Hindernisfreie Haltestellen / Umsetzung Behindertengleichstellungsgesetz

  • da steckt halt ungemein viel an Arbeit darin, da jede Haltestelle anders geplant und bearbeitet werden muss.

    Ich finde die Frist auch sehr sportlich.

    Man sieht es ja bei den BVB. Hat man verschiedene Fahrzeuge mit unterschiedlichen Breiten, Türsystemen und etwaige Trittbretter, wird es ungemein schwerer.

  • Das stimmt. Hinzu kommen viele Randbedingunge, wie z.B. Koordination mit anderen Bauvorhaben und auch finanzielle Aspekte (Budget), die im Projekt . Es zeigt nur einmal mehr, dass diejenigen, die solche Beschlüsse am Schreibtisch (oder am Rednerpult) beschliessen (ich bezeichne diese Personen gerne als "Schreibtischtäter"), nicht diejenigen sind, die das dann auch umsetzen müssen und somit oft keine oder nur geringe Ahnung haben, was das für die Umsetzung bedeutet. Auch die Ressourcierung ist oft ein Problem. Schnell kann berlangt werden, dass etwas bis dann und dann erledigt sein muss, wenn mir aber die personellen Ressourcen fehlen, bzw. solche nicht zusätzlich bewilligt werdne, dann wird es schwierig. Aber da erzähle ich manchen von euch sicherlich nichts Neues!

  • Was ist eigentlich der Grund, dass laut der BVB-Broschüre (http://www.bvb.ch/wp-content/bvb…_Maerz_2018.pdf) ausgerechnet an wohl einer der wichtigsten Haltestelle überhaupt, nämlich Bahnhof SBB Richtung Messeplatz, kein Klapprampeneinsatz möglich sei? An der Breite der Haltestelleninsel kann es dort ja nicht liegen.

    Nur eine Vermutung, keine Tatsache...
    Aber könnte es sein das dort eine Sitzbank (an der Haltestelle) genau vor der Rollstuhl Türe ist und den nötigen Platz versperrt ???

  • Das ist sehr gut möglich und einleuchtend. Der Rollstuhl muss ja nach dem Rampenende abdrehen können, und das dürfte dort eng werden. Aeschenplatz Richtung Stadt wäre mit Rampe wohl auch nicht möglich. Wenn ich es nicht vergesse, schau ich mir das Sonntag-Nacht an, wenn ich frierend auf meinen 10er warte.

  • An der Haltestelle Aeschenplatz Richtung Stadt braucht es ja keine Klapprampe, dort ist das Bord ja schon erhöht (falls die 8/10/11-Haltestelle gemeint ist).

    Bei all dem Aufwand der für die Rollstuhlgängikeit nötig ist, wäre es ja wirklich keine grosse Sache mehr, ein Bänkchen um wenige Meter zu verschieben.

    Vielleicht ist es aber nicht ein Bänkchen, sondern einer der Metall-Kästchen mit den Billetautomaten. Insbesondere falls es eines mit einem Mitarbeiter-WC ist, wäre es wohl deutlich aufwändiger, wenn auch die Wasserleitungen verlegt werden müssen.

    Bin gespannt auf den Bericht :)

  • An der Haltestelle Aeschenplatz Richtung Stadt braucht es ja keine Klapprampe, dort ist das Bord ja schon erhöht (falls die 8/10/11-Haltestelle gemeint ist).

    Richtig ... habe mich wohl etwas umständlich ausgedrückt. Ich schrieb ja "Aeschenplatz Richtung Stadt wäre mit Rampe wohl auch nicht möglich." Das "wäre" ist so gemeint, dass es ja seit dem Umbau nach BehiG keine Rampe mehr braucht.

  • An der Haltestelle Aeschenplatz Richtung Stadt braucht es ja keine Klapprampe, dort ist das Bord ja schon erhöht (falls die 8/10/11-Haltestelle gemeint ist).

    Die Haltestelle in Richtung Innenstadt ist für ihr hohes Fahrgastaufkommen sehr schmal konzipiert worden. Des Weiteren fehlt in meinen Augen dort ein Geländer.

    Einmal editiert, zuletzt von Tango13 (2. März 2018 um 23:32)

  • An der Haltestelle Clarastrasse fiel mir auf, dass es auf der Stele unter dem Haltestellennamen ein kleines blaues Rollstuhlsymbol hat. Offenbar werden die klapprampenfähigen Haltestellen so gekennzeichnet.

  • Bruderholz verliert eine Tramhaltestelle

    Wegen des Behindertengleichstellungsgesetzes müssen Behinderte auf dem Bruderholz in Zukunft weitere Wege auf sich nehmen (*). Die Haltestelle Airolostrasse wird entfernt. Auch Parkplätze fallen weg.

    In der Basler Wolfschlucht und der Bruderholzallee werden Tramgleise, Werkleitungen und Belagsflächen saniert. Das Behindertengleichstellungsgesetz verpflichtet den Kanton dazu, die Gestaltung der Tramhaltestellen an die aktuellen gesetzlichen Anforderungen anzupassen. Der Einstieg ins Tram muss künftig stufenlos sein.

    Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten müssen daher die Haltestellen neu angeordnet werden: Es braucht nämlich gerade Abschnitte. Das führt dazu, dass die Haltestelle Airolostrasse künftig nicht mehr geben wird, wie der Basler Regierungsrat in einer Mitteilung schreibt. Dafür rückt die Haltestelle Bruderholz um etwa 70 Meter in Richtung Studio Basel.

    Auf neues Flexity-Tram ausgerichtet

    Alle Tramhaltestellen auf dem Bruderholz sollen auf die Länge der neuen Kurzversion des Flexity Trams verlängert werden. Mit Ausnahme der Tramhaltestelle Jakobsberg, die in einer Kurve bleibt, erhalten alle Tramhaltestellen zudem hohe Trottoirränder. Das ermöglicht den Fahrgästen einen ebenerdigen Zugang zum Tram. «Um den Charakter des grünen Bandes über das Bruderholz zu festigen», werde zudem bei allen Haltestellen zwischen den Gleisen Rasen gesät, heisst es in der Mitteilung.

    Die Haltestellen Lerchenstrasse, Bruderholz, Hechtliacker werden aus der Kurve um einige Meter in die Gerade verschoben; die Haltestelle Lerchenstrasse Kurve in Richtung Haltestelle Wolfschlucht, die Haltestelle Bruderholz in Richtung Haltestelle Studio Basel, die Haltestelle Hechtliacker in die Bruderholzallee. Die Tramhaltestelle Bruderholz wird künftig direkt vor der Bruder Klaus Kirche liegen.

    Weitere Wege

    Die Haltestelle Airolostrasse wird aufgehoben. Sie sei mit rund 200 Fahrgästen pro Tag die am wenigsten genutzte Tramhaltestelle auf dem Bruderholz. Auch sie liegt heute in einer engen Kurve und müsste näher zur Haltestelle Bruderholz verschoben werden. Dies würde die ohnehin schon kurzen Abstände zwischen den beiden Tramhaltestellen noch weiter verkürzen, begründet die Regierung den Verzicht auf die Haltestelle.

    Das sei aber nicht weiter schlimm, da nahezu alle Bewohner des Bruderholzes weniger als 300 Meter von der nächsten Tramhaltestelle entfernt wohnen. Die Anwohner der Haltestelle Airolostrasse müssen neu lediglich circa 100 Meter zur nächsten Haltestelle gehen.

    Parkplätze werden entfernt

    Weil die neue Haltestelle Bruderholz die Bruderholzallee verschmälere, fallen an dieser Stelle rund elf markierte Parkplätze weg, schreibt die Regierung. Auf dem ganzen Bruderholz steht heute aber noch eine grosse Zahl nicht markierter Gratisparkplätze zur Verfügung, weil die ursprünglich auf dem ganzen Stadtgebiet geplante Parkraumbewirtschaftung in dem Quartier auf Rücksicht auf die wohlhabenden Bewohner nicht durchgezogen wurde (**).

    Die Kosten für die Erneuerung der Tramachse Bruderholz betragen 24,6 Millionen Franken. Davon entfallen rund 18,5 Millionen Franken auf die Sanierung der Gleise. Die Bauarbeiten sind ab 2020 vorgesehen.

    Quelle: BaZ-Online vom 17.04.2018

    (*) Kommentar: Nur die Behinderten müssen weitere Wege auf sich nehmen?

    (**) Kommentar: Ist das die offizielle Begründung? Falls dem so wäre, wäre dies in den Augen vieler ein kleiner Skandal!

  • Ein Kommentar von mir zum ersten Sternchen: Nur die Behinderten, die auch nicht-behindertengerechte Haltestellen nutzen können (und eben: alle anderen) haben längere Wege. Für jene, die auf behindertengerechten Haltestellen angewiesen sind, wird der Weg trotzdem im Durchschnitt kürzer, da die nutzbaren Haltestellen besser verteilt sind.

    Ich hätte ja eine generelle Regelung, dass bei Ausnahmesituationen einfach grundsätzlich z.B. das erste Drittel einer Combino- oder Flexitylänge behindertengerecht sein muss, gut gefunden. Dann würde es reichen, wenn ein Teil (aber immer der selbe) dieser Haltestellen behindertengerecht gewesen wäre, während der Rest auch in einer Kurve sein könnte. Auch eine Verlängerung der Trams wäre dann weniger von Belang.