Mit Billigbus von Zürich direkt zum Flughafen Basel

  • Trotz günstiger Flüge nutzen viele Zürcher den Easyjet-lastigen Flughafen Basel nur ungern. Grund: Die schlechte ÖV-Anbindung. Das ändert sich nun.

    Neidisch schauen manche Zürcher auf die Schnäppchenangebote für Flugreisen ab Basel. Easyjet fliegt von dort über 50 Destinationen an. Allerdings ist die Anfahrt zum Terminal kein Vergnügen. Einen eigenen Bahnhof wie etwa im Flughafen Zürich gibt es nicht und der Linienbus ab Basel SBB gondelt eher gemütlich durch die Quartiere, bis er dann am Ziel ist.

    Als Alternative bietet der deutsche Fernbus-Anbieter Mein Fernbus Flixbus nun elf Mal täglich eine umsteigefreie Verbindung vom Carparkplatz am Sihlquai in Zürich direkt zum Flughafen Basel an. Der erste Bus fährt bereits um 2.30 Uhr. Die Fahrt kostet laut einem Bericht der «Schweiz am Sonntag» nur 10 Franken.

    «Mehrwert für unsere Kunden»

    Beim Flughafen begrüsst man die neue Busverbindung erwartungsgemäss. Dies sei ein «Mehrwert für unsere Kunden», wird eine Sprecherin zitiert. Weniger für das Angebot erwärmen können sich ebenfalls erwartungsgemäss die Basler Verkehrsbetriebe, deren Buslinie dadurch Konkurrenz erhält. Ein Sprecher befürchtet Einnahmeverluste, die wiederum Mehrkosten für die öffentliche Hand zur Folge haben könnten.

    Quelle: http://www.20min.ch/schweiz/basel/…-Basel-13916650

  • Quelle: BZ Basel, 18.06.2016

  • Eine Frage der Sichtweise. Ich halte das Vorgehen von Flixbus soweit korrekt, da mit dem Halt auf der französischen Seite des EuroAirports eine internationale Relation bedient wird, wenngleich sie sehr nahe an der Grenze liegt. Der Betreiber hält mit seiner Linie 206 Lörrach - Basel - Winterthur - St. Gallen - München auch an der 8er-Endstation in Weil am Rhein und darf dort Passagiere nach Winterthur und St. Gallen mitnehmen. Gleiches betrifft Flixbus-Kurse von München via Konstanz nach Zürich, wo ebenfalls noch wenige hundert Meter von der Schweizer Grenze in Richtung Zürich eingestiegen werden kann. Diese Linie existiert nun schon einige Jahre, nur stand sie bei der Presse bislang weniger stark im Fokus als die Linie zum EuroAirport.
    In beiden Fällen käme auch niemand auf die Idee, Weil am Rhein plötzlich als Teil des Schweizer Hohheitsgebiets zu betrachten.

    Was die Basel-SBB-Aussteiger bei den Kursen Zürich - EuroAirport (- Frankfurt/Main) anbelangt, so kann Flixbus seine Kunden kaum an den Sitz im Bus anzubinden, bis dieser zum EuroAirport weiterfährt. Allenfalls könnte eine Gepäckausgabe am Bahnhof SBB verweigert werden, wobei das Gros der Zürich-Basel-Passagiere sowieso eher mit Handgepäck unterwegs sein dürfte.

  • Flixbus bietet die Kurse nicht nur ab Zürich, sondern auch ab Basel SBB (Meret Oppenheim-Strasse) nach Basel EuroAirport und zurück an. Es sind dies zurzeit mindestens acht tägliche Kurse in beiden Richtungen, zu einem Fahrpreis ab EUR 2.50. Auf dieser Strecke wird also klar die Linie 50 konkurrenziert, auch wenn dies nur für wenige Fluggäste eine Alternative darstellen dürfte.

  • Ja, aber solange er an den französischen Eingang fährt, ist es immer noch eine Verbindung Schweiz-Ausland.

    Wenn man da was ändern wollte, müsste es irgendeine Regelung geben à la "Haltestellen gelten nur als Ausland, wenn sie x Kilometer von der Grenze (oder einem Spezialgebiet wie dem schweiz. Flughafeneingang) entfernt sind".
    Solange das Kriterium nur lautet "Ausland/Inland", ist es egal, ob der Bus von Basel z.B. 1000 km an die franz. Atlanikküste fährt oder 5 km an die französische Seite des EuroAirports.

  • kann mir nicht vorstellen, dass die Schweiz das Recht hat zu urteilen, was Ausland zu werten ist, sobald aus nicht mehr auf schweizer Hoheitsgebiet ist.

  • Nicht nur illegal die Fahrgäste aussteigen lassen. (Was die Lizenz kosten kann!) sondern auch Illegal über einen gesperrten Platz fahren. - aber aber ...

  • Ist ja auch zu erwarten, dass die Regel "nicht aussteigen dürfen" in Realität nicht funktionieren kann. Ein einzelner Chauffeur kann ja schlecht bei Dutzenden Leuten kontrollieren, ob sie unerlaubt aussteigen oder nach einer Rauchpause nicht wieder einsteigen, insbesondere wenn er sich gleichzeitig noch um Gepäck und Billete kümmern muss.
    Und dass er, falls gut zureden nichts nützt, versuchen würde, alleine mehrere Leute mit körperlicher Gewalt am Aussteigen hindern, kann man ja kaum erwarten. Dafür müsste der Bus während allen Unterwegshalten in der Schweiz von mehreren Sicherheitsleuten umstellt werden oder die Reisenden müssten bis zur Grenze an den Sitz gefesselt werden.

  • Beim Einsteigen ID oder Pass einziehen beim Aussteigen im Ausland wieder abgeben - Problem gelöst. Nicht kundenfreundlich aber effizient. Und ohne ID gar nicht erst einsteigen lassen. Und sonst halt keine Zwischenstopps auf Schweizer Boden. Flixbus und Co ist das Kabotageverbot eh lästig also werden die sich nur dann wirklich um deren Einhaltung kümmern wenn der Bund sie dazu zwingt (hohe Bussen, Lizenzentzug).

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  • und auf welcher gesetzlichen Grundlage willst Du als Busbetreiben einem Bürger den Pass abnehmen?

  • Allgemeine Vertragsbedingungen. Wers nicht akzeptieren will nimmt halt den Zug. Personenkontrollen vor Discos etc. haben auch keine andere Grundlage.

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  • Nur so nebenbei:
    Z.B. Wer an der Besichtigungs-Führung des neuen Rocheturm in Basel teilnehmen will, der muss auch seinen Ausweis an der Porte deponieren, so wollen es die Roche-AGB's welche man akzeptieren muss.

    Dies ist also eine gängige Praxis welche einfach durchführbar ist - wer nicht damit einverstanden ist wird von dem entsprechenden Angebot ausgeschlossen.

  • Bei der Roche, wo das Areal eine Sicherheitszone darstellt, sehe ich das als legal,
    bei einer Busfahrt sehe ich das eher weniger als legal.
    Bin mir da zwar nicht sicher, aber ich denke, dass ein Transportunternehmen gesetzlich nicht
    ermächtigt dazu ist.


    PS. und offtopic: warst Du bei einer Rochführung? lohnt es sich?

  • [...]
    PS. und offtopic: warst Du bei einer Rochführung? lohnt es sich?

    Habe für dieses Jahr das aller letzte Ticket bekommen am 17. Dezember 2016. (Es gibt eine Warteliste)
    Nächstes Jahr gibt's wieder welche - Tipp sofort auf der Rochewebsite anmelden!

  • Danke
    versueche es zuerst mit einem Kollegen reinzukommen.

    Sollte das nicht gehen, werde ich diesen Tipp beherzigen.

    Gruss

  • Beim Einsteigen ID oder Pass einziehen beim Aussteigen im Ausland wieder abgeben - Problem gelöst. Nicht kundenfreundlich aber effizient. Und ohne ID gar nicht erst einsteigen lassen.


    Vielleicht etwas weit hergeholt: Aber wenn jemand trotzdem aussteigen würde, dann könnte Flixbus den einbehaltenen Pass oder ID ja auch nicht für immer behalten oder ihn gar vernichten. Irgendwann müssten sie ihn zurückschicken. Und da viele ja einen Pass und eine ID haben, könnte man eine Zeit lang auf das eine verzichten.
    Das liese sich natürlich lösen, indem über die AGBs in diesem Fall massive Aufwands- und Portogebühren fällig würden.

  • @Baragge - Da durch das widerrechtliche Verhalten des Fahrgastes der Transportunternehmer seine Lizenz verlieren könnte ist es sinnvoll
    den Ausweis zu deponieren. Auch wenn wie nach deinem Beispiel der Fahrgast «abhauen» würde, so kann der Transportunternehmer mit Hilfe des zurückbehaltenen Dokumentes
    bei einem Rechtsstreit gegen den fehlbaren Fahrgast vorgehen. (Nichtbefolgen der Anweisungen)

  • Interessant fände ich in diesem Zusammenhang auch, inwieweit regionale Verkehrsunternehmen in Deutschland schon gegen vorzeitige Aussteigende vorgehen (wenn überhaupt). Auch dort dürfen Fahrgäste nicht unter 50km transportiert werden, bzw. es muss jede mögliche Relation einer Linie von den zuständigen Behörden separat bewilligt werden. Und ich habe auch schon aus Deutschland von Leuten gehört, die vorzeitig ausgestiegen sind und diese Regelung damit umgangen haben.