Wenig genutzte Bahnlinien sollen doch bleiben

  • Da ich keinen passenden Thread fand, mach ich mal einen neuen auf.

    Wenig genutzte Bahnlinien sollen doch bleiben
    Der Aufschrei war gross: Im Oktober wollte der Bund auf all diesen Bahnlinen neu Busse einsetzen, wo die Passagiere weniger als die Hälfte der Kosten tragen. Jetzt krebst er zurück.

    Der Bund krebst zurück: Ursprünglich wollte er für regionale Bahnlinien, auf denen die Passagiere weniger als die Hälfte der Kosten tragen, die Umstellung auf Busse prüfen. Demnach wären rund 176 Linien gefährdet gewesen.

    Nach harscher Kritik schlägt er neu als Grenze einen Kostendeckungsgrad von 30 Prozent vor. Dies geht aus einem Schreiben von Verkehrsministerin Doris Leuthard an den Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) hervor. Das Schreiben von Mitte März liegt der Nachrichtenagentur SDA vor.

    In der Vernehmlassung war der Aufschrei gross gewesen. Sowohl die Kantone als auch die Regionalbahnen und die Verkehrsverbände wehrten sich gegen den Vorschlag, Bahnlinien mit einem Kostendeckungsgrad von unter 50 Prozent auf Busbetrieb umzustellen. Von einer «absurden» Idee und vom Fehlen einer Gesamtsicht war unter anderem die Rede. Von insgesamt 300 Strecken wären 175 betroffen gewesen.

    Vor einem Monat übergaben die Verkehrsverbände der Bundeskanzlei eine Petition mit 18'600 Unterschriften. Darin wehrten sich der VCS, die Organisation Pro Bahn, die IG öffentlicher Verkehr sowie die Bahngewerkschaft SEV gegen den «Kahlschlag im Bahnverkehr». Es sei fatal, den öffentlichen Verkehr einzig aufgrund rigider finanzieller Kriterien zu beurteilen, argumentierten sie.

    «Kriterien lockern»

    In ihrer Antwort schreibt Verkehrsministerin Leuthard nun, es sei «vorgesehen, dem Umsetzungsvorschlag anzupassen und die Kriterien zu lockern». Dies aufgrund der «grossen Kritik» in der Vernehmlassung. Neu schlage das Bundesamt für Verkehr (BAV) vor, die Grenze bei einem Deckungsgrad von 30 Prozent anzusetzen. Bei regionalen Bahnlinien, die darunter liegen, soll jeweils alle zehn Jahre eine Umstellung auf Busse geprüft werden.

    Dabei sei bezüglich Umstellung «keinerlei Automatismus vorgesehen». Eine Umstellung sei nur dann sinnvoll, wenn der Busbetrieb effizienter und kundenfreundlicher sei. Leuthard versichert, dass der Bund keinen Kahlschlag plane, sondern mit Augenmass vorgehe.

    Über die Verordnungsänderung entscheidet letztlich der Gesamtbundesrat. Dieser Entscheid steht gemäss Leuthard noch aus.

    Erfolg für Verkehrsverbände

    Die Verkehrsverbände werten den neuen Vorschlag als ihren Erfolg. In einer Mitteilung vom Montag schreiben sie, es sei das Verdienst ihrer Petition, dass der befürchtete Kahlschlag abgewendet sei.

    Der umstrittene Vorschlag des BAV zum Kostendeckungsgrad für Regionalbahnlinien stammt aus einer Verordnung zur Bahnreform 2. Mit dieser will der Bund als Geldgeber des Regionalverkehrs eine «langfristig tragbare Finanzpolitik» gewährleisten. (sda)

    Quelle: 20 Minuten

  • Das wäre der richtige Thread gewesen: Sparpläne des Bundes: Bald ein "Regio-S-Bus"?. Ist ein Super Mod gerade so frei und kann zusammenlegen?

    Hier übrigens noch der Link zum Artikel: 20 Minuten Online – Wenig genutzte Bahnlinien sollen doch bleiben – News

    Naja das war ja absehbar und ist auch erfreulich. Aber bei einem geforderten Kostendeckungsgrad von 30 Prozent ist die S9 z.B. trotzdem noch betroffen. Das heisst, alle 10 Jahre wird dann überprüft, ob sich eine Umstellung auf Bus lohnt, und jedes Mal wird sich erweisen, dass es nicht der Fall ist. Wie Gummikueh 476 sagt, ein bürokratischer Leerlauf sondergleichen.


    /edit: Auch die SN3 wäre betroffen. Hier nochmals die Liste der gefährdeten Bahnlinien. //edit2: Und die SN1.

    2 Mal editiert, zuletzt von kriminalTANGO (25. März 2013 um 22:26) aus folgendem Grund: edit, edit2, edit3, edit3 wieder weg da erübrigt

  • Was auch nicht wirklich aufgeht, sind die Berechnungsgrundlagen nach "Linien". Offensichtlich scheinen SN1 und SN3 als eigene Linien zu gelten. Gleichzeitig werden die Linien ja auch nicht auf der ganzen Strecke gleich ausgelastet sein. Also kann es, je nach genauer Linienführung und was genau als eigene Linie betrachtet wird und was nicht, für den selben Abschnitt komplett verschiedene Zahlen geben.