Zukunft Waldenburgerbahn (WB) Projektierung u. Realisierung Infrastrukturmassnahmen

  • Ein Ausbau der Geleise soll die Abwanderung aus dem Waldenburgertal stoppen, dies fordert ein Beirat der Waldenburgerbahn.

    Bericht im TeleBasel

    Die Verwirklichung müsste dann zwingend mit dem "Karlsruher Modell" erfolgen. Alles andere würde woll wirtschaftlich auf der Strecke bleiben. Dies würde dann aber heissen Umspurung des Waldenburgertals auf 1435 mm. Es könnte auch eine Chance für den Beginn 1/4-Stunden- Taktes auf der S3 sein, sofern die Streckenkapazität von und nach Basel dies überhaupt hergibt und die Ein- und Ausschlaufung in Liestal kreuzungsfrei möglich wäre - Sponsoren gesucht!

    Gruss
    Christian

  • Ohne Ausbau auf 4 Gleise (bzw. 5, WB mitgerechnet) und eine kreuzungsfreie Verbindung Adlertunnel/Stammlinie wird es nicht gehen.

    Und was flügeln angeht - so wie im Telebasel angedeutet: wo? Gleis 1 geht nicht, da es für den FV freigegeben werden muss. Gleis 4 bzw. 5? Es wird wieder ein Kreuzungskonflikt entstehen. Ebenso, wenn man ins Homburgertal weiterfahren will, nämlich in Sissach.

  • Langsam wirds wirklich lächerlich

    Entscheidend ist doch, wie die neuen Gesetze am Besten und kostengünstigsten verwirklicht werden können. Weiter geht es darum, für die Zukunft die WB am effizientesten führen zu können.

    Ob dies nun mit Meterspur oder 75cm-Spur, ob unter eigene Führung oder unter Führung der BLT, sollte eigentlich egal sein. Was ist auf 30 Jahren (oder 40 Jahren) das Beste Konzept für die Waldenburgerbahn? Wo ist das Beste Preis/Leistungs-Verhältnis?

    PS: Das mit der Normalspur ist wegen den Kurvenradien nicht möglich. Und eine "Teilung", wie vorgeschlagen wird, ist meiner Ansicht nur dann möglich, wenn in Zukunft nur jede Stunde ein Zug bis Waldenburg fährt. Bzw. kann nur eine Verbindung pro Stunde nach Basel verlängert werden, einfach, weil dazu nicht genügend Trassen und Gleise in und vor Basel vorhanden sind.

  • ich habe Mühe mit der Vorstellung, dass eine Umspurung auf lange Sicht wirklich günstiger kommt. Schliesslich muss ja die ganze Strecke neu gebaut werden, zumindest was das Gleis anbetrifft. Das ist sehr viel Geld. Und das soll man dann in den nächsten Jahren wirklich einsparen können? Aufgrund welcher Prognosen? Und wer sagt denn, dass die in 40 Jahren noch richtig sind?

  • Umspuren macht eigentlich nur Sinn, wenn man die Linie an eine andere Linie anbinden will (z.B. Tram von Basel) oder als S-Bahn-Verlängerung mit Seetalrollmaterial in Normalspur.
    Drehgestellwagen mit Hochflurperrons (35cm z.B.) lassen sich aus Serien wie den neuen BDWM-Wagen ableiten und dürften nicht teurer kommen als die meterspurigen Pendants.
    Sinnvoll wäre auf Dauer sicher eine Verlängerung in die Innerstadt von Liestal und später weiter nach Basel. Den Inselbetrieb umzuspuren halte ich daher für überflüssig.

  • Also in dieser ganzen Diskusion über eine Umspurung sollte die Dampfbahn am wenigsten eine Rolle spielen. Der (zukünftige) Betrieb muss Massgebend sein, denn der wird an 365 Tagen die Infrastruktur brauchen. Im gegensatz dazu ein paar Dampffahrten, die zwar schön sind aber trotzdem betrieblich und wohl auch ökonomisch nicht ins Gewicht fallen.

    Da bei der ganze Infrastruktur auch grosse Investitionen anstehen, würde sich nun zusammen mit dem neu zu beschaffendem Rollmaterial eine historische Gelegenheit bieten, möglichst günstig zu einer "normalen" Spur zu kommen. Da Normspur wohl wegen der Breite nicht in Frage kommt, tendier ich zu Meterspur.

    Ich kann der Umspurung durchaus sehr viel positives abgewinnen und sehe die Einsparungen nicht nur beim Beschaffen des Rollmaterials, sondern dann später auch im Unterhalt der ganzen Infra.


    Nochmals zum Dampfbähnli:

    Anstatt einer Umspurung der Fahrzeuge (pfuii), oder fremde Dampfloks (bäähh), sehe ich eher ein Abschnitt der mit einem dritten Gleis ausgerüstet wird. Das wird an anderen Orten ja auch so gemacht um verschiedene Spuren auf dem selben Trasse fahren zu lassen (auch bei Gartenbahnen sehr beliebt), und sollte auch, wenn das Geleise eh schon neu gebaut wird, relativ kostengünstig sein :thumbup:

  • Anstatt einer Umspurung der Fahrzeuge (pfuii), oder fremde Dampfloks (bäähh), sehe ich eher ein Abschnitt der mit einem dritten Gleis ausgerüstet wird. Das wird an anderen Orten ja auch so gemacht um verschiedene Spuren auf dem selben Trasse fahren zu lassen (auch bei Gartenbahnen sehr beliebt), und sollte auch, wenn das Geleise eh schon neu gebaut wird, relativ kostengünstig sein :thumbup:


    Da kann ich mich nur anschliessen. Ein Dreischienengleis wäre die beste Lösung :thumbup:

  • Hier mal ein paar "Fakten":

    Man geht davon aus, dass man in ca. 25 Jahren rund 3 Mio mit einer Umspurung einsparen kann. Dies aber nur, wenn der Umbau um die 15 Mio kostet (darf also nicht mehr kosten) und die neuen Züge mind. 10% günstiger als "Spezialanfertigung in 75cm-Spur" sind.

    Wer sich etwas mit Bauten auskennt, der weiss sicherlich, dass Projekte dieser Grösse selten soviel Kosten wie mal gedacht.

    Also zum Mitschreiben: 3 Mio in 25 Jahren ergibt Ersparnisse von 120'000 Fr. im Jahr. Im Besten Fall.

    Was nie zur Sprache gekommen ist und auch von den Verantwortlichen nie beantwortet wird sind doch folgende Fragen:

    1) Ist es nötig, ein Betriebskonzept zu haben, bei dem jede Station verlängert werden muss? (mit massiven Kosten)
    2) Ist ein Doppelspurausbau wirklich nötig und was bringt er konkret?
    3) Ist mit Meterspur eine Geschwindigkeitserhöhung möglich, welche mit 75cm-Spur nicht möglich ist?
    4) Kann ich mit einem 12Min - Takt massive Erweiterungsbauten und Kauf von 14 Zügen verhindern bzw. reduzieren?
    5) Wieviel günstiger kommt der Unterhalt bei einer Meterspur oder nicht?
    6) Wie flexibel ist das Betriebskonzept (ob für 75cm oder Meterspur) auf sich ändernde Abfahrtzeiten der SBB-Züge in Liestal?
    7) Welche Vorteile bringen diese massiven Investitionen von 1/4 Milliarde für das Waldenburgertal für die nächsten 30 bis 40 Jahre????

    Falls hier einer der "Experten" das Kantons mitliest, darf er mir diese obigen Frage gerne fundiert liefern.

  • pgru, die Zahlen sind interesant, kann man die irgendwo nachlesen? Durch die Blume gelesen heisst das, kannst du eine Quellenangabe machen :D

    Ich denken nicht nur beim (projektierten) Sparen sollte man bleiben, sondern auch beim tagtäglichen Betrieb/Unterhalt die Vorzüge sehen. Gerade im Gleisunterhalt gibt es viele Gleisbezogene Werkzeuge und auch Fahrzeuge, die Spurrelevant sind.

    Wenn es auch mal zu einer Zusammenarbeit im Infrabereich mit der BLT kommen würde, hätte man viel grösser Synergien die man nutzen könnte. Spontan würde mir auch gleich noch das Fahrleitungsfahrzeug in den Sinn kommen ^^


    Das die Spur z.B. auch Auswirkungen auf die Vmax. hat, liegt wohl in der Sache der Physik. Ob sie hier aber eine entscheidende Rolle spielen würde, kann ich nicht beurteilen.


    Man könnte die Frage auch mal umdrehen, und fragen, was bring uns das beibehalten der 750er Spur? Ausser natürlich den Kosten die man für die Umspurung sparen würde?

  • Dass man heute - neu - eine solche Strecke nie mehr mit 750 mm bauen würde, ist ja völlig klar, die Vorteile der "normalen" 1000mm-Schmalspur sind völlig unbestritten. Bei einer Umspurung gäbe es sicher Synergien, auch klar.

    Nur: Lohnt sich dafür wirklich die Umspurung der bestehenden Strecke? Da sehe ich es wie pgru.

    Und sogar wenn man ein bisschen sparen könnte durch die Umspurung, irgendwann, vielleicht: Dann darf man durchaus als Argument gegen Umspurung auch den Dampfbetrieb ins Feld führen. Kulturgut erhalten darf, soll und muss auch was kosten. Ist beim Denkmal- und Heimatschutz ja nicht anders.

    (Auch klar ist, wenn man jährlich Millionen sparen sollte, dass dann der Dampfbetrieb alleine die Nichtumspurung sicher nicht rechtfertigt.)

  • Die Waldenburgerbahn und ihre 4437 Fürsprecher

    Ein Verein will die Verbreiterung der Schiene verhindern und reicht eine Petition zur Erhaltung des Dampfzuges ein.

    Kurt Grieder, der Präsident des Vereins Dampfzug ­Waldenburgerbahn, überreichte gestern in Liestal dem Ersten Landschreiber Peter Vetter 4437 Unterschriften. Die Unterzeichnenden fordern Regierung und Verwaltung auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, damit der historische Dampfzug auf der «Waldenburgerli»-Strecke erhalten werden kann.
    Die Unterschriftenzahl entspricht exakt der Postleitzahl Waldenburgs. Die Bahn-Nostalgiker sehen darin ein gutes Omen für den im Frühling anstehenden Entscheid des Landrats über die Spurbreite des Rollmaterials der zu sanierenden Bahnstrecke. Sollte sich das Parlament für die Verbreiterung der Schienen um 25 Zentimeter auf einen Meter ­aussprechen, wäre dies der Todesstoss der Nostalgie-Fahrten: Die historische Schmalspur-Lok könnte nicht mehr auf der Linie verkehren.
    Vor der Landeskanzlei versammelten sich Bahnfreunde und Lokführer, teilweise in historischer Kluft. Mit dabei – in zivil – die Baselbieter Volksmusikantin Sarah Jane, Gotte der Dampflok. Die Waldenburger Gemeindepräsidentin Andrea Kaufmann hob die Bedeutung des Dampfzugs für das Waldenburgertal hervor. Robert Appel, Dampflokführer und Mitglied der Dampfarbeitsgruppe agiert nach dem Motto «Jetzt erst recht» und gibt alles für den Erhalt der Bahn. «Es ist eine kleine Welt, die wir erhalten wollen, aber eine umso wichtigere», betonte er.
    Der Kampfgeist ist greifbar, die «Waldenburgerli»-Fans werden sich nicht so leicht geschlagen geben. Die Dampflok solle weiterhin zwischen Liestal und Waldenburg verkehren. Nicht durchdacht und sinnlos sei die Umspurung, so der Tenor der Bahnfreunde.
    Präsident Kurt Grieder war im regulären «Waldenburgerli» mit seinen Petitionsbogen bis gestern auf Unterschriftenjagd – und er habe immer neue Menschen für sein Anliegen begeistern können. «Das Echo war durchwegs positiv», mit wenigen Ausnahmen hätten alle Fahrgäste unterschrieben.

    Seit 1902 auf den Schienen

    Die historische Dampfbahn mit der Spurweite von 75 Zentimetern ist in der Schweiz einzigartig. Seit 1902 schnaubt die Dampflokomotive durch das Waldenburgertal. Die Modernisierung der Waldenburgerbahn für 29 Millionen Franken wurde vergangenen Mai bewilligt. Auf die Spurbreite wollte sich das Parlament noch nicht festlegen.
    Die Befürworter der Spurverbreiterung führen tiefere Kosten für Rollmaterial und Unterhalt ins Feld. Beim Verein Dampfzug Waldenburgerbahn wird dies bezweifelt. Bei einer Umstellung auf einen Meter müssten nämlich auch neue Reservewagen angeschafft werden.

    BaZ: http://bazonline.ch/basel/land/Die…/story/13293257 (29.03.2015)

  • Typisch BaZ: Die kennen den Unterschied zwischen Schiene und Gleis nicht und haben ein Durcheinander mit Spurbreite und Spurweite etc. Bitte nicht nachahmen.

    Zur Sache: Die Alternative (= zwei Möglichkeiten) ist: Bus mit Restbetrieb für die Dampflokomotive oder zahlbare Bahn auf Meterspur. Wehret den Anfängen.