Bahnanschluss / Tramanschluss Euroairport

  • Bis der Bahnanschluss tatsächlich steht, wird es alternative Flugtreibstoffe geben. Also gilt das Ökoargument gegen das Fliegen nicht mehr und damit ist auch der Bahnanschluss keine Investitionsleiche.

    Trotzdem würden die Bahnen gut daran tun, sich zusammenzuraufen, dass der Kunde mit vernünftigen Aufwand ein Ticket in die internationale Pampa lösen könnte.

    Gruss

    Christian

  • Allschwil kämpft weiter gegen Bahnanschluss am Euroairport

    Irgendwie scheint bei der Aussage von Allschwil aber etwas nicht zu stimmen: Wie kann es wegen der Bahnanbindung bis 2025 600'000 zusätzliche Flugpassagiere geben, wenn die Bahnanbindung doch erst Ende 2028 in Betrieb geht? :/ Das sollte wohl 2035 heissen.

    So ist es: Telebasel greift wohl auf einen Beitrag in der bzBasel vom 16.07.2022 zurück (Achtung. Abo+, deshalb habe ich den letzte Woche nicht verlinkt). und zitiert diesen falsch!

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  • Jetzt musste ich erstmal den Begriff "Nimby" googeln. Für alle anderen, denen es ähnlich geht, hier der Übersetzungsservice:

    Nimby steht als englischsprachiges Akronym für Not in my backyard. Der entsprechende deutsche Ausdruck lautet Sankt-Florians-Prinzip.
    Es steht für eine ethische und politische Position, die darauf bedacht ist, Probleme nicht im unmittelbaren Umfeld zu ertragen.

    Ich liebe diesen Anglizismus, der sich versucht in unser Alltagssprache durchzusetzen ... :( :/ :thumbdown:

    Richtig: Sie ist Juristin und führt mit ihrem Mann eine Anwaltskanzlei. Zudem ist sie, nebst dem Gemeindepräsidium, auch Richterin am Strafgericht BL. Persönlich finde ich eine solche Ämterkummullierung von Exekutiv- und Judikativmandat problematisch, bzw. halte nichts davon. Aber jetzt schweifen wir definitiv ab, ..., sorry!

  • Was ich einfach nicht so ganz verstehe:

    Warum ist ein EuroAirport-Bahnhof unbedingt eine Bedingung für sonstige Verbesserungen im Regionalverkehr Basel-Mulhouse? Durchgehende S-Bahn-Züge Fricktal-Elsass und auch vergleichsweise mehr Randzeiten-Verbindungen gab es doch auch so schon mal ...

    Nicht dass ich ein Gegner des Bahnanschlusses wäre (solange der Flughafen danach nicht deswegen ausgebaut wird). Aber irgendwie werden da zwei Dinge zwangsverheiratet, die nichts direkt miteinander zu tun haben.

  • Allem Anschein nach hat man sich vom Traum verabschiedet, TGVs am Euroairport halten zu lassen. Den Nutzen davon habe ich mir nie vorstellen können. Das gäbe die Möglichkeit, die Züge so zu trassieren, dass die bisherige Linie eine Art Überholspur für Züge bildet, die nicht im Euro-Airport halten (TGV, Güterverkehr). Damit steigt die Kapazität, es ist ja im Interview von vier S-Bahnen pro Stunde und Richtung die Rede, das gab es bisher nicht.

  • Guter Gedanke.

    Ein Angebot zwischen "Viertelstundentakt" und "letzte Abfahrt an Samstagen um 19:30" wäre aber auch ohne Überholspur möglich.

    Ein Vorteil mit dem EAP-Anschluss wäre aber vielleicht, dass die Auslastung insgesamt dann vielleicht höher wäre und solche Verbesserungen eher finanzierbar oder politisch durchsetzbar sind.

  • Falls jemand Zeit und Lust hat:

    Trinationale Diskussion


    19. August 14.00 Uhr

    Volkshaus Basel, Rebgasse 12-14 (siehe Flyer Anhang)


    ANMELDUNG ERWÜNSCHT: info@sbahn-dreiland-jetzt.org oder +41 79 623 40 14


    Organisator: http://www.sbahn-dreiland-jetzt.org/ – Für ein effektives

    trinationales S-Bahn-Netz schon morgen


    Der SBB-Chef Vincent Ducrot hat am Basler Bahnkongress im Nov. 2021

    die Region Basel ausdrücklich darum gebeten, endlich einen einfachen

    S-Bahnausbau einzuleiten. Dafür müssten beim Bund einige einfache

    Ausbauten beantragt werden. An unserem Konvent erfahren Sie, welche

    Ausbauten das sein könnten. Sie finden diese auch auf unserer

    Internetseite: https://sbahn-dreiland-jetzt.org/ Wir möchten

    diesbezüglich eine Debatte lancieren.

    Mehr dazu auch unter: https://sbahn-dreiland-jetzt.org/#medien bzw.

    Home - SBahn-Dreiland-jetzt.org
    Bürgerbewegung S-Bahn Dreiland jetzt! Für ein effektives trinationales S-Bahn-Netz schon morgen DReiland Deutschland, Frankreich, Schweiz Für zeitnahe…
    sbahn-dreiland-jetzt.org


    Vincent Ducrot hat auch ausdrücklich betont, dass ein einfacher

    S-Bahnausbau nicht im Widerspruch zum Grossprojekt Herzstück steht.


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  • Finde ich, als eindeutiger Herzstück-Befürworter, eine Super-Sache und konstruktive Vorschläge, die mittels Wiederbelebung von alten Verbindungen auch schon viel erreichen kann. Zumindest so lange "nicht im Widerspruch zum Grossprojekt Herzstück" gilt.

    Ich sehe schon etwas die Gefahr, dass man quasi zu hoch "pokert" und andere sinnvolle Ausbauten zu sehr von einem Grossprojekt abhängig macht und sich zu sehr auf dieses "verstiert". Quasi das "Stuttgart 21"-Syndrom. Oder ähnlich beim EuroAirport-Bahnhof (den ich ebenfalls unterstütze, sofern dieser dann nicht als Argument für einen Flughafen-Ausbau genutzt wird): Dieser gilt ja als Bedingung für durchgehende S-Bahnen Elsass-Nordwestschweiz. Dabei gab es das ja schon mal auch ohne einen EuroAirport-Bahnhof und wurde nur wegen prohibitiven französischen Rollmaterial-Vorschriften beendet und nicht wegen mangelnder Strecke. Falls das Herzstück mal in einer Abstimmung nach Jahrzehnten an Planung abgeleht würde, stünde man dann vor einem Scherbenhaufen.

    Kommentare zu einigen Einzelpunkten (Numerierung gemäss https://sbahn-dreiland-jetzt.org/wp-content/upl…neu-003-WEB.pdf ) :

    4: Es müssten alte Bahndämme erneuert werden und einzelne Brücken wiedererstellt werden müssen. Dafür müsste man aber in Riehen weniger ausbauen: 15-Minuten-Takt Bad. Bahnhof-Lörrach(-Wiesental), aber abwechselnd alle 30 Minuten via Riehen oder Weil Ost. Das wäre sicher vergleichsweise günstiger als etwa eine komplette Untergrundführung in Riehen. Auf die Verbindung Lörrach-Weil Hbf könnte man dann auch verzichten oder auf wenige Stosszeiten-Verstärker reduzieren. Ob man von Lörrach nach Freiburg in Weil Hbf oder Basel Bad. Bf umsteigen müsste, würde ja kaum einen Unterschied machen.

    8: darauf könnte man wohl gut verzichten, wenn es dafür 11 gibt. So könnten Kurse von Basel nach St-Louis/EuroAirport sinnvoll wenden und man könnte P&R-Parkhäuser für Pendler aus dem Sundgau etwas weiter ausserhalb platzieren. Die Strecke ist ja noch komplett vorhanden und es müsste "nur" der Oberbau erneuert werden.

    Und noch eine eher visionäre Idee: auf eine umstrittene unterirdische Schnellstrasse St. Johann-Bachgraben verzichten, dafür eine entsprechende Bahnlinie bauen. Allschwil (und Reinach) ist nach Einwohnerzahl einer der grössten Gemeinden in der Schweiz, die keinen Bahnanschluss hat.

    Ähnlich wäre es bei 5.

    10 und 12 hängen wohl stark zusammen. Sehe ich als nicht so prioritär, es wäre wohl günstiger, wenn Hunigue einfach auch zu Randzeiten und an Wochenenden einen Bus-ÖV-Anschluss hätte. (Idee dazu: Linie 6/16 der SWEG von Weil Tullastrasse nach Huningue-Gare de Saint-Louis verlängern und dort mit dem Shuttle Gare de Saint-Louis-EuroAirport verknüpfen. So hätte Lörrach eine direkte ÖV-Verbindung zum EuroAirport und der 6/16er wird attraktiver.)

    Allerdings hätte eine Palmrain-Schienenverbindung Vorteile zusätzliche Behelfsumleitungsmöglichkeit auch im Fernverkehr.

    1 und 9 würde ich eher als "nice to have" anschauen.

    6 und 7 wären sicher sinnvoll, da nur neue Halte an bestehenden Strecken gebaut werden müssen.

    Eine gesponnene Idee bezüglich Nr. 6:

    - Einen komplett neuen (Fernverkehrs-)Hauptbahnhof im Bereich Wolf bauen. Am Kleinbasler Ende der Schwarzwaldbrücke eine Direktverbindung RIchtung Wiesental und Hochrhein so wie über das Gütergleis-Areal vom Laufental.

    So könnte man quasi den Bahnhof SBB und Bad. Bahnhof fusionieren und einen wirklich zentralen Hauptbahnhof haben mit Umsteigeverbindungen und Spitzkehre-Freiheit in alle Richtungen. Dass dieser noch etwas weiter von der Innerstadt entfernt ist, wäre bei einem gutem S-Bahn-Angebot in die Innerstadt (z.B. mittels Herzstück) verschmerzbar.

    Dass aber in Basel der Bahnhof deutlich weiter von der Innerstadt entfernt ist als in anderen vergleichbaren Städten, lässt sich ohne Herzstück wohl nicht lösen, egal wie sehr man ausserhalb ausbaut. Denoch aber gut, dass man sich Gedanken darüber macht.

  • Spannende Punkte auf jeden Fall - zu einigen mal so meine groben Gedanken:

    1.) ist lokalpolitisch gewollt, aber aufgrund der grossen Kosten für die Reaktivierung des Tunnels zwischen Fahrnau und Hasel nicht finanzierbar. Letzte Untersuchung ergab einen Kosten-Nutzen-Faktor von 0,4, daher weder von Seiten des Landes noch des (dt.) Bundes förderfähig

    3.) Das wird relativ komplex, weil die Strecke Basel Bad Bf - Basel SBB RB derzeit zu 99,99% dem Güterverkehr dient und auch so betrieben wird. Die Strecke dient in beide Richtungen als Puffer sowohl für den Rangierbahnhof Basel SBB wie auch das Einfädeln in die Rheintalbahn nordwärts. Ich halte es für schwierig, hier eine S-Bahn mit entsprechendem Pünktlichkeitsanspruch zu betreiben

    4.) Von der Idee her nicht verkehrt, muss man detaillierter untersuchen. Die Feuerwache Weil wird aber eher nicht abreissen können.

    5.) Da noch nicht mal die Region weiss, was sie will...

    10.) In der Trasse der bis 1938 bestehenden Brücke verläuft heute die Strassenbrücke, wenn man das vom Platz her lösen kann, eine tolle Sache. Allerdings sind weder Frankreich noch Baden-Württemberg so fern ihrer Zentren als extreme Förderer des Schienenverkehrs aufgefallen.

    12.) wäre die logische Folge von 10.) und ggf. 11.) - alleine m.E. weder verkehrlich noch wirtschaftlich sinnvoll.

  • Das kommt aus meiner Sicht alles ziemlich konzeptlos und unrealistisch daher:

    • Auf einer Modelleisenbahnanlage mit ein paar wenigen Zügen würden die Ideen sicher gut funktionieren. In einem hochausgelasteten System mit Mischverkehr (Regional-, Fern- und Güterverkehr) und beschränkter Kapazität, das zukünftig noch mehr leisten muss, reicht es aber halt nicht, an zwei, drei Stellen ein paar neue Weichen oder eine kurze Gleisverbindung einzubauen und schon kann man ein tolles S-Bahn-Angebot fahren (wenn man will).
    • Das Potenzial, d. h. ob eine genügende Nachfrage für ein S-Bahn-Angebot vorhanden ist, wird völlig ausgeblendet. Vorschläge wie die Wiederinbetriebnahme des Bahnhofs Schlierbach oder des Gleisstummels nach Blotzheim sind einfach nur lächerlich.
    • Die Realisierung der meisten Massnahmen ist bis 2030 völlig unrealistisch. Finanzierung, Projektierung, Bewilligung und Realisierung benötigen bei solchen Bahninfrastrukturausbauten in der Regel mindestens 10 Jahre. Zudem wird der nächste Bahnausbauschritt mit neuen Angeboten erst 2030 vom Bundesparlament beschlossen. Auch stellt sich mir angesichts der etlichen, bereits laufenden oder in Kürze startenden Ausbauten die Frage, wo da noch Platz für weitere Bauintervalle sein soll? Ein "rascher S-Bahn-Ausbau" ist somit reine Augenwischerei. Vielmehr würden diese Massnahmen in direkter Konkurrenz zur ersten Etappe des Herzstücks bzw. des Bahnknotenausbaus stehen.
    • Bereits vorhandene Abklärungen, z. B. zu einer Taktverdichtung via Weil statt Riehen oder zu einer Verbindung Badischer Bahnhof - Muttenz werden konsequent ignoriert.

    Und auch sonst strotzen die Videos nur so vor falschen Behauptungen (immer mit dem Ziel zu suggerieren, dass alles ganz einfach wäre, wenn man nur wollte). Dass aus der gleichen Küche auch schon die Forderung nach einem Magnetschwebebahn-Netz für Basel kam (das angeblich "kein weiteres Grossprojekt" und bis 2030 realisierbar sei), sagt eigentlich alles...