RhB Rhätische Bahn

  • Die Rhätische Bahn ist um eine Attraktion reicher. Die Krokodillok Ge 6/6I 412 hat zum 75 Jahr Jubiläum des Glacier Express einen neuen Anstrich bekommen. Aber diesemal nicht mehr im üblichen braun, sondern blau. Passend zu den Salonwagen.

    Hier gibts ein Bild davon: Ge 6/6 I 412 in blau

  • Sieht zugegebenermassen nicht schlecht aus. Wie lange lässt wohl das entsprechende LGB-Modell auf sich warten? Ein grünes und ein rotes Krokodil gabs meines Wissens schon von diesem Hersteller.

  • Zitat

    Original von Pantograph
    Sieht zugegebenermassen nicht schlecht aus. Wie lange lässt wohl das entsprechende LGB-Modell auf sich warten? Ein grünes und ein rotes Krokodil gabs meines Wissens schon von diesem Hersteller.

    Ein blaues LGB Krokodil gab's vor zig Jahren mal. Und alles hat damals gelacht über diese Vorstellung. Letzten Sonntag überholt dann der IC Chur-Zürich, in dem ich gemütlich nach Hause brause, noch vor Landquart den Alpine Classic Pullman mit der blauen 412 an der Spitze. Kurz nach Sargans habe ich - glaubs - den Kiefer dann wieder nach oben gekriegt...

    412 sieht übrigens rundum "top-zwäg" aus, muss eben aus der Revision gekommen sein.

    Cheers, Lukas

  • Zitat

    Original von Lukas Lusser
    412 sieht übrigens rundum "top-zwäg" aus, muss eben aus der Revision gekommen sein.

    Die letzte Revision hatte die 412 im 2002. Sie hat nur erst seit letzter Woche den neuen blauen Anstrich, darum wirkt sie so "top-zwäg".

  • Zitat

    Original von Pantograph
    Ein blaues Krokodil gabs auch von LGB? Wusste ich nicht. Es sind mir nur das rote und das grüne bekannt. Somit hat die grosse Eisenbahn wieder einmal ein Modell zum Vorbild genommen!

    Hoi Pantograph,

    habe zur Sicherheit bei einem Kollegen nachgefragt, der seit Jahren intensiv mit der Spur IIm verbunden ist. Gemäss seiner Angaben gab's unter Katalognummer LGB 24402 circa vor drei-vier Jahren ein blaues Krokodil. Als Purist hat er die Finger davon gelassen, und meint es wäre damals Nr. 413 gewesen.

    In irgend einem Schaufenster sah ich's vor nicht allzu langer Zeit selber, gucke bei Gelegenheit nochmal vorbei zwecks Verifizierung dieser Angaben...

    @ Haribu: Merci für das Update mit dem Revisionsdatum. Habe daraufhin nachgegrübelt und in meinen Diaschachteln tatsächlich letztjährige Bilder in braun mit dem Alpine Classic gefunden, auf denen 412 zugegebenermassen auch top im Schuss wirkt. Weisst Du, wie vorübergehend oder dauerhaft der blaue Look sein soll?

    Lukas

  • Die soll sicher mal ein Jahr so verkehren und den Alpine Classic Pullman Express während des 75 Jahre Glacier Express Anlasses ziehen.
    Was danach mit der Lok geschieht, da gibts es verschiedene Spekulationen. Man hört das die Lok so in blau an LGB nach Deutschland geht um als Denkmal aufgestellt zu werden, dann war auch schon ein Abbruch ein Thema, aber das ist glaub wieder vom Tisch. Eine Rückverwandlung in braun ist auch nicht ausgeschlossen und sie weiterhin zu betreiben bis ein Defekt vorliegt.

    Hier noch ein Bildchen vom damaligen LGB Krokodil in blau. Diese Lok hat ein Kollege letztes Jahr in St.Moritz in einem Schaufenster gesehen. Nummer ist 415.

  • Die RhB weiss, was Dienst am Kunden ist und öffnet die Türen zu ihren Hallen. Die BLT bleibt BLT und organisiert keinen Tag der offenen Tür in Oberwil. Leider ist das Anggebliemli am 29. April bereits wieder in Basel!

  • Die BLT duldet keine fremden Besucher in ihren heiligen Hallen.

    Und sollte einmal einer in Rodersdorf im heiligen Kral ein Bild eines geheimen Oldtimers schiessen und sich danach erfrechen, es anschliessend ins Netz stellen, so findet eine interne Untersuchung statt, um zu klären, wie derjenige verbotenerweise die Gelegenheit bekommen hat, ein derart geheimnisvolles Foto zu schiessen.

    Die Geheimnistuerei der BLT hat aber auch gravierende Folgen:
    Mit einem Budget von 1.5 Mio. Franken, das sie zur Restaurierung von Oldtimerfahrzeugen zur Verfügung gehabt haben, haben sie es fertig gebracht, ein derartiges Geschwür wie den BEB 4 zu verunstalten und auch in den Anhängern historische Substanz zu zerstören. Es zeugt von Arroganz sondergleichen zu glauben, man könne alles selbst und erst noch besser als die andern und brauche keinen Rat von Fachleuten. Ich würde das, was mit dem BEB 4 geschehen ist, als Verschleuderung von Staatsgeldern und Zerstörung von historischer Substanz bezeichnen.

    Die BLT hat die Gelegenheit erhalten, dass Fachleute in einer Kommission Einsitz nehmen, die sie in der Restauration der Oldtimer beraten. Sie hat davon keinen Gebrauch gemacht und auf Eigengewurschtelei gesetzt, verbunden mit der betriebseigenen Geheimnistuerei. Die Leute, die den BEB 4 etc. verbrochen haben, haben nicht den Ansatz von Feingespür für Aesthetik, für Tramgeschichte und auch kein Herzblut für Oldtimer. Der grün-gelbe Anstrich ist zum Kotzen und historisch falsch, etc. etc. etc.. Sie wollten ein alt aussehnedes Fahrzeug, mit dem sie dem Publikum so genannte Oldtimerfahrten anbieten könnten. Das Resultat ist bekannt und oben ansatzweise erwähnt.

    Die BLT hält sich für ein modernes Unternehmen, im Grunde genommen ist es eine Wurstfabrik.

  • Was den BEB 4 angeht möchte ich folgendes anmerken:

    Vielleicht vorweg, die Farbgebung gefällt mir auch nicht.

    Historische Autentizität ist wertvoll wenn sie machbar und zulassungsfähig ist. Wie streng Zulassungsbehörden sind und weiss ich aus beruflicher Erfahrung. Der BEB 4 war abgemeldet und musste eine Neuzulassung bekommen, ein Verfahren bei dem Behörden nach Regeln und nach eigenem Ermessen Auflagen machen, ohne die ein Fahrzeug keine Zulassung bekommt. In einem solchen Fall kann man als Besizer des Fahrzeugs lediglich entscheiden ob die Auflagen erfüllt werden oder ob das Fahrzeug ein Stehzeug bleibt.

    Ein Beispiel wäre der Dampfer Rigi der nicht mehr zulassingsfähig ist

    Bevor man der BLT allzu laute Vorwürfe macht, muss man Wissen welche Umbauten aufgrund von behördlichen Auflagen nötig waren und was Geschmacksfragen der Projektleitung waren.

    Die emotionale Diskussion über Farbgebung finde ich unverständlich, da man jederzeit umlackieren kann.

    Viel schlimmer finde ich (aus Sicht des Technikers) wenn historische Substanz zerstört wird die das Fahrverhalten völlig verändert. Das schlechteste Beispiel ist der 126er, der staerkere Motoren bekommen hat und damit eine grössere Höchstgeschwindigkeit und natürlich die Schützensteuerung.

    So gesehen ist die Renovation vom BEB 4 besser als die vom 126 und zweifellos ist der 47er das Highlight.

    Der BLT muss man weiter zu gute Halten:

    - beim 12 wurde vieles besser gemacht.
    - der 13 wurde nicht verschrottet,
    - Die Hochzeitstorte ist genau so wüst wie 205 und 1308 aber wenigstens existiert das Fahrzeug noch.
    - Es wird überhaupt etwas revidiert, die BVB Oldtimer vor allem die Anhänger sind grösstenteils revisionsbedürfig und werden abgestellt wenn eine Revision nötig wäre.

  • Hendrik Mueller
    Diese Einwände sind im Grunde genommen alle richtig. Nur: Um die Farbgebung geht es zuallerletzt, ich betrachte diese auch als das allerkleinste Übel.

    - Bemerkungen zu den BVB-Oldtimern: Auch hier wurden in der Vergangenheit Fehler gemacht, die aus heutiger Sicht fast unverzeihlich sind. Ich bedaure es auch, dass der Ce2/2 126 zu starke Motoren mit Schützensteuerung hat und nicht mehr Zweirichtungsfahrzeug ist. Nur: Die BVB hat gelernt und nur dank perfekter Zusammenarbeit zwischen BVB, TCB und RhB ist eine derart hervorragende Restauration geglückt wie die des Wagens 47. Auch dieser Wagen muss neu zugelassen werden.

    - Zum BEB 4: Das Fahrwerk ist hervorragend restauriert und technisch und ästhetisch ein Meisterwerk (ausgeführt von RhB). Der Wagenkasten wurde in Biel restauriert von einer Karosseriefirma, die meines Wissens Autos und Lastwagen bearbeitet. Der Dreiachser BEB 4 ist ein Fahrzeug der Dreissigerjahre, ein Zweirichter mit allem Drum und Dran. Er hat statt der beiden Frontlampen eine einzige in der Mitte erhalten, hinten wurde alles weggerissen, ebenso Durchgangstüren, Übergangseinrichtungen, Verbindungsschläuche. Er hat ein Aussehen erhalten, wie er einmal als Zweiachser ähnlich ausgesehen hat, aber niemals als Dreiachser. Auf dem Dach wurden neuzeitliche Monster von Dachwiderständen montiert, das Schleifstück des Pantografen ist ebenfalls ein veritabler Stilbruch. Der Führerstand ist vollgespickt mit neuen Schaltelementen, die für den Betrieb zwar nötig sind, aber bei vorhandenem Sinn für Äshetik auch besser hätten ausfallen können. All diese Dinge haben weder mit Betriebssicherheit noch mit BAV-Zulassung etwas zu tun.

    Der TCB hat es geschaft, mit einem minimalem Budget einen perfekt restauriereten Oldtimer (inklusive BAV-Zulassung) zu erhalten. Die BLT hat mit einem viel höheren Betrag ein Produkt geschaffen, das es so nicht verdient hat. Es geht nicht um den Anstrich der BEB-Fahrzeuge, dieser ist wirklich nicht von hoher Relevanz, es geht um die Entscheidungsträger, die glauben, alles selber besser zu wissen und besser zu können und am Schluss mit viel Geld ein Produkt produzieren, das nur Kopfschütteln verursacht. Dies hat eben mit Betriebskultur und mit Geheimniskrämerei zu tun, ursprüngliches Thema dieser Beitragsserie.

    Von einem modernen und zukunftsorientierten Betrieb erwarte ich eine offenere Kommunikationspolitik und vor allem ein Zusammenarbeiten mit Gremien, die ähnliche Interessen verfolgen. Die Restauration 47 war ein Paradestück erfolgreicher Zusammenarbeit, der BEB 4 ist ein Lehrstück von Eigenpfusch.

  • @ Heiner:

    Der BEB 4 wurde bei Ramseier und Jenzer Bus+Bahn "aufgearbeitet".
    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie sie ihn so verpfuschen konnte, da sie jahrelang schönste Karosserien für Saurer, NAW und FBW Busse herstellte :(

  • BVBär: Ich denke, diese Firma hat ihre Arbeit schon recht gemacht. Die haben das korrekt ausgeführt, was von ihnen verlangt wurde. Die Arbeiten selbst sind kein Pfusch, das Holz-Interieur ist wunderschön.
    Pfusch ist das Entfernen (lassen) historisch relevanter Teile und das im Ausssehen massive Verändern des Fahrzeugs. In Biel können die nichts dafür.