Zugunglück in Bayern

  • Acht Tote – Retter müssen sich aus der Luft abseilen

    Ein Zugunglück in Oberbayern hat mehrere Tote und rund 150 Verletzte gefordert. Eine angekündigte Pressekonferenz verzögert sich bis 13 Uhr.

    Was bisher bekannt ist:

    • Gegen 6.50 Uhr sind in Bad Aibling in Bayern zwei Züge frontal zusammengestossen. Dabei verkeilten sich die Triebwagen. Ein Zug entgleiste, mehrere Waggons stürzten um.
    • Acht Personen sind ums Leben gekommen. Zudem zählt die Polizei über 50 Schwer- und rund 100 Leichtverletzte.
    • Das EDA hat Kenntnis vom Unglück. Informationen über Schweizer Opfer liegen noch nicht vor. Abklärungen sind im Gang.
    • Die Unglücksursache ist noch unklar.
    • Bei den Zügen handelt es sich um Triebwagen des Typs "Flirt 3" von Stadler Rail


    Stand 12:37: Ein weiteres Todesopfer wurde geborgen. Die Zahl der Toten steigt somit auf neun.


  • Ich habe hierzu eine kurze Frage:

    Bei dem Unglück sind ja zwei identische Züge zusammen gestossen.
    In den Medien liest man ständig, dass zwei von drei Blackboxes gefunden wurden.

    Wie kann das sein, dass es eine ungrade Anzahl von Blackboxes vorhanden sind?

    Hoffe dass der Grund für dieses Unglück bald gefunden wird. Auch wenn es niemandem betroffenem helfen wird.
    Aber vielleicht kann Solches in Zukunft vermieden werden.

  • Habe ich auch ne zeitlang nicht verstanden - aber hat nen ganz einfachen Grund:
    Es sind ein Dreiteiler und ein Sechsteiler zusammengestossen - der Dreiteiler hat nur eine PZB-Aufzeichnung, der Sechsteiler zwei...

    Grüsse,
    DÜWAG 624

  • Danke für die Ausführung.
    Warum hat ein sechsteiliges Fahrzeug zwei Blackboxen? Reicht da eine nicht?

  • Ich habe hierzu eine kurze Frage:

    Bei dem Unglück sind ja zwei identische Züge zusammen gestossen.
    In den Medien liest man ständig, dass zwei von drei Blackboxes gefunden wurden.

    Wie kann das sein, dass es eine ungrade Anzahl von Blackboxes vorhanden sind?

    Hoffe dass der Grund für dieses Unglück bald gefunden wird. Auch wenn es niemandem betroffenem helfen wird.
    Aber vielleicht kann Solches in Zukunft vermieden werden.

    Blackboxes?? Kannte das bisher nur in Flugzeugen. Ich nehme an, es sind die Fahrtenschreiber gemeint.

  • Fahrzeug Typ: Meridian (Auslieferung 2013)

    So wie es im Moment aussieht - ist menschliches Versagen wahrscheinlich.
    Die Streckentechnik wurde vor einer Woche erst überprüft und funktionierte einwandfrei.

    In den Fahrzeugen ist auch bewährte Sicherheitstechnik eingebaut, welche eine Schnellbremsung einleitet, wenn in einen gesperrten Streckenblock eingefahren wird.

  • BAD AIBLING (D) - Vier Lokführer befanden sich in den Zügen der Bayerischen Oberlandbahn, die am Montag in Bad Aibling zusammenstiessen.
    Drei der Zugführer kamen beim tragischen Unglück ums Leben.
    Der vierte Lokführer schwebt in Lebensgefahr.
    Unter den 3 getöteten Lokführern war einer Schweizer (30 Jahre alt)

    Blick 11.02.2016

    * Anmerkung Blick kann auch hier offenbar nicht zwischen Lok- und Zugführer unterscheiden.

  • Meistens recherchieren die Herrschaften von Ringier ja ziemlich lausig. Vielleicht ist Blick hier aber mal unschuldig. Der deutsche Verkehrsminister Dobrindt hat bei der Medienkonferenz ebenfalls von "Zugführern" gesprochen. Wie lautet btw die deutsche Terminologie?

  • Mit ziemlicher Sicherheit besitzen die Meridian-Flirte Zugsicherungsgeräte I60R Sytem PZB 90. In der Regel sind in Loks und in kurzen Triebwagen ein gemeinsames Gerät inkl. elektronischem Registriergerät verbaut. In längeren Triebzügen wird der Verkabelungsaufwand grösser und es werden dann für jeden Endwagen separate Geräte eingebaut. Registriert werden folgende Zustände und Ereignisse:
    Geschwindigkeit, Bedienung der Taster ("Wachsam", "frei" und "Befehl"), Eingabe der Lokführernummer und der Zugnummer, Zwangsbremsungen, Beeinflussung durch die Streckenmagente (500, 1000 und 2000 Hz), Zustand der Hauptluftleitung (nur die Entleerung bedingt durch Schnell-, Zwangs- oder Notbremsungen). Daher ist fraglich, ob die zweite relevante Registriereinrichtung des Sechsteilers oder die des Dreiteilers schon gefunden wurde, da ja sehr wahrscheinlich jene des Sechsteilers auf dem nicht betroffenen Führerstand gefunden wurde. Die macht ja aber über die Tastenbedienung und die Beinflussungen keine Aussage und ist daher nur bedingt aussagekräftig.

    Der Herr Dobrinth ist in meinen Augen der unfähigste deutsche Verkehrsminister, deutlich noch vor seinem Vorgänger. Bundesdeutsches, schweizerisches und österreichisches Hochdeutsch verstehen unter dem "Zugführer" die Person, die den Zug begleitet und die in einem gewissen Rahmen betriebliche Aufgaben übernimmt (in der Regel heute nur noch das Erteilen der Abfahrerlaubnis/Abfahrauftrag und die Zugvorbereitung (Bremsprobe, Führen der Wagenliste, Feststellen der Fahrbereitschaft), Führung des restlichen Zug(begleit)personales, früher auch Befehlsempfang, Rangierleitung auf Unterwegsbahnhöfen)

    Einmal editiert, zuletzt von DüWag 656 (13. Februar 2016 um 11:36)

  • Nun ist klar, dass der Fahrdienstleiter den Fehler begangen hat und beide Züge in den gleichen Block fahren liess.
    Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun gegen den Fahrdienstleiter wegen fahrlässiger Tötung.

    Radio Basilisk 16.02.2016

  • Das hätte der Fahrdienstleiter aber gleich sagen können, der wusste ja das er einen Fehler gemacht hatte.
    Stellt sich dann noch die Frage ob er dem Triebfahrzeugführer einen schriftlichen Befehl gegeben hat, ob es ein Ersatzsignal gegeben hat, oder wie das rote Signal sonst überfahren wurde.
    Der Triebfahrzeugführer musste dann die Befehltaste drücken, denn sonst bekommt er am roten Signal eine Zwangsbremsung (2000Hz Magnet)

    Einmal editiert, zuletzt von Grenzacher (16. Februar 2016 um 16:02)

  • Der 39-jährige Beamte hatte 20 Jahre Berufserfahrung.
    Er gab fälschlicherweise ein Sondersignal frei, welches zu dem fatalen Ereignis führte.
    Ihm drohen nun bis zu 5 Jahre Haft.
    Er ist momentan nicht in Haft, weil er nicht bewusst (vorsätzlich) gehandelt hat.
    Er wird an einem sicheren Ort beherbergt.

    Radio Regenbogen 16.02.2016

  • ich frage mich, ob ein Mensch, der mit diesem Gewissen weiterleben muss, nicht schon genug gestraft ist.

    alles sehr tragisch.

  • @'Dome
    Vielfach herrscht die fälschliche Ansicht dass Gesetzliche/Gerichtliche Massnahmen gleichgesetzt mit Strafe sind.
    Dies ist natürlich vom Grundsatz her ein schlichter Irrtum.

    Im Mittelalter bis hin ins 19. Jahrhundert setzte man Strafen aus. (Mit Schmerzen bestrafen)
    Heute in der Neuzeit nennt man dies Massnahmen.
    Eine Massnahme hat zB. den Sinn einen fehlbaren Mitbürger wieder auf die richtige Bahn zu bringen
    und ihm die Möglichkeit zu geben bewusster sein leben zu gestalten (zu leben).
    In der Haft hat man nähmlich sehr viel Zeit sich mit sich selbst auseinander zu setzen
    und sich einiges bewusster zu werden.

    (Dies trifft auf die Industiegesellschft zu - natürlich gibt es Länder welche sogar noch die Folter kennen)