

    Von der SBB vorgegebene Richtwerte betreffend Zuverlässigkeit wurden von Bombardier nicht eingehalten.

    Betreffend Übernahme hat die SBB bisher 16 Züge vorübernommen, die Übernahme von vier weiteren Züge im Juni scheiterte, weil die vier Fahrzeuge die Qualtätskriterien der SBB nicht erfüllten, Bombardier muss da noch nacharbeiten.

    Ansonsten verhält sich der Twindexx wie ein altes Schiff: Ist ein Problem/Defekt gelöst, bzw. Ursache gefunden, taucht das nächste auf, aktuell die Klimaanlagen welche auch nicht störungsfrei funktionieren, oder bei den Stromabnehmern, welche sich dann senken, wenn sie sich nicht senken sollten.
    An einen flächendeckenden Einsatz ist aufgrund der mangelhaften Zuverlässigkeit Stand heute nachwievor nicht zu denken, es wäre schon ein Erfolg, wenn die Züge Ende Jahr den IC3 übernehmen können.

    Gibt es neben all diesen schlechten Nachrichten auch positives zu vermelden?

    Ja, gibt es. Die Fahrkomfortprobleme konnten gelöst werden, der Twindexx ist nun in der Lage ohne Schütteln zu fahren, die Laufruhe ist mit EW IV vergleichbar und deutlich besser als ein RVD. Immerhin etwas.

  • Meiner laienhaften Meinung nach übertreibt man es einfach mit der (Software-)Komplexität, wenn die Klimaanlage für Türstörungen sorgen kann.

    Als anderes Beispiel die Hochrheinstrecke: Am zuverlässigsten funktionieren dort wohl die Überführungszüge, welcher von einer vom Rest des Zuges IT-unabhängigen "dummen" Diesellok gezogen werden. Wäre der normale Verkehr dort auch so, gäbe es sicher viel weniger Probleme. Dito beim CH-IT-Verkehr usw.

  • 20 Minuten berichtet: Pannenzug schaltet sich versehentlich selbst aus.

    https://www.20min.ch/schweiz/news/s…st-aus-24075441

    Zu "Klimaanlage sorgt für Türstörungen" kommt also noch "GPS beeinflusst Stromabnehmer". Irgendwo gibt es bestimmt auch noch eine Software-Verknüpfung von der Kaffeemaschine im Speisewagen mit dem Schlusslicht oder so.

    Solange man bei der Philosophie "möglichst viele Computerchips und möglichst viel Software reinpacken und alles zu einem nicht mehr durchblickbaren Knäuel verknüpfen, einfach weil man kann und es modern ist" bleibt wird es solche Probleme, über die unsere Grossväter wohl gelacht hätten, immer geben.

  • Zu "Klimaanlage sorgt für Türstörungen" kommt also noch "GPS beeinflusst Stromabnehmer". Irgendwo gibt es bestimmt auch noch eine Software-Verknüpfung von der Kaffeemaschine im Speisewagen mit dem Schlusslicht oder so.

    Solange man bei der Philosophie "möglichst viele Computerchips und möglichst viel Software reinpacken und alles zu einem nicht mehr durchblickbaren Knäuel verknüpfen, einfach weil man kann und es modern ist" bleibt wird es solche Probleme, über die unsere Grossväter wohl gelacht hätten, immer geben.

    Steuerung mit Computer ist ja schön und gut, aber dann sollte es so zuverlässig sein, das es auch geht.

    Und es sollte ne Rückfallebene haben, damit nicht bei der kleinsten Störung der komplette Zug/Tram still steht.

    Ich vermisse die Zeiten wo man ein Kurbeli reinstecken und losfahren konnte.

  • Cool mit Umfrage....

    Stand jetzt: Fast die Hälfte der Fahrgäste sucht sich eine Alternativ Verbindung.

    Die andere Hälfte lässt sich überraschen.

    Nur ein geringer Anteil freut sich auf die Fahrt.

    Nur stellt sich die Frage bei solchen Umfragen, wie stichhaltig so etwas ist. Ein Teil der Leser liest die Überschrift und sieht das Thema Pannenzug, SBB und Bombardier. Also muss man einen negativen Kommentar bezüglich "Stadler hätte es besser gekonnt" schreiben. So überrascht mich das Umfrageresultat nicht besonders. Ich würde sogar sagen, dass viele der Teilnehmer weder wissen, welcher Zug der Twindexx ist, geschweige denn bereits damit gefahren sind.

    Ganz nebenbei finde ich den Twindexx einen der angenehmsten Züge der SBB (abgesehen vom noch nicht behobenen Wackeln bei allen Zügen). Doch auch die Behebung von diesem Problem ist ja bereits gefunden und momentan in der Umsetzung. Bis jetzt hörte ich sehr positive Stimmen bei den angepassten Zügen.

    Dann wären noch die Störungen. Ich denke aber, dass dies auch noch behoben werden kann. Zeigt ja auch die bereits getätigte Entwicklung. Bei einem solch komplexen System ist es aber sicher auch extrem schwierig, solche nicht erwarten Beeinflussungen zu finden.

    Ansonsten finde ich ihn extrem modern, angenehm, gut klimatisiert und auch sehr leise und fahre sehr gern mit ihm.

  • War es nicht so, dass sich Stadler eben gerade NICHT um diesen Auftrag beworben hatte? Die wussten wahrscheinlich was sie erwarten würde. Ob Stadler das nun besser gekonnt hätte, ist meines Erachtens rein spekulativ.

    Ich kann mich meinem Vorredner bedingt anschliessen. Das Rütteln im Oberdeck ist nicht besonders geil, aber wenn die Züge fahren ist es eigentlich ganz okay. Ausserdem sind sie bemerkenswert leises (wenn man z.B. mit dem ICE1 vergleicht) und die Klimaanlagen finde ich auch in Ordnung (da kann der vielgepriesene IC 2000 bekanntlich nicht mithalten, m.E. auch die EW IV nicht). Gut, das ist eine neue Technikgeneration.

  • Schaut man sich die häufigen Meldungen auf einschlägigen Seiten oder Gruppen an, stimmen die Umfragen in 20 Minuten.

    Wo immer man auch nachschaut, bildet sich die gleiche Meinung, ganz so Unrecht können die Leser bei der Umfrage also nicht haben.

    Wenn fast die Hälfte der Stimmen nach einer Alternativverbindung sucht, kann man sich schon denken das diese genau wissen, was ein Twindexx ist, denn sonst würden sie ja nicht nach Alternativen suchen. So viel Kenntniss darf man den Kunden schon zutrauen, gewisse Pendler leiden fast täglich an der Unpässlichkeit der Züge.

    Heute sind auf der IR Linie 13 gleich zwei Züge hintereinander ausgefallen, gleich zwei Twindexx waren unpässlich.

    Laut Statistik ziehen die Twindexxen die Pünktlichkeit der SBB stark ins Minus.

    Durchschnittlich schaltet sich alle 12 Tage so ein Zug von selber ab, ohne das es gewollt ist.

  • Wie bereits gesagt ist die Meinung von Menschen, die etwas verstehen etwas anderes, als von jenen, die keine Ahnung haben. Und nein, was ich täglich so sehe ist, dass man den Unterschied zwischen einem FV-Dosto, IR-Dosto und IC2000 nicht unbedingt kennt. Gerade in meinem Bekanntenkreis (vor allem bei den Jungen) lautet das Motto hauptsächlich: lieber ein moderner Doppelstockzug (der Unterschied wird nicht immer gekannt) als die veralteten einstöckigen Wagen.

    Zurück zur Umfrage: Wenn man nun die Kommentare unter dem Artikel liest, dominieren Aussagen wie: "Meyer ist schlecht", "Stadler hätte das besser gekonnt", "Scheiss Bombardier" etc. Also Kommentare, die grössenteils nicht einmal einen Ansatz von Substanz beinhalten, sondern nur um ein SBB bzw. Bombardier-Bashing geht. Und genau diese Leute füllen auch die Umfrage im Artikel aus. Und genau solche Leute siehst du als qualifizierte Leser an? Das würde ich dann noch einmal stark überdenken. Aber wenn ich die Haltungen auch hier im Forum bezüglich gewissen Herstellern, kommen ihnen solche Umfragen und Kommentar sehr gelegen.

  • Nur stellt sich die Frage bei solchen Umfragen, wie stichhaltig so etwas ist. Ein Teil der Leser liest die Überschrift und sieht das Thema Pannenzug, SBB und Bombardier.

    Dazu kommt noch, dass nur ein Teil der Bevölkerung 20 Minuten (online) liest. Davon wird nur ein bestimmter Teil diesen Artikel anklicken (abhängig von mehr oder weniger passenden Überschriften, Titel-Symbol-Bild und, wo es das noch gibt, Header-Text). Und davon wird nur ein Teil die Umfrage ausfüllen, vor allem jene, die eine starke Meinung haben, die auch noch den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten passt.

    Eine Online-Umfrage (oder auch Kommentare) in irgendeinem bestimmten Artikel in irgendeinem bestimmten Medium oder auch unter einem bestimmten Social-Media-Post kann deshalb niemals wirklich repräsentativ sein.

  • Gestern musst so ein Twindexx von zwei BoBos abgeschleppt werde, der Zug war total kaputt und konnte auch nach vielen Versuchen gar nicht mehr starten lassen.

    Auf Facebook sind tolle Bilder aus Sargans zu sehen.

    Die Kunden auf der IR Linie 13 sehen das mit der Zuverlässigkeit wohl etwas anders, dort sind Verspätungen und Ausfälle an der Tagesordnung.

  • Gestern musst so ein Twindexx von zwei BoBos abgeschleppt werde, der Zug war total kaputt und konnte auch nach vielen Versuchen gar nicht mehr starten lassen.

    Auf Facebook sind tolle Bilder aus Sargans zu sehen.

    Die Kunden auf der IR Linie 13 sehen das mit der Zuverlässigkeit wohl etwas anders, dort sind Verspätungen und Ausfälle an der Tagesordnung.

    Dass die Kunden der IR Linie 13 dies anders sehen, glaube ich sofort. Diese haben auch täglich Erfahrung damit. Doch im Vergleich zur ganzen Schweiz fährt nur ein kleiner Teil der Kunden täglich oder überhaupt je mit einem Twindexx, da nur ein sehr kleiner Teil der Gesamtleistung der SBB mit diesem Fahrzeug abgedeckt wird. Dies ist ja auch ein Grund für den Einsatz auf dem IR 13. Man sammelt Erfahrungen in der Praxis, jedoch mit möglichst wenig betroffenen Kunden.

  • Am Wochenende fahren aber viele Twindexx ab Basel SBB.

    Neu ist 1 Leistung am morgen als IC 3 von Zürich nach Basel SBB.

    Und am Abend als IR 36 über Frick nach Zürich HB.

    Die SBB brauchen diese neuen Züge bald. Weil Fahrplan immer mehr ausgebaut wird