BVB: Elektrobusse

  • @Serti00

    Frage:

    Haben die VBZ in dem neuen Bussen Steckdosen?

    Vor den Steckdosen im Bus würde ich mir bessere Sitze im Tram wünschen.

    Naja leider wurden ja die Bürger befragt.

    Ich würde mir auch Stoffsitze wieder wünschen.

  • Ich hätte gerne noch einen Kaffeeautomaten eingebaut! :/

    Unglaublich, welche "Luxusprobleme" unsere westliche Gesellschaft hat! "Sorry", auch meinerseits.

    Standards - und damit entsprechend die Erwartungen an Neufahrzeuge - ändern sich nun mal im Laufe der Zeit. Klar sind das „Luxusprobleme“ (wie übrigens die meisten in diesem Forum diskutierten Themenfelder), aber soll man sich deshalb nicht darüber echauffieren dürfen?

    Viele Transportunternehmen statten ihre Neufahrzeuge mit USB-Ladebuchsen aus. Es fällt daher auch mir durchaus negativ auf, dass die BVB sich dem scheinbar verweigern. Auch wenn ich sie deswegen nicht direkt als Saftladen (Zitat Serti00) bezeichnen würde.

    Transportunternehmen haben ein berechtigtes Interesse daran, dass ihre Kunden Billette per Handy kaufen (und entsprechend vorweisen). Es ist doch daher nur sinnvoll, dass sie den Kunden auch die Möglichkeit bieten ihr Handy zu laden. Wenn ich mit 4% Akku an der Haltestelle auf den Bus warte, kaufe ich garantiert kein Billett per App. Die Gefahr ist zu gross, dass das Handy während der Fahrt schlapp macht und ich bei einer Kontrolle kein gültiges Billett vorweisen kann. Wenn ich aber weiss, dass ich im Bus mein Handy laden kann, besteht für mich kein Problem das Billett doch am Handy zu kaufen.

  • Mit Luxus hat dies nichts zu tun 0.

    Sondern mit Komfort und Service welches die BVB nicht bereit ist zu erbringen.

    Also wenn man nicht mehr die Zeit hat sein Handy über Nacht zuhause aufzuladen dann kann man es besser Tagsüber dort lassen. Ich habe auch den Eindruck, dass wir heutzutage von diesen dumme Elektro Monster sowas von abhängig sind. Wenn jemand nicht mehr 30 oder 60 Min ohne USB-Anschluss überleben kann, dann bekomme ich so meine Zweifel.

  • Die neuen Ecitaros haben echt keine USB Anschlüsse, ich finde es halt wichtig, das man sich als Verkehrsunternehmen auch den Gegebenheiten einfach anpassen tut. Schade macht das die BVB nicht, aber die BLT schon.

    Wie gut bist es die BLT da noch.

  • Also wenn man nicht mehr die Zeit hat sein Handy über Nacht zuhause aufzuladen dann kann man es besser Tagsüber dort lassen. [...]

    Es gibt nun mal Leute, bei denen der Akku keinen ganzen Tag hält. Sei dies wegen exzessiver Nutzung, oder weil der Akku sich nach einigen Jahren zu schnell entleert. Oder es wurde am Abend vor dem Einschlafen vergessen das Handy einzustecken.

    [...] Ich habe auch den Eindruck, dass wir heutzutage von diesen dumme Elektro Monster sowas von abhängig sind. [...]

    Das sind wir, keine Frage. Aber ändert sich dieser Umstand dadurch, dass Transportunternehmen bewusst keine Lademöglichkeiten anbieten?

    [...] Wenn jemand nicht mehr 30 oder 60 Min ohne USB-Anschluss überleben kann, dann bekomme ich so meine Zweifel.

    Es geht nicht um die 30 bis 60 Minuten ohne Lademöglichkeit. Es geht darum, dass man die Zeit im ÖV nutzen kann den Akku zu laden, damit man danach vier bis acht Stunden ohne Lademöglichkeit auskommt. Und nicht zuletzt darf man bei diesem Thema auch die Konkurrenz zum Auto nicht vergessen. Im Auto kann ich während der Fahrt jederzeit mein Handy laden.


    Ich persönlich bin nicht auf USB-Ladebuchsen im ÖV angewiesen. Ich benutze mein Handy nur wenig und auch ein älterer Akku hält bei mir zwei Tage durch. Mein Handy lade ich nachts und bin somit tagsüber genügend versorgt. Ich weiss aber, dass ich meine Lebensrealität nicht einfach auf alle anderen ummünzen kann. Ich kenne genügend Leute, welche über die Lademöglichkeit im ÖV froh sind.

  • Ich sehe es auch aus zwei Seiten:

    Einerseits kann man sich fragen, warum jene, die keine USB-Ladebuchsen brauchen, diese mitfinanzieren müssen. Von den ganzen gesellschaftlich-technischen Fragen ganz zu schweigen (die kann aber ein ÖV-Betrieb kaum lösen und ist auch nicht dessen Aufgabe).

    Aber andererseits dürften die Kosten dafür ja kaum hoch sein. Auf Redunanz und Hochverfügbarkeit dafür kann man ja verzichten. Verglichen mit der vielen weiteren Elektronik und Software in heutigen Fahrzeugen dürfte der Aufwand für einige 5-Volt-Steckdosen ja vernachlässigbar sein. Und wenn man die Leute schon dazu drängen will, möglichst Smartphone-App-Tickets zu nutzen wäre es auch konsequent deren Nutzung durch Lademöglichkeiten zu vereinfachen. Wenn es bei Kontrollen weniger Leute gibt, die ihr Ticket wegen leerem Akku nicht zeigen können, kann man ja auch viel administrativen Aufwand sparen. Und davon profitieren indirekt auch Leute, die die Buchsen selber nicht benutzen. Und wenn es nur wenige Personen gibt, bei denen das der Ausschlag macht, öfter den ÖV zu nutzen, profitieren die anderen langfristig indirekt auch davon (besseres Angebot bei mehr Nutzung oder weniger Kosten pro Person durch bessere Auslastung).

  • [...] Einerseits kann man sich fragen, warum jene, die keine USB-Ladebuchsen brauchen, diese mitfinanzieren müssen. [...]

    Dies kann man sich aber auch beim Thema Klimaanlage, Haltestellenanzeige/-ansage, piepsende Türtaster, Zonen für Kinderwägen und Rollstühle, Mehrfahrtenkartenentwerter etc. fragen. Mit dieser Haltung könnte aber das ganze System ÖV hinterfragt werden. Wenn jeder nur bezahlt was er braucht, würde das ÖV-Netz wohl spartanisch ausfallen.

  • Naja leider wurden ja die Bürger befragt.

    Ich würde mir auch Stoffsitze wieder wünschen

    Entgegen der immer wieder verbreiteten Falschinformation gab es zu diesem Thema keine Volksabstimmung , sondern lediglich eine von einem PR-Büro organisierte "Benutzerumfrage". Mit Demokratie hat das nicht viel zu tun.

  • Entgegen der immer wieder verbreiteten Falschinformation gab es zu diesem Thema keine Volksabstimmung , sondern lediglich eine von einem PR-Büro organisierte "Benutzerumfrage". Mit Demokratie hat das nicht viel zu tun.

    Grundsätzlich steht es jedem ja demokratisch frei, eine Initiave zu starten und genügend Unterschriften zu sammeln um eine "richtige" Abstimmung zu erreichen, die bei Annahme die genaue Beschaffenheit von Sitzen im ÖV gesetzlich vorschreibt.

    (Oder man könnte gar entsprechende Demonstrationen veranstalten ;) )

  • Es wurde expliziede erwähnt das die Akkus leer waren, oder zumindest so leer waren das eine Fahrt zur Ladestation kritische gewesen wäre. Das ganze Spiel soll bei den Mercesdes Normalbussen nun schon zweimal vorgekommen sein.

    Das kennt man ja schon vom Stromnibus, der musste des öfteren am Flughafen mit leeren oder fast leeren Akkus abgeholt werden.

    Die Heizung bei solch kalten Temperaturen frisst derart Akku Leistung das die Reichweite stark schrumpft.

  • Die Ladepläne sind so gestalte das die Normal Akku Busse Zyklen zwischen 4 und 8 Stunden fahren, danach werden die Busse zwischengeladet, das hängt auch vom Dienstplan der Busfahrer ab.

    Bei 8 Stunden und viel Heizeinsatz wird das im Winter schon knapp mit der Reichweite, wenn der Bus von der Zwischenladung kommt und nicht ganz voll ist, reicht das eben nicht aus.

    Bei den Hess Doppelgelenkern besteht das Problem nicht, da am Flughafen eine Ladesation ist, an der immer wieder Zwischengeladen wird.


    Ein Vergleich BLT und BVB verbietet sich hier, denn das sind zwei völlig verschiedene Konzepte: Depolader - Zwischenlader.

    Die Angaben vom Hesteller über maximale Reichweite würde ich hier besser nicht heranziehen, das sind Laborwerte die in der Realität nie erreicht werden.

    Im Winter muss man froh sein wenn überhaupt noch die Hälfte von der Reichweite erreicht wird. Im Sommerbetrieb bei Hitze gilt das gleiche, Heizungen und Klimaanlagen sind richtige Stromfresser.

    Das ist aber beim normalen Bus oder Auto auch so, der Tankinhalt reicht nie für die Kilometerangaben vom Hersteller.

  • Aber trotzdem merkwürdig, wenn der Chauffeur einfach stur nach Plan weiter fährt bis der Akku leer ist um danach abgeschleppt werden zu müssen. Das wäre ja auch bei einem Dieselbus nicht anders, wenn man die Tankfüllstandanzeige ignoriert.

    Oder ist es vielleicht so, dass die Ladestandsanzeige zu wenig genau funktioniert?

  • Als rein spekulative Ergänzung zum letzten Satz:

    Nach meinem Halbwissen ist es bei Akkus ein grundsätzliches Problem, dass man den Ladestand nicht einfach mit einem mechanischem Schwimmer messen kann. Nach Aussen veraten sie kaum den Ladestand, einzig kurz bevor er leer ist geht die Spannung etwas zurück. Prozentualle Ladestandsanzeigen auch z.B. auf dem Mobiltelefon sind eine reine Schätzung aufgrund des bisherigen Energieverbrauchs.

    Wenn man da bei der Ladestandsanzeige im Bus zu optimistisch rechnet oder vielleicht den Einfluss der Temperatur zu wenig berücksichtigt, ist der Akku bei einer Anzeige von vielleicht 25% in Wirklichkeit doch schon fast leer.

    Das wäre zumindest eine logische die Chauffeure entlastende Erklärung, falls die Busse tatsächlich wegen plötzlich leerem Akku abgeschleppt wurden.