Medienberichte über/mit BVB

  • Ich ziehe ein kostengünstiges Abonnement einer schnelleren Beförderung vor. Das weltstädtische Getue mit U-Bahn und Herzstück im Kanton Basel-Stadt ist aus meiner Sicht überheblich für die Anzahl dert im Einzugsgebiet lebenden Menschen.

    Es wäre einmal an der Zeit sich hinzusetzen kleinere Brötchen zu backen und pragmatische Lösungen zu entwickeln, welche auch finanzierbar sind. Da bietet sich z.B. eine Ringbahn Basel SBB - St .Johann - (Flughafen) - Kleinhünigen - Badischer Bahnhof - Basel SBB an. Wo mit dem Bau einer neuen Brücke über den Rhein der grösste Kostenblock anfallen dürfte. Mit einer genauen Analyse der Fahrwege der Kunden könnten die Verknüpfungen mit den heutigen Linien optimal bestimmt werden.

    Ein weiterer Knackpunkt ist die Funktion des Badischen Bahnhofs als DB Fernverkehrshaltepunkt.

    Gruss

    Christian

  • ... Vor einigen Jahren hatte der ÖV Basel noch eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 16 km/h, nun sind wir auf 7 km/h runter ...

    Wenn sich die Durchschnittsgeschwindigkeit innerhalb weniger Jahre mehr als halbiert hätte (von 16 auf 7) hätten ja Personal und Fahrzeuge mehr als verdoppelt werden müssen. Von dem her halte ich das eher für Fake News. Oder die 7 und 16 beziehen sich nicht auf dasselbe (z.B. nur Innerstadt vs. ganzes Netz). Leider ist die BaZ da nicht genauer.

  • Wenn sich die Durchschnittsgeschwindigkeit innerhalb weniger Jahre mehr als halbiert hätte (von 16 auf 7) hätten ja Personal und Fahrzeuge mehr als verdoppelt werden müssen. Von dem her halte ich das eher für Fake News. Oder die 7 und 16 beziehen sich nicht auf dasselbe (z.B. nur Innerstadt vs. ganzes Netz). Leider ist die BaZ da nicht genauer.

    Die 16 km/h waren vor etwa 10 Jahren die auf dem gesamten Netz.

    Auf was sich die 7 km/h bezieht, müsste man bei der BaZ nachfragen.

    Klingt aber auch zu langsam, da wäre laufen noch schneller.

  • Wenn wir grab beim Gehen oder Laufen sind: Was kann man eigentlich bei der BVB geltend machen, wenn man ein Billiget gelöst hatte und dann, weil das Tram oder der Bus der zuerst in 10 Min auf der DVI angekündet war nach 10 Min mit 20 Min oder mehr angekündet wird, doch zu Fuss gehe? =O

  • Da bietet sich z.B. eine Ringbahn Basel SBB - St .Johann - (Flughafen) - Kleinhünigen - Badischer Bahnhof - Basel SBB an. Wo mit dem Bau einer neuen Brücke über den Rhein der grösste Kostenblock anfallen dürfte.

    Hätte sicher auch Vor- und Nachteile.

    Aber ich fand es noch schade, dass man beim Bau der Nordtangente, die ja auch genau die Strecke zwischen Bahnhof St. Johann und der DB im Bereich "Thommy-Franck" umfasst, nicht auch noch gleich eine Bahnverbindung gebaut hat. Damit hätten sich, insbesondere auf der Dreirosenbrücke, sicher Synergien ergeben.

  • Auch wenn man es 1000x wiederholen muss: Eine Ring-S-Bahn wäre *nicht* billiger als ein Tunnel durch die Innenstadt. Alles wurde bereits studiert und die Kosten geschätzt. Die am meisten vergessenen Punkte sind:

    - Elsässerbahn müsste zwingend ausgebaut werden - und diese verläuft über grosse Strecken in Tunneln, die zwingend in Tagbauweise erweitert werden müssten (=Grossbaustellen wie bei der Nordtangente).

    - "Brücke über den Rhein" tönt so einfach, wäre aber extrem komplex: Auf Grossbasler Seite gibt es oberirdisch keinen Platz, da müsste zwingend ein Tunnel gebaut werden. Zudem müsste die Strecke in praktisch allen Varianten französisches Territorium berühren - Binationalität hat noch jedes Projekt komplizierter und zeitaufwändiger gemacht. Auf Kleinbasler Seite ist ebenfalls kaum Raum. Die "Hafenbahn" zu benutzen ist naiv, denn auch diese einspurige Güterstrecke müsste massiv ausgebaut werden, was faktisch einer Neubaustrecke gleichkäme. Der Ausbau Genève Eaux-Vives - Annemasse - war auch eine oberirdische, einspurige Strecke - zeigt, wie es in der Realität aussieht: Faktischer Neubau als Tunnelstrecke.

    - Die Bahnhöfe müssten auch so genau gleich ausgebaut werden wie beim Herzstück, da gäbe es keine Einsparungen.

    - Ebenso die Zufahrtsstrecken wie z.B. die teilweise Führung der S-Bahn-Züge via Wolf.

    - Fabulierte Führungen der S-Bahn-Züge von Muttenz direkt zum Bad. Bf. hätten ebenfalls einen massiven Ausbau zur Folge, da die einfache Benutzung der Gütergleise schlicht nicht drinliegt: In Richtung Zentrum müssten die Züge über langsame Gleise am Nordrand des Rangierbahnhofs fahren, um auf die Verbindungsbahn einzufädeln - und zudem damit Muttenz umfahren. Was in seltenen Umleitungsfällen im Schleichtempo bereits heute erlebt werden kann, wäre im alltäglichen Betrieb nicht denkbar, deshalb eine neue Überwerfung zwingend. Zudem: S-Bahnen auf der Güter-Doppelspur der Verbindungsbahn müssten ebenerdig kreuzen, um die Perrons des Badischen Bahnhofs zu erreichen. Ergo müsste realistischerweise die sowieso nötige Überwerfung die Züge auf die Personenverkehrs-Doppelspur leiten, was ein verdammt grosses Bauwerk wäre. Ansonsten müsste auch eine Haltestelle Solitude komplett anders geplant werden, mit Perrons an allen Gleisen.

    Das alles wären nicht nur horrende Kosten - bisherige Schätzungen liegen jeweils auf gleicher Höhe der Kosten eines Herzstücks - der Nutzen einer Ring-S-Bahn wäre deutlich bescheidener als der des Herzstücks. Nehmt es bitte endlich alle zur Kenntnis: Die Leute wollen nicht an den Morgartenring, die Leute wollen in die Innenstadt. Die Pharma-Schwerpunkte würden vom Herzstück ebenfalls bedient, da bringt eine Ring-S-Bahn auch nichts. Und realisiert werden könnte eine Ring-S-Bahn auch nicht schneller als das Herzstück, im Gegenteil: Was Studien angeht, müsste eine Ring-S-Bahn praktisch bei Null anfangen, und die Bauarbeiten wären definitiv komplexer als ein praktisch zu 100% bergmännisch bohrbarer Herzstück-Tunnel. Jeder angenommene Zeitvorteil existiert somit schlichtwegs nicht.

    Ich weiss, alles off topic, aber es wäre echt nicht schlecht, wenn die Befürworter einer Ring-S-Bahn die Contra-Argumente wirklich mal zur Kenntnis nehmen würden ...

    Einmal editiert, zuletzt von TRJS (9. November 2021 um 23:02)

  • Wenn sich die Durchschnittsgeschwindigkeit innerhalb weniger Jahre mehr als halbiert hätte (von 16 auf 7) hätten ja Personal und Fahrzeuge mehr als verdoppelt werden müssen. Von dem her halte ich das eher für Fake News. Oder die 7 und 16 beziehen sich nicht auf dasselbe (z.B. nur Innerstadt vs. ganzes Netz). Leider ist die BaZ da nicht genauer.

    Das mit den 7km/h Durschnittsgeschwindigeit dürfte doch stimmen.

    Schon 2019 gab es eine Studie in der Basel sehr schlecht abgeschnitten hatte, etwas über 7km/h

    Seit dieser Zeit ist der ÖV nicht schneller geworden.

    Hier die Studie:

    https://www.avenir-suisse.ch/schneller-zu-fuss/


    Und eine weitere Studie zu den e-Bikes - diese fahren mit durchschnittlich 17 km/h durch die Stadt:

    https://www.basel-unterwegs.ch/de/360/2021/02…gsamverkehr.php

    Einmal editiert, zuletzt von Grenzacher (11. November 2021 um 23:35)

  • Dann können aber die 16 km/h nicht stimmen oder wurden nach einem anderen System gemessen. Wenn sich die Fahrzeiten innerhalb weniger Jahre mehr als verdoppelt hätten, wäre das ja ein Riesen-Thema gewesen.

  • Eine Studie aus der Küche von Avenir-Suisse basiert auf dem Weltbild des Neoliberalismus, da hat der ÖV keinen Platz, Aus diesem Grund hat man die Studienanordnung auch von Türklinke zu Türklinke gewählt. Mit all dem Beigemüse wie Fussmarsch (max. 5 km/h) und Wartezeit (0.0 km/h) usw. bekommt man die Durchschnittgeschwindigkeit gegenüber den eigenen Transportmitteln gehörig herunter. Damit passt es ins Weltbild des Auftraggebers, dass Investitionen in den ÖV für die "Füchse" sind. (w.z.b.w.)


    P.S. Traue nur denjenigen Statistiken (Studien), die du selbst gefälscht hast.

    Gruss

    Christian

  • Naja da müsste man zuerst mal schauen bis wo nach dieser Methodik das Stadtgebiet geht. Wenn man die Stadtgenze mit der Kantonsgrenze von Basel-Stadt gleichsetzt dann wundert mich dieses Resultat nicht. Zitat: "Mithilfe von http://www.googlemaps.ch/ haben wir stichprobenartig Reisegeschwindigkeiten innerhalb des Stadtgebietes berechnet." Da kann man ja kaum mit der S-Bahn fahren, allenfalls von Bahnhof SBB zum Badischen Bahnhof. Nimmt man mal alle Gemeinden in Baselland welche von den Tramlinien und der S-Bahn erschlossen werden wird das Resultat wohl etwas anders aussehen.

  • Oh ja, die Linie 6 könnte ein Paradebeispiel sein.

    - Neue Tempo 30 Zonen in der Innenstadt (oh ja, ich denke, das macht etwas aus)

    - neue enge Kurvenradien, welche eine niederigere Geschwindigkeit voraussetzen (Badischer Bahnhof, Riehen Grenze)

    - niedrigere Geschwindigkeiten in Riehen, da von Hochgleis auf Rasen umgestellt wurde.

    - niedrigere Geschwindigkeiten zeitweise (Riehen, Fondation Beyeler)

    so als ein paar kleine Beispiele.

    Dazu Dauerverspätungen, weil der Fahrplanmeister auf der Linie 6 oft gerade Mal eine halbe bis eine Minute Endaufenthalt hat, usw.

    Auf der Linie 2 hat man dann teilweise gerade grosszügige Aufenthalte auf der kleinen Linie, der 6er praktisch nichts... soll einer schlau draus werden.

  • Zu Domes Beispiel für die Linie 6 könnte man noch dazufügen: :

    Auf den Hochgleisen in Riehen wurde komplett die Kurvenüberhöhung * raus genommen.

    Ergebnis: Alle Kurven werden dadurch etwas langsamer durchfahren, das summiert sich auf.

    Trotz zusätzlichem Kurs gibt es in Riehen kaum eine Pause. Ab Nachmittag kommt dann sogar noch ein weiterer Kurs dazu, damit der Fahrplan halbwegs gehalten werden kann.

    * Weder Combino noch Flexity kommen mit überhöhten Kurven klar,

  • Auf die Schnelle habe ich ein kleines, nicht ganz repräsentatives Beispiel anhand grafischer Fahrpläne zusammengestellt. Vergleich Bahnhof - SBB Mustermesse Mo-Fr vormittags 1991 und 2021.

    1991: 19,7 Minuten

    2021: 20.8 Minuten

    In den Fahrzeiten enthaltene Streckenänderungen:

    damals Entenweidstrasse - Gasstrasse - Voltaplatz / heute Entenweidstrasse -Bahnhof St. Johann -Voltastrasse - Voltaplatz

    damals Mustermesse auf dem Platz / heute Mustermesse am Riehenring.

    Fazit: Also so schlimm wie da getan wird ist es wahrscheinlich nicht.

    Ich schaue mal im Archiv nach den grafischen Plänen aus den 70-ern.

    Gruss

    Christian

  • Habe in einigen alten Fahrplänen nachgeschaut:

    6er Allschwil Dorf - Riehen Grenze (jeweils wochentags um ca 14 Uhr):

    1972: 43 Minuten

    1977: 41 Minuten

    1995: 42 Minuten

    2014: 42 Minuten

    2021: 44 Minuten

    Von einer Verdoppelung der Fahrzeit sind wir also sehr weit entfernt, selbst wenn die Verspätungsanfälligkeit zugenommen haben sollte.