E-Bus-Pilot: Auf dem Weg in die Zukunft

  • Ich denke, dass hängt vom Betriebsplan des Betreibers ab.

    Willst Du übernacht alle Busse langsam laden, brauchst Du wohl pro Bus eine Station.

    Lädst Du alternierend, sprich Bus 1 verlässt die Ladestation für einen Kurseinsatz, Bus 4 rückt ein und wird an der gleichen Station, dann kommst Du mit weniger aus.

    Ich denke, hier entscheidet lediglich das Konzept.

  • Und nach dem Ende des Versuchs wird mitgeteilt werden, dass das mit den Elektrobussen leider doch noch nicht ganz reif ist, weil viel zu teuer und zu umständlich (ständiger Fahrzeugtausch mitten am Tag, viele Leerkilometer, etc.) und man doch nochmals Dieselbusse kaufen wird...

    Mit dieser Befürchtung bist du nicht alleine:

    Pro Trolleybus (neu Komitee pro Elektrobus): Kein untauglicher Versuch mit nur einem Elektrobus

    IGÖV: Elektrobusse bei der nächsten Beschaffung ohne Probebetrieb

  • Elektrobus in Ehren, aber es sollte aber auch nicht so sein, dass das U-Abo deswegen 1500 Franken kostet im Jahr. Ausserdem sind es noch 9 Jahre bis die Pflicht ruft im Jahr 2027, und schaut vielleicht einmal zurück was vor neun Jahren im 2009 zum Thema vorhanden war. Ich denke bis es soweit ist, wird sich die Technik insbesondere bei den Stromspeichern gehörig weiterentwickeln. Das dies eine zwingende Notwendigkeit ist, hat man mittlerweile in allen Kreisen der E-Mobilität erkannt. Ich bin da zuversichtlich.

    Gruss

    Christian

  • Ich bin ja mal gespannt wieviel Platz im Fahrgastraum bei dem Bus nun wieder für die Technik in diesem Fall speziell für die Akkus geopfert wird.

    Schon die beiden Hybrid Gelenkbusse hatten einen grossen Technik Raum im Bus.

    Vom MAN über den Erdgas Citaro und heutigen Diesel Citaro wurde die Kapazität immer mehr abgebaut.

    Technisch gesehen ist der Begriff Batterie falsch, denn eine Batterie kann man nicht wieder aufladen.

    Es müsst Akku (Akkumulator) heissen, denn nur dies kan man wieder aufladen.

    Leider wird das immer falsch bezeichnet.

  • Mit dieser Befürchtung bist du nicht alleine:

    Pro Trolleybus (neu Komitee pro Elektrobus): Kein untauglicher Versuch mit nur einem Elektrobus

    IGÖV: Elektrobusse bei der nächsten Beschaffung ohne Probebetrieb

    Hierzu der heutige Artikel aus der bz, der die Medienmitteilungen der beiden Vereine/Verbände inhaltlich zusammenfasst:

    Quelle: bz (AZ) vom 26.01.2018

  • Was ich nicht ganz verstehe ist, womit die Gasbusse 2020/2022 ersetzt werden sollen. Schafft man zu diesem Zeitpunkt noch Busse mit einer Antriebstechnik aus fossilen Ressourcen, dann müssten diese ja spätestens 2027 abgestossen werden.

    Hier der Auszug aus dem ÖV-Gesetz ( SGS BS 910.10 )

    1bis

    Der Kanton strebt im öffentlichen Verkehr den Einsatz von 100% erneuerbaren Energieträgern an, unter Ausschluss von Agrotreibstoffen und nachwachsenden Rohstoffen. Er sorgt für einen möglichst geringen Energieverbrauch im öffentlichen Verkehr und legt die Emissionsanforderungen an die Fahrzeuge nach dem jeweiligen Stand der Technik fest.


    1ter

    Bei der Bestellung von Leistungen im Ortsverkehr schreibt der Kanton den Unternehmungen vor, dass im Regelbetrieb nach Ablauf einer Übergangsfrist von zwölf Jahren nur noch Fahrzeuge eingesetzt werden dürfen, welche die Vorgaben gemäss Abs. 1bis erfüllen. Der Kanton sorgt insbesondere auch dafür, dass das Tramnetz auf Kantonsgebiet ausschliesslich mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgt wird.

    Vielleicht kann ja mal ein mitlesender Journalist diese Frage aufgreifen!

  • Streng nach Wortlaut des Gesetzes wäre ja auch kein Biogas erlaubt? Das wird doch auch aus nachwachsenden Agro-Rohstoffen erzeugt?

    Zwar nur aus den sowieso anfallenden Abfällen derselben, was unproblematisch ist, im Gegensatz zu extra nur für Energie angepflanzte Pflanzen, wie etwa beim "Bio-"Diesel, worauf diese Formulierung wohl zielte.

  • Für die Produktion von Bio-Gas werden meiner Meinung nach "nachwachsende Rohstoffe" verwendet, ..., zwar in Form von Haushalts- (Küchen-) sowie Garten (Grüngut)abfällen, aber dennoch "grundsätzlich nachwachsend". Die Frage stellt sich aktuell sowieso nicht, da die IWB, Irrtum vorbehalten, keine 100% Biogas-Lieferung garantieren kann (ich meine, es sind derzeit 50%).

    "Erneuerbare Energie" zielt schon auf das Kriterium "CO2-frei" (und das ist eine Vergärungsanlage sowie Biogas nicht), wobei wir und darüber streiten können, ob Strom aus Pumpspeicherkraftwerken, welche (möglicherweise) in der Nacht mit billigem Atom- und Kohlestrom aus dem Ausland das Wasser wieder in die Speicherbecken hochpumpen und tagsüber damit teureren Tagestrom produzieren, wirklich als erneuerbare Energie gilt ... :/

  • Der Begriff Erneuerbare Energie ist eh ein sehr dehnbarer Begriff und eher missverständlich.

    Kohle, Erdgas und Erdöl, werden irrtümlich nicht als erneuerbar bezeichnet, sind es aber... der Prozess dafür dauert aber eben sehr lange.

    Solarenergie gilt als erneuerbar, wobei sie eigentlich nicht erneuerbar ist, denn hat die Sonne mal alle Brennstoffe verbrannt, wird es dunkel.

    Oder hat jemand eine zweite Sonne auf Vorrat? Aber auch dieser Vorgang wird noch etwas dauern.

    Genau genommen ist die Sonne eine atomare Energiequelle, wer Solarzellen auf dem Dach hat, dürfte eigentlich nicht behaupten er stellt keinen Atomstrom her.

  • CO2 frei ist auch wieder so ein Begriff...

    Jede Pflanze nimmt beim wachsen CO2 aus dem Umwelt auf.

    Genau die gleiche Menge CO2 gibt diese Pflanze beim Zerfall wieder ab, ganz egal ob durch Verbrennung oder Verrottung (Biogas).

    Biogas hat wieder das Problem mit der unsauberen Verbrennung, wodurch die Bestandteile von Motoren gerne mal aggressiver angegriffen werden, als bei normalem Erdgas.

  • CO2 frei ist auch wieder so ein Begriff...

    Jede Pflanze nimmt beim wachsen CO2 aus dem Umwelt auf.

    Genau die gleiche Menge CO2 gibt diese Pflanze beim Zerfall wieder ab, ganz egal ob durch Verbrennung oder Verrottung (Biogas).

    Mit "CO2-frei" meint man einfach, dass kein zusätzliches C von unter der Erde zu CO2 verbrannt und in den überirdischen Pflanzen-Luft-Kreislauf gebracht wird, denn nur das ist ja das Problem. Deshalb sind pflanzliche Treib- oder Brennstoffe für die CO2-Bilanz prinzipiell unproblematisch. Ein anderes Problem (neben der Qualität für die Motoren) ist aber natürlich, wenn Energie-Pflanzen Nahrungspflanzen-Anbauflächen verdrängen. Deshalb ist es ja auch sinnvoll, wenn das das Gesetz verbietet.

    Anders ist es aber, wenn, wie beim Biogas üblich, nur sonst nicht verwertbare Essens- und Verarbeitungsreste genutzt werden, die ohnehin angebaut wurden und sonst nur mit der selben CO2-Freisetzung nutzlos verrotten würden. Und je nach Auslegung wäre das mit dieser Formulierung auch verboten. Praktisch macht es wohl tatsächlich keinen Unterschied, da ja die Strategie (sofern es überhaupt eine gibt) nicht mehr in diese Richtung geht.

  • Mit "CO2-frei" meint man einfach, dass kein zusätzliches C von unter der Erde zu CO2 verbrannt und in den überirdischen Pflanzen-Luft-Kreislauf gebracht wird, denn nur das ist ja das Problem. Deshalb sind pflanzliche Treib- oder Brennstoffe für die CO2-Bilanz prinzipiell unproblematisch. Ein anderes Problem (neben der Qualität für die Motoren) ist aber natürlich, wenn Energie-Pflanzen Nahrungspflanzen-Anbauflächen verdrängen. Deshalb ist es ja auch sinnvoll, wenn das das Gesetz verbietet.

    Anders ist es aber, wenn, wie beim Biogas üblich, nur sonst nicht verwertbare Essens- und Verarbeitungsreste genutzt werden, die ohnehin angebaut wurden und sonst nur mit der selben CO2-Freisetzung nutzlos verrotten würden. Und je nach Auslegung wäre das mit dieser Formulierung auch verboten. Praktisch macht es wohl tatsächlich keinen Unterschied, da ja die Strategie (sofern es überhaupt eine gibt) nicht mehr in diese Richtung geht.

    Der Vorgang den Du beschrieben hast heisst "CO2-neutral". Effektiv "CO2-frei" ist zum Beispiel Geothermie.

    Gruss

    Christian

  • Und nach dem Ende des Versuchs wird mitgeteilt werden, dass das mit den Elektrobussen leider doch noch nicht ganz reif ist, weil viel zu teuer und zu umständlich (ständiger Fahrzeugtausch mitten am Tag, viele Leerkilometer, etc.) und man doch nochmals Dieselbusse kaufen wird...

    Es gibt Schnellladesysteme (wie Tosa in Genf, oder das Elektrobusprojekt in Bern), mit denen man den Bus ganztags einsetzen kann. Die BVB-Übung hinterlässt auch bei mir den Eindruck einer ProForma Übung, um Argumente gegen den Elektrobus zu finden.

    Sofern das Parlament in seiner Meinung nicht umkippt, wird dies nicht passieren, da gemäss ÖV-Gesetz die Fahrzeugflotte spätestens ab 2027 mit 100% erneuerbaren Energie betrieben werden muss.

    Wenn man die Entwicklung der letzten 10 Jahre anschaut bin ich eigentlich guter Hoffnung, dass die Technik in den kommenden 9 Jahre weiter ausgereift wird und bis 2027 eine gute ökologische Lösung zur Verfügung steht. Ob sie auch genauso "ökonomisch" sein wird, wird sich zeigen. Aber dies wird dann ein rein politischer Entscheid sein, wie und wofür man sich entscheidet.

    Das Problem ist, dass Busse mit erneuerbaren Energien viel teurer sind, als normale Dieselbusse. Aktuelles Beispiel: Die Verkehrsbetriebe St. Gallen haben einen Elektromidibus (Länge 8.9 Meter) bestellt, der kostet 650 000 Fr., ist also gleichteurer als ein dreimal so grosser Diesel-Gelenkbus.

    Wenn nun das Parlament darauf besteht, dass die BVB ab 2027 mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss, dann muss es der BVB gleichzeitig die Mehrkosten für die Anschaffung der Elektrobusse finanzieren, ansonsten hat die BVB keine Chance, das Ziel zu errreichen.

  • Da ich mich in Genf nicht so gut auskenne... mein Französisch jenseits von allem ist, frage ich mal hier in die Runde:

    Weiss jemand wie zu frieden man in Genf ist?

    Testet man da nur auf einer Linie oder? Rund um den Flughafen, wenns mir recht ist. Oder testet man auf mehren?

    Ich wäre ja dafür, wieder Trolleyleitungen zu verlegen.

    Zumindest bis an die Kantonsgrenzen.

    Zürich überlebt Trolleykabel, Luzern überlebt Trolleykabel, Bern und Genf, usw.

    Dass es bei uns ein Problem sein soll, kanns ja nicht sein.