Tramersatzbeschaffung BLT ab 2023: Be 8/10 Nrn. 4201–4225 TINA

  • Es könnte sein das die Ausschreibung auch auf das Fahrzeug von Stadler von Darmstadt passen könnte. Den Tramlink von Stadler schliesse ich aus. Das Fahrzeug das in Darmstadt von Stadler angeboten wurde ist 43 Meter lang und ein 5 teiler.

  • Der Entwurf für Darmstadt sieht jedenfalls spannend aus: die 43 Meter verteilen sich auf drei lange Wagenkästen mit geschätzt jeweils 10-11 Meter Länge, die jeweils auf 2 Drehgestellen laufen. Zwischen diesen drei Wagenteilen gibt es zwei kurze Sänften von ca. 5-6m Länge, die zwischen die Drehgestellwagen eingehängt sind.

  • Der Entwurf für Darmstadt sieht jedenfalls spannend aus: die 43 Meter verteilen sich auf drei lange Wagenkästen mit geschätzt jeweils 10-11 Meter Länge, die jeweils auf 2 Drehgestellen laufen. Zwischen diesen drei Wagenteilen gibt es zwei kurze Sänften von ca. 5-6m Länge, die zwischen die Drehgestellwagen eingehängt sind.

    Hier gibts auch ein Bild: https://www.urban-transport-magazine.com/stadler-liefer…bilo-darmstadt/

  • [...] Es ist möglich Drehgestelle in 100 % Niedertrams einzubauen - der Tramlink hat auch Drehgestelle - diese haben aber [...] den weiteren Nachteil, dass nur kleine Räder möglich sind, welche wiederum einen höheren Schienen- und Radverschleiss haben könnten, dazu ist durch die kürzeren Federwege der Fahrkomfort nicht ganz so hoch.

    Der Flexity hat meines Wissens nach doch auch Drehgestelle, oder nicht? Der Nutzen scheint mir halt nur sehr gering zu sein, da durch den niedrigen Wagenboden die Bewegungsfreiheit des Drehgestells stark eingeschränkt ist. Im Vergleich zu den starren Combino-Fahrwerken sicher eine Verbesserung, da der Kurveneinlauf etwas sanfter - da abgefedert - erfolgt.

    Ist dies den beim Tramlink anders gelöst?

  • Ich habe die ganze Zeit überlegt, woher ich das Konzept des Darmstädter Wagens kenne - jetzt hab ichs endlich: die Drehgestellanordnung der Endwagen entspricht dem des Leipziger Tramino NGT10. Nachdem Solaris seine Tramsparte zwischenzeitlich an Stadler verkauft hat, dürften die Konstruktionszeichnungen bei Stadler bestens bekannt sein.
    Der vierteilige Leipziger Wagen hat allerdings noch ein Jakobsdrehgestell zwischen den beiden mittleren Teilen des vierteiligen Wagens.

    Einmal editiert, zuletzt von Linie 21 (1. Mai 2020 um 21:15)

  • Ich habe die ganze Zeit überlegt, woher ich das Konzept des Darmstädter Wagens kenne - jetzt hab ichs endlich: die Drehgestellanordnung der Endwagen entspricht dem des Leipziger Tramino NGT10.

    Hier der Link zum Leipziger Tramino, für diejenigen, die das Fahrzeug nicht kennen. Ich dürfte den Wagen einmal In Leipzig selbst fahren, ...., war damals angenehm überrascht über den Fahrkomfort, da man ja bei Solaris automatisch immer nur an "billige Ostfahrzeuge" dachte ...

    https://www.solarisbus.com/de/fahrzeuge/s…tramino-leipzig

  • Ja, dieses Fahrzeug wollte ich auch gerade erwähnen.

    Durfte ich im Februar auch mal testen.

    Tolles Fahrzeug.

    Aber auch hier die Frage, wie gut es sich für Meterspur eignet.

  • Ja, aber hier kommen ja noch die Kurvenradien dazu. Fände es aber cool so was in der Art hier zu haben.

  • Darmstadt hat in der Ausschreibung für einen Meterspurbetrieb irrsinnig grosszügige 18m als befahrbaren Radius angegeben, da wird es tatsächlich spannend, wie biegsam die Konstruktion ist.

    Wären die 12m als befahrbarer Radius auch erforderlich, wenn man die Flexibilität einschränkt und nur die BLT-Strecken samt Umleitungsstrecken befahren werden müssen?

  • Der Flexity hat meines Wissens nach doch auch Drehgestelle, oder nicht? Der Nutzen scheint mir halt nur sehr gering zu sein, da durch den niedrigen Wagenboden die Bewegungsfreiheit des Drehgestells stark eingeschränkt ist. Im Vergleich zu den starren Combino-Fahrwerken sicher eine Verbesserung, da der Kurveneinlauf etwas sanfter - da abgefedert - erfolgt.

    Ist dies den beim Tramlink anders gelöst?

    Wird vielleicht so genannt, bloss dreht sich das bei Flexitys in den Kurven nicht. (Oder zumindest nicht erkennbar)

    Am besten man schaut sich das mal selber in einer engen Kurve an.
    Noch besser man schaut sich das im Vergleich zum Tango an, bei dem sieht man wie extrem die Drehgestelle ausschwenken in engen Kurven.
    Beim Flexity ist überhaupt keine Drehbewegung erkennbar, hier wird gleich der gesamte Wagenkasten um die Kurve gewuchtet.

    Beim Tango kann man sogar beides beachten. Die drei Drehgestelle vorne, in der Mitte und hinten, und die festen Laufgestelle dazwischen.
    Gerade im vorderen Modul ist der Flexity nicht viel angenehmer bei Einfahrt in eine Kurve als ein Combino.

  • Darmstadt hat in der Ausschreibung für einen Meterspurbetrieb irrsinnig grosszügige 18m als befahrbaren Radius angegeben, da wird es tatsächlich spannend, wie biegsam die Konstruktion ist.

    Wären die 12m als befahrbarer Radius auch erforderlich, wenn man die Flexibilität einschränkt und nur die BLT-Strecken samt Umleitungsstrecken befahren werden müssen?

    Glaube dann hätte man an der Schifflände beim 17er Probleme und die Schlaufe am Aeschenplatz wäre auch ein Problem.

  • Der Flexity hat meines Wissens nach doch auch Drehgestelle, oder nicht? Der Nutzen scheint mir halt nur sehr gering zu sein, da durch den niedrigen Wagenboden die Bewegungsfreiheit des Drehgestells stark eingeschränkt ist. Im Vergleich zu den starren Combino-Fahrwerken sicher eine Verbesserung, da der Kurveneinlauf etwas sanfter - da abgefedert - erfolgt.

    Ist dies den beim Tramlink anders gelöst?

    Sagen wir es so: Das Tram, welches 100% Niederflur ist UND gleisschonende Drehgestelle hat, habe ich noch nicht gefunden.

    Ja, der Flexity hat auch Drehgestelle, aber dank dem 100% Niederflur können diese ihren Nutzen nicht so ausspielen, wie es ein Teil-Niederflurtram wie ein Tango kann.

    Nur: Die Alternative bei einem 100% Niederflurtram waren bisher Fahrzeuge mit Losrädern wie Combino, Cobra, oder die alten Flexitys wie sie Genf hat. Und diese sind noch "gleisfressender" als die neuste Flexity-Generation.

    Der Flexity der BVB ist darum zwar nicht so gleisschonend wie ein Tango, aber er ist deutlich besser, als die alten 100% Niederflurtrams.

    Der Tramlink wiederum soll "angelenkte Fahrwerke" haben, welche noch gleisschonender sein sollen, aber wie sich das im Betrieb bewähren wird, muss sich erst zeigen.

  • Wird vielleicht so genannt, bloss dreht sich das bei Flexitys in den Kurven nicht.

    [...]
    Beim Flexity ist überhaupt keine Drehbewegung erkennbar, hier wird gleich der gesamte Wagenkasten um die Kurve gewuchtet.

    [...]
    Gerade im vorderen Modul ist der Flexity nicht viel angenehmer bei Einfahrt in eine Kurve als ein Combino.

    Deckt sich weitgehend mit meinen eigenen Beobachtungen.

    [...]

    Der Tramlink wiederum soll "angelenkte Fahrwerke" haben, welche noch gleisschonender sein sollen, [...]

    Klingt interessant, auch wenn ich mir die Funktionsweise gerade nicht so genau vorstellen kann.

  • Sieht auf jeden Fall so aus - ich gehe aber davon aus, dass die Visualisierung nicht den definitiven Endzustand der Wagen zeigt. Bei den ersten Visualisierungen der FLEXITYBasel hatte der Wagen auch einen "verkehrten" Stromabnehmer und sogar einen Rückspiegel.

  • Dass Stadler die Ausschreibung gewinnt, überrascht mich nicht wirklich, freut mich aber umso mehr.

    Was mich sehr überrascht ist die Wahl des Tramtyps, ich bin davon ausgegangen, dass Stadler den Tramlink ins "Rennen" schickt.

    Nun ist's also ein neuer Typ geworden. Der erste Eindruck ist vielversprechend.

    Sehe ich richtig, dass die BLT der BVB nachzieht und auf Holzsitze setzt?

    Das Bild ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Visualisierung von Stadler und zeigt nicht den definitiven Zustand.

    Wenn sich ein Bahnhersteller auf eine Ausschreibung bewirbt, dann legt er neben Plänen idR. immer auch eine Visualisierung bei, damit sich der Kunde das Aussehen vorstellen kann. Das wird hier auch so sein.

    Die Karosserie müsste gegeben sein, aber bei der Aussenfarbgebung und der Innenraumgestaltung dürfte die BLT nach Vertragsunterzeichnung mit Stadler das definitive Design festlegen. Persönlich hoffe ich sehr, dass die BLT nicht auf Holzsitze setzt, gerade angesichts der doch längeren Strecken wie nach Flüh oder Rodersdorf.

    2 Mal editiert, zuletzt von oberländer (10. Februar 2021 um 20:49)