Bernmobil beschafft 21 Hybrid-Gelenkbusse

  • Leise, kraftstoffsparend und umweltschonend:
     21 Hybrid-Gelenkbusse kommen als Ersatz für die alten Dieselfahrzeuge von Bernmobil.

    Ab Herbst 2016 werden 21 Hybrid-Gelenkbusse das Berner ÖV-Netz bedienen.
    Sie ersetzen 20 Diesel-Gelenkbusse, die seit Anfang des Jahrtausends in Bern verkehren und jetzt verkauft werden sollen.
    Die Anschaffung – sie beläuft sich inklusive Zusatzausrüstung auf 12,3 Millionen Franken –
    wird vom Kanton Bern und dem städtischen Ökofonds mit einigen zehntausend Franken pro Fahrzeug unterstützt.

    Der Hybridbus verfügt über einen Elektro- und Dieselmotor. Bei tiefen Geschwindigkeiten reicht der Elektromotor für den Antrieb aus.
    Wird mehr Leistung benötigt, schaltet sich der Dieselmotor zu. Für die Passagiere wird sich nicht viel ändern:
    Die Busse haben die gleiche Anzahl Sitze und verfügen, wie auch die Gas-Busse, über eine Klimaanlage.

    Erfahrung auch in Luzern

    In Luzern hatte man die Hybrid-Gelenkbusse bereits als Weltpremiere im Einsatz.
    Ein Jahr lang wurden die Hybride dort einem Feldtest unterzogen. Die Ergebnisse waren positiv:
    «Wir konnten feststellen, dass die Hybridbusse sehr sparsam im Kraftstoffverbrauch sind
    und die Umwelt durch geringere Lärm- und Umweltbelastung schonen», sagt Christian Bertschi von den Verkehrsbetrieben Luzern.

    Obschon die Busse deutlich leiser sind, setzte man in Luzern keine akustischen Signale ein um Fussgänger und Velofahrer
    auf die Fahrzeuge aufmerksam zu machen.
    Bertschi: «Wir setzen in Luzern viele Trolleybusse ein, die sogar noch leiser sind. Die Luzerner haben sich also schon daran gewöhnt.»

    «Erfahrungen mit dem Fahrzeug fielen positiv aus»

    Bernmobil hatte während zwei Tagen die Möglichkeit, einen Hybrid-Gelenkbus zu testen.
    Auch in Bern werden die Busse ohne akustisches Warnsignal verkehren.
    Wie auch in Luzern sind auch hier Trolleybusse im Einsatz, sodass auch Berner bereits für die fast geräuschlosen Fahrzeuge sensibilisiert sind.
    «Wir rechnen daher nicht mit zusätzlichen Problemen», sagt Rolf Meyer, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Bernmobil.

    Dies sieht auch Daniel Menna von der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU so:
    «Wir sehen in den Hybridbussen kein erhöhtes Risiko für Velofahrer und Fussgänger.»
    Zur bereits vorhandenen Sensibilisierung komme, dass Busfahrer die sichersten Lenker überhaupt seien.

    Zukunft liegt in Elektromobilität

    Der erste Volvo 7900 der neusten Generation soll Mitte August 2016 ausgeliefert werden, der letzte zweieinhalb Monate später.
    Die neuen Busse sollen schwergewichtig auf den Linien 10, 17 und 19 eingesetzt werden.

    Noch vor zehn Jahren setzte Bernmobil auf Bio-Gasbusse, da diese einen deutlichen Vorteil für die Umwelt versprachen.
    Dieser sei inzwischen verflogen. «Die Bus-Zukunft im städtischen Verkehr wird in der Elektromobilität gesehen», sagte Bernmobil-Direktor René Schmied.
    Noch sei es aber nicht so weit: «Heute befinden wir uns in der Übergangsphase vom Verbrennungs- zum Elektromotor.»

    20min 10.09.2015