Projekt Erlenmatt-Tram

  • Das Erlenmatt-Tram soll vom Badischen Bahnhof bis zum Riehenring fahren.
    Der Grosse Rat hat dafür 75 Millionen gesprochen. Die zuständige
    Kommission ist sich aber uneinig: Eine Minderheit will die Vorlage 
    zurückweisen. Grund: Zu teuer.

    Die Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission (UVEK) des Basler
    Grossen Rats ist sich in Bezug auf das Erlenmatt-Tram und die
    Neugestaltung vor dem Badischen Bahnhof nicht einig. Die Mehrheit aus
    SP, Grünen und GLP befürwortet die Vorlage, eine bürgerliche Minderheit
    will sie zurückweisen.

    Die Regierung will eine neue Tramstrecke vom Badischen Bahnhof durch
    die Schwarzwaldallee und die Erlenstrasse zum Riehenring bauen sowie den
    Vorplatz des Bahnhofs neu gestalten. Sie hat dem Parlament dazu im Mai
    75,5 Millionen Franken beantragt. Die UVEK zeigt sich in ihrem am
    Freitag vorgelegten Bericht nun gespalten gegenüber der Vorlage.


    Mehrheit: Erschliessung dem Volk versprochen

    Eine siebenköpfige Mehrheit der Kommission aus SP, Grünen und GLP
    unterstützt das Vorhaben; dabei beantragt sie auch einen zusätzlichen
    Gleisbogen beim Badischen Bahnhof, der den Gesamtbetrag auf 76,9
    Millionen Franken anheben würde. Eine sechsköpfige Minderheit aus SVP,
    FDP, LDP und CVP fordert dagegen Rückweisung der Vorlage an die
    Regierung.

    Laut der Kommissionsmehrheit würde mit dem Erlenmatt-Tram wie einst
    dem Volk versprochen das neue Erlenmattquartier erschlossen, aber auch
    ein Teilstück einer künftigen Verbindung vom Wettsteinplatz in Richtung
    Kleinhüningen erstellt. Zudem entstehe eine Direktverbindung zwischen
    Badischem Bahnhof und Novartis-Campus.

    Das Kosten-Nutzen-Verhältnis der neuen Strecke sei zwar nicht sehr
    gut, dies vor allem wegen des teuren Baus über dem Schwarzwaldtunnel der
    Autobahn A2. Ihr Nutzen werde sich aber voll entfalten, wenn dereinst
    die Erlenmatt überbaut sei und weitere Teilstücke in Betrieb gingen. Ein
    Aufschieben würde im übrigen den Bundesbeitrag aus dem
    Agglomerationsprogramm gefährden.


    Minderheit stört sich an zu hohen Kosten

    Die Kommissionsminderheit stösst sich dagegen an den hohen Kosten für
    die Tramstrecke. Die Erschliessung des Erlenmattquartiers könne
    zumindest mittelfristig auch problemlos mit Bussen wesentlich
    kostengünstiger gewährleistet werden. Zudem sei die im Vergleich zum
    BVB-Gesamtnetz deutlich niedrigere Deckung der Kosten inakzeptabel.

    Auch die Wirtschaftlichkeit, wie sie das Umweltschutzgesetz wolle,
    werde nicht erreicht. Bei der Neugestaltung des Bahnhofplatzes fordert
    die Minderheit insbesondere, dass zuerst die Frage des Veloparkings
    geklärt werden müsse. Für dieses hat die Regierung dem Grossen Rat im
    August separat einen Planungskredit beantragt; das Vorhaben war indes
    von bürgerlicher Seite kritisiert worden.

    bz 20.09.2013

  • Basel bekommt neue Tramlinie

    Die Stadt Basel erhält schon bald wieder eine neue Tramlinie. Die
    Strecke soll vom Badischen Bahnhof via Erlenmatt zum Riehenring führen.
    Der Grosse Rat hat dem Tramprojekt heute (23.10.2013) zugestimmt; allerdings knapp
    mit 50 zu 40 Ja-Stimmen. Gleichzeitig soll auch der Vorplatz des
    Badischen Bahnhofs umgestaltet werden. Für das gesamte Projekt hat der
    Grosse Rat heute 73 Millionen Franken bewilligt.

    Für das Projekt erhält der Kanton Basel-Stadt auch Geld vom Bund,
    insgesamt fast 13 Millionen Franken.

  • Die neuen Tramgleise ans Basler Erlenmatt-Areal können gebaut und der
    Vorplatz des Badischen Bahnhofs umgestaltet werden. Der Grosse Rat dazu
    einen Kredit von 76,9 Mio. Franken beschlossen. Die Linke setzte sich
    mit der GLP gegen die Rechte durch.

    SVP, LDP, CVP und FDP wollten die Vorlage 
    an die Regierung zurückweisen, scheiterten aber mit 41 gegen 49 Stimmen.
    Bemängelt hatten sie das Kosten-Nutzen-Verhältnis angesichts des
    erwarteten Deckungsgrads von 11 bis 17 Prozent sowie der im Schnitt 15
    Personen, die heute den Bus benutzen.

    Inzwischen sei zudem ein Einkaufszentrumsprojekt in der Erlenmatt
    abgeblasen und der Tram-Ast zum Stücki vertagt worden, hiess es von
    rechts weiter. Bürgerliche ärgerten sich auch über die Verdoppelung der
    Gesamtkosten seit der Vorab-Schätzung.

    Die FDP warnte, der Stadtkanton müsse die Summe aller Investitionen
    im Auge behalten und die Projekte strikter priorisieren. Der SVP passt
    ferner die Reduktion der Schwarzwaldallee für das Tram nicht, weil so
    oben Strassenkapazität fehle, wenn der Autobahntunnel darunter einmal
    gesperrt ist.

    Blick aufs Ganze
    SP, Grünes Bündnis und GLP verwiesen auf den grossen Rahmen des
    abgesegneten Tramnetzes 2020, für das der Erlenmatt-Ast ein Mosaikstein
    sei. Die Tramanbindung sei Investoren und Bewohnern versprochen und dies
    an der Urne bestätigt worden. Dank tausend geplanten Wohnungen werde
    die Auslastung zulegen, sagte Baudirektor Hans-Peter Wessels.

    Die ärgerliche Kostensteigerung erklärte Wessels teils damit, dass
    vor der Projektierung nicht bekannt war, dass für diese Tramstrecke der
    Autobahntunnel teuer verstärkt werden muss. Diese Mehrkosten von rund 15
    Mio. Franken dürfte man eigentlich gar nicht dem Tram anlasten, sagte
    die GLP.

    Laut Wessels liegen die Kilometerkosten beim Erlenmattabschnitt im
    genau gleichen Rahmen wie bei der geplanten Zürcher Limmattalbahn.
    Die SP erinnerte daran, dass Tramstrecken oft auf Vorrat gebaut worden
    seien, etwa aufs Bruderholz. Das Tram biete viel mehr Komfort als der
    Bus. Für das Grüne Bündnis ist das Projekt "pure Wirtschaftsförderung".

    Am Ende wurde das Projekt mit 50 gegen 40 Stimmen gutgeheissen.
    Von den insgesamt 76,9 Mio. Franken entfallen 65,7 Mio. Fr. auf den
    eigentlichen Erlenmatt-Tramast, 1,7 Mio. auf die Umgestaltung des
    Vorplatzes des Badischen Bahnhofs sowie 2,6 Mio. auf Folgekosten und
    Gleisentflechtungen. Vom Bund ist ein Beitrag von 12 Mio. Franken
    versprochen.

    bz 23.10.2013

  • Die verlängerte Linie 1 wäre ja eine reine innerstädtische Linie, welche wenig mit der Baselland Transport zu tun hätte.
    Ausser der jetzt bestehenden kombinierten Linie 1/14

    Einmal editiert, zuletzt von Thomas Meyer (24. Oktober 2013 um 06:08)

  • Wenn die Ergänzungen 2020 gebaut sind, wäre es doch angezeigt, nicht nur die Liniennummern von Grund auf neu zu vergeben. Mir will nämlich nicht einleuchten, weshalb in Bezug auf die Liniennummern nicht schon lange "aufgeräumt" wurde. Dass der Basler ein Gewohnheitstier ist, mag ja sein. Aber sicher nicht mehr als anderswo. Bei der VBZ sind sie da bekanntlich weniger sentimental - da wird immer mal wieder umnummeriert.

    Des weiteren, betreffend BVB/BLT, wäre mein Vorschlag, ebenfalls per Fertigstellung der Ergänzungen, die Linien neu zu verteilen, anstatt an alten Gewohnheiten festzuhalten.

  • Linie 1 = BVB / zB Ringlinie zu den 3 Bahnhöfen...
    Linie 14 = BLT / Pratteln - Bahnhof SBB

  • Bei der VBZ sind sie da bekanntlich weniger sentimental - da wird immer mal wieder umnummeriert.

    Seit ich in den 90ern erstmals in Zürich gewohnt habe, hat es dort nur wenig Linienveränderungen gegeben. Das Einschneidenste seither war die Umlegung des 4ers zum Bahnhof Altstetten mit der damit einhergehenden Schaffung einer Linie 17 ins Werdhölzli. Ansonsten gab es ausser einigen Verlängerungen so gut wie keine nennenswerten Umnummerierungen.

  • Das 1/14-Konstrukt gibt es ja nicht unbedingt weil man aus sentimentalen Gründen etwa die 1er-Nummer nicht streichen wollte, sondern weil bei nur einer Liniennummer sich die selbe Linie am Bankverein und am Messeplatz kreuzen würde. Und auch am Bahnhof SBB wäre es verwirrend, wenn es nur eine Nummer gäbe, würden wohl viele meinen, das Tram fährt Richtung Aeschenplatz-Pratteln statt Richtung Kannenfeld-Dreirosen-Messeplatz-Schifflände-Aeschenplatz-Pratteln. Daran würde auch eine wie auch immer geartete Neunumerierung nichts ändern. Helfen würde eher ein anderes Konzept für diese Linien ...
    (Wenn's nach mir ginge: 14 Pratteln-SL-Messe-Bhf St. Johann; 1 Bad Bhf>Messe>Bahnhof St. Johann>SBB>Wettstein>Messe>Bad. Bahnhof; 4 Bad Bhf>Messe>Wettstein>SBB>Bhf St. Johann>Messe>Bad. Bhf)

  • Dem Referendums-Komitee «Nein zum Tram Erlenmatt» passt der
    Abstimmungstermin am 9. Februar 2014 nicht. Sie haben deshalb
    Stimmrechtsbeschwerde eingelegt. Für einen seriösen Abstimmungskampf sei
    dieser Termin zu knapp.

    Dies berichtet das Portal «Online-Reports». Die Regierung legte den
    Termin fest, bevor die Tram-Gegner die nötigen Unterschriften
    eingereicht hatten. Das Komitee hätte es lieber gehabt, wenn die
    Regierung gewartet hätte, bis das Referendum zustandegekommen wäre und
    dann erst den Abstimmungstermin festgelegt. Etwa auf den 18. Mai.

    bz 25.11.2013

  • Die Basler Regierung reagiert prompt auf die Stimmrechtsbeschwerde des Referendumskomitees (OnlineReports berichtete gestern) und verschob die Abstimmung über die Tramlinie Badischer Bahnhof-Erlenmatt auf den 18. Mai kommenden Jahres. Ursprünglich war sie auf den 9. Februar angesetzt. Es habe sich die Frage gestellt, ob über die Weihnachtstage genügend Zeit bleibe, um den Abstimmungskampf zu organisieren. Der Regierungsrat trage mit seinem Entscheid diesen Bedenken Rechnung, und die Stimmrechtsbeschwerde sei damit gegenstandslos, erklärte Vizestaatsschreiber Marco Greiner gegenüber OnlineReports. Die Ansetzung eines Abstimmungstermins noch vor Zustandekommen eines Referendums sie aber durchaus üblich und auch sinnvoll.

    Quelle: Online-Reports

  • Kurzmitteilungen aus der Regierungsrats-Sitzung (Bulletin) vom 11.02.2014

    Der Regierungsrat hat…

    • neben der Ersatzwahl in den Regierungsrat die Abstimmung über folgende kantonalen Vorlagen auf das Wochenende vom 18. Mai 2014 angesetzt: den Grossratsbeschluss vom 23. Oktober 2013 betreffend „Verkehrsdrehscheibe Badischer Bahnhof – Tram Erlenmatt und Vorplatz Badischer Bahnhof“, gegen den das Referendum zustande gekommen ist, und die kantonale Volksinitiative betreffend „Grossbasler Rheinuferweg jetzt!“ (vgl. dazu auch die Medienmitteilung vom 26. November 2013) (Auskunft: Barbara Schüpbach-Guggenbühl, Staatsschreiberin, Präsidialdepartement, Tel. 061 267 85 60)


    Quelle: bs.ch