Zukunft Waldenburgerbahn (WB) Projektierung u. Realisierung Infrastrukturmassnahmen

  • Oh, dann wäre ja für einen Tango die Breite ausreichend.
    Nichts gegen den Tango, ein super Fahrzeug, echte Schweizer Qualität und Zuverlässigkeit, aber dadurch würde das Waldenburgerli zu einem reinen Trambetrieb, Schluss mit Eisenbahn...
    Beim Umspuren auf 1000mm wäre es dann auch fertig mit dem Dampfzügli.


    ... der Dampfzug fährt ja bekannt ohnehin bis auf weiteres nicht.....

  • Oh, danke für den Link und die Info.
    Erinnert mich an die Bremsen der Oldtimer Anhänger, da gibt es auch Probleme mit der Zulassung.
    Nicht zu vergessen, das Badwännli.
    Man findet anscheinend immer neue Möglichkeiten um den "lästigen" historischen Betrieb abzuschaffen.

  • Grünes Licht für den 29-Millionen-Kredit für die Waldenburgerbahn

    Der Landrat hat der geplanten Infrastrukturerneuerung bei der Waldenburgerbahn grünes Licht erteilt: Er bewilligte ohne Gegenstimme einen 29-Millionen-Kredit.
    Dabei beauftragte er auch die Regierung, eine Umstellung auf Meterspur nochmals zu prüfen.
    (...)

    BZ: http://www.basellandschaftlichezeitung.ch/basel/gruenes-…rbahn-127956085 (08.05.2014)

  • Kann sein, dass es eine Emotionale Sache wird aber...

    eine totale Umspurung kostet Geld. Ob sich diese Kosten in vergünstige Züge oder einen vergünstigten Unterhalt rechnen lässt, bleibt offen.

    dass der Bahnhof Liestal für Monate dicht gemacht wird, glaub ich erst, wenn ich es sehe.

  • Ich denke, man sollte bei dieser Frage sehr langfristig denken und solche "Details" wie der Dampfzug sollten gar keine Argumente darstellen.

    Was wir ja nicht wollen ist, dass der Dampfzug zwar fahren könnte, aber dafür der "normale" Betrieb leidet.

    Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Meterspur doch so einige Vorteile mit sich bringen würde. Da die Meterspur doch sehr verbreitet ist, lassen sich auch Maschienen zum Unterhalt wie Schleifzüge, Krampmaschienen, 2-Wegefahrzeuge etc. viel leichter einmieten resp. anheuern. Fremdfirmen könnten günstiger arbeiten, da sie ihre Standard Maschinen und ihre gewohnten Arbeitsabläufe verwenden würden.

    Dazu kommen noch Vorteile beim Gleisbau. Spontan denke ich an Weichenantriebe die bei Meterspur innliegend verbaut werden können. So spart man wiederum Platz auf dem Trasse.

    Also es geht nicht nur um die Fahrzeuge, sondern man muss den ganzen Bahnbetrieb anschauen. Auch könnten vielleicht Synergien in der Regio genutzt werden, da auch Maschinen und/oder Ähnliches. z.B. von der BVB/BLT zum Einsatz kommen könnte. Alles hypothetisch, aber mit Meterspur würde man sich solche Optionen eröffnen.


    Ups, nun ist mein Kommentar zu einem Meterspur-Werbespott verkommen :whistling:

  • Naja, ob nun Meterspur oder wie bis 75cm - es braucht eine simple Kosten/Nutzen-Rechnung

    Was kostet die Umspurung?

    Wie viel kann man bei Fahrzeugkauf einsparen?

    Wie viel kostet Unterhalt für Meterspur, wieviel für 75cm Spurweite?

    Diese (und noch paar weitere) Fragen auf die Lebensdauer der Infrastruktur (Schiene/Fahrzeuge) gerechnet und man weiss so ziemlich genau, welche Spurweite besser ist.

    Natürlich gibts dann auch noch weitere wichtige Fragen:

    Wie wirkt sich ein so langer Unterbruch der Bahnlinie auf die Kundschaft?
    Ist ein Zeitgewinn möglich (schnellere Züge - für welche Spurweite)?
    Besseres Fahrgefühl für die Fahrgäste?
    usw usw

  • Ich finde eine Diskussion über eine Umspurung auf Meterspur einfach lächerlich. Sowohl Politik als auch Finanzen im Kanton BL lassen kaum erwarten, dass die WB in den nächsten 500 Jahren auch nur einen Meter über Liestal hinaus verlängert und weder in Pratteln Dorf, in Salina Raurica oder sonstwo an das Tramnetz angeschlossen wird.

    Wenn eine Umspurung, dann auf Normalspur. Kein Mensch käme heute auf die Idee, eine neue Meterspurbahn mit ähnlichen Betriebsverhältnissen wie bei der WB zu errichten! Die WB ist eine klassische Vorortsbahn, schon fast als Stadtbahn zu bezeichnen. Solche Systeme werden heute ausnahmslos in Normalspur angelegt. Ebenso verfügen Stadtbahnen über kostengünstige, betriebssichere Hochflurfahrzeuge mit entsprechenden Bahnsteigen, sofern sie ihr Einsatzgebiet nicht mit konventionellen Strassenbahnen teilen müssen. Eine Umspurung der WB auf Normalspur hätte den Vorteil, kostengünstige Grossserien-Stadtbahnwagen einsetzen und in Liestal einen Anschlusss ans SBB-Netz realisieren zu können. Durchgehende Züge müssten allerdings mit Zweisystem-Fahrzeugen geführt oder die WB auf 15 kV umgestellt werden.

  • Hmm, lächerlich finde ich das keineswegs. :thumbdown:

    Und der Vergleich mit anderen Bahnen hinkt so wie du es schilderst meiner Meinung auch.

    Denn ich würde die WB nicht mit einer Normalspurigen S-Bahn oder Vorortsbahn vergleichen, sondern eher mit der BLT Linie 10.

    Die WB fährt z.B. in Oberdorf mitten durch das Dorf, hat dort nicht mal Eigentrasse. Entspricht mehr einer Strassenbahn. Deshalb lieber auf 750mm bleiben als Normalspur.

    Und übrigens kann man auch auf Meterspur "Standard"-Züge kaufen: Den Tango zum Beispiel :D

    Und das Problem mit den Haltestellen hast du mit Meter wie auch Normalspur, doof aber wahr.


    Und noch zuletzt: Eine Umspurung würde ja nicht in erster Linie wegen einer allfälligen Verlängerung oder Anschluss ans BVB/BLT Netz gemacht, sondern wie du sie auch angesprochen hast, aus wirtschaftlichen Gründen um Standard Züge und Material verwenden zu können. Und die Nachteile eines Anschlusses ans SBB Netz hast du ja gleich selber aufgezählt. Für so etwas hätte man dann auch kein Geld mehr ^^

  • Das Geld wäre viel besser in die neuen Züge und der Infrastruktur investiert worden, statt, dass dies in der Politik in warme Luft zerredet wird. Es ist ja noch nicht lange her, dass die Politik schon mal darüber "beraten" hat, was soll denn jetzt dieses Theater wieder ???
    Zudem gibt's wohl sowiso keine "Einheitlichen" Züge, da jeder Betreiber seine eigenen Wünsche (zBsp. betr. Anzahl Türen und deren Anordnung etc) erfüllt haben möchte. Das dann noch 75cm statt Meterspur Drehgestelle hergstellt werden können, hat die Industrie ja längst auch bewiesen. Der Mehraufwand hält sich wohl in Grenzen.


  • Die WB fährt z.B. in Oberdorf mitten durch das Dorf, hat dort nicht mal Eigentrasse. Entspricht mehr einer Strassenbahn. Deshalb lieber auf 750mm bleiben als Normalspur.

    Also die WB hat in Oberdorf auch ein Eigentrasse. Was problematisch ist, dass dieses im gesamten Dorfbereich sowohl mit Fahrzeugen überfahren wie auch von Fussgängern begehbar ist.

  • Eine Verlängerung von Liestal in Richtung Pratteln erachte ich überhaupt nicht als etwas, das in den nächsten 500 Jahren nicht passiert. Im Gegenteil erchachte ich das Gebiet um die Rheinstrasse herum als entwicklungsfähig und den Anschluss in Richtung Pratteln-Grüssen als attraktiv. Als Mittelverteiler gestaltet wäre eine Ergolztalbahn ein zukunftsgerichtetes Projekt, das die "Wirtschaftsoffensive" sehr direkt unterstützen würde.

    Das eigentliche Problem ist die kleingeistige Politik, die - seien wir ehrlich / eigentlich ist das ja allen klar - von der Wirtschaftskammer BL vorgegeben wird. Diese interessiert sich nur für neue Strassen, der Ausbau des ÖV hat keine Priorität. Ganz anders in der Region Zürich, wo die Glatttalbahn ein Erfolg, die Limmattalbahn in greifbarer Nähe ist, und etliche Gemeinden von sich aus Verlängerungen dieser Überlandbahnen fordern. Wundert sich da jemand, dass die Firmen lieber in Standorte investieren, wo die Politik sich mit ihren Taten für einen attraktiven Standort engagiert?


  • Vielen Dank für das fundiert Votum. Der viel rationellere Gleisunterhalt wird sicher für die Meterspur sprechen. Dies ist heute technisch mehr oder weniger der gewichtigste Nachteil der 75cm Spur.

  • Baselland hat gar kein Geld. Nicht einmal für den ordentlichen Unterhalt bestehender Infrastrukturen. Deshalb: vergesst es ganz einfach.


    Hast Du das Gefühl, die heutigen 75cm Gleise mit dem maroden Schwarzwaldschotter halten ewig??

  • Also die WB hat in Oberdorf auch ein Eigentrasse. Was problematisch ist, dass dieses im gesamten Dorfbereich sowohl mit Fahrzeugen überfahren wie auch von Fussgängern begehbar ist.


    Die WB hat in Oberdorf keinen unabhängigen Bahnkörper und fährt auf Sicht ("Hosenträger" Tafeln), über weite Strecken mit Vmax 25km/h.

  • Das wohl nicht. Aber eine Umspurung dürfte sicherlich teurer werden als einfach der Ersatz des bestehenden. Denn eine grössere Spurweite wird auch andere Veränderungen nach sich ziehen. Aber ehrlich gesagt sollen die dort hinten machen was sie wollen. Wenn die eine Meterspur bauen und das zu vertretbaren Bedingungen, habe ich an sich nichts dagegen einzuwenden.