Salina Raurica: Tramverlängerung Linie 14

  • Der Regierungsrat BL hat heute beschlossen, dass über den Landratsbeschluss vom 3. Dezember 2020 betreffend Salina Raurica, Tramverlängerung Linie 14: Ausgabenbewilligung Projektierung und vorgezogener Landerwerb (Referendum - LRV 2020/431) am 13. Juni 2021 an der Urne entschieden wird.

    Die Leserbriefschreiber werden die Bleistifte bald spitzen und Grabenkämpfer sich in die Stellungen begeben.

    Keine Freude herrscht!

  • Telebasel berichtete gestern kurz über die bevorstehende Verlängerung. Nebst das diverse Fehler in der Anmoderation und im Film (2. Filmbeitrag) vorhanden sind, bringt es nichts wirklich Neues an den Tag.

    https://telebasel.ch/2021/05/05/str…&channel=105100

    Spannend, dass die Grünen gegen einen ÖV-Ausbau sind ... und die Argumente dagegen sind noch erstaunlicher! Tja ... grün ist nicht immer grün ... nicht einmal, wenn es das BVB-grün sein sollte! :/

  • Und hier noch ein lesenswerter bz-Artikel, der die Widersprüche von "Schein-Referenden" deutlich veranschaulicht. Man kann gespannt sein, wie das Baselbieter Volk (bzw. die Stimmberechtigten in Allschwil) am kommenden Sonntag entscheiden werden.

    Jetzt heisst es: Schaden abwenden

    Am 13. Juni stimmen die Baselbieterinnen und Baselbieter auf kantonaler Ebene über die 14er-Tramverlängerung ab. In Allschwil wird über den Quartierplan Alba entschieden. Für bz-Redaktor Benjamin Wieland handelt es sich bei beiden Vorlagen um Schein-Referenden.

    https://www.bzbasel.ch/basel/basellan…nden-ld.2146740

    Quelle: bz-online, 07.06.2021

  • Ich stelle mir ohnehin die Frage, inwiefern es sinnvoll ist, dass ganz Baselland über die Verlängerung des 14er Trams abstimmen darf, obwohl sie quasi nicht davon betroffen sind. Weite Teile der Abstimmungsberechtigten dürfen primär die Nachteile sehen (Ausgaben des Kantons), aber die Vorteile (Tramanbindung Salina Raurica) selten nutzen können.

  • Ich stelle mir ohnehin die Frage, inwiefern es sinnvoll ist, dass ganz Baselland über die Verlängerung des 14er Trams abstimmen darf, obwohl sie quasi nicht davon betroffen sind. Weite Teile der Abstimmungsberechtigten dürfen primär die Nachteile sehen (Ausgaben des Kantons), aber die Vorteile (Tramanbindung Salina Raurica) selten nutzen können.

    Solche Fragen stellen sich immer wieder bei Abstimmungen. Ein gutes Beispiel ist die seinerzeitige Abstimmung über das Läufelfingerli oder der Margarethenstich. Da es jedoch um ein kantonale Steuergelder geht, die hier investiert werden, hat im Grunde genommen jeder ein (indirektes) Interesse. Dass dadurch die Qualität der Projekt-Legitimierung nicht besser wird und lokale Interessen schlechter berücksichtigt werden, ist leider ein negativer Nebeneffekt unserer Demokratie.

  • Tja .... einmal mehr fehlt der Mehrheit der Stimmberechtigen die Weitsicht, mit welcher unsere Vorgänger Projekte entwickelten und ausführten. Aus Fehlern werden nicht die Lehren gezogen. Schade ... eine verpasste Chance! Und somit müssen die Planungen für das zukünftige Busnetz nochmals neu aufgerollt werden.

  • Aber das war ja nun wirklich so etwas von vorhersehbar. Und dennoch gab es von Seiten der Behörden überhaupt keinen Plan, wie man dieser Grundstimmung im Kanton begegnet! So ein Projekt muss kommunikativ von A-Z begleitet werden, und da kam einfach viel zu wenig. Einfach mal ins Blaue planen ist vor diesem Hintergrund von vornherein aus dem Fenster geworfenes Geld. Vor allem: Das trifft auch auf die anderen Tram-Projekte zu! Sprich als nächstes Allschwil sowie das Expresstram. Da muss mehr kommen, sonst kann man die Planungen gleich sofort einstellen.

  • ja, so läuft es halt, wenn ein ganzer Kanton über Zusatzangebot abstimmen darf, von dem nur ein kleiner Teil profitieren wird.

    "Warum soll ich mit meinen Steuern für die da unten buttern".

    Aber so, wie ich unsere Region kennt, wird man es wieder und wieder probieren - irgendwann...

    Analog dem Stich.


    Aber die Reaktionen hier drin wundern mich.

    Das es schade ist, dass man nicht auf den ÖV setzt, verstehe ich.

    Aber dass einige gleich so schwer enttäuscht sind, obwohl sie meines Wissens nicht direkt davon betroffen sind, finde ich noch interessant.

    Klar sind wir ein ÖV Forum.

    Ich persönlich finde es zwar schade, erschliesst man das neue Gebiet dann nicht mit dem Tram, aber direkt betreffen wird es mich stand heute nicht - ich kann damit leben.

    Könnte aber auch daran liegen, dass ich schon länger mit einem Nein gerechnet habe.

  • Bei 95 % der Abstimmungen ist man nicht ganz direkt unmittelbar betroffen. Manchen denken halt weiter als nur bis zu ihrer Nasenspitze. Sonst könnte man ja auch sagen (Achtung, extra überzogenes und unrealistisches Beispiel, es geht um das Prinzip) "Es soll die Todesstrafe für Falschparken eingeführt werden - mir doch egal, bin als Nicht-Autofahrer nicht betroffen!".

    In diesem Fall war das Problem wohl einfach eine unheilige Allianz jener, die sämtliche ÖV-Ausgaben grundsätzlich ablehnen und jener, die den Sack meinen und den Esel schlagen und das Tram nur ablehnten, weil sie gegen die Überbauung des Gebiets sind (mit dem Resultat, dass das Gebiet dann genau so überbaut wird, nur einfach mit noch mehr Verkehr).

  • Ich frage mich halt schon warum der ganze Kanton BL, für mich jetzt Kanton Blechköpfe, überhaupt über soein regionales Projekt abstimmt. Habe mich schon gewundert warum der Kanton Blechköpfe über einen Margaretenstich welcher ja gar nicht auf seinem Boden liegt abstimmen konnte.

  • eben, genau so Sachen, wie Leute oder einen Kanton Blechköpfe zu betiteln braucht es nicht.

    Wir leben immer noch in einer Demokratie hab ich mal gehört.

    Über die Beweggründe, warum einzelne Leute die Verlängerung abgelehnt haben, wissen wir ja nicht.

    Nur, dass es schade ist.

  • Wenn sich der ganze Kanton finanziell beteiligen muss verstehe ich es schon, dass es auch im ganzen Kanton eine Abstimmung gibt. Als ich mal in Witterswil wohnte, konnte ich auch über eine Umfahrungsstrasse im Raum Olten mitabstimmen.

    Vielleicht wäre es gut, wenn es für solche Projekte (mehr als "lokal" also Gemeindeebene, aber weniger als "regional") eigene Strukturen und Kassen gäbe, etwa über Bezirke oder Agglomerationsräte oder sonst was in diese Richtung. Aber bei den vermurksten Kantonsgrenzen in der Nordwestschweiz ist das wohl unrealistisch.

  • Ich frage mich halt schon warum der ganze Kanton BL, für mich jetzt Kanton Blechköpfe, überhaupt über soein regionales Projekt abstimmt. Habe mich schon gewundert warum der Kanton Blechköpfe über einen Margaretenstich welcher ja gar nicht auf seinem Boden liegt abstimmen konnte.

    die Kostenbeteiligung seitens Kanton wird durch Steuereinnahmen finanziert und woher stammen diese Steuereinnahmen? Richtig, aus dem gesamten Kanton und nicht nur aus den betroffenen Gemeinden. Somit kann es sehr wohl von Interesse sein für nicht betroffene davon, was mit ihren Steuergeldern passieren wird

    dies ist eine neutrale Darstellung / Formulierung, weshalb der gesamte Kanton darüber abstimmt und abstimmen soll

  • In einem Punkt ist da vielleicht sogar Frankreich ein Vorbild. Klar kann man die Systeme nicht vergleichen und im allgemeinen ist der Flächen-ÖV ausserhalb Grossstädten und je nach Region Mittelstädten und TGVs massivst schlechter. Aber bezüglich diesen "Zwischenebenen" sind sie flexibler, wie etwa im Raum Saint-Louis mit der "Communauté d’agglomération des Trois Frontières" (ähnliches könnte bei uns vielleicht die "Birsstadt" sein). Und dort scheint es akzeptiert zu sein, das Tram vor der Überbauung zu bauen, wie bei den Planungen zwischen Saint-Louis Bahnhof und Flughafen.

    Vielleicht macht es das grundsätzlich zentralistische System (das andere grosse Nachteile hat) diesbezüglich einfacher, die regionalen Strukturen sind weniger historisch belastet.