• Ich hoffe, dieser Thread geht in Ordnung, irgendwie gibt es bisher keine geeignete Stelle für allgemeine Meldungen der französischen Bahnstrecken um Basel. Ein eigener "Fahrplan 2014"-Thread lohnt wohl nicht.

    Auf der Bahnstrecke Basel-Mulhouse gibt es zumindest eine kleine, aber nicht unwichtige Verbesserung: Nachdem in den letzen zwei Jahren an Samstagen die letzte Abfahrt ab Basel um bereits etwa 20:30 war, gibt es neu wenigstens noch um etwa 23:30 einen Bus nach Mulhouse.

  • Das mit dem "Composter le billet" hat wohl so manchem Schweizer Reisenden in Frankreich böse Überraschungen beschert. Es ist übrigens auch im Stadtverkehr weit verbreitet. Dass etwa ein Trambillet, das aus dem Automaten kommt, nicht "einfach so" zum sofortigen Fahrtantritt berechtigt, sondern erst gültig wird, wenn man es dann auch noch abstempelt, ist für uns Schweizer nicht logisch.

    Die "raison d'être" dieses Systems ist jedoch eigentlich kundenfreundlich: Wenn man ein Billett kauft, ist dieses an sich wochen- oder monatelang gültig, nicht nur eine Stunde oder einen Tag. Damit man es nicht mehrmals verwenden kann, muss man es vor Fahrtantritt entwerten. Im von Kupplungssurfer verlinkten Artikel wird denn auch erklärt, dass Billette im Regionalverkehr neuerdings nur noch einen Tag und nicht mehr zwei Monate gültig sind...

  • Das mit dem "Composter le billet" hat wohl so manchem Schweizer Reisenden in Frankreich böse Überraschungen beschert. Es ist übrigens auch im Stadtverkehr weit verbreitet. Dass etwa ein Trambillet, das aus dem Automaten kommt, nicht "einfach so" zum sofortigen Fahrtantritt berechtigt, sondern erst gültig wird, wenn man es dann auch noch abstempelt, ist für uns Schweizer nicht logisch.

    Die "raison d'être" dieses Systems ist jedoch eigentlich kundenfreundlich: Wenn man ein Billett kauft, ist dieses an sich wochen- oder monatelang gültig, nicht nur eine Stunde oder einen Tag. Damit man es nicht mehrmals verwenden kann, muss man es vor Fahrtantritt entwerten. Im von Kupplungssurfer verlinkten Artikel wird denn auch erklärt, dass Billette im Regionalverkehr neuerdings nur noch einen Tag und nicht mehr zwei Monate gültig sind...

    Ich fand dieses System auch gar nicht "so dumm". Bei uns gibt es ja auch Mehrfahrtenkarten, die vor Fahrtantritt entwertet werden müssen. Sprich die Infrastruktur mit Stempelautomaten braucht es ohnehin. Also konnte man Einzelbillette einfach als "Mehrfahrtenkarte mit nur einer Fahrt drauf" betrachten.

    Aber das Problem ist wohl, dass dieses eigentlich so simple Prinzip bei Billetten, die nicht auf Papier sind oder bei Fahrten über die Grenzen zu Gebieten mit anderen Regelungen nur schwierig kompatibel zu halten ist.

  • Der Ausschlag gebende Grund ist schlicht und einfach das immer weitere Aufkommen von elektronischen Tickets. Das Smartphone kannst du schlecht in den Entwerter stecken. Und selbst Billette, die an den Fernverkehrsautomaten (z.B. in St-Louis) gekauft werden, kommen nur noch auf einer Art Quittungszettel mit QR-Code daher, die kannst du auch nicht wirklich entwerten.

    Für im Ausland ausgestellte Billette gab es indes früher schon die Regelung, dass diese nicht zwingend vor Fahrtantritt entwertet werden müssen.

  • Die Gültigkeitsdauer von einem Tag gibt es schon seit einigen Jahren. Auch die Gütligkeitsdauer von internationalen Fahrausweisen wurde in den letzten Jahren stark reduziert, da ist nix mehr mit zwei Monaten. Und wer ausser ein paar Freaks fährt am selben Tag mehrmals hin und her? Da kann man das Entwerten getrost entfallen lassen.

  • Und wer ausser ein paar Freaks fährt am selben Tag mehrmals hin und her? Da kann man das Entwerten getrost entfallen lassen.

    Bei kürzeren Strecken mit dichtem Fahrplanangebot (was bei französischen Regionalzügen eher selten ist) kann das ja z.B. vorkommen, wenn man von irgendwo während längeren Mittagspausen nach Hause kann.

    Aber wenn das regelmässig zutrifft hat man wohl ohnehin ein Abo oder falls das einmalig ist vielleicht eine (ggf. durch FairTiq oder ähnliche Apps automatisch gewählte) Tageskarte für diesen Tag, da wohl günstiger als vier Einzelfahrten.

    Von dem her kann man da die Verluste durch wenige Freaks oder Schlaumeier wohl vernachlässigen.

    Persönliches Beispiel: Eine Zeit lang musste ich regelmässig von Basel nach Brugg pendeln. Einzelanschlussbilette Frick-Brugg zum regulären U-Abo waren immer noch günstiger als ein Kombi-Tarifverbund-Abo. Selten kam das auch zwei mal täglich vor. Wenn in diesem Fall das Billett auf der ersten Fahrt Frick-Brugg oder umgekehrt nicht entwertet wurde, da der Kontrolleur zufälligerweise nicht gerade auf dieser Strecke vorbeikam, konnte man durchaus in Versuchung kommen, für die zweite Fahrt kein neues Billett mehr zu lösen ... Aber eben, diese Fälle sind wohl vernachlässigbar.

  • Klingt erstmal alles toll. Nur: das Geld dürfte zu grossen Teilen aus EU-Töpfen kommen - sprich: D, NL, Skandinavien sollen einspringen. Der Staat Frankreich schreibt konstant Defizite, hat horrende Schulden und müsste sich dringend reformieren. Aber da sind gerade die Angestellten von SNCF & Co. an vorderster Front dabei, ihre teuren Rentenprivilegien auf Kosten der Allgemeinheit per Streik zu verteidigen.

    Ausserdem setzte das auch voraus, dass Siedlungen und Bahnhöfe zueinander passen. Wenn der Zug abseits der Leute irgendwo in der Pampa haltmacht, ist der Nutzen eher begrenzt. Wenn dein Dorf nicht oder nur sporadisch per Bus erschlossen wird, steigst du auch im Nachbardorf nicht in den Zug sondern fährst mit dem PW gleich zur Arbeit. Daher würde ich erstmal damit beginnen, z.B. im Sundgau ein Busnetz aufzubauen, das den Namen verdient. Züge hat es schon, wenigstens im Elsass. Nur muss man sie auch nutzen (können). Dort wo Destination und Verkehrsmittel zueinander passen, sind sie zeitweise nicht mal schlecht besetzt. Abseits davon oft weitgehend warme Luft.

  • Grundsätzlich stimme ich dir zu. In Frankreich mangelt es vor allem an einer systematischen flächenmässigen ÖV-Versorgung. Wenn dieser beschriebende ländliche Bahnhalt ein Anschlusspunkt für viele regelmässig verkehrende Busverbindungen aus den anliegenden Dörfern ist, würde mehr viel mehr nützen, als wenn er nur einfach "im Nichts" steht.

    Aber ein Bahnausbau abseits von TGV-Linien geht doch schon mal in die richtige Richtung. Wenn alle Ortschaften an einer Bahnlinie wieder einen regelmässigen ÖV-Anschluss haben (muss ja nicht gleich Halbstundentakt sein, aber doch mehr als nur wenige Stosszeiten- oder Schülerkurse und auch wenige Verbindungen abends oder an Wochenenden), dann strahlt das mit der Zeit vielleicht auch auf das Umland aus.

  • Problem in Frankreich ist nun mal schlicht das fehlende Verständnis eines vernetzten ÖVs. Jede Gegend und jeder Verkehrsbetrieb plant nur für sich, ohne das alles in einem grösseren Gesamtgeflecht zu sehen. Oft genannte Begründung: "Unsere Fahrgäste wollen morgens rein ins Zentrum, abends wieder raus. Für kompliziertere Reisen eignen sich Bahn und Bus sowieso nicht, dafür haben sie schliesslich auch das Auto."

    Es gibt ein paar Gegenden, wo es in die richtige Richtung geht u.a. im Elsass, Rhône-Alpes und Pas-de-Calais (ich nenne bewusst nicht die neuen Grossregionen) sowie punktuell in Nouvelle-Aquitaine und Occitanie, aber vielerorts sieht es immer noch oft mau aus.