Freiburg i. Brsg.: Erste Bilder der neuen CAF-Fahrzeuge

  • Freiburgs neue Straßenbahnen rollen aus Spanien an

    Im Februar trifft die erste Straßenbahn des neuen Tramtyps in Freiburg ein. Sie kommt aus dem spanischen Saragossa - und hat ein Grinsen im Gesicht. In die Bahnen investiert die VAG knapp 40 Millionen Euro.


    Fertig zur Abfahrt von Saragossa, wenn auch nicht direkt nach Littenweiler: Der Urbos 100 hat sieben Niederflurabteile und ein feines Lächeln.

    Die neuen Straßenbahnen rollen aus Spanien an: Der erste Urbos soll nächsten Monat in Freiburg eintreffen. Zwölf der Niederflurbahnen hat die Verkehrs-AG (VAG) für fast 40 Millionen Euro gekauft. Die Hälfte soll Ende des Jahres mit der neuen Messe-Linie in Betrieb gehen. Vorher wird getüvt und getestet.

    Freiburgs neuer Tramtyp hat ein Grinsen im Gesicht

    Ein Urbos 100 steht fertig in der Fabrikhalle im spanischen Saragossa. Freiburgs neuer Tramtyp hat Platz für 241 Fahrgäste an Bord und ein leichtes Grinsen im Gesicht. Die Fotos vom Hersteller CAF (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles) zeigen, dass der Straßenbahnbau weit fortgeschritten ist, der vor rund einem Jahr begann. Ein Dutzend Urbosse, die unter anderem in Besançon und Granada, Stockholm und Sydney fahren, hat die VAG bestellt. "Wir rechnen mit der Ankunft des ersten Fahrzeugs im Laufe des Februar", sagt VAG-Sprecher Andreas Hildebrandt auf Anfrage. Einen Termin gibt es noch nicht, auch nicht für die nachfolgenden Bahnen. Sechs sollen zur Eröffnung der Messe-Linie im Dezember in den Regelbetrieb gehen. Doch fahren werden sie schon vorher: auf dem VAG-Hof, auf Testfahrt durch die Stadt, ob’s irgendwo hakt oder streift, und zur Schulung: "Für 360 Fahrerinnen und Fahrer, das dauert seine Zeit", sagte Hildebrandt. Aber als erstes geht’s ins Prüfzentrum im niederrheinischen Wildenrath und zum Tram-TÜV. 2017 soll die zweite Urbos-Charge geliefert werden. Bisher wurde aus den Kosten ein Geheimnis gemacht, jetzt bestätigt die VAG, dass sie für die zwölf Bahnen samt Servicepaketen knapp unter 40 Millionen Euro liegen.

    Die neue Tram hat 241 Plätze – zwei Drittel davon Stehplätze

    Der Urbos hat ähnliche Ausmaße wie der Combino, den Siemens wegen Sicherheitsmängeln einst teuer umbauen musste. Sein Nachfolger bietet auf 42 Meter Länge durchgehend Niederflurabteile mit 241 Plätzen, etwa zwei Drittel sind Stehplätze. Zudem gibt’s Bereiche mit Klappsitzen, damit Kinderwagen und Rollstühle Platz haben, Klapprampen, Klimaanlage, Videoüberwachung und Blackbox.

    Badische-Zeitung: http://www.badische-zeitung.de/freiburg/freib…--98775103.html (13.01.2015)

  • Der Innenraum geht ja mal garnicht. Sieht aus als hätte man einen Teil der Farbe vergessen.

    Das ist Krankenhaus ( @Dome) ;)

    Aber immerhin gibt es auf beiden Seiten Doppelsitze.


    Also dieser helle Boden dürfte sehr rasch "Farbe" bekommen ... und was die Doppelsitze betrifft ... naja ... es wird trotzdem kuschelig eng zu Viert nebeneinander ... :whistling:

  • Solche Designs sind halt modern. Offensichtlich gefällt es den meisten. Trotzdem bin ich gespannt, wenn mal wieder ein Betrieb "bricht" und mit etwas völlig anderem kommt. Vielleicht in Anlehnung an Pullman-Wagen?

  • die testen aber extrem lange.
    sicherlich nicht das dümmste, wenn es zeitlich drinliegt.

    Bin echt gespannt auf diese CAF Fahrzeuge.
    in einem der Berichte hat ein Leser geschrieben, dass er bereits mit anderen CAF Fahrzeugen mehrfach gefahren seie,
    und die Fahrzeuge sehr ruhig laufen.

  • Die Freiburger scheinen aus dem Bino Debakel gelernt zu haben und machen nicht noch mal die gleichen Fehler.
    Intensive Test sind das A und O bei einem neuen Tram, ansonsten finden diese Test eben im Betrieb statt, mit all den dazugehörigen Hindernissen und Auswirkungen. Auch in diesem Punkt scheint man in Freiburg gelernt zu haben.
    Sowas ist noch nicht überall durchgedrungen, einige böse Flexyblere Überraschungen liessen sich vielleicht dadurch vermeiden  ;)

  • Die Frage ist, ob, das dass da Combinodebakel verhindert hätte. Ich erinnere mich an die Fahrten des Prototyps in Basel. Besonders auffallend waren die
    massiven Bewegungen zwischen Fensterrahmen und Fesnterscheiben und ein massives Geknacke und Geknirsche in der gesamten Kastenstruktur.
    Ich habe damals mit mitfahrenden Mitarbeitern von DüWag/Siemens und BVB gefragt was sie für Ursachen sehen. Man gab mir zu verstehen, dass ich als Laie davon keine Ahnung hätte und alles in bester Ordnung sei. Dabei war das Problem offensichtlich und die Verantwortlichen haben den gesunden Menschenverstand ausgeschaltet. Ich lästerte immer darüber, dass die Verglasung des Combinos (die Serienwagen haben auch massive Bewegungen zw. Scheiben und Rahmen gehabt) offenbar zu den tragenden Bauteilen gehören. Eigentlich war es zu erwarten, dass Teile der Konstruktion die vielen Belastungswechsel irgendwann nicht mehr vertragen würden. Überrascht hat mich 2004 dann nur, dass es so schnell ging und eigentlich hatte ich eher damit gerechnet, dass die nach einer gewissen Zeit die Scheiben nachgeben würden. Evt. ist man dem ja zuvorgekommen.

  • bei einem der Flexitys knarrt eines der Gelenke bereits so dermassen, dass man denken könnte, das Fahrzeug sei schon einige Zehn Jahre unterwegs. Bin jetzt gespannt wie das mit diesen Fahrzeugen dann mal wird.

    Und wie der Urbos daneben abschliesst. Sieht ja ähnlich aufgebaut aus.

  • 2 Monate später ... der erste Urbos ist heute tatsächlich angerollt ...

    Touchdown um 11.05 Uhr: Der Urbos hat auf Freiburger Boden aufgesetzt. Die erste der neuen Straßenbahnen ist heil aus Spanien angekommen. Ab Sommer fährt der Tramtyp durch die Stadt.

    Die neue Straßenbahn vom Tramtyp "Urbos 100" ist in der Nacht auf Dienstag gegen 1 Uhr aus Saragossa in Freiburg angekommen. In Spanien war der Transport am 6. März gestartet. Auf zwei niederländischen Schwertransportern ging es über Umwege in den Breisgau: über Santander, das belgische Seebrügge, durch Holland nach Deutschland, erklärt Sjaak Lagendijk vom Team der Spedition Vanvervlist.

    Die Männer in grauen und orangenen Overalls bereiten das Abladen des Urbos vor. Mit dabei sind Mitarbeiter des spanischen Herstellers CAF. Spanisch, Holländisch, Englisch, Deutsch – die Sprachen auf dem Betriebshof der Freiburger Verkehrs-AG (VAG) gehen durcheinander. Die Stimmung ist gelöst, aber konzentriert. "Can we start up?", fragt der Logistik-Manager von CAF, Oscar Jánovas Merino, ob die Männer starten können. VAG-Betriebsleiter Johannes Waibel gibt seine Zustimmung.

    Der Urbos besteht aus sieben Segmenten und ist keine leichte Fracht: "Das Ding wiegt 52 Tonnen", erklärt VAG-Betriebsleiter Johannes Waibel. transportiert wurde die Bahn in zwei Teilen: Ein Laster hat fünf Segmente an Bord, der andere zwei. Lagendijk und ein Kollege bringen erst mal ihre kleinere Fuhre in Position und parken ihn exakt auf den Gleisen im VAG-Hof (Fotos).

    Das Team baut hinter dem Anhänger aus Einzelteilen eine Rampe mit Schienen auf – montiert, verstrebt, prüft, justiert. Dann läuft auf dem Laster der Kompressor der Seilwinde an, schließlich ruft einer: "Ja!" Und ganz langsam rollt der Urbos-Teil, gesichert vom Seil, auf die Rampe. Links und rechts knieen die Männer und kontrollieren die Zeitlupen-Fahrt. Ganz vorn legt sich Sjaak Lagendijk flach auf den Bauch, in der Hand einen Holzschieber für eine letzte Korrektur. Unnötig: Um 11.05 Uhr setzen die ersten beiden Urbos-Räder perfekt auf Freiburger Gleise auf. Drumherum stehen Männer in roten VAG-Jacken und fotografieren. In anderthalb bis zwei Stunden will das Vandervlist-Team den größeren Bahnteil abgeladen haben, um dann wieder nach Hause zu fahren – auf direktem Weg.

    Lächelnde Urbos

    Auch VAG-Vorstand Stefan Bartosch hat eine Weile zugesehen, wie der neueTramtyp ankommt, und festgestellt: "Er lächelt." Tatsächlich hat die Frontverkleidung des Urbos eine Vertiefung, die wie ein Lächeln aussieht. Den letzten Typenwechsel gab es bei der VAG im Jahr 1999, als die ersten Combinos angeschafft wurden, ab 2004 folgte die verbesserte Version.

    Vom Urbos 100 hat die VAG zwölf Exemplare für insgesamt fast 40 Millionen Euro gekauft. Die Niederflurbahn hat Platz für 241 Fahrgäste an Bord. Sie werden nun nach und nach angeliefert. Bevor sie durch Freiburg fahren können, gibt es allerdings noch einiges zu tun, sagt Betriebschef Waibel: Einige Zulassungstests stehen noch an, erst dann können alle Papiere zur technischen Aufsichtsbehörde. "Die brauchen etwa zwei Monate, und das ist sportlich", sagt Waibel zum Zeitplan. Schließlich müssen die Fahrer auf die neuen Bahnen geschult werden. Ab
    Mitte des Jahres sollen die Urbosse in den Regelbetrieb gehen.

    Quelle: Badische Zeitung, 17.03.2015

  • Seit heute fahren die Urbos/ Fährt ein Urbos kursmässig, falls einer bald nach Freiburg geht.

  • fairheitshalber sollte man aber auch erwähnen, dass dies nach einer üblen Kurve aussieht.

    hier weitere Aufnahmen auf dem Betriebsgelände.
    Aber auch hier scheint es böse Kurven zu haben, aber man sieht die Fahreigenschaften aus verschiedenen Winkeln.

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  • fairheitshalber sollte man aber auch erwähnen, dass dies nach einer üblen Kurve aussieht.

    hier weitere Aufnahmen auf dem Betriebsgelände.
    Aber auch hier scheint es böse Kurven zu haben, aber man sieht die Fahreigenschaften aus verschiedenen Winkeln.


    Die Gleisgeometrie in einem Betriebsgelände ist auch nicht mit derjenigen im übrigen Betriebsbereich vergleichbar. Dort fehlen in der Regel, aus Platzgründen, die sogenannten Übergangsbögen. Das Ein- und Auslaufen der Fahrzeuge in und aus dem Bogen wird damit kinematisch erleichtert. Fehlen diese Übergangsbögen, so ruckt alles, was darüber fährt, einmal etwas mehr, einmal etwas weniger.

    Übrigens: Aktuell gibt es sehr viele solcher Ecken auf dem Netz. Eine ganz Schlimme ist zwischen Peter-Merian und Bahnhof SBB am Ende des "Tunnels" ... dort hatte im Oldie 190 am Sonntag tatsächlich das Gefühl, aus dem Gleis geworfen zu werden. Zwar ist dort aktuell eine Langsamfahrstelle signalisiert, aber ohne Angabe der eigentlichen max. Geschwindigkeit. Und die Strecke nach Riehen muss ja nicht speziel erwähnt werden. Stadtwärts sind derzeit 4 Langsamfahrstellen mit 1.5 - 2 signalisiert.

    siehe auch hier: http://www.gleisbau-welt.de/site/vermessung/geometrie.htm

    Einmal editiert, zuletzt von 4106 (28. Juli 2015 um 11:55)