Zukunft Waldenburgerbahn (WB) Projektierung u. Realisierung Infrastrukturmassnahmen

  • Warum eigentlich Türen auf beiden Seiten?

    Die Waldenburgerbahn würde sich doch eigentlich hervoragend dafür eignen, nach dem Vorbild der Gmunder Strassenbahn, Zweirichtungsfahrzeuge mit Türen nur auf einer Seite zu nutzen. Solange die Fahrzeuge immer nur auf einer Strecke hin- und herfahren und nie wenden, würden die Türen ja immer auf der selben Seite liegen. Wenn ohnehin grössere Erneuerungsarbeiten auf der ganzen Strecke anstehen, könnte man ja die Stationen und Perrons so gestalten, dass der Ein- und Ausstieg immer auf der Seite Liestal Perron/Waldenburg Stationsgebäude, also auf der östlichen Seite, möglich wäre.

    So könnten einige Sitzplätze gewonnen werden, was auf einer Schmalspurbahn mit beschränktem Luftraumprofil (auch nach Verbreiterung auf Meterspur) wertvoll wäre und der Aufwand für den Unterhalt der Türen könnte halbiert werden.

  • Die Genfer Variante ist 44 Meter lang und 2.3 Meter breit, sprich zu lang und zu schmal für WB Verhältnisse. "Pfannenfertig" wäre die Version für die TB (http://www.stadlerrail.com/media/uploads/Trogenerbahn__d.pdf); doch diese Konstruktion ist auch schon wieder 10 Jahre alt. Aber sie gibt einen ersten Eindruck, wie ein modernes WB-Fahrzeug aussehen könnte.

    Zitat

    Wenn ohnehin grössere Erneuerungsarbeiten auf der ganzen Strecke anstehen, könnte man ja die Stationen und Perrons so gestalten, dass der Ein- und Ausstieg immer auf der Seite Liestal Perron/Waldenburg Stationsgebäude, also auf der östlichen Seite, möglich wäre.


    Bei deiner Variante müsste man neben der anderen Spurweite auch alle Stationen umbauen, während bei der Variante mit Türen auf beiden Seiten mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Grossteil der Stationsinfrastruktur beibehalten werden könnten und nur leichte Facelifts (Perronanpassungen- und erhöhungen) von Nöten sein könnten. Zudem mögen bei den beiden Endstationen der Ausstieg immer auf der linken Seite sein, doch gerade bei den engen Strassendurchfahrten in Nieder- und Oberdorf ist auf der linken Seite die Strasse. Das ist jetzt schon eng und würde bei dieser Variante noch enger...

  • Da es während dem Umbaus im Bahnhof Liestal einen Busersatz gibt kann man den doch gleich definitiv als Ersatz weiterführen. So braucht man keinen einzigen Franken auszugeben.

  • Dieselben Normalien wie die BLT können auf der WB grundsätzlich nur bedingt angestrebt werden, da rein aus technischen Gründen Unterschiede bestehen, der Aufhebung kaum Sinn macht. So hat die WB eine andere Stromstärke (1500 V Gleichstrom) als die BLT (600 V Gleichstrom), kennt im Gegensatz zur BLT Zweirichtungsfahrzeuge und hat vor allem auf beiden Seiten Türen, was die BLT nicht hat. Es macht wohl kaum Sinn, Wendeschlaufen zu bauen und die Stromspannung nur aus Synergiegründen anzupassen.


    Der Tango kann man auch für zwei verschiedene Fahrdrahtspannungen haben z.B. 600V/750V Gleichstrom, wie die BLT Version, auch wenn ich nicht weiss wo es auf dem BLT Netz 750 V Gleichstrom hat ?(

  • Da es während dem Umbaus im Bahnhof Liestal einen Busersatz gibt kann man den doch gleich definitiv als Ersatz weiterführen. So braucht man keinen einzigen Franken auszugeben.


    Geld ausgeben muss "man" sowieso, entweder in die Modernisierung, oder in den Abriss der bestehenden Strecke, da Du bei einer Stillegung schlecht die Gleise liegen lassen kannst.
    In der HVZ fahren aktuell drei- und vierteilige Züge im Viertelstundentakt; da brächtest Du alle 15min drei, vier Gelenkbusse, um die Nachfrage abzudecken. Bedingt zusätzliche Busse samt Fahrer, die nur in der HVZ von Nöten wären, währenddessen die Bahn mit einem Fahrzeug und einem Fahrzeugführer auskommt. Ganz abgesehen davon, dass die Busse die Strecke kaum in den Fahrzeiten der Bahn schaffen, da sie im Gegensatz zu dieser sich dann noch durch den Strassenverkehr kämpfen müssen.

    Ganz zu schweigen von dem politischen Schaden durch die Verärgerung der örtlichen Bevölkerung, welche sehr an ihrem "Waldeburgerli" hängen...

    Einmal editiert, zuletzt von oberländer (27. September 2015 um 14:22)

  • Wie Tango 13 schon geschrieben hat, wird beim Bahnhofsumbau Liestal auf 4 Gleise, das Waldenburgerli eh für ein Jahr geperrt und mit Busersatz betrieben, diese Zeit könnte man gut für einen Umbau/Umspurung der WB nutzen.
    Die Fahrdrahtspannung ist beim heutigen Drehstromantieb eh das kleinste Problem, die passenden Stromsteller bekommt man variabel für verschiedene Spannungen.

    Einmal editiert, zuletzt von Grenzacher (27. September 2015 um 20:07)

  • Ja. Eine Teilsperrung mit zusätzlichem Umsteigen z.B. in Altmarkt oder Bad Bubendorf wäre für die meisten Fahrgäste wohl unangenehmer, zumal die meisten Fahrgäste wohl von oder nach Liestal reisen. Da ist es sicher sinnvoll, die Strecke gleich ganz zu sperren um die Gelegenheit zu nutzen, nötige Erneuerungsarbeiten (wie die auch immer aussehen werden) vorzunehmen.

  • Eine Teilsperrung bräuchte aber weniger Busse und wurde wenn ich mich recht entsinne früher auch schon gemacht (Betrieb bis/ab Lampenberg).

    Andere Frage: Was geschieht eigentlich mit dem Personal wenn die Bahn 1 Jahr nicht fährt? Sicher nur ein (kleiner) Teil kann als Buschauffeur eingesetzt werden - und der Rest?

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  • Ist dieses Schreiben öffentlich? Kann das eingesehen werde? Würde mich interessieren, wie das Argumentarium aufgebaut ist. Vielleicht enthält dies "Gegenstudie" ja auch interessante Argumentationen, die für eine Beibehaltung der 750mm Spur sprechen würden.

    Die Meinung der Regierung mitsamt deren Begründung ist ja bekannt.

  • Quelle: bz (MZ) vom 22.10.2015

    Kommentar: Der Untertitel "Die Rhätische Bahn machts möglich" verleitet zu falschen Schlussfolgerungen bezüglich dem Dritten Gleis zwischen Chur und Domat-Ems. Der Nutzen liegt dort nicht direkt bei der RhB, sondern bei den angeschlossenen Firmen ... insbesondere "Blocher-Chemie", ähmm, ..., "Ems-Chemie" (also hochkommerziell!!). Von dem her finde ich den journalistischen Wert dieses Artikels ziemlich mässig und den Vergliech zur WB und den Dampffahrten eher etwas an den Haaren herbeigeholt. Kommerziell bedingte Dreischienengleise gibt es ja auch anderswo.

  • Kommentar: Die Basler SVP-Zeitung, Entschuldigung ..., die BaZ räumt heute eine 3/4-Seite ihrem Parteikollegen Hanspeter Weibel ein, um sich über seine "Fünfer- und Weggli-Lösung" austoben zu können. Ich will mich hier nun nicht als Befürworter der einen oder anderen Lösung profilieren: Das man eine Buslösung sachlich und unter Berücksichtgung aller Faktoren mitevaluiert kann ich durchaus noch unterstützen. Die Art und Weise aber, wie man hier einem Politiker, der in Kürze über das Schicksal der WB entscheiden wird, eine Plattform zur Verfügung stellt, finde ich publizistisch sehr bedenklich. Nur so nebenbei: Herr Weibel wohnt in Bottmingen an absolut priviligierter Hanglage. Keine 100 m weit führt die Ortsbuslinie 59 bei ihm vorbei. Eine Linie, die wohl defizitär ist und durch die beiden Gemeinden Bottmingen und Oberwil steuerfinanziert wird. Nach SVP-Sparmanier müsste diese Linie gestrichen werden, da sie wohl kaum rentabel ist ..., aber das ist ein anderes Thema. Lest das politische Pamflet doch selbst! (Sorry, ..., ich weiss ... ich bin momentan wiedereinmal besonders bissig und sarkastisch. Falls es jemanden stört oder ich jemanden zu Fest auf den Füssen rumtrample, entschuldige ich mich dafür!).

    Quelle: BaZ vom 28.10.2015