Hindernisfreie Haltestellen / Umsetzung Behindertengleichstellungsgesetz

  • Und dann muss das "Haltestellengebäude" bei der Hst Bruderholz neu erstellt werden? Samt Kaffeebar fürs Personal, Uhr und WC? Scheint ja nichts zu teuer. Zufahren mit den Dienstfahrzeugen wird dann auch schwieriger. Anstatt der zwar nicht hübschen, aber funktionalen Wartehäusli kommen dann sicher designte, aber nicht wettertaugliche hin.

    Bei der Gelegenheit würde ich dann gleich auch DFI aufstellen. Kurios finde ich nur, dass man die Stelen bereits errichtet hat und sie dann gleich wieder zügeln muss.

  • Hier noch die offizielle Medienmitteilung des Regierungsrates BS:

    Komfortablere Tramhaltestellen für das Bruderholz

    Der Regierungsrat hat dem Grossen Rat für die Sanierung und Umgestaltung der Gleisanlagen (als Darlehen an die BVB) und Haltestellen der Tramlinien 15 und 16 auf dem Bruderholz Mittel in der Höhe von rund 24,6 Millionen Franken beantragt. In der Wolfschlucht und der Bruderholzallee müssen Tramgeleise, Werkleitungen und Belagsflächen saniert werden. Daraus ergibt sich die Pflicht, die Gestaltung der Tramhaltestellen aus Sicht des Behindertengleichstellungsgesetzes an die aktuellen gesetzlichen Anforderungen anzupassen. Der vorgesehene stufenlose Einstieg ins Tram und die entsprechende Infrastruktur wie Wartehallen und Sitzbänke bringen eine deutliche Verbesserung für die Tramkundschaft. Durch die notwendige Neuanordnung der Haltestellen in gerade Abschnitte entfällt die Haltestelle Airolostrasse. Dafür rückt die Haltestelle Bruderholz um etwa 70 Meter in Richtung Studio Basel.

    Die Tramhaltestellen auf dem Bruderholz sind heute mehrheitlich zu schmal. An Haltestellen wie der Haltestelle Studio Basel müssen die Fahrgäste zudem von Strassenniveau ins Tram hoch steigen. Die ohnehin notwendige Sanierung der Tramgleise auf dem Bruderholz bietet die Gelegenheit, mit der Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetztes komfortablere Tramhaltestellen zu schaffen. Alle Tramhaltestellen auf dem Bruderholz sollen auf die Länge der neuen Kurzversion des Flexity Trams verlängert werden. Mit Ausnahme der Tramhaltestelle Jakobsberg, die in einer Kurve bleibt, erhalten alle Tramhaltestellen zudem hohe Trottoirränder. Dadurch können Fahrgäste über jede Tür ebenerdig ein- und aussteigen. Um den Charakter des grünen Bandes über das Bruderholz zu festigen, wird zudem bei allen Haltestellen zwischen den Gleisen Rasen gesät.

    Um die Abstände zwischen Haltestelle und Trottoirrand klein zu halten, müssen die Haltestellen Lerchenstrasse, Bruderholz, Hechtliacker aus der Kurve um einige Meter in die Gerade verschoben werden; die Haltestelle Lerchenstrasse Kurve in Richtung Haltestelle Wolfschlucht, die Haltestelle Bruderholz in Richtung Haltestelle Studio Basel, die Haltestelle Hechtliacker in die Bruderholzallee. Die Tramhaltestelle Bruderholz liegt künftig direkt vor der Bruder Klaus Kirche. Da dies die Bruderholzallee verschmälert, müssen an dieser Stelle rund elf markierte Parkplätze wegfallen. Auf dem ganzen Bruderholz steht heute aber eine grosse Zahl nicht markierter Parkplätze zur Verfügung. Damit nicht innert kurzer Abstände mehrere Haltestellen die Fahrzeiten zwischen Bruderholz und Tellplatz verlängern, wird zudem die Haltestelle Airolostrasse aufgehoben. Mit rund 200 Fahrgästen pro Tag ist sie die am wenigsten genutzte Tramhaltestelle auf dem Bruderholz. Auch sie liegt heute in einer engen Kurve und müsste näher zur Haltestelle Bruderholz verschoben werden. Dies würde die ohnehin schon kurzen Abstände zwischen den beiden Tramhaltestellen noch weiter verkürzen. Nahezu alle Bewohnerinnen und Bewohner des Bruderholzes verfügen dennoch weiterhin über eine Tramhaltestelle in maximal 300 Meter Entfernung. Die direkten Anwohnerinnen und Anwohner der Haltestelle Airolostrasse müssen neu lediglich circa 100 Meter zur nächsten Haltestelle laufen.

    Weil die verschobene Tramhaltestelle Bruderholz in beide Fahrtrichtungen neue Wartehäuschen erhält, kann die bestehende Wartehalle zum gedeckten Veloabstellplatz für zehn bis 15 Velos umgenutzt werden. Velofahrende können so hier ihr Velo komfortabel abstellen und aufs Tram umsteigen.

    Weiter erhält das Tram auch zwischen Eichhornstrasse und Hechtliacker ein eigenes Trassee. Das Tram quert die Bruderholzallee neu nur noch, statt sie mit Autos und Velofahrenden zu teilen. Dies erhöht die Übersicht und verbessert die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden.

    Die Kosten für die Erneuerung der Tramachse Bruderholz betragen 24,6 Mio. Franken. Davon entfallen rund 18‘5 Millionen Franken auf die ohnehin notwendige Sanierung der Gleise. Nicht eingerechnet sind die Kosten für die Sanierung der unterirdischen Leitungen durch IWB. Sollte der Grosse Rat dem Projekt zustimmen, sind die Bauarbeiten ab 2020 vorgesehen. Für den Ersatz der Tramgleise wird während sechs Monaten ein Tramersatzbetrieb mit Bussen notwendig sein.

    Quelle: bs.ch

  • Muss eine Falschmeldung sein: die Autos haben so weit ich mal gesehen habe alle auch die Parkkarten hinter der Scheibe. Und ich sah auch mal eine Polizei Bussen verteilen. Von Ungleichbehandlung also keine Spur.

  • Das ist offenbar eine Falschmeldung/Behauptung der BaZ, siehe:

    Tageswoche, 11.05.2015: Jetzt parkiert auch das Bruderholz blau

    Barfi, 21.11.2016: Schnapsidee: Das Bruderholz ist vollkommen blau

    Muss eine Falschmeldung sein: die Autos haben so weit ich mal gesehen habe alle auch die Parkkarten hinter der Scheibe. Und ich sah auch mal eine Polizei Bussen verteilen. Von Ungleichbehandlung also keine Spur.

    Danke für die "Bestätigung"! Die heutige Print-Ausgabe der BaZ enthält nur einen kurzen Artikel, den ich uns hier erspare. Jedenfalls lässt die heutige Nachricht vom definitiven Verkauf der BaZ an die TaMedia-Gruppe aufhorchen. Ganz nach dem Motto: "Es kann nur besser werden!" Mal sehen; denn angeblich soll Markus Sohm noch ein halbes Jahr lang als Chefredaktor sein Unwesen treiben, was in Medienkreisen völlig unverständlich ist. Aber ich schweife ab, ..., sorry!

  • Zur Erinnerung: Der Abstimmungskampf zur NoBillag-Initiative ist vorbei, die Sprüche von wegen linken Einheitsmedien können jetzt in die Mottenkiste verpackt werden. Das Beispiel um die Parkplätze auf dem Bruderholz zeigt eindrücklich, wie die aktuelle BaZ-Equipe die Zeitung zur politisch motivierten Desinformation der Bevölkerung missbraucht. Und zum Thema Zürich: Woher stammen der aktuelle BaZ-Mehrheitseigentümer und sein Chefredaktor nun schon wieder?

  • Trotzdem haben die keinen linken Einheitsbrei geschmier... äähh geschrieben.

    Und mit NoBillag hat das grad überhaupt nix zu tun, obwohl ich schade finde, dass das nicht angenommen wurde. Nur weil die Abstimmung vorbei und leider verloren wurde, darf man nicht mehr über den linken Einheitsbrei schreiben? Seltsame Auffassung von Meinungsfreiheit und Demokratie.

    Einmal editiert, zuletzt von stevecam (18. April 2018 um 19:29)

  • Meine Meinungsäusserungsfreiheit besteht unter anderem darin, dass ich deine Meinung kritisieren darf. Das ist jedenfalls meine Auffassung von Meinungsfreiheit und Demokratie. Und die Sprüche über linke Einheitsmedien sind meiner Meinung nach halt einfach ausgelutscht. Etwa so wie das Argument der Meinungsfreiheit, um keine Kritik an der eigenen Meinung anhören zu müssen.

  • Eine Idee vielleicht:

    Der Platz zwischen Tramschiene und Trottoirrand reicht ja eigentlich längstens. Ich selbst habe damit nie Probleme. Aber das Problem ist wohl, dass ungeübtere Velofahrer beim Fahren zu sehr schwanken und sich deswegen unsicher fühlen.

    Also könnte man doch eine Art Veloschiene zwischen Tramschiene und Trottoir einbauen, welche die Führung übernimmt. So könnte man den sonst gefürchteten Effekt des mit-dem-Rad-in-Tramschienen verfangen positiv ausnützen. Am besten wäre es, wenn die Schiene vielleicht etwas breiter und abgerundeter wäre als Tramschienen, aber natürlich genügend schmal, dass sie für Autoreifen keine Probleme bereitet.

  • Hier noch eine kleine primitive Skizze.

    Die Rille der "Veloschiene" müsste gar nicht tief sein und die Ränder keine grosse Steigung haben. Schon eine ziemlich flache Rille würde wohl ausreichen, dass die Fahrlage etwas stabilisiert wird und man beim Verlassen der Optimallinie einen Widerstand spürt, sich das Rad aber nicht mit Sturzgefahr verfängt oder dass das Element andere Verkehrsteilnehmer stört.

    IMG_20180828_194150.jpg

  • Ich halte das für eine sehr schlechte Idee. Die Stabilisierung des Velos wird gerade dadurch erreicht, dass das Vorderrad frei lenkbar ist. Jede Einschränkung der Lenkfähigkeit (z.B. durch eine Rinne wie oben dargestellt) führt somit zu einer Verminderung der stabilisierenden Wirkung. Dadurch steigt sowohl das Risiko des abrupten Übersteuerns (womit man endgültig in der Tramschiene oder an der Haltestellenkante landet) als auch eines Sturzes durch Verlust des Gleichgewichts.

    Tipp für einen Praxistest: Fahre mit dem Velo in der Güterstrasse in der Granitrinne am Strassenrand (wird übrigens teilweise salopp als "Killerrinne" bezeichnet).

  • Ich glaube, viele Velofahrer haben nur deswegen so Angst davon, weil seit Monaten jeden zweiten Tag etwas in den Zeitungen darüber steht ... Mir fällt es ja beim Vorbeifahren mit dem Velo nicht einmal auf, wie hoch die Trottoirkante ist und wäre gar nie auf die Idee gekommen, dass das ein Problem sein könnte.

  • Ich glaube, viele Velofahrer haben nur deswegen so Angst davon, weil seit Monaten jeden zweiten Tag etwas in den Zeitungen darüber steht ... Mir fällt es ja beim Vorbeifahren mit dem Velo nicht einmal auf, wie hoch die Trottoirkante ist und wäre gar nie auf die Idee gekommen, dass das ein Problem sein könnte.

    Genau das ist es... die hohe Kante macht Angst...

    Man könnte mit dem Pedal oder sonst wie drauf fahren und dann stürzen.

    Auch diesem Grund fahre ich an hohen Haltestellen grundsätzlich zwischen den Tramgleisen, es kommt mir zu eng vor zwischen Gleis und Haltekante.

    Mit der Velo Rille muss ich allerdings meinen Vorrednern recht geben, die kleinste Lenkbewegung würde dazu führen das man hinfällt.

    Jetzt werfe ich aber mal noch ein anderes Argument in die Runde.

    Der Bund und das Gleichstellungsgesetzt verlangen mindestens einen ebenerdigen Einstieg pro Fahrzeug - es muss nicht mehr sein.

    Warum muss man dann in Basel 100% Niederflurfahrzeuge kaufen und 100% der Haltekanten auch hoch umbauen?

    Es ist ja bekannt das die Niederflurfahrzeuge sehr Schienenmordend sind, hohe Haltekanten an langen Haltestellen sorgen für Stürze bei Velofahrern und Fussgängern.

    Hätte es nicht auch ein Fahrzeug getan bei dem maximal 2 Türen Niederflur sind und an diesen zwei Haltepunkten die Haltestelle erhöht ist?