Basler Oldtimertram «Dante Schuggi» auf dem Abstellgleis

  • Der Motorwagen Nummer 450 besser bekannt als «Dante Schuggi» ist ausser Betrieb.
    Grund dafür ist, dass das rund 100 Jahr alte Tram nicht mehr auf dem neusten Stand der Technik ist.
    Nach einer Intervention des Bundesamts für Verkehr liess die BVB die Dante Schuggi im Depot.

    Seit Januar 2015 finden keine öffentlichen Rundfahrten mit der «Dante Schuggi» mehr statt.
    Die Basler Verkehrsbetriebe BVB haben das Oldtimer-Tram aus dem Verkehr genommen.
    Dies nachdem das Bundesamt für Verkehr bei der BVB bemängelt hat, dass das Tram nicht mehr auf dem neusten Stand der Technik sei.
    Konkret geht es um das Bremssystem des Trams.

    «Konkret rüstet die BVB drei Anhängerwagen mit Magnetschienenbremsen nach.
    Bei der Dante Schuggi wird zusätzlich die vorhandene Magnetschienenbremse verstärkt», bestätigt BVB-Sprecherin Jelena Dobrivojevic.

    Mit diesen Anpassungen stelle die BVB sicher, dass die Oldtimerflotte auch künftige Anforderungen gerecht wird.

    Unklar ist, wie lang die «Dante Schuggi» noch ausser Betrieb ist.
    Die Arbeiten bräuchten viel Zeit und am Schluss müsse noch die Abnahme durch das zuständige Bundesamt für Verkehr erfolgen, heisst es bei der BVB.
    Abgeklärt werde derzeit auch, ob noch weitere Sicherheitsmassnahmen nötig sind.
    Wann wieder Fahrten mit Passagieren stattfinden, wisse man deshalb nicht.

    Teure Nachrüstung
    Schon heute zeigt sich jedoch, dass die Nachrüstung nicht billig ist.
    Allein die neuen Bremssysteme für die «Dante Schuggi» und ihre Anhängerwagen kosten rund 600'000 Franken, schätzt die BVB.
    Für die Ertüchtigung der gesamten Oldtimerflotte (Nachrüstung Bremsen, Revisionen, Unterhalt)
    bis zum BVB-Jubiläum im Jahr 2020 rechnet die BVB mit Kosten von insgesamt rund 1,8 Millionen Franken.

    SRF Regionaljournal Basel 24.11.2015

  • Dies bezahlt die BVB nehme ich an - als Eigentümerin.

    Die nicht öffentlichen Fahrten bezahlt der Besteller, die öffentlichen, die Fahrgäste.

  • @Sternschnuppe
    Einerseits werden private Extrafahrten angeboten und andererseits die besagten kulinarischen-Kursfahrten.

    Die Kursfahrten sind vom Caterer des Restaurant Landhus Herrn Michele Cuomo initiert.
    Somit ist sozusagen das Restaurant Landhus der Besteller dieser Extrafahrten, für seine Zwecke.

  • [...]
    Für die Ertüchtigung der gesamten Oldtimerflotte (Nachrüstung Bremsen, Revisionen, Unterhalt)
    bis zum BVB-Jubiläum im Jahr 2020 rechnet die BVB mit Kosten von insgesamt rund 1,8 Millionen Franken.

    Hoffen wir, dass zum 125 Jahre-Jubiläum der BVB im Jahr 2020 eine intakte fahrfähige Oldtimerflotte im Basler Tram-Museum zu erleben sein wird.

  • Und gleich noch die ketzerische Frage: wer bezahlt eigentlich den Spass? Diese Fahrten sind ja meist nicht öffentlich, also für private Gruppen bzw. gutbetuchte.

    Ehrlich gesagt finde ich Deine Frage zimlich daneben. Ersten ist sie suggestiv und zweitens ist sie unfair. Die privaten Extrafahrten decken einen Grossteil der Kosten der Oldtimerflotte. Die "Gutbetuchten", wie Du sie abschätzend nennst, leisten somit einen Grossteil am Erhalt der Wagen. Und für die Öffentlichkeit gibt es wiederkehrend die Möglichkeit, die Wagen an den gemeinsamen Betriebstagen von BVB und TCB ausgiebig zu nutzen - und das äusserdt günstig zum normalen Tarif. Für wenig mehr und Kosten für Speisen und Getränke gibts die Kursfahrt mit dem 163.

  • Ich finde das weder suggestiv noch unfair. Vielleicht etwas polemisch. Diese Oldtimerflotte ist doch sicher insgesamt ein Verlustgeschäft. Nett anzusehen, aber bringt nicht viel. Die Öffentlichkeit bekommt die Brosamen, muss aber vermutlich den Löwenanteil der Kosten berappen. Sind diese Kosten und Einnahmen transparent?

    Daher darf und muss man solche Fragen stellen.

  • @luesker
    Was wäre die Welt wenn nur der Kommerz regieren würde?
    Zum Glück gibt es noch den Non-Profit-Gedanken! Es gibt auch noch andere Werte!

    Und: Ja die Oldtimerbilanz ist sicherlich transparent ...

    Man lese die vorgängigen Artikel genau und kombiniere ...

  • Ich finde das weder suggestiv noch unfair. Vielleicht etwas polemisch. Diese Oldtimerflotte ist doch sicher insgesamt ein Verlustgeschäft. Nett anzusehen, aber bringt nicht viel. Die Öffentlichkeit bekommt die Brosamen, muss aber vermutlich den Löwenanteil der Kosten berappen. Sind diese Kosten und Einnahmen transparent?

    Daher darf und muss man solche Fragen stellen.

    Ja, es ist auch noch polemisch. Anstatt dass man froh ist, dass die lächerlichen 200 bis 300tsd CHF/a in etwas unvestiert wird, was uns hier im Forum alle erfreut, wird es im Blick am Abend Stil in den Dreck gezogen. Völlig ausblendend, dass es die Investitionsseite aufsummiert über mehrere Jahre zeigt und die Einnahmenseite unerwähnt bleibt. Und: das ist an dieser Stelle auch noch gesagt: die öffentliche Hand investiert Millionen in fragliche Kunstwerke, deren Kauf gesetzlich abgesichert ist. Der Kauf und die Anhäufung dient lediglich dem Werterhalt der Spekulationskunstwerke gut betuchter Spekulanten. Diese Gesetze wurden unter dem Deckmantel von Kunst und Kulturförderung von einschlägen, nämlich Geld en masse besitzenden Schichten durchgesetzt. Der grösste Teil der Sammlung des Kunstmuseums wäre nämlich just in dem Moment nichts mehr Wert, wenn nur zehn Prozent der Museen diese verkaufen wollten oder aber das Gros der Staaten die Investitionen in diese stoppte.

    Bitte um Likes, wenn ihr dem so zustimmt.

    2 Mal editiert, zuletzt von DüWag 656 (25. November 2015 um 14:00)

  • @luesker
    Pass bitte mit Deiner Polemik auf. Das Forum steht unter ständiger Beobachtung auch unter der der Verkehrsbetriebe. Deine Äusserungen sind echt demotivierend. Da wenden die Verkehrsbetriebe viel Geld auf für den Erhalt der Oldtimerflotte, und jetzt kommt ein Tramfreund und wirft ihnen Verschwendung vor! Das Geld stammt übrigens aus dem Fahrbetrieb, nicht aus den Steuern.

    Für meinen Teil bin ich sehr froh darüber, dass die Oldtimerflotte erhalten wird.

  • Diese Oldtimerflotte ist doch sicher insgesamt ein Verlustgeschäft. Nett anzusehen, aber bringt nicht viel. Die Öffentlichkeit bekommt die Brosamen, muss aber vermutlich den Löwenanteil der Kosten berappen.

    Dieses Statement ist nicht nur derb, sondern auch falsch. Das Geschäft rentiert offenbar, sonst würden nie neue Fahrer ausgebildet werden, nie technische Neuerungen gebracht und nie gewinnbringende Ideen wie Restaurant-Fahrzeuge übernommen. Kurz gesagt, wäre es ein "Verlustgeschäft" wie Du es abwertend nennst gäbe es keine Oldtimer.
    Schlussendlich liegt es auch im Interesse der BVB, für ein positives Image zu sorgen. Die Verkehrsbetriebe kämpfen mit einer alternden Arbeitskraft, da hilft originelle Werbung wie z.B. durch Oldtimerrundfahrten, neue Arbeiter anzuziehen. Viele Mitarbeiter geben mehr Steuern ab, die zu guter Letzt den öV voranbringen und auch die Oldtimerflotte fördern um schlussendlich noch rentabler zu sein!

    3 Mal editiert, zuletzt von Spurkranz (25. November 2015 um 18:00)

  • Sollten wir nicht alle froh und dankbar sein, das es so viele Freiwillige gibt, die sich um die Oldtimer kümmern, im speziellen der Tramclub Basel.
    Auch bei der BVB mit der neuen Führung hat ein Umdenken stattgefunden, es wird jetzt wieder mehr auf die Tradition geachtet.
    Was wäre ein Verkehrsbetireb der nicht auf seine Vergangenheit achtet und Traditionen pflegt?

    In letzter Zeit waren sehr viele Oldtimer Fahrten unterwegs, manchmal mehrere Fahrten mit mehreren Fahrzeugen täglich, das bringt auch einiges in die Kasse.
    Wenn man es weiter schafft so viele Fahrten zu vermarkten, ist die Zukunft gesichert.

  • Ich wollte nochmal nachdoppeln zum Thema "Kosten" Oldtimer:

    Gelesen haben wir eine grosse Summe über ausserordentliche Kosten, dazu kommen auch noch die Kosten für den laufenden Unterhalt (Standtage, Kleinreparaturen...). Die ausserordentlichen Kosten werden wohl, so wie es sich auch gehört, über längere Zeiträume abgeschrieben sprich auf viele Jahre verteilt. (sonst könnte ja auch der Kauf von 55 Bussen und 61 Strassenbahnwagen innert so kurzer Zeit finanztechnisch ebensowenig dargestellt werden resp. wäre ja die BVB von jetzt auf gleich pleite...)
    Auf der Einnahmenseite schätze ich mindestens 1000 Extrafahrten, geht man von durchschnittlich 500 Franken/Fahrt aus, mach das pro Jahr immerhin eine halbe Million Franken Einnahmen(Umsatz) aus. Hinzu kommen Betriebstage wie die Museumsnacht, wo die Wagen ja ebenfalls produktiv (fiktive Einnahmen) eingesetzt werden sowie die Stadtrundfahrt (reele Einnahmen)
    Summiert man die auf zehn Jahre auf, stehen dem gut fünf Millionen Franken Einnahmen gegenüber.
    Und schon sieht die Bilanz viel, viel besser aus.
    (Bitte beachten: alle Beträge sind reine Schätzungen, sie beruhen lediglich auf meinen Beobachtungen)

  • Kommt dazu, dass bei der BVB ein Angebot bestellt wird, was danach auch abgegolten wird (Steuergelder).
    Wie die BVB dieses Geld nun ausgibt, und mit was sie nun noch zusätzliche Einnahmen generiert (Einnahmen aus Billettverkauf, Werbung, Oltimerfahrten, etc) ist ihr überlassen.
    Das die Oltimerflotte vielleicht nicht selbst tragend ist und Querfinanziert werden muss, kann sein. Aber dafür werden KEINE STEUERN verwendet, sondern Geld welches die BVB aus diversen Quellen zur Verfügung steht.

    Querfinanzierungen kommen auch in der Privatwirtschafft auch des öfter mal vor ;)

  • Ich wollte nochmal nachdoppeln zum Thema "Kosten" Oldtimer:

    Gelesen haben wir eine grosse Summe über ausserordentliche Kosten, dazu kommen auch noch die Kosten für den laufenden Unterhalt (Standtage, Kleinreparaturen...). Die ausserordentlichen Kosten werden wohl, so wie es sich auch gehört, über längere Zeiträume abgeschrieben sprich auf viele Jahre verteilt. (sonst könnte ja auch der Kauf von 55 Bussen und 61 Strassenbahnwagen innert so kurzer Zeit finanztechnisch ebensowenig dargestellt werden resp. wäre ja die BVB von jetzt auf gleich pleite...)
    Auf der Einnahmenseite schätze ich mindestens 1000 Extrafahrten, geht man von durchschnittlich 500 Franken/Fahrt aus, mach das pro Jahr immerhin eine halbe Million Franken Einnahmen(Umsatz) aus. Hinzu kommen Betriebstage wie die Museumsnacht, wo die Wagen ja ebenfalls produktiv (fiktive Einnahmen) eingesetzt werden sowie die Stadtrundfahrt (reele Einnahmen)
    Summiert man die auf zehn Jahre auf, stehen dem gut fünf Millionen Franken Einnahmen gegenüber.
    Und schon sieht die Bilanz viel, viel besser aus.
    (Bitte beachten: alle Beträge sind reine Schätzungen, sie beruhen lediglich auf meinen Beobachtungen)

    Eine kleine Präzisierung zum obenerwähnten Beitrag; der Kanton Basel-Stadt hat der BVB ein Darlehen zur Beschaffung der 60 Tramzüge gewährt. Dies ist im Organisationsgesetz der BVB so vorgesehen und es ist auch ein sinnvolles Vorgehen...
    http://www.grosserrat.bs.ch/dokumente/100373/000000373416.pdf