Verbesserung der Infrastruktur zwischen Lausanne und Renens: Auswirkungen auf SBB-Angebot Basel-Delémont-Biel-Lausanne-Genf, inkl. Doppelspur Laufental

  • Berechtigte Frage. Abgesehen davon bezweifle ich, ob sich der Kanton das überhaupt leisten kann und darf. Nach dem Ausbleiben der Nationalbankgoldmillionen besteht bereits jetzt ein Defizit in der Staatsrechnung. Die Pensionskassensanierung ist ja auch nocht nicht abgeschlossen.

    Und dann will man pokern. Der Bund wird - vielleicht, irgendwann - das Geld zurückerstatten? Hoffen können die in Liestal natürlich immer. Aber ich habe Pegoraro (claro) dennoch nicht für dermassen naiv gehalten. Kommt noch hinzu, dass ein dreistelliger Millionenbetrag für eine vorübergehende Einschränkung an der Verhältnismässigkeit zweifeln lässt.

    Warum nicht gleich - mit Partnern, private wie öffentliche - den ganzen Doppelspurausbau anpacken?

    Und ich bin immer noch der Meinung, dass man Postautofahrpläne um 30 Minuten umstellen kann. Wo da der grosse Schaden sein soll will mir nicht einleuchten. Der grösste Teil der Passagiere bewegt sich doch vermutlich zwischen Basel und Laufen. Da lässt sich notfalls auch mit einem Einsatzzug operieren (EW I und II sollten ja noch vorhanden sein :D ). Und sonst nimmt man halt einen Flirt, der fährt auch ohne Halt nach Basel SBB, vielleicht ja mit Zwischenstopp in Dornach. Die Besetzung hiner Laufen ist nach meinen Erfahrungen nicht derart, dass sich hier Massnahmen aufdrängen.

  • Wegen den Postautofahrplänen bin ich der selben Meinung, insbesondere da die Postautos im Raum Laufental/Schwarzbubenland weitgehend isoliert sind und kaum Anschlüsse an andere Bahnlinien herstellen müssen (einzig Linie 67 in Liestal sowie die Passwanglinie in Balsthal). Und fast alle Anschlüsse, die es in Basel zur vollen Stunde gibt, gibt es auch zur halben Stunde. Für die Verbindung Basel-Laufental und dortigen Postautos sähe ich auch keinen wirklichen Schaden bei einer zeitlichen Verschiebung des ICNs. Meiner Meinung nach liegt der Schaden nur in der wegfallenden Verbindung Basel-Genf.

    Ob BL sich das leisten kann, keine Ahnung. Aber nach dem in BL lange vor allem in Strassentunnels gebuttert wurde, ist es doch grundsätzlich erfreulich, dass sowas überlegt wird. Fair wäre es aber, wenn sich auch BS beteiligen würde, da Basel auch davon profitieren würde.

  • Naja, hat ja lange gedauert bis man gemerkt hat, dass man mittels Vorfinanzierung in Bern mehr bewirkt wie mit immer wieder betteln und hoffen (Wisenberg). In Zürich hat man das schon länger kapiert.

    Grundsätzlich erfreulich. Und wenn man das Geld für diese sinnlose H2 hatte, findet man das jetzt auch irgend wo (geht ja um 2Mio jährlich). Dennoch wird es noch ein Weilchen dauern bis das Projekt endlich konkret ist.

  • Genau.

    Und vorallem trägt dieser Tunnel dazu, dass der Bus etwas pünktlicher wird in den Stosszeiten.

    @ Tapatalk

  • Und fast alle Anschlüsse, die es in Basel zur vollen Stunde gibt, gibt es auch zur halben Stunde.

    Naja, wenn du Bern und Zürich als "fast alles" bezeichnest, schon. Richtung Luzern - Tessin sowie Richtung Deutschland fahren die Anschlusszüge halt eben doch zur vollen Stunde. Davon ist, so nebenbei gesagt nicht nur Laufen betroffen, sondern auch der ganze Kanton Jura. Der Übergangsfahrplan zu "Léman 2030" wird noch viel zu Reden geben, nicht nur im Baselbiet...

  • Nach Luzern fahren sie jeweils zur Minute xx.04 und xx17 (direkt) sowie xx.31 (Umsteigen in Olten). Also vielleicht etwas weniger bequem, aber ohne grossen Zeitverlust machbar.

    Ins Tessin zur vollen Stunde, das stimmt.

    Was Delémont angeht, so weiss ich nicht wie viele Fahrgäste von dort via Basel weiterreisen. Aber Richtung Innerschweiz und Süden gibt es ja noch Alternativen via Bern.

  • Wenn man das richtig bedenkt hat man in viele Schweizer Städte einen Halbstunden Takt.
    Bern, Olten, Zürich direkt, Luzern wie oben beschrieben.
    Ostschweiz: St. Gallen mit Umsteigen in Zürich, Chur stündlich, mit Umsteigen in Zürich auf RE oder teilweise IC auch halbstündlich.
    Berner Oberland: Thun, Spiez, Interlaken halbstündlich (Interlaken teilweise mit Umsteigen in Spiez)
    Wallis: Visp, Brig stündlich mit Umsteigen in Bern, zweistündlich ergänzt durch einen Halbstundentackt ab Basel direkt (alternierend Interlaken Ost)
    Lausanne, Genf: Hablstündlich mit Umsteigen in Bern, oder stündlich direkt ab Basel via Biel (immer im Wechsel Lausanne oder Genf, in Biel wechsel auf den anderen Zug nach Lausanne oder Genf möglich)
    Auch Biel ist mit umsteigen in Olten halbstündlich erreichbar, mit fast keinem Zeitverlust gegenüber der Jura Linie.

    Fahrt mal ab dem Badischen Bahnhof nach Karlsruhe - Mannheim - Frankfurt, da gibt es ein oder zwei Züge pro Stunde, wenn zwei fahren, dann aber im Minuten Abstand, nichts mit Halbstundentakt.

  • @ Guggummere: die H2 ist ganz sicher nicht sinnlos. Es gibt nicht nur öffentlichen Verkehr. Man sollte endlich aufhören, ÖV und IV gegeneinander ausspielen zu wollen...


    Danke, ist mir durchaus bewusst. Und ein Ausbau der Strasseninfrastruktur an dieser Stelle war auch nötig. Nur war das Projekt so von Fehlplanungen und Mehrkosten geprägt... ich frage mich immer noch ob 100Mio/km dafür gerechtfertigt sind.

  • ich frage mich immer noch ob 100Mio/km dafür gerechtfertigt sind.


    Ich glaube auch dass das nicht so einfach in Fr/km gerechnet werden kann. Auf der freien Wiese in flachem Gelände baut man automatisch günstiger. nur an der Hülftenschanze bestehen schwierige topografische wie auch geologische Verhältnisse.

    Darum müssen die Kosten im Vergleich zum Nutzen gesehen werden und ich sage, auch wenn die H2 nur 100m lang gewesen wäre, ist sie das Geld wert wenn man den Nutzen für Frenkendorf, Füllinsdorf, Liestal und die ganze Agglomeration sieht.

    Deshalb, ja die 100Mio/km sind gerechtfertigt :thumbup:

  • Nach Luzern fahren sie jeweils zur Minute xx.04 und xx17 (direkt) sowie xx.31 (Umsteigen in Olten). Also vielleicht etwas weniger bequem, aber ohne grossen Zeitverlust machbar.

    Mit xx.31 beträgt der Zeitverlust doch immerhin 23 Minuten...

    Zitat

    Was Delémont angeht, so weiss ich nicht wie viele Fahrgäste von dort via
    Basel weiterreisen. Aber Richtung Innerschweiz und Süden gibt es ja
    noch Alternativen via Bern.

    Delémont - Luzern via Basel SBB: 1h 42'
    Delémont - Luzern via Bern: 2h 18'
    Zudem dauert Delémont - Lugano via Bern ca 40 Minuten länger. Via Bern zu reisen ist also für die Jurassier objektiv keine valable Alternative...

  • Der Regierungsrat beantragt dem Landrat einen Verpflichtungskredit von 3,5 Mio. Franken für die Projektierung des Doppelspurausbaus Laufental, Abschnitt Duggingen–Grellingen Chessiloch. Mit der Finanzierung des Bauprojekts (vorliegende Landratsvorlage) und der Vorfinanzierung des Doppelspurausbaus ab 2017 (separate Landratsvorlage voraussichtlich zweite Hälfte 2016) kann verhindert werden, dass sich die Anbindung des Laufentals in Basel an den Fernverkehr ab 2021 stark verschlechtert.

    Auf der Bahnstrecke Basel–Biel–Lausanne/Genf verkehren heute stündlich ein Intercity-Neigezug ICN (abwechselnd bis Lausanne und Genf) sowie zwei S-Bahn-Züge (Basel–Laufen und Basel–Delémont–Porrentruy). Der ICN kommt kurz vor der vollen Stunde in Basel an, was eine direkte Weiterfahrt mit den Fernverkehrszügen in Richtung Bern, Luzern und Zürich ermöglicht. In die Gegenrichtung sind die Anschlüsse in Biel gewährleistet.

    Umbau des Bahnhofs Lausanne hat Auswirkungen auf die Bahnstrecke Basel–Biel–Genf
    Die heutige Situation erfährt jedoch eine Änderung: Zwischen 2016 und 2025 wird der Bahnhof Lausanne komplett um- und ausgebaut. Die verminderte Kapazität im Raum Lausanne während des Bauzustands erfordert Anpassungen im Fernverkehrsfahrplan mit Auswirkungen in der ganzen Westschweiz und namentlich auf die Bahnstrecke Basel–Biel–Genf. Zwischen 2016 und 2021 wird die heutige Taktlage des ICN noch beibehalten. Nach 2021 wird der ICN um eine halbe Stunde gedreht, wodurch der Anschluss des Laufentals in Basel an den Fernverkehr in die übrige Schweiz und nach Deutschland nicht mehr gewährleistet ist. Als Kompensation soll darum neu ein zweiter Schnellzug (RE) zwischen Basel und Biel mit Halt in Laufen, Dornach und evtl. Zwingen verkehren, mit dem die Fernverkehrsanschlüsse in Basel zur vollen Stunde erreicht werden. Die zwei S-Bahn-Züge verkehren ab diesem Zeitpunkt voraussichtlich nur noch zwischen Basel und Laufen.

    Damit der zweite Schnellzug auf der Strecke Basel–Biel während des ganzen Tages fahren kann, braucht es im Laufental Infrastrukturausbauten in Form eines teilweisen Doppelspurausbaus im Abschnitt Duggingen–Grellingen Chessiloch.

    Die Kantone Basel-Stadt, Jura und Solothurn tragen 1‘291‘500 Franken an die Projektierung bei, somit beträgt der Anteil BL an der Projektierung 2‘208‘500 Franken.

    Quelle: bl.ch

    -> Landratsvorlage

  • Soll man da lachen oder weinen? Glauben die denn in Laufen und Liestal, die SBB und das BAV liessen sich so beeindrucken? Das ganze ist denen in Bern doch vermutlich so was von egal. Die Nordwestschweiz hat in Bern schlicht zu wenig politisches Gewicht. ZH, Ost- oder Innerschweiz sind da andere Kaliber mit viel mehr Einfluss. Der Verweis auf die Wirtschaft (Pharma) hilft da nicht viel. Und das Laufental: quantitée négligable.

  • So ganz verstehe ich die Azfregung nicht. Der Taktwechsel wurde vor über zehn Jahren geplant, um den Anschluss an die ebenfalls um 30 Minuten verschobene Taktlage von TGV und ICE in Basel SBB gewähren. Der TGV nach Paris ist bereits gedreht, die BRD dümpelt mit dem Ausbau des Rheintals noch hinterher, bis dahin ist der Ausbau vermutlich ebenso abgeschlossen und die Züge nach Norden fahren ebenso aus der Halbstundenspinne ab. Innerschweizerisch ist es eigentlich egal, ob der 30er oder 60er-Knoten erreicht wird.

  • ICN im Ausland? Ich denke nicht, dass die eine dafür notwendige Zulassung haben. Mal abgesehen davon, wäre mir neu dass ein ICN auch über Dieselantrieb verfügt. Oder hat die Basler Zeitung wieder mal schlampig recherchiert?

    Einmal editiert, zuletzt von luesker (16. Januar 2015 um 15:20)