• @ Oberländer: ich wüsste nicht, wann ich jemanden beleidigt haben soll.

    Vielleicht mit ZH Snobs ?

    Wenn sich Jemand von Euch persönlich angegriffen fühlt, darf er sich gerne an einen Moderator wenden.

    Toller Bericht von Oberländer.

    Vielleicht müssen wir - gleich dem Bahnforum.ch - ein eigenes Thema über den Twindexx und die Erfahrungen damit aufmachen.

    Es mag zwar derzeit gerade nur 6 Girunos geben, dafür viel mehr Twindexxe, die Frage ist nur wieviel von diesen Twindexxen sind störungsfrei im Einsatz.

    Ein Teil der Züge steht abgestellt rum - muss zurück zum Hersteller - läuft derzeit nicht so gut.

  • Ich verstehe nicht, dass Firmen überhaupt noch bei Bombardier bestellen, rsp. diese Firma noch überlebensfähig ist.

  • Kann man die Twindexxe nicht zurückgeben und den Kaufpreis zurückverlangen wegen nicht vertragsgemässer Lieferung/Funktion?

    Zuerst sollte man mal schauen ob man die Züge zum laufen bekommt.

    Wenn das über längere Zeit nicht klappt, hat die SBB ein echtes Problem.

    Es gibt derzeit keine Alternative zu den Twindexx. Es würde Jahre dauern bis ein ähnlicher Zug gebaut ist.

    Geld zurück bei Bombardier? Solche Weltkonzerne haben sich rechtlich abgesichert, da wird man schwer Geld zurück bekommen.

  • Ich glaube, dass man nun einfach mal abwarten sollte bevor man nun in 20 Minutenkommentarspalte-Manier agiert.

    Die Probleme waren bereits zu Beginn der Bestellung vorprogrammiert (Stadler war ja sogar froh über die verlorene Offerte). Die SBB bestellte die Züge viel zu spät und forderte eine eierlegende Wollmilchsau. Dann kamen Einwände der Behindertenverbände. Anschliessend hatte Bombardier Probleme mit der Anfertigung der Wagen, was bei den Anforderungen an diesen Zug nicht unwahrscheinlich war. Irgendwann kamen dann die ersten Züge und später dann der gelenkte Fahrgasteinsatz. Dabei fuhren sie anscheinend sehr zuverlässig. Kurz vor dem Fahrplanwechsel wurden sie nochmal aus dem Betrieb genommen und es gab ein grösseres Update. Nun sind sie endlich im richtigen Fahrplan unterwegs, jedoch häufig mit Störungen. Doch diese könnten auch solche sein, die man erst jetzt im regelmässigen Betrieb entdeckt. Dann kommt auch noch der menschliche Faktor dazu. Ich habe gehört, dass die Schulung schon vor längerer Zeit stattgefunden hat und nun für viele die Problembehandlung oder Bedienung ein Problem darstellt. Beim gelenkten Einsatz war immer das gleiche Personal an Bord und vertraut mit dem Fahrzeug. Ich meine, dass man nun eine gewisse Zeit warten sollte und dann schauen sollte, wie es aussieht. Auch andere neue Fahrzeuge machten bei der Einführung Probleme und wurden sogar zum Teil wieder vorübergehend stillgelegt.

  • Manchmal frage ich mich über den technischen Fortschritt. Die FV DOSTO wurden im Mai 2010 bestellt. Vor bald neun Jahren. Der Zug ist technisch komplex, aber das wusste man schon bei der Bestellung. Ich erlaube mir einmal ein Blick zurück - fast 60 Jahre: November 1959: Die SBB bestellten bei SIG und MFO die ersten Viersystemzüge weltweit. Zum Fahrplanwechsel Mai 1961 sollten diese eleganten Züge zwischen Paris und Milano eingesetzt werden, alle vier europäischen Stromsysteme sollten alleine auf dieser Route eingesetzt werden. Neben dem Mistral der schnellste Zug von Frankreich! Der erste Zug mit Wellenstrommotoren und eine rotierende Umformergruppe für die Bordnetzversorgung - damals alles Neuland. Es kam zu vielen Problemen und Lieferverzögerungen - der Termin für den fahrplanmässigen Einsatz musste auf den 1. Juli 1961 verschoben werden. Der Bau der Züge dauerte also keine zwei Jahre. Konstruiert wurde der Zug mit Tusche und Rechenschieber - kein CAD - wo man innert Sekunden ändern kann. Natürlich bereiteten die vier Züge für den Dreitages-Turnus noch einige Zeit Sorgen - aber die Schweizer Rollmaterialindustrie, welche unter kritischer ausländischer Beobachtungen stand, strengte sich an. Der Zug war eine Visitenkarte. Die DB baute später lokbespannte elektrische TEE-Züge aber ohne eigene Energieversorgung: Achsgeneratoren für Klimaanlagen - Gas für die Küche. Und die Franzosen (1964) und Italiener (1972) bauten für die Bordnetzversorgung Generatorenwagen, welche mit Diesel betrieben wurde. Eine elektrische Bordnetzversorgung für vier Stromsysteme gab es neben dem TEE erst 1997 beim Thalys. Bei einem kürzlichen Besuch bei der Firma STADLER fragte ich, warum heute gegenüber früher die Entwicklungszeit so lange dauert. Die Antwort heiss: die Vorschriften und die technischen Abnahmen seinen heute viel aufwendiger. Die Antwort ist richtig - steht für mich aber in keinem Verhältnis gegenüber vor 60 Jahren mit den Tuschzeichnungen. Der grosse Unterschied besteht vermutlich darin, dass die Projektleiter von SBB, SIG und MFO während der Bauzeit immer die gleichen waren und beim Twindex diese schon mehrfach gewechselt haben. Das kostet eben nicht nur Geld, sondern auch Zeit....

  • Weil Bestellungen öffentlich ausgeschrieben werden müssen und dann nicht der Wunschlieferant gewinnt, sondern jener mit dem besten Angebot.

    bin mir die Ausschreibungspflicht bewusst, aber da muss der Kunde dann auch eine Möglichkeit haben und sagen können "Sorry, aber diese Bewerbung lehnen wir ab, auch wenn sie die günstigste ist, da dieser Lieferant in der Vergangenheit alles andere als geglänzt hat".

    Und dann wäre ja noch der zweite Teil: Wie kann diese Firma bei all den Verzögerungen und Problemen weiter bestehen?

    Und ich beziehe micht nicht mal auf die BVB Flexitys. Da haben die BVB anscheinend mit vielen Extrawürsten selbest einiges verschuldet (anscheinend ! nicht gesichert) - da bin ich schwer auf den VBZ Flexity gespannt.

  • @ Oberländer: ich wüsste nicht, wann ich jemanden beleidigt haben soll.

    Mit dieser Aussage:

    Zitat


    nationalen Snobs in ZH

    Die Bewohner eines Kantons als Snobs zu bezeichnen finde ich beleidigend. Auch wenn mir klar ist, was man in Basel von Zürchern hält, müssen diese Anfeindungen ja nicht auch hier stattfinden.

    Wenn sich Jemand von Euch persönlich angegriffen fühlt, darf er sich gerne an einen Moderator wenden.

    Habe ich getan, ohne Resultat. Offensichtlich wird diese Äusserung von der Forenleitung goutiert, was ich bedaure.

    Kann man die Twindexxe nicht zurückgeben und den Kaufpreis zurückverlangen wegen nicht vertragsgemässer Lieferung/Funktion?

    Versuch mal eine Nicht-Funktionalität zu belegen. Das Problem ist ja nicht, dass sie nicht funktionieren, sondern wie sie funktionieren. Fahren tun sie ja grundsätzlich schon.

    bin mir die Ausschreibungspflicht bewusst, aber da muss der Kunde dann auch eine Möglichkeit haben und sagen können "Sorry, aber diese Bewerbung lehnen wir ab, auch wenn sie die günstigste ist, da dieser Lieferant in der Vergangenheit alles andere als geglänzt hat".

    Das Problem ist, dass Du nicht Lieferanten vorsätzlich ausschliessen darfst. Schlechte Erfahrungen reichen nicht als Ausschlussgrund, da die Beurteilung, wann eine Beschaffung als "nicht glänzend" gesehen werden kann sehr subjektiv ist. Dazu hat jeder der Grossen Hersteller seinen "Twindexx". Ich kann Dir ohne überlegen zu jedem Hersteller inkl. Stadler drei, vier Produkte aufzählen, wo die Lieferung schlecht lief, womit man unter diesem Gesichtspunkt bei niemandem bestellen könnte. Sowas juristisch durchzubringen ist fast nicht möglich.


    Und dann wäre ja noch der zweite Teil: Wie kann diese Firma bei all den Verzögerungen und Problemen weiter bestehen?


    Und ich beziehe micht nicht mal auf die BVB Flexitys. Da haben die BVB anscheinend mit vielen Extrawürsten selbest einiges verschuldet (anscheinend ! nicht gesichert) - da bin ich schwer auf den VBZ Flexity gespannt.

    Im Unterschied zum Twindexx sind die Flexity "Stangenprodukte", welche Bombardier aktuell zu Hunderten baut. Das ist keine Garantie, dass es bei der Lieferung keine Probleme geben wird. Aber die Chance ist massiv kleiner.

    Und es gibt halt immer noch Produkte, die einigermassen ordentlich abgeliefert werden und wurden. Ja, auch Talente, TRAXXe und Flexitiys hatten ihre Probleme. Aber sie waren kaum in diesem Umfang wie bei den Twindexx.

    Und gerade bei den Flexitys hat Bombardier in den letzten Jahren einen Grossauftrag nach dem anderen (Basel, Wien, Berlin, Zürich, Antwerpen) geholt und ist damit bei den Strassenbahnen die klare Nummer 1.

    Die verantwortlichen Personen dort können ja nicht alle komplett auf dem Holzweg liegen.

  • @ Oberländer

    Du kannst Dir die Zeit sparen.

    Ich glaube es Dir auch so.

    Danke Dir, für die kurze Erläuterung. So schnell bekommt man eine andere Sichtweise.

    Was ich einfach nicht verstehe beim Thema Strasenbahnen (Eisenbahnen verfolge ich zu wenig), ist, dass gerade beim Fall Flexity Basel, wenns mir recht ist, vier Anbieter etwa ähnliche Produkte anbieten, drei zu ähnlichen Preisen, Bombardier einiges günstiger.

    Wie geht das, ohne Qualitätsabstriche?

    Löhne alleine können es ja nicht sein.


    Edit: wo hast Du das gemeldet?

  • oberländer Ich hab leider keine Meldung gesehen.

    Wenn du dich in der Äusserung von stevecam angegriffen fühlst, bitten wir stevecam seine Post abzuändern.

    Es wäre schön für alle User wenn wir uns in Zukunft mit solchen Äusserungen etwas zurückhalten würden.

    Das betrifft jetzt kein spezieller User, sondern ist allgemein gedacht.

    Auf ein friedliches neues Jahr

  • Von dem Zug 212 hab ich auch im Bahnforum.ch gelesen.

    Frage dazu an den Fachmann: Was wurde im Bereich der Drehgestelle geändert, vielleicht sogar welche ohne Wank-Steuerung?

    Wenn sich der Fahrkomfort so verbessern würde, wäre ja schon mal ein Problem gelöst. Bleiben noch 999 ander Probleme oder so... 8)

  • Was gemacht wurde, weiss ich nicht, ich habe den Zug nur als Fahrgast erlebt, bzw. bin Zürich Oerlikon- Zürich HB mitgefahren.

    Und die Verbesserung ist wirklich mit Vorsicht zu geniessen:

    Der Zug läuft zwar ruhiger, aber immer noch nicht ruhig genug für Langstreckeneinsätze auf dem IC1. Aber man hält es wenigstens ein, zwei Stunden darin aus.

    In Sachen Girunos ein kleines Update (gefunden auf der Facebook-Seite zum Giruno)

    -002 befindet sich aktuell in Deutschland für die Zulassungsfahrten in Deutschland. Er ist daraus folgend vollgestopft mit Sensoren und Sandsäcken.

    -004 ist in Italien für die Italienzulassung

    -001, 003 und 005-006 sind in der Schweiz und machen Probefahrten

    -nach einer kleinen Pause läuft bei Stadler die Girunofertigung wieder

  • Thema Ausschreibung:

    Es kommt auch immer auf die Art von Ausschreibung an. Und auf welche Punkte dann ausschlaggebend sind, meist ist das leider der Preis und weniger die Qualität und Langlebigkeit.

    Würde man mehr Wert auf die letzten beiden Punkte legen, hätte man bei der Anschaffung vielleicht einen etwas teuereres Fahrzeug, aber vielleicht weniger Folgekosten. Auf lange Sicht gesehen oft die billigere Lösung.

    Das scheint aber in der Kurzlebigkeit manch Manager nicht zu zählen.

    Thema Bombadier:

    So ganz ohne Folgen war war der SBB Twindexx dann auch nicht. Immerhin wurden im letzten Jahr einige Arbeitsplätze - auch in der Schweiz - abgebaut.

    Das waren gar nicht so wenige.

    Eigentlich war mal abgemacht das die Twindexx Züge zu einem Teil in der Schweiz hergestellt werden - wenn ich mich Recht erinnere war das auch ein Teil der Ausschreibung.

    Mittlerweile kommen aber die fast fertigen Wagen aus dem Ausland - was man immer wieder an den Wagen Lieferungen im Raum Basel sehen kann.

  • Eigentlich war mal abgemacht das die Twindexx Züge zu einem Teil in der Schweiz hergestellt werden - wenn ich mich Recht erinnere war das auch ein Teil der Ausschreibung.

    Mittlerweile kommen aber die fast fertigen Wagen aus dem Ausland - was man immer wieder an den Wagen Lieferungen im Raum Basel sehen kann.

    Die Wagen bestehen, wenn sie in Basel ankommen im Prinzip nur aus dem "hohlen" Kasten ohne Inneneinrichtung.

    Die Wagenkästen werden in Deutschland (Görlitz und Henningsdorf) gebaut, das Werk Villeneuve in der Schweiz macht den kompletten Innenausbau, stellt die Wagen zu Zügen zusammen und übernimmt die Inbetriebssetzung.

    Die Abmachung, dass die Züge teilw. in der Schweiz gebaut werden, hält Bombardier so ein. Und das ist für das Werk Villeneuve auch dringend notwendig. Die Twindexx sind der einzige (!) Auftrag, den Bombardier in Villeneuve fertigen lässt. Ob das Werk Villeneuve bestehen bleibt wenn dieser ausläuft, bzw. alle bestellten Twindexx abgeliefert sind, sei dahingestellt...

  • Ja genau so hatte ich es auch in Erinnerung.

    Die leeren Wagenkästen kommen in die Schweiz zur Montage.

    So hab ich es am Anfang der Bauphase von Twindexx Zügen gesehen, da waren die Wagen wirklich leer.

    Mittlerweile scheint es aber so das auch schon einiges an Technik in den angelieferten Wagen verbaut ist.

    Leider kann ich das nicht durch Bilder belegen - das beruht nur auf Sichtungen - die jetzt angelieferten Wagen sehen aber schon etwas "fertiger" aus.

    Ich würde meinen das mittlerweile daher auch weitere Ausbauten an den Zügen nach Deutschland verlagert wurden.

    Was kommt als nächstes für Villeneuve ???
    Mit der Nachbesserung der Twindexx dürfte es noch ne Zeit lang dauern. Danach ??? Wartung an Twindxx ???

    Mit der BLS, ist ein früherer Kunde von Bombardier abgesprungen. Nina und Lötschberger wurden zuletzt dort gebaut.

    Jetzt hat BLS Kisses (Mutze) und auch Flirts bei Stadler bestellt.