ZitatAlles anzeigenIn den kommenden Jahrzehnten werden in Basel einige Tramlinien neu gebaut. Welche das sein werden und wie man die bestehenden sinnvoll umstrukturieren könnte, zeigt eine Ausstellung zur Linienführung. Vorrang hat die Anbindung der Roche ans öV-Netz. von Stefan Schuppli
Neue Tramstrecken sind immer ein Politikum ersten Ranges. Das war so bei der Verlängerung der Strecke 8, das war bei der knapp abgelehnten Erlenmattverbindung so, und so wird es auch bei den anderen zu Debatte stehenden Stecken sein. Gestern wurde eine Ausstellung im Lichthof am Münsterplatz 11 eröffnet, in der auch ein grosses Stadt-Modell mit den geplanten Tramlinien zu sehen ist.
Grenzacherstrasse
Die Anbindung von Roche an den öV ist wegen der Ausbaupläne vorrangig. Allerdings ist auch die Linienführung umstritten, wie schon früh klar wurde. Im Mai 2015 habe Roche zusammen mit dem Bau- und Verkehrsdepartement dazu ein Verkehrskonzept durch ein externes Ingenieurbüro erarbeiten lassen, heisst es beim Baudepartement. Darin werde unter anderem klar aufgezeigt, dass ein Tram in der Grenzacherstrasse anzustreben und mit der markanten Zunahme von Arbeitsplätzen ab 2023 auf dem Roche-Areal zu realisieren sei. Mit der Linienführung über den Knoten Bankverein ergebe sich für das Wettsteinquartier eine bessere Einbindung innerhalb des städtischen öV-Netzes.Dem widersprechen einzelne Anwohner. Die Anbindung über die Schwarzwaldbrücke über die Dreierlinie sei sinnvoller, diese Lösung müsse nochmals gründlich angeschaut werden, sagte etwa Niklaus Trächslin, Präsident des Verbandes Hauseigentümer und Anwohner Wettsteinquartier (HEAW), gestern am Rande der Eröffnung der Ausstellung. Die ursprüngliche Kosten-Nutzen-Analyse sei gemacht worden, noch bevor Roche die grossen Ausbaupläne bekannt gegeben hatte. Die Linienführung durch die Elisabethenstrasse und die Wettsteinbrücke sei schon sehr stark belastet.
Klybeck-Kleinhüningen
Der Standort Klybeck von Novartis und BASF bietet in den nächsten Jahren grosses Potenzial für neue Nutzungen. Das Tram könne hier als Motor und Impulsgeber für eine nachhaltige Stadtentwicklung, auch Richtung Hafenareal, dienen.Claragraben
Dem Tram Claragraben komme im Tramnetz eine entscheidende «Scharnierfunktion» zu, würden doch die beiden Hauptübergänge zwischen Gross- und Kleinbasel, Wettsteinbrücke und Mittlere Brücke, flexibler nutzbar und so zur Entlastung der Innenstadt vom Tramverkehr beitragen.Noch in weiterer Ferne liegt die Tramlinie 30 über die Johanniterbrücke. Dank Verstärkungsmassnahmen müsse sie nicht neu gebaut werden, heisst es. Im kommenden Jahr werden Variantenstudien (Spalentor oder
Petersgraben) ausgearbeitet.
Standorte der Wanderausstellung «Haltestelle Zukunft: Basel und sein Tram»
- 20.–30. Oktober: Bau- und Verkehrsdepartement, Lichthof, Münsterplatz 11, Basel (Mo-Fr 8-17 Uhr)
- 3.–16. November: Badischer Bahnhof, Durchgang zwischen Haupthalle und Zoll, Basel (täglich rund um die Uhr zugänglich)
- 2.–5. Dezember: Quartiertreffpunkt Burg, Werkraum Warteck, Burgweg 7, Basel (Mi 14-17 Uhr, Do 18-21 Uhr, Fr 18-21 Uhr, Sa 13-17 Uhr)
Medienmitteilung Bau- und Verkehrsdepartement
Flyer mit Informationen zu Führungen