Motiviertes Postauto-Fahrpersonal

  • Der Busfahrer, der Witze reisst, mit den Kindern singt und fast allen Du sagt

    Der Buschauffeur Willi Jäger ist für seine Einlagen und Jodel weitherum bekannt.

    Kinder geben ihm einen Handschlag, bevor sie sich setzen. Die Erwachsenen stehen während der Fahrt neben dem Fahrersitz und schwatzen.
    Die Jugendlichen reissen Witze mit ihm. Willi Jäger ist Busfahrer und weit über seine Stammstrecke hinaus bekannt.

    Seit 20 Jahren chauffiert Willi Jäger seine Fahrgäste auf der Linie 67 von Liestal Richtung Dornach und wieder zurück.
    Willi, wie ihn die meisten nennen, ist nicht irgendein Busfahrer. Die meisten aus der Region, die hören:
    «Mit em Willi bini gfahre», wissen sofort, um wen es sich handelt.
    In seiner Dienstzeit hat sich der 60-Jährige zu einer kleinen Berühmtheit entwickelt: «Ich kann nirgends hingehen, ohne dass man mich kennt», sagt er.
    Er habe aber auch zu seinen jungen Fahrgästen einen guten Draht.
    Doch was macht den Chauffeur so beliebt? Jäger erklärt sich das so: «Es ist immer ein Geben und Nehmen und manchmal muss man auch etwas tolerieren.
    Man muss auf die Leute zugehen – mit dem ‹Hallo› und ‹Adieu› ist es nicht getan.»

    Ausserdem bringt er viel Leidenschaft mit – ihm gefällt an seinem Beruf vor allem der Kundenkontakt:
    «Vom Strassenarbeiter und Handwerker bis zum Banker und Anwalt – bei mir fährt jeder mit», sagt Jäger.
    Und genau das sei auch die Herausforderung: Es allen recht zu machen.

    Ein weiteres «willisches» Markenzeichen ist, dass er schnell zu fast allem und jedem «Du» sagt. «Mit dem ‹Du› möchte ich meinen Kunden näher sein», erklärt Jäger.
    Das komme aber nicht bei allen gut an: Letztens musste er einen zweiseitigen Reklamationsbrief über sich ergehen lassen.

    Langweilig wird es ihm trotz der immer gleichen Route nicht. Er hat einige Strategien gefunden, um die Fahrt spannender zu gestalten.
    So singt mit den Kleinsten, um sie von ihrer Reiseübelkeit abzulenken, ab und an lässt er das berühmte Posthorn oder Jodelmusik erklingen.
    Und dann wären ja noch die Unterhaltungen mit seinen Fahrgästen. «Viele Kunden kommen mit ihren Problemen zu mir. Ich bekomme viel mit».

    Jedoch biete sich auch ihm immer ein offenes Ohr, wenn er mal ein Anliegen hat. Und nicht nur so bekommt er die Dankbarkeit zu spüren.
    Und da fällt ihm auch schon eine Anekdote ein, die ihm vor ein paar Jahren widerfahren ist: Eine ältere Dame stand neben der Bushaltestelle, mitten auf der Strasse.
    In den Händen hielt sie eine Tasse Kaffee bereit. Und diese reichte sie ihm in den Bus.

    Restaurant-Tipps vom Fahrer

    Wenn Jäger mal nicht hinter dem Bus-Steuer sitzt, wandert er gerne: «In den Bergen kann ich mich am besten erholen», sagt er.
    Und nicht nur das. Durch das Erkunden der verschiedenen Gebiete kennt er sich bestens aus – auch im Gebiet Dorneckberg,
    kann Restauranttipps geben und die schönsten Wanderrouten vorschlagen. Angetan hat ihm es die Gegend Nuglar-St. Pantaleon.
    «Das Panorama ist bei Sonnenauf- und -untergang besonders schön», schwärmt Jäger. Es sei aber auch schwierig, alles unter einen Hut zu kriegen.
    Da er, anders als die meisten seiner Kollegen, keine geregelte Arbeitszeiten hat, gestalte sich die Freizeitorganisation etwas schwieriger.

    Liegestützen gegen Müdigkeit

    Seit einem Fünfteljahrhundert fährt Jäger das Oristal hinauf und hinab – bis auf ein paar Manöverschäden ohne grössere Zwischenfälle.
    «Man hat keine Mehlsäcke hinter sich sitzen», erklärt er, «als Busfahrer muss man auf alles gefasst sein».
    Um fit zu bleiben mache er deshalb vor den Fahrten jeweils Liegestützen, das haue seinen Puls rauf und mache ihn wach.

    Das Einzige, was ihn am Busfahren, neben den Baustellen, stört, ist der wachsende Stress in der Gesellschaft.
    Die Leute seien sensibler geworden, hat er beobachtet. «Jeder will schneller zu Hause sein als der andere.»
    Dennoch liebt er seinen Beruf und möchte ihn bis zu seinem Ruhestand ausführen – und sogar darüber hinaus.
    Er kann sich gut vorstellen, auch nach seiner Pension Teilzeit zu arbeiten:
    «So kann ich Zeit in den Alpen verbringen und trotzdem meine Passagiere herumführen und mit ihnen im Gespräch bleiben.»

    bz 09.07.2014


    Anmerkung:
    Willi ist wirklich ein Lebenskünstler, welcher seinen Berufsalltag gestaltet und die Fahrgäste teilhaben lässt.

    Auf der Fahrt mit der Linie 67 Dornach - Gempen - Hochwald - Büren - Liestal unterhält er die Fahrgäste mit einigen witzigen Einlagen.
    Besonders beliebt sind diese bei Schulklassen.

    So lässt er auf der Bergstrecke Dornach Gempen das Posthorn in vollem Klange über eine Strecke von 5 Kurven ertönen.
    Abschliessend bemerkt er durchs Mikrofon: «So wenn's euch gefallen hat könnt ihr die Handschuhe ablegen und klatschen»...
    Der Wagen bebt und die jungen Fahrgäste sind hellauf begeistert.
    In Gempen angekommen ertönt folgende Durchsage: «Wir sind nun im Dorf Gempen angekommen 676 Meter über Meer - Aussenteperatur 25°C und Kühlwasserteperatur 75°C».
    Weiter wird kommentiert: «Hier nun unser Wendeplatz mit einer prächtigen Rundsicht» nach einer 3/4 Fahrt: «Habt ihrs gesehen? - Nein? also machen wir noch eine Runde»
    Gelächter im Wagen - auch manch Ortsunkundiger Fahrgast schaut verdutzt, aber mit einem Schmunzeln auf den Lippen.

    Ich kann nur dazu sagen Willi mach weiter so.

  • Haben Sie das Zeug zur Fahrerin oder zum Fahrer?

    Ihre Talente sind gefragt

    PostAuto-Fahrerin und -Fahrer ist kein Job wie jeder andere. Neben
    Ihrer Fahrkunst und technischem Verständnis bringen Sie tagtäglich viele
    Seiten Ihrer Persönlichkeit in die Arbeit ein. Als starker Charakter
    sind Sie zuverlässig, belastbar, flexibel und verantwortungsbewusst.
    Zudem schätzen Sie den persönlichen Kontakt mit Menschen. Bei PostAuto
    sind Sie auch willkommen, wenn Sie quer- oder wiedereinsteigen wollen
    oder ein Teilzeitpensum suchen.

    Vielseitig: Ihre Aufgaben

    • Fahrten im regionalen öffentlichen Verkehr, Ausflugs- und Extrafahrten oder Spezialverkehre wie z. B. Bahnersatz
    • Einhalten des Fahrplans inkl. Information an Fahrgäste über Anschlusssicherungen
    • Verkauf von Fahrausweisen und Durchführen von Fahrausweiskontrollen
    • Auskünfte und Beratung der Fahrgäste
    • Je nach Linie Transport von Gepäckstücken, Velos, Ski, Snowboards oder Postsendungen
    • Hilfeleistung an mobilitätsbehinderte Reisende, z. B. beim Ein- und Aussteigen, inkl. Bedienen von Rampen und Liften


    Zuverlässig: Was Sie mitbringen

    • Mindestalter 21 Jahre
    • Führerausweis Kategorie D, Kategorie C oder Kategorie B mit mindestens 2-jähriger regelmässiger Fahrpraxis
    • Gute Gesundheit
    • Korrekter, sicherer Fahrstil
    • Einwandfreier Leumund
    • Gute Kenntnisse in Wort und Schrift von mindestens einer Landessprache
    • Fremdsprachen sind in touristischen Gebieten von Vorteil
    • Freude am Fahren und an unregelmässigen Arbeitszeiten
    • Natürliches Auftreten

    aus dem Bereich Jobs und Karriere