Tramverlängerung nach Saint-Louis

  • Oh ich denke schon dass es der BaZ um eine Sache geht - aber nicht um die Sache im Artikel. Trotzdem muss nicht alles falsch sein. Und es gibt ja auch Gründe den Franzosen ein Tram mitzufinanzieren (wie es auch Gründe dagegen gibt). Aber wenn mans tut sollte man der Bevölkerung reinen Wein einschenken - und damit tun sich Regierungen schwer (linke wie bürgerliche).

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  • Das sind doch nur billige Ausreden von Wessels und dessen Departement - sie wollen doch auch wiedergewählt werden (HOFFENTLICH NICHT!!!)

    Naja, ich halte es nicht für eine billige Ausrede, dass die Betriebsbewilligung erst erteilt werden kann, wenn die Strecke fertig gebaut ist. Das ist nun wirklich nicht Wessels Schuld - es ist einfach so.

    ... aber in einem Punkt haben BVB/BaZ vermutlich schon Recht: Die Strecke wird vor allem am Anfang mangels Fahrgästen / überbaurem Gebiet (schwer) defizitär sein, v.a. wenn man die üblichen französischen Tarife anlegt. Bei Schweizer Tarifen vielleicht weniger aber dann kommen weniger Leute. Und wer trägt dieses Defizit auf dem französischen Teil? Die Franzosen? Höchstens zu einem kleinen Teil.

    Das ist so zusagen die "französische Doktrin" in der Raumplanung: Man baut das Tram bei der Erschliessung eines Entwicklungsgebiets gleich mit. Bei uns wartet man, bis das Gebiet sich so weit entwickelt hat, bis die Buslinien überlastet sind, dann diskutiert man noch ein paar Jahre, hört sich das dämliche Gejammer der Autolobby aus der verkehrspolitischen Steinzeit an ("Bus ist billiger", "das Tram nimmt dem Autoverkehr Platz weg", "kostet Parkplätze", "löst Stau aus" etc.), macht Rekurse bis vor Bundesgericht... Die französische Lösung hat einfach einen Nachteil: Sollte sich das Gebiet nicht wie erwartet entwickeln, war der Trambau für die Katz. Nur ist mir bisher kein solcher Fall bekannt.

  • Angenommen, die Strecke wäre weniger peripher: Dann würde die BaZ jetzt skandalisieren, warum denn diese unfähigen Planer da nicht Verkehrsprobleme vorausgesehen hätten und warum man denn nicht eine Strecke mit mehr Eigentrasse-Anteil gebaut hätte. Egal ob man A oder B macht, die BaZ wird, wenn es zum Wahlkampf passt, immer vorwerfen, dass man nicht das Gegenteil gemacht hat.

  • Die Franzosen wollten es so - im Zentrum kein Platz, am Rand Erschliessungsbedarf in der Zukunft. Die Schweizer wussten darum und haben das Geld dennoch bewilligt. Irgendwie ist es ein Pokerspiel mit hohem Einsatz.

    Meinen Vorrednern kann ich zustimmen. Das Verfahren in F hat immerhin einen Vorteil: es geht schneller. Wenn die Zentrale in Paris ja sagt, wird gebaut.

    In Basel würde ich jetzt aber als nächstes keine weiteren Projekte in die Pampa bewilligen. Sondern sich mit Hochdruck um die Innenstadt kümmern. Dort warten ja weiss Gott genug Herausforderungen. Zudem bringen die Erweiterungen ja meist noch mehr Verkehr, der dann anderswo abgenommen werden muss.

    Wessels sollte anstatt unverschämt zu grinsen mal arbeiten.

  • Und wer trägt dieses Defizit auf dem französischen Teil? Die Franzosen? Höchstens zu einem kleinen Teil.


    Hast du dazu eine Quelle oder ist das lediglich eine Vermutung? Ich konnte keine Informationen finden, wie die Betriebskosten aufgeteilt werden.
    Es war nie das Ziel, dass die Tramlinie Gewinn abwirft (das macht der Nahverkehr generell nicht, deshalb wird er von den Kantonen bestellt). Die BaZ hatte 2010 selber geschrieben:

    Zitat

    Die Betriebskosten für den neuen Abschnitt werden seitens der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) auf rund zwei Mio. Fr. im Jahr brutto geschätzt. Anfangs geht die BVB vorsichtig von 50 Prozent Kostendeckungsgrad aus, was Nettokosten von einer Mio. bedeutet - die Basler Tramlinien liegen heute bei 60 bis über 90 Prozent.

    Einmal editiert, zuletzt von Kupplungssurfer (18. September 2016 um 17:27)

  • Kupplungssurfer: Es ist lediglich eine Vermutung basierend auf dem Umstand dass die BVB - gemäß BaZ - Defizite erwartet. Es kann gut sein dass die Franzosen nach französischen Ansätzen subventionieren - die Schweizer Löhne wären dadurch aber nicht gedeckt. Insgesamt ist das Ganze ja sehr kompliziert und eine verdeckte Subvention - ob gewollt oder ungewollt - leicht möglich. (Soweit ich weiß zahlt Frankreich für Leymen auch nur einen Bruchteil der Kosten - bin aber da a) nicht sicher und b) weiß ich dass die Situation nicht vergleichbar ist)

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  • Gibt es eigentlich irgendwelche Finanzausgleiche zwischen BVB und Distribus für den Schweizer Abschnitt zwischen Grenze und Schifflände? Schliesslich wird dort aufgrund einer CH-Konzession gefahren und es fährt das "günstige" Distribus-Personal bis ins Basler Stadtzentrum hinein. Möglicherweise liesse sich ja hier irgendetwas drehen.

  • Kleine Bemerkung am Rande: Man kann sich fragen, ob das, was die BaZ gerade tut, Wessels wirklich schadet, oder ob es nicht eher indirekte, unfreiwillige Wahlhilfe ist. Denn das letzte mal, als die BaZ derart auf eine Person einschoss, wurde diese gewählt (Sibel Arslan). Wessels hat auch in seiner eigenen Partei nicht nur Freunde. Sie werden ihn aber trotzdem wählen, jetzt erst recht. Das ganze könnte also zum Rohrkrepierer werden - für die SVP.

  • Wenn man die von der BaZ publizierten Dokumente durchliest sieht man dass nicht alles in Ordnung ist. Ich erkenne aber keine Probleme die bei einem Projekt dieser Größenordnung völlig unerwartet wären. Zudem scheinen die Meinungsverschiedenheiten sachlich begründet. Dass jeder Beteiligte da seine eigenen Interessen durchzusetzen versucht ist logisch. Also eine qualmende Zigarette mag da sein aber das von der BaZ verzweifelt geschürte Buschfeuer brennt nicht.

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