Aeschenplatz: Bessere Verkehrsführung und attraktivere Gestaltung

  • Die Verkehrsführung am Aeschenplatz soll optimiert und dadurch die Verkehrssicherheit erhöht werden. Mit Gestaltungsmassnahmen soll der Platz zudem attraktiver werden. Der Regierungsrat hat dafür dem Grossen Rat einen Planungskredit über 1,15 Millionen Franken unterbreitet. Der Aeschenplatz ist ein bedeutender Umsteigepunkt im öffentlichen Verkehr, ein wichtiges Eingangstor zur Innenstadt für den Fussverkehr sowie ein zentraler Knoten für den Velo- und Autoverkehr.

    Der Aeschenplatz soll für alle Verkehrsteilnehmenden übersichtlicher werden. Die Verkehrssicherheit soll erhöht und der Aeschenplatz als Unfallschwerpunkt entschärft werden. Gestaltungsmassnahmen sollen den Platz zudem attraktiver machen.

    Da der Aeschenplatz ein sehr komplexer Verkehrsknoten und zentraler Stadtplatz mit unterschiedlichsten Nutzungsansprüchen ist, sind das nötige Ausmass und die Wirkungen von Massnahmen für dessen Neuorganisation und Umgestaltung zum heutigen Zeitpunkt kaum abschätzbar. Ein mehrstufiger Planungsprozess soll aufzeigen, wie die herausfordernde Aufgabe schrittweise angegangen und erfolgreich umgesetzt werden kann.

    Der Regierungsrat beantragt deshalb beim Grossen Rat einen Planungskredit in Höhe von 1,15 Millionen Franken, um eine vertiefte Abklärung und Planung zur Verkehrsführung sowie für eine Neugestaltung des Aeschenplatzes zu ermöglichen. Erste Resultate sind 2014 zu erwarten.

    Täglich passieren den Aeschenplatz zahlreiche motorisierte und nicht motorisierte Verkehrsteilnehmerinnen und –teilnehmer. Mit rund 45'000 täglichen Tram- und Buspassagieren ist der Aeschenplatz auch ein bedeutender Verkehrsknoten des öffentlichen Verkehrs in Basel. Die heutige Situation der Tramhaltestellen muss allerdings gemäss dem Behindertengleichstellungsgesetz sowie infolge der Inbetriebnahme neuer, teilweise längerer Tramzüge angepasst werden.

    Quelle: Medienmitteilung bs.ch

  • Die Verkehrsführung auf dem Aeschenplatz kann neu geplant werden. Der
    Grosse Rat hat dafür einen 1,15-Millionen-Franken-Kredit gesprochen,
    dies mit 58 gegen 8 Stimmen. Gegen Eintreten plädiert hatte die SVP, die
    ein Zeichen setzen wollte.

    bz 11.09.2013

    Einmal editiert, zuletzt von 4106 (12. September 2013 um 12:44) aus folgendem Grund: Beitrag in bestehendes Thema verschoben (4106)

  • UVEK unterstützt Neuorganisation des Aeschenplatzes

    Die Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission (UVEK) des Grossen Rats hat in einem eingehenden Prozess mehrere Varianten zur Neugestaltung des Aeschenplatzes geprüft. Sie kommt zum Schluss, dass der vom Regierungsrat vorgeschlagene Ansatz am überzeugendsten ist und beantragt dem Gossen Rat deshalb, der Ausgabenbewilligung über 1.4 Millionen Franken für die Projektierung der Neuorganisation des Aeschenplatzes zuzustimmen.

    Hier gehts weiter zur heutigen Medienmitteilung.

    Quelle: MM bs.ch

  • Umleitung 15er via Gartenstrasse, Fahrzeitverlängerung 1-3 Minuten, Linksverkehr an den Haltestellen damit es für die Fahrgäste beim Umsteigen gemütlicher wird (und ein Argument mehr um den Autos Platz wegzunehmen), aber dadurch Gleiskreuzungen, die immer ein (hier unnötiges) Kollisionsrisiko enthalten, von den Kapazitätseinschränkungen ganz zu schweigen (wer sagt dass in 20 Jahren dort nur der 15er fährt? Und was ist bei Betriebsstörungen, Baustellen, Umleitungen?)

    Typisch Basler Politik. Also wenn der Gewerbeverband, die Autolobby, die BVB und der VöV alle gemeinsam (!!!) gegen den Vorschlag sind, kann der nicht gut sein...

  • Vermutlich aufgrund meines beruflichen Hintergrundes, sehe ich das gaze etwas differenzierter. Ich habe ehrlich gesagt nicht verstanden, welche fachliche Kompetenz es den Gewerverband erlaubt sich anzumassen, den Bericht schlecht zu reden.

    Wie lange zerbricht man sich an diesem Platz schon den Kopf?? Nun liegt nach 1 1/2 Jahren Beratung ein Bericht vor, der lediglich festhält, welche Projektstudien-Variante man vertiefter weiterverfolgen soll. Nur weil man den durch den Gewerbeverband eingebrachten Vorschlag nicht unterstützt, muss man nicht gleich die beleidigte Leberwurst spielen und sich als "Experten" aufspielen.

    Ich bin weder pro oder contra dem Vorschlag; aber vielleicht sollte man sachlich an die Sache rangehen und den nächsten Planungsschritt verfolgen und abwarten.

  • Wenn man zwecks Innenperron Linksverkehr mit Kreuzungen in Kauf nimmt, könnte man sich ja auch überlegen, ob man stattdessen nicht lieber mittel- bis langfristig vom Einrichtungsbetrieb weg will.

    Bei nur einer Haltestelle mag so eine "Abkreuzung" ja noch drin liegen. Aber ab einer bestimmten Anzahl solcher Haltestellen wird dieser Nachteil wohl grösser als der Vorteil der einfacheren Trams und mehr Sitzplätzen in Einrichtungsfahrzeugen.

    Ab Inbetriebnahme der Limmattalbahn im Dezember ist Basel ja eigentlich das einzige Tramnetz in der Schweiz mit ausschliesslich Einrichtungsfahrzeugen (abgesehen von Oldtimern).

  • Wenn man zwecks Innenperron Linksverkehr mit Kreuzungen in Kauf nimmt, könnte man sich ja auch überlegen, ob man stattdessen nicht lieber mittel- bis langfristig vom Einrichtungsbetrieb weg will.

    In der Tat ... diesen Gedanken hatte ich auch. Ob man gleich teurere und vollständige Zweirichtungsfahrzeuge anschaffen muss, weiss ich nicht .... aber zumindest Fahrzeuge mit beidseitigen Türen erleichtern unter Umständen den Betrieb. Aber ob das Potenzial hierfür gross ist auf dem historisch gewachsenen Netz? Wenn man neue Netze und Linien plant, ist das sicherlich ein entscheidender Faktor.

  • Auch nach Lektüre des verlinkten Berichts ist mir eines nicht ganz klar geworden: wo kommen die Busse, insbesondere 80/81 genau hin? Wie sehen die Verbesserungen konkret aus? Bus 37 stellt ja auch irgendwie ein Verkehrshindernis dar.

    Angetönt wird es ja, aber die Zitronengelben sind heute sehr benachteiligt und erleiden manchmal gröbere Verspätungen. Vorzeitiges Wenden beim Hammermann ist dann die Folge. Zuerst (stadteinwärts) der Stau Zürcherstrasse, dann die Kamikazesituation (rücksichtslose Velos von beiden Seiten!) bei der Verzweigung Gellerstrasse, nachher die Behinderung durch gemütlich mittig pedalende Velos in der St. Alban-Anlage, "Kein Vortritt" bei der Einmündung in Aeschenplatz, sodann der Rechtsvortritt Dufourstrasse und zum Schluss warten auf Tram bei Aeschenvorstadt.

  • schj kurz- bis mittelfristig könnte das noch klappen, würde nebenbei auch gleich das Problem mit den fehlenden kurzen Flexity lösen oder zumindest entschärfen.

    Langfristig nachhaltig ist aber nur ein kompletter Neubau und -gestaltung des gesamten Platzes.


    Meine Idee wäre noch, dass man am Anfang der Aeschenvorstadt eine 4-gleisige Haltestelle für alle Tramlinien bauen könnte. Dazu müssten aber sicher die Apotheke und die Autospur rtg. Bankverein weichen auch die Trottoirs würden wohl etwas schmäler ausfallen als jetzt und man hätte Seite Bankverein eine Niveaukreuzung zwischen den Linien 3, 14, 15 rtg. Bankverein und den Linien 8, 10, 11 rtg. Bahnhof...

  • Vermutlich aufgrund meines beruflichen Hintergrundes, sehe ich das gaze etwas differenzierter. Ich habe ehrlich gesagt nicht verstanden, welche fachliche Kompetenz es den Gewerverband erlaubt sich anzumassen, den Bericht schlecht zu reden.

    Wie lange zerbricht man sich an diesem Platz schon den Kopf?? Nun liegt nach 1 1/2 Jahren Beratung ein Bericht vor, der lediglich festhält, welche Projektstudien-Variante man vertiefter weiterverfolgen soll. Nur weil man den durch den Gewerbeverband eingebrachten Vorschlag nicht unterstützt, muss man nicht gleich die beleidigte Leberwurst spielen und sich als "Experten" aufspielen.

    Ich bin weder pro oder contra dem Vorschlag; aber vielleicht sollte man sachlich an die Sache rangehen und den nächsten Planungsschritt verfolgen und abwarten.

    Du kannst dir ganz eifach merken: Der Gewerbeverband kann grundsätzlich alles besser und weiss auch alles besser. Würde man jetzt noch die Inhalte in die Zeit der Erfindung der Autos zurück übertragen, könnten die Ansichten gar noch stimmen. Heute sind sie jedoch einfach aus der Zeit gefallen und versuchen an Altem und Vergangenem festzuhalten.

  • Auf den ersten Blick gefiel mir der Gewerbeverband-Vorschlag eigentlich recht gut, obwohl ich überhaupt kein "Fan" des Gewerbeverbands bin. Da er Verbindungen und Wendemöglichkeiten in fast alle Richtungen vorsah und das Gartenstrasse-Gleis und der entsprechende Umweg nur bei Umleitungen benötigt worden wäre.

    Das Gegenargument "Grünanlage müsste ein zweites mal unterbrochen werden" finde ich nicht ganz stichhaltig, da man dafür ja den Unterbruch auf Höhe KV hätte aufheben können (ausser vielleicht für Velos), so das sich das ausgleichen würde.

    Andere Argumente dagegen im Bericht kann ich hingegen gut nachvollziehen.

  • In der Tat ... diesen Gedanken hatte ich auch. Ob man gleich teurere und vollständige Zweirichtungsfahrzeuge anschaffen muss, weiss ich nicht .... aber zumindest Fahrzeuge mit beidseitigen Türen erleichtern unter Umständen den Betrieb. Aber ob das Potenzial hierfür gross ist auf dem historisch gewachsenen Netz? Wenn man neue Netze und Linien plant, ist das sicherlich ein entscheidender Faktor.

    Meine Überlegungen (dürfen gerne in einen seperaten Thread "Einrichtung vs. Zweirichtung" oder so ausgelagert werden, falls es zu offtopic wird):

    Damit würde man aber den Vorteil von einfachen Wendemöglichkeiten ohne Schlaufe verspielen. Der Nachteil von weniger Sitzplätzen und mehr Türen bleibt ohnehin bestehen.

    Während ein zweiter Führerstand gegenüber nur einem Notführerstand für Rückwärtsfahrten vielleicht nicht mehr so grosse Kosten verursachen würde, da die Steuerung heutzutage wohl ohnehin nur per Software und Kabeln und nicht mehr mittels mechanischen Elementen geschieht.

    Eine neue Möglichkeit wäre es auch (sei es über richtige Zweirichtungsfahrzeuge oder nur Türen auf beiden Seiten) an Haltestellen mit gleichzeitger Öffnung an beiden Seiten damit einen schnelleren Fahrgastwechsel zu haben. Ohne grössere weitere bauliche Massnahmen etwa am Bahnhof beim 8er Richtung Innenstadt.

    Als man vor Jahrzehnten zum Einrichtungsbetrieb wechselte, war das Hauptargument ja wohl die Situation mit Triebfahrzeug-Anhänger-Zügen, bei denen ein Fahrtrichtungswechsel nur mit aufwändigem Rangieren möglich war. Da diese heute aber am Aussterben sind, entfällt das aber.

  • Es gibt noch ein Vorteil bei Zweirichtungsfahrzeugen: bei vorhandenen Spurwechseln im Netz kann eine Linie bis zu einer Baustelle hingezogen werden. So kann man ein Gebiet trotz Baustelle weiterhin erschliessen. Das ist auch der Grund, dass Bernmobil genügend Zweirichtungsfahrzeuge für ca. 2 Linien kaufen will.

  • Insbesondere in Bern mit dem stark sternförmigen Netz kann das sehr nützlich sein. So muss bei einer Störung am Bahnhof nicht gleich das komplette Tramnetz eingestellt werden. Auch wenn das aktuelle Netz eigentlich komplett einrichtungsfähig ist, ausser wenn das Worbbähnli nur bis zum Wendegleis bei der Zytglogge fährt.

    Eine Analogie zum Aeschenplatz gibt es ja in Zürich im Tramtunnel Milchbuck-Schwamendingen, wo ebenfalls zwecks Innenperron die Fahrtrichtung gewechselt wird. Aber mit dem Unterschied, dass eine der beiden Kreuzungen niveaufrei ist und die Verkehrsbelastung geringer und es sich um mehrere Stationen hintereinander handelt, so dass sich der Wechsel eher lohnt.

    Ein weiterer Vorteil bei Zweirichtungsbetrieb wäre vielleicht auch, dass langsame-aber-stetige Ausbauten des Tramnetz einfacher wären:

    Man kann relativ einfach einfach mal eine Strecke um nur mal 1-2 Haltestellen erweitern. Während es bei Einrichtungsfahrzeugen wegen der Wendeschlaufe gleich immer ein grösseres Projekt über mehrere Kilometer sein muss. (Allerdings gilt das auch ebenso umgekehrt rum bei damit einfacheren Verkürzungen).

    Von dem her finde ich den Zwischenweg von Genf/Bern/Zürich gut: Die meisten Linien können im Einrichtungsbetrieb genutzt werden. Nur bei guten Gründen weicht man auf einzelnen Strecken davon ab. Die Fahrzeugverteilung folgt grundsätzlich diesem Verhältniss, aber mit einem leichten Überhang von Zweirichtungsfahrzeugen, um eine Reserve für Unterbrechungen von Einrichtungslinien zu haben ohne den Vorteil der Einrichtungsfahrzeuge grundsätzlich aufzugeben zu müssen.