Schrott-Gleise zwingen Sechser zum Schneckentempo

  • Erfreulich, dass nun die nötigsten Massnahmen ergriffen werden können. Allerdings sind CHF 6-8 Mio ein ganz schöner Batzen (im Februar waren es noch CHF 5.7 Mio). Geht man davon aus, dass sich der Bund im Rahmen des Aggloprogramms mit 40% an den gesamten Baukosten (CHF 55 Mio) für die Sanierung der Baslerstrasse beteiligt, so bedeutet dies, dass sich der Kanton durch das Herausschieben der Sanierung nun Mehrkosten in der Höhe von rund 20% aufgehalst hat.

  • Quelle: http://www.bzbasel.ch/basel/baselbiet/bvb-plant-bereits-mit-busersatz-fuer-marode-allschwiler-tramgeleise-129726454</a>

    "Die Tramgleise entlang der Allschwiler Baslerstrasse sind in dermassem schlechten Zustand, dass die BVB bereits für den Notfall planen. Sie haben ein Konzept für einen Tramersatz mit Bussen ausgearbeitet, das schon 2016 zum Tragen kommen könnte.

    Die Bremswege sind länger, die Gefahr von Entgleisungen erhöht und der Verschleiss an den Fahrzeugen grösser – die Tramgleise der Linie 6 in Allschwil sind in
    einem miserablen Zustand. Lange kann das nicht mehr gut gehen. Darum liegt bei den BVB bereits jetzt ein fixfertiges Konzept in der Schublade, um den Trambetrieb zwischen Morgartenring und Allschwil Dorf durch Busse zu ersetzen. 2,5 Millionen würde diese Massnahme im Jahr
    kosten. Innerhalb von zwei Monaten könnte sie umgesetzt werden. Das erzählten Vertreter der BVB gestern Mittwoch vor dem Allschwiler
    Einwohnerrat.

    Nötig sind solche Überlegungen, weil die meisten Komponenten der Gleise und der elektrischen Anlagen aus dem Jahr 1956 stammen. Die Lebensdauer beträgt eigentlich 40 bis maximal 50 Jahre. Dieser Wert ist längst überschritten. Aber der Kanton plant schon lange, die gesamte Baslerstrasse, auf der die Tramschienen verlaufen, zu sanieren. Deshalb haben die BVB mit der Erneuerung der Tramanlagen stets zugewartet. Zuletzt war von einem Baubeginn an der Baslerstrasse im 2015 die Rede. «Aber statt mit einem Spatenstich sind wir mit einem Scherbenhaufen ins 2015 gestartet», sagte gestern Ramon Oppikofer. Denn aus Spargründen
    hatte der Kanton die Sanierung doch noch verschoben – mindestens bis 2019.

    Zuletzt war der Gleiszustand auf Höhe der Gemeindeverwaltung dermassen schlecht, dass die Trams dort nur noch zehn Kilometer pro
    Stunde fahren konnten. Kurzfristig sprach der Kanton Geld für Notmassnahmen. Mittlerweile ist der 70 Meter lange Abschnitt saniert,
    zurzeit wird auf weiteren 57 Metern der Gleise gearbeitet. 0,4 Millionenhaben diese beiden Notsanierungen den Kanton dieses Jahr gekostet. Von
    2005 bis 2014 wurden schon 5,7 Millionen für Überbrückungsmassnahmen ausgegeben und nun verlangt eine Landratsvorlage weitere 6,5 Millionen
    für die Sanierung bis 2020. Diese muss im ersten Quartal des nächsten Jahres zur Abstimmung kommen und vom Landrat bewilligt werden, damit die
    BVB im Frühjahr 2016 mit den Sanierungsmassnahmen beginnen können. Sollte das nicht passieren, «wirds kritisch», wie BVB-Sprecherin Claudia
    Demel dem Allschwiler Parlament erklärte. Dann würde wohl der Busersatz zum Tragen kommen."

  • Und da wollten die Baselbieter Politiker dem Volk weismachen, man habe Milliarden für grössenwahnsinnige Strassen- und sonstige Projekte ("Elba"). BL ist in den Miesen.

    Baufällige Infrastruktur zuhauf (wie obiges Bsp., Schweizerhalle, Umfahrung Liestal...), das Vorhaben WB...
    und dann stattdessen bei den Schulkindern sparen (Verkehrserziehung) oder bei den Busfahrplänen.

    BL wird nicht darum herum kommen, seine zwei Tabus anzulangen: die heilige Kuh Strasse und die Steuern. Aber die Regierung zu Liestal ist m.E. mit die unfähigste im ganzen Land. Wie sollen die das bewältigen?

  • Ich muss meinen obigen Beitrag vom 7. Juni wohl noch aktualisieren:
    Mit 5.7 Mio + 6.5 Mio = 12.2 Mio CHF entstehen dem Kanton durch das Herausschieben mittlerweile also Mehrkosten von 37% für die Sanierung der Baslerstrasse.

    Das Vorhaben ist ein A-Projekt der 1. Generation des Agglomerationsprogramms. Diese Projekte wurden vom Bund nur dann mitfinanziert, wenn sie zwischen 2011 und 2014 bau- und finanzierungsreif sind. Die jetzige Situation sendet somit ein extrem schlechtes Signal nach Bern, wenn es um die Einreichung von weiteren Projekten für das Agglomerationsprogramm der 3. Generation bis Ende 2016 geht.

  • Quelle: BZ Basel, 16.12.1015

  • Quelle: BaZ, 16.03.2016

  • Danke für den Link. Es ist zwar erfreulich aber schon sehr erstaunlich, dass sich nun plötzlich die Sanierung des Nordabschnitts problemlos vorziehen lässt. Licht ins Dunkel bringt die Stellungnahme der Gemeinde Allschwil (Landratsvorlage Kap. 7 ab Seite 23), in welcher das völlig unverständliche und durch Interessensgruppen (Stichwort Parkplätze) beeinflusste Vorgehen seitens der BUD und der Regierung offenbart wird.

    Ein Glück für den Kanton, dass die BaZ nur Wessels und nicht Pegoraro basht. Bei der Angriffsfläche die in Liestal geboten wird, könnte man gleich eine Serie daraus machen.

  • Ein Glück für den Kanton, dass die BaZ nur Wessels und nicht Pegoraro basht. Bei der Angriffsfläche die in Liestal geboten wird, könnte man gleich eine Serie daraus machen.


    Och, ..., auch BL (und da immer wieder S. P. aus P.) bekommt seinen Anteil ab, ..., glaub mir ... (zuletzt: Kantonsingenieur "Julzi") ! Aber die journalistische Aufgabe der BaZ hatten wir ja schon mal hier ausführlich ... :whistling:

  • Och, ..., auch BL (und da immer wieder S. P. aus P.) bekommt seinen Anteil ab, ..., glaub mir ...


    Hmm ... als hätte ich es heraufbeschworen: In der heutigen bz findet sich ein entsprechender Artikel, in welchem die Fakten (oder eben "Nicht-Fakten") aufgelistet werden ... kein reisserischer Artikel nach Methode "BaZ", ..., sondern - wie ich finde - ein durchaus berechtigter kritisch-hinterfragender Artikel des Journalisten (v.a. auch die beiden ÖV-Themen, die in ihre Zuständigkeit fallen).

    Quelle: bz (MZ) vom 17.03.2016

  • Tja, war ja abzusehen.

    Ich würde mir in Liestal ernsthaft überlegen, ob ein erneuter Versuch, die beiden Halbkantone zu fusionieren, nicht doch eine der gescheiteren Optionen wäre. Oder halt ein Beitrittsgesuch an den Kanton ZH zu stellen... :D

  • Quelle: BZ Basel, 3.4.2016

  • Quelle: BZ Basel, 19.5.2016

  • Sparen, sparen, sparen und nun doch mehr bezahlen.

    Bravo.
    Zum Glück fliessen meine Steuern nicht in diesen Kanton...