BVB setzen auf Dieselbusse

  • Die BVB wollen 52 neue Busse beschaffen. Dieselbusse der neuesten
    Generation schnitten ökologisch besser ab als Gasbusse, begründeten sie
    das Vorhaben. Getestet wird jedoch auch die Hybrid-Technik.


    Neue Dieselbusse sind umweltfreundlicher als die Gasbusse, die bei der BVB bereits im Einsatz sind.
    Bild: Tim Loosli

    Rund zwei Drittel ihrer Busflotte müssen die Basler Verkehrs-Betriebe
    (BVB) in den nächsten Jahren ersetzen, wie am Dienstag vor den Medien
    verlautete. Dabei handelt es sich um Dieselbusse aus dem Jahr 2000, die
    bei den Emissionen der «Euro-II-Norm» entsprechen. Beschafft werden
    sollen nun 46 Gelenkbusse sowie 6 längere «Gelenk-Plus-Busse» nach der
    strengeren «Euro-VI-Norm».Dieselfahrzeuge, die diese Norm erfüllen,
    stossen laut den BVB weniger Emissionen aus als vergleichbare Busse mit
    gasbetriebenen Motoren. Noch 2005 hatten Erdgasmotoren deutliche Emissionsvorteile;
    inzwischen seien Dieselmotoren «fast revolutionär» weiterentwickelt worden, sagte ein
    von den BVB beigezogener Experte.

    Ausschreibung ab Mittwoch
    Ausserdem hätten sich bei den 38 BVB-Gasbussen aus den Jahren 2006 bis 2008
    Nachteile gezeigt: So könne etwa der Gasbedarf nur zur Hälfte mit Biogas
    aus der Region gedeckt werden, dessen Aufbereitung brauche sehr viel
    Energie, Gasbusse seien eine Tonne schwerer und hätten eine zu geringe
    Beschleunigung, was das Einhalten des Fahrplans erschwere, und es gebe
    nur noch wenige Gasbus-Hersteller.
    Für die 46 neuen Gelenkbusse
    nach der «Euro-VI-Norm» läuft die Ausschreibung ab Mittwoch; in Betrieb
    genommen werden sollen sie ab 2015. Folgen soll die Ausschreibung für
    die längeren Gelenk-Plus-Busse, die vor allem auf der Flughafen-Linie
    zum Einsatz kommen und ab 2016 in Verkehr gesetzt werden sollen.
    Die Beschaffung der Dieselbusse erachten die BVB nach eigenen Worten nur
    als Zwischenschritt: Sie wählten den besten derzeit erhältlichen Bus für
    ihre Ziele - mittelfristig weniger Lärm und Kohlendioxid zu
    produzieren, gleichzeitig aber möglichst rasch auf Änderungen reagieren
    zu können -, sagte BVB-Direktor Jürg Baumgartner.

    Test mit Hybridbussen
    Darüber hinaus wollen die BVB jedoch Hybridantriebe sowie Elektro-Kleinbusse
    testen. Denn im Jahr 2018 soll über die Ablösung der ab 2020 zu
    ersetzenden Gasbusse entschieden werden. Bei diesem «Bus der Zukunft»
    seien die BVB offen, hiess es: Denkbar sei der Weiterbetrieb der
    Gasbusse, aber auch der Umstieg auf Hybridbusse.
    Um die Praxis- und Betriebstauglichkeit zu testen, wollen die BVB zusätzlich zu den
    Dieselbussen nun je zwei Normal- und Gelenkbusse mit Hybridantrieb beschaffen.
    Diese sollen ab 2015 im Einsatz stehen. Ziel sei es, mit Partnern und Lieferanten an
    der Weiterentwicklung der Technologie mitzuarbeiten.
    Laut Baumgartner wurden dazu auch Gespräche mit den
    Städten St. Gallen, Winterthur und Bern geführt, die gemäss dem
    BVB-Direktor vor ähnlichen Fragen stehen. Der Kostenrahmen für die
    gesamte Beschaffung wurde auf 36 bis 40 Millionen Franken beziffert -
    dies aber lediglich als Vorgabe: Was bei der Ausschreibung herauskomme,
    werde sich zeigen.

    (amu/sda)

    Erstellt: 14.05.2013, 16:04 Uhr

    http://bazonline.ch/basel/stadt/BV…/story/27291349

  • Nun ist endlich offiziell, was sowieso schon lange klar war: Bei der Trolleybusabstimmung wurde das Stimmvolk über den Tisch gezogen! Alle Verantwortungsträger, die es haben wissen wollen, wussten bereits während des Abstimmungskampfes, dass der "Biogasbus" nur ein Luftschloss ist. Nun, da die Trolleybusinfrastruktur endgültig abgebaut ist und der ach-so-ökologische Gasbus ein Riesenloch in die Kassen frisst, ändert man die Strategie...

  • auch beim TeleBasel bericht redet man irgendwie aneinander vorbei.

    Es wird von Hybrid gesprochen, jedoch hält Baumgartner dann ein "Vortrag" über Elektrobusse und dann wird wieder von Hybidbussen geredet, von denen die BVB vier bestellt.

    Bin ja gespannt. Wird wohl allesammt auf Citaros C2 und CapaCitys auslaufen.

    Abgesehen davon, dass das jetzt nach der Abstimmung einen faden Beigeschmack mitbringt, muss ich ehrlich sagen, dass die Citaro Gasbusse halt schon extrem träge sind, die meisten einen abartigen Lärm machen und eine Fahrt in den C2 der BLT schon wesentlich angenehmer ist.

    Die Frage hier lautet einfach: sind alle Gasbusse so, oder nur die BVB Busse, weil da ev.t wieder Sparmassnahmen verbaut hat?
    Ist jemand mit den Berner Gasbussen gefahren (also die Citaro)?

  • Irgendwie schon eine schräge Sache, die da läuft… naja, lassen wir das.
    Ich denke alles andere als Citaro C2 wäre schade (gut, es würde zur BVB passen, nachdem man keine Tangos… nein ich lasse es jetzt ;) ).
    Viel interessanter ist aber die Frage, ob es überhaupt Alternativen gäbe! Nach meinem Kentnisstand ist der C2 der momentan einzige Bus mit Euro 6 Motor, oder irre ich mich da? Von den längeren Bussen ganz zu schweigen; nicht mal der CapaCity wird als C2 angeboten und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass der so bald auftaucht…
    Ich glaube, die BVB-Citaros sind alles andere als eine Sparversion. Sie sind vielleicht etwas lauter, ich habe dies jedoch noch nie als störend empfunden. Davon abgesehen haben diese Busse auf mich einen sehr guten Eindruck gemacht.

  • Gummikueh476 hat ja so recht. Eine einache Rechnung zeigt, dass ein Biogasbus 5x mehr Energie für die gleiche Leistung braucht wie ein Trolleybus. Auch bei den Lebenszykluskosten siehts schlecht aus: Die MAN, die seinerzeit die Trolleybusse ersetzt haben, müssen selber schon ersetzt werden, für 40 Millionen! Was den Komfort betrifft, sollten sie eigentlich nicht mehr verkehren dürfen. Naturgesetze haben es in der Politik besonders schwer.

  • Zu der Abstimmung, gebe ich euch allen recht. Das war nicht sauber...

    Trotzdem war der Trolley nicht nur das gelbe vom Ei. Nicht zu unterschätzen (aber gerne vergessen) ist der Unterhalt der nötigen Fahrleitung und der Einspeisungen. Das ist teure und anspruchsvolle Infrastruktur.

    Klar, der Biogas-Bus benötigt auch spezielle Infrastruktur, aber wohl nicht in diesem Ausmass wie bei den Trolleys. Dazu kommt, dass der Trolley schienengebunden ist, und somit viel weniger flexibel eingesetzt werden kann.

    Nur noch zur Klarstellung: Ich persönlich fand es auch schade, dass die Trolleys abgeschafft wurden, ist ne gute Sache; kann aber nachvollziehen wieso.

  • Ich finde es eigentlich nicht Aufgabe der BVB (mit Steuergeldern), den "Zukunftsbus" mit zu entwickeln. Haben die BVB so viel Geld übrig, um in Entwicklung investieren zu können? ich denke eher nicht. Das ist Sache der Industrie und nicht eines Transportunternehmens. Die BVB entwickelt ja auch keine Trams. Das sie der Industrie Hand bieten, und auch ein Versuchsfeld zur Verfügung stellen und Erfahrungen weitergeben ist gut und soll/muss gemacht werden. Aber "mit eigenen Ingenieuren" aktiv entwickeln? Ne, das sehe ich nicht ein wieso. ?(

  • Also muss ich mich langsam darauf gefasst machen, dass der Malbus verschwinden wird. Und tschüss - das war's dann!

    Ich habe den 736, als er erstmals so bemalt im Kursbetrieb erschien, als etwas hässliches empfunden. Einen Slum-Bus, den man da auf die zahlende Menschheit loslässt. Doch mit der Zeit habe ich ihn akzeptiert und heute empfinde ich sogar gewisse Sympathien für ihn. Unverfälsche kindliche und unbeschwerte Naivität, die mit ihm zum Ausdruck kommt.

    Ergo ist es doch schade, dass es ihn bald nicht mehr gibt.

  • Das Grünspritzen der Anhänger hat doch nichts mit dem künftigen Verschwinden des Malbusses zu tun...


    gesendet via Tapatalk

  • War absehbar, dass das zum Streit führt :whistling: .

    Aber die Grünen sollen eigentlich froh sein, wenn der schadschtoffärmste Bus eingesetzt wird. Wenn das ein Diesel ist, ist BioGas eben doch nicht so toll.

    Und das mit der erneuerbarer Energie; könnte man garantieren, das wirklich kein Atomstrom durch die Trams verbraucht wird? Was, wenn z.B. Birsfelden in Revision ist und nur Atomstrom greifbar. Wird dann der Tramverkehr lahmgelegt oder gegen ein Gesetzt verstossen? :D ^^ Ist gar nicht so einfach, so ein Gesetz umzusetzten. Ist eben Politik, die sind selten rationell denkend :D

    Und der letzte Satz ist auch bemerkenswert. Unternehmerische Freiheit 8-)

  • Irgendwie schon eine schräge Sache, die da läuft… naja, lassen wir das.
    Ich denke alles andere als Citaro C2 wäre schade (gut, es würde zur BVB passen, nachdem man keine Tangos… nein ich lasse es jetzt ;) ).
    Viel interessanter ist aber die Frage, ob es überhaupt Alternativen gäbe! Nach meinem Kentnisstand ist der C2 der momentan einzige Bus mit Euro 6 Motor, oder irre ich mich da? Von den längeren Bussen ganz zu schweigen; nicht mal der CapaCity wird als C2 angeboten und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass der so bald auftaucht…
    Ich glaube, die BVB-Citaros sind alles andere als eine Sparversion. Sie sind vielleicht etwas lauter, ich habe dies jedoch noch nie als störend empfunden. Davon abgesehen haben diese Busse auf mich einen sehr guten Eindruck gemacht.


    In Genf an der Messe waren auch Modelle anderer Marken mit Euro 6 Motor ausgestellt.