Salina Raurica: Tramverlängerung Linie 14

  • Wir haben hier Baselland: erst mal wird eine neue Strasse gebaut. Der Rückbau der alten ist zwar vorgesehen, aber siehe ein paar Kilometer weiter im Ergolztal, am Ende haben die dann halt zwei davon. Und das Tram? Vorläufig auf dem Papier. Wir werden sehen.

  • Projektvorstellung – Verlängerung Tramlinie 14 ins Gebiet Salina Raurica

    Am Mittwoch, 2. September 2020, präsentierte die Bau- und Umweltschutzdirektion zusammen mit den Gemeinden Pratteln und Augst sowie der BLT die Pläne zur Verlängerung der Tramlinie 14 bis nach Augst. Ein über drei Kilometer langes Doppelspurtrassee soll ab dem Jahr 2031 das Gebiet Salina Raurica erschliessen. Vom direkten Tramanschluss profitieren neben dem Gebiet Salina Raurica auch andere Quartiere, wie zum Beispiel «Grüssen» und «Längi». Die entsprechende Vorlage zum Projektierungskredit hat der Regierungsrat im August 2020 an den Landrat überwiesen.

    Vor mehr als zehn Jahren beschloss der Baselbieter Landrat den Spezialrichtplan «Salina Raurica» und schuf damit die Voraussetzung zur Umnutzung der rund 60 Hektar grossen Fläche zwischen Pratteln und Augst. Zu den Schlüsselprojekten der Arealentwicklung zählt neben der im Bau befindlichen Verlegung der Kantonsstrasse und der Planung der kantonalen Veloroute auch die Verlängerung der Tramlinie 14 vom Bahnhof Pratteln ins Gebiet Salina Raurica. Der Landrat hat bereits 2009 einer entsprechenden Anpassung des kantonalen Richtplans und anschliessend im 2017 dem Generellen Projekt der Tramverlängerung zugestimmt. Nun hat der Regierungsrat beim Landrat den Kredit für die Weiterprojektierung, die Ausarbeitung des Bauprojekts und das Bewilligungsverfahren des Trams beantragt.

    Die Tramlinie ins Gebiet Salina Raurica
    Der Ausbau der Tramlinie 14 hat eine Länge von 3,2 Kilometern und führt auf einem Doppelspurtrassee von der Bahnhofstrasse in Pratteln bis nach Augst. Insgesamt sind sechs Haltestellen und zwei Wendeschlaufen (Grüssen und Augst) geplant. Die Gleise führen durch eine rund 70 Meter lange Unterführung (Bahnhof Pratteln) und über die 280 Meter lange Brücke über die A2. Durch den Ausbau erhalten die Quartiere Grüssen, Zurlinden, Steinhölzli und Längi in Pratteln einen direkten Zugang zum Tramverkehr.

    Provisorischer Busbahnhof
    Ende 2022 wird die Rheinstrasse im Gebiet Salina Raurica durch die Rauricastrasse abgelöst. Ab diesem Zeitpunkt muss die Führung der bestehenden Buslinien angepasst werden. Da der neue Busbahnhof erst im Jahr 2031 in Betrieb genommen werden kann, ist ein Übergangskonzept notwendig. Statt heute zwei, werden ab Ende 2022 vier Buslinien in Augst eintreffen und untereinander Anschlüsse in alle Richtungen sicherstellen.

    Das Projekt und seine Zukunft
    Die Kosten für den Ausbau der Tramlinie 14 liegen bei rund 170 Millionen Franken. Das Projekt wird beim Bund für eine Mitfinanzierung über das Agglomerationsprogramm angemeldet. Bei einer Zusage kann mit einem Kostenbeitrag von voraussichtlich 30 bis 35 Prozent gerechnet werden.

    Die Verantwortung für das Projekt liegt beim Tiefbauamt des Kantons Basel-Landschaft. Nach dem Bau geht die Tramlinie ins Eigentum der Baselland Transport AG (BLT) über und wird von den Basler Verkehrsbetrieben (BVB) betrieben.

    Trotz sorgfältiger Prüfung aller Varianten lässt sich nicht vermeiden, dass von der Verlängerung der Tramlinie 14 auch Grundstücke Dritter betroffen sein werden. Dem Kanton ist es ein grosses Anliegen, dass für alle Betroffenen eine einvernehmliche Lösung gefunden werden kann.

    > Landratsvorlage

    Quelle: bl.ch

  • Irgendwie sind wir wieder einmal der Frage aller Fragen angelangt:

    "Was war vorher? Das Huhn oder das Ei?"

    Vielleicht sollte man mal gewisse Leute nach Zürich schicken um Ihnen aufzuzeigen, was mit visionärer und etappierter Raumplanung alles möglich ist. Aber im Kanton BL herrscht noch immer der Grundsatz: "Mir wai luegä!" :/

  • Bitte keine Pauschalisierungen .... X(

    Baselland ist aber tatsächlich ein hoffnungsloser Fall. Verlängerung 14er in Pratteln bis Zweiengasse? Gescheitert, Tramtunnel Binningen? Gescheitert. 3er-Ast ins Sternenfeld? Gescheitert. Margarethenstich? Gescheitert. Baselland hat einzig und allein die alten Vorortsbahnen in Tramlinien umgewandelt und Bestandserhaltung betrieben. Aber Neubaustrecken im Trambereich waren immer chancenlos. Und ehrlich gesagt sehe ich nicht, dass das Stimmvolk beim 14er eine Ausnahme machen würde. Leider.

  • Sag ich doch. Die bauen noch und noch Strassen, dafür ist immer Geld da. Erinnert euch doch nur an die vielen Initiativen eines gewissen H.R. Gysin: Umfahrung Sissach, A22, Laufental und weiteres.

    Für ÖV interessieren sie sich nur dann, wenn jemand anderes (mit)bezahlt und/oder sich irgendwo eine Lobby aufbaut, z.B. S 9. Ausbauten im hinteren Leimental: Ausnahme welche die Regel bestätigt, aber auch da zahlen und reden andere (Solothurn, Bund) mit.

    Was das konkrete Projekt angeht, so ist nur schon vom Zug aus gut sichtbar wie sich die Baustelle der neuen Strasse nach Salina Raurica entwickelt. Als eben: die Strasse kommt so oder so, die Schiene kann warten, wenn überhaupt. Und daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, wenn die NWS mit so einem "Partner" nicht vorwärts kommt.

  • Am kommenden Montag wollen die Gegner des Projekts das Referendum einreichen. Somit dürfen die Stimmberechtigten des gesamten Kantons BL wieder einmal über einen lokalen/regionalen ÖV-Ausbau entscheiden ...

    Quelle: bz (AZ) vom 21.01.2021

  • Eigentlich sollte jeder und jede der das unterschrieben hat mal einen Monat lang zu Fuss in die Stadt gehen müssen.

    Oder die doppelten Autosteuern bezahlen.

    Aber wahrscheinlich wird das erst aufhören wenn es Road pricing bei der Einfahrt in die Stadt gibt

  • Wer sagt Dir, dass es immer nur die Autofahrer sind, die dagegen stimmen?

    Es gibt auch Leute, die sich sagen, ich habe nichts davon, warum soll ich dafür bezahlen?

    Immer alles auf die Autofahrer zu schieben ist mir zu einfach.

  • vielleicht sind es dann einfach Landschäftler, die nicht im Einzugsgebiet de Linie 14 wohnen, ergo auch nicht in die Stadt laufen würden.

    Leute, die denken, dafür braucht es ihre Steuergelder nicht.

  • Es geht bei unterem Bericht zwar nicht über die Verlängerung der L14, aber dafür um deren Einweihung (St. Jakob - Muttenz) vor heute genau 100 Jahren:

    Bereits 1903 hatten Unternehmer aus Muttenz und Liestal das Projekt einer Tramlinie Muttenz – Liestal – Sissach lanciert. Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft beantragte dafür im Jahr 1913 die Konzession beim Bund, welcher diese genehmigte.

    Es war geplant, die Linie direkt durch das Liestaler «Stedtli» zu führen. Doch dann kam der 1. Weltkrieg dazwischen und verzögerte das Projekt bis ins Jahr 1920, der Gründung der Basellandschaftlichen Überlandbahn. Der Betrieb der BUeB erfolgte die ersten zehn Jahre einspurig. Erst am 19. November 1931, wurde der doppelspurige Betrieb ab Basel bis Muttenz aufgenommen. Es dauerte weitere 20 Jahre, bis am 8. Oktober 1951 das zweite Gleis zwischen Muttenz und Pratteln in Betrieb gesetzt und auf der gesamten Linie 14 doppelspurig gefahren wurde. Dies ermöglichte zugleich einen 6-Min-Betrieb. 

    Ursprünglich war die Fortsetzung der Linie 14 bis nach Liestal geplant. Wegen der Elektrifikation der SBB und dem Ausbau der parallel führenden Bahnlinien sah der Verwaltungsrat der BUeB von diesem Plan ab, mit Zustimmung der Generalversammlung vom 2. Juni 1937.

    Fusion und Gründung der BLT

    Die BUeB von St. Jakob nach Pratteln wurde seit der Eröffnung im Pachtverhältnis von den Basler Strassenbahnen, den heutigen BVB, betrieben. 1974 fusionierten die vier Vorortsbahnen Birsigthalbahn AG (BTB), Birseckbahn AG (BEB), Trambahngesellschaft Basel-Aesch (TBA) und Basellandschaftliche Ueberlandbahn AG (BUeB) zur BLT Baselland Transport AG. Heute betreiben die BVB die Linie 14 weiterhin, während die BLT seit 2018 für die Infrastruktur und den Unterhalt auf dem Kantonsgebiet Basel-Landschaft zuständig ist.

    Streckensanierung in Arbeit

    Von März bis Juni 2020 erneuerte die BLT die Gleisanlagen auf dem Streckenabschnitt zwischen Muttenz, Rothausstrasse und Pratteln Schlossstrasse und passte zugleich die Tramhaltestellen an das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) an. Bis Ende 2023 werden das Streckennetz ab der Kantonsgrenze zu Basel-Stadt bis Muttenz Rothausstrasse inklusive Stromversorgung und Sicherungsanlagen vollständig erneuert sowie sämtliche Tramhaltestellen der Linie 14 auf Baselbieter Boden behindertengerecht umgebaut sein.

    Verlängerung Salina Raurica in Planung

    Der Kanton Basel-Landschaft plant die Verlängerung der Linie 14 ab Pratteln via Grüssenareal bis nach Salina Raurica und Augst. Damit soll ein bedeutendes Entwicklungsgebiet mit Wohnraum für 2500 Personen und ebenso vielen Arbeitsplätzen durch das Tram erschlossen werden. Am 3. Dezember 2020 genehmigte der Landrat den Planungskredit von 17,1 Millionen Franken.

    Quellen: Medienmitteilung BLT und 100 Jahre öffentlicher Regionalverkehr in der Nordwestschweiz, Pharos-Verlag Hansrudolf Schwabe AG, Basel 1987

    Einmal editiert, zuletzt von 4106 (22. Januar 2021 um 09:22) aus folgendem Grund: Text formatiert, zwecks besserer Lesbarkeit

  • Der Regierungsrat BL hat heute beschlossen, dass über den Landratsbeschluss vom 3. Dezember 2020 betreffend Salina Raurica, Tramverlängerung Linie 14: Ausgabenbewilligung Projektierung und vorgezogener Landerwerb (Referendum - LRV 2020/431) am 13. Juni 2021 an der Urne entschieden wird.