Das Fondue-Tram 2014 ist leider schon vollständig ausgebucht.
http://trittbrett.ch/trammverein-be…etung/index.php
Hier eine Aussergewöhnliche Alternative.
«Fondükscha» fährt durch Berns Innenstadt
Das Fondue-Tram, das in der Winterzeit durch Berns Innenstadt rollt, ist
bereits ausgebucht. Bern Tourismus und Rikschataxi bieten nun eine
Alternative dazu: das «Fondükscha». http://Bernerzeitung.ch/Newsnet hat das
Angebot getestet.
Der Rikschafahrer Sohan Lal ist heute auch Kellner. Er bittet seine
Fahrgäste Platz auf dem mit flauschigem Fell ausgekleideten Rikschabank
Platz zu nehmen. Dann bereitet er eine Wolldecke auf den Beinen aus und
montiert den extra fabrizierten Tisch.
Darauf befinden sich Vertiefungen für Rechaud, Teller, Weinglas, Teebecher und
Kirschfläschchen. Über uns baumelt eine rot-weiss-karierte Stofftasche
mit dem Brot. Alles muss stabil sein, denn die Rikscha wird während dem Fondueessen in Bewegung sein.
ach drei Minuten ist alles installiert und der Käse dampft vor unseren Gesichern.
Heisser Käse
Die Fahrt startet vor dem Restaurant Lötschberg in der Zeughausgasse, wo
auch die Fonduemischung zubereitet wurde. Die Angst, dass der Käse über
das Caquelon schwappt, erweist sich als ungerechtfertigt. Auch weil der
erste Abschnitt der Tour nicht über Pflastersteine, sondern via
Bärenplatz zum Bundesplatz führt. Die grössere Herausforderung ist es,
zu essen ohne sich mit Käse voll zu kleckern. Das haben wir nicht
geschafft.
Die Rikscha alleine ist schon auffällig, doch die
Fondüschka erregt noch mehr Aufmerksamkeit: Zuerst beäugen die Passanten
das Gefährt und sobald sie realisieren, was die Fahrgäste hinter dem
Tischkonstrukt machen, lachen sie: «So eine gute Idee», «schau mal,
Mama», «e Guete» bekommen wir zu hören.
Während wir im Käse
rühren, beliefert uns unser Fahrer mit Fakten zum Bundesplatz. Trotz
Wind und Herbsttemperaturen – und auch dank der Wolldecke und dem Genfer
Weisswein – ist es uns wohlig warm. Auch der Käse bleibt bis am Schluss
warm und gut in der Konsistenz.
Nur die Touristen schauen nicht
Die Fahrt geht weiter über die Kirchenfeldbrücke, wo sich der Fahrer zu
einem kalorienreichen Bissen einladen lässt. Der gebürtige Inder
erinnert sich an sein allererstes Fondue: «Ich wollte es um keinen Preis
essen.» Nun möge er es und habe mit seiner Familie heuer schon die
Saison gestartet.
Nach einer halben Stunde ist das Fondue halb
leer und die Bäuche bereits voll. Gemächlich fahren wir retour in die
Innenstadt. In der Marktgasse, deren Pflästerung seit der Sanierung praktisch rüttelfrei ist,
dreht sich fast jeder Passant um. Nur: Die Touristen wissen wohl nicht, was wir hier tun.
Nach einem Umweg über den Bahnhofsplatz endet die Tour dort, wo sie begann,
in der Zeughausgasse. Träge und voll gegessen schälen wir uns aus der
Rikscha. Schön wäre es, eine weitere Stunde mit der Rikscha mitzufahren
und dabei einen Verdauungsschlaf zu halten.
Berner Zeitung 7.11.2013