Waldenburgerli: Fahrzeug-Neubeschaffungsprozess

  • Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die BLT wieder bei Stadler einkaufen. Schliesslich haben sie einen Vertrag zusammen. Lukrativ wäre das ganze auch noch, weil die BLT Tangos von denen bestellt haben. Deswegen könnte da noch der Flottenrabatt herausspringen.

  • Ich kann mir auch gut vorstellen, dass die BLT wieder bei Stadler einkaufen. Schliesslich haben sie einen Vertrag zusammen. Lukrativ wäre das ganze auch noch, weil die BLT Tangos von denen bestellt haben. Deswegen könnte da noch der Flottenrabatt herausspringen.

    Bei Bahnfahrzeugen gibt es in der Regel keinen "Mengenrabatt".

    Und bei den Kosten könnte es für die BLT auch "nach hinten" losgehen. Stadler weiss, dass sie der einzige interessierte Anbieter sind, ergo haben sie keinen Konkurrenzdruck mehr und müssen auch nicht mehr zu "Kampfbedingungen/Preisen" offerieren. Da besteht die Gefahr, dass sie bei den Fahrzeugen höhere Preise verlangen, um damit den Auftrag mit Gewinn abzuschliessen und auch die Entwicklungskosten für die Entwicklung für das gefordete "Vorbereitung für teilautonomen Betrieb" der BLT komplett in Rechnung stellen.

    Die 10 Fahrzeuge bezogen sich natürlich nur auf die BLT-Bestellmenge. Aus diesem Grund war das Wort Trick auch mit "..." versehen Ich wollte damit ausdrücken, dass man Ausschreibungen in gewissen Punkten so verfassen kann, dass am Ende die richtigen oder der richtige Anbieter übrig bleibt.

    Natürlich "gewinnt" am Schluss das Produkt, welches die Bahn haben will. Aber diese Vergabe muss die Bahn hieb- und stichfest begründen können. Da kannst Du bei einer Ausschreibung fast nicht mit "Tricks" (auch wenn diese in ".." stehen) arbeiten, da solches gegen die Richtlinien verstösst und Juristenfutter geben könnte. Daraus folgend gehe ich schon davon aus, dass die BLT nicht unglücklich wäre, wenn es Stadler werden würde, aber ich sehe kaum Ansätze, wo da Stadler bevorteilt werden könnte und ich glaube auch nicht, dass BLT/BDWM sowas machen.

    Einmal editiert, zuletzt von oberländer (3. Juni 2018 um 10:46)

  • Tango 13 ist ja jemand mit gesundem Menschenverstand und breitem Horizont. Gewisse könnten seine Zeilen aber missinterpretieren. weshalb ich das Thema aufnehmen wollte.

    Generell gilt, auch privat: Wenn man zwischen mehreren Herstellern / Produkte wählen kann, ist das immer besser, als wenn man nur ein Produkt serviert bekommt, ohne vergleichen zu können. Die eingegangene Offerte muss deshalb nicht weniger gründlich analysiert werden, da kein Vergleich möglich ist.

  • oberländer

    DIe Offerte beinhaltet ja auch den Preis.

    Bei Offertabgabe wusste Stadler ja noch noch ob und wer allenfalls mitbietet.

    Ergo gehe ich mal davon aus, dass Stadler nicht einfach mangels Konkurrenz jetzt den Preis ändern könnte.

    Mengenrabatt gibt es in dieser Form vielleicht nicht, aber niedriger Preis bei grösserer Abnahme.

    Die BLT Tangos wurden ja meines Wissens auch teurer, nachdem die BVB von der Tangobestellung ausgestiegen sind.


    Nur wird das wohl keinen Einfluss auf die WB Tangobestellung (wenn es eine Tangobestellung werden sollte) haben, da das ja zwei verschiedene Geschäfte wären.


    Ich könnte mir auch die Tangoverwandtschaft Art Forchbahn vorstellen, anstelle der BLT ähnlichen Version mit den Kurzmodulen.

  • oberländer

    DIe Offerte beinhaltet ja auch den Preis.

    Bei Offertabgabe wusste Stadler ja noch noch ob und wer allenfalls mitbietet.

    Ergo gehe ich mal davon aus, dass Stadler nicht einfach mangels Konkurrenz jetzt den Preis ändern könnte.

    Im nachhinein abändern nicht, aber die Bahnbranche ist untereinander gut vernetzt, Stadler dürfte da schon vor Abgabe der Offerte gewusst haben, dass sie die einzigen Interessenten sind...

  • Im nachhinein abändern nicht, aber die Bahnbranche ist untereinander gut vernetzt, Stadler dürfte da schon vor Abgabe der Offerte gewusst haben, dass sie die einzigen Interessenten sind...

    Das ist zwar eine gewagte Aussage und kartellrechtlich bedenklich, ..., aber aufgrund meiner eigenen Erfahrungen im öffentlichen Submissionsverfahren (Ausschreibungsverfahren) nicht ganz auszuschliessen.

    Das könnte deshalb dazu führen, dass mangelsKonkurrenz der von Stadler eingereichte Preis nicht mit der Preisvorstellung der BLT übereinstimmt. Bekanntlich belebt Konkurrez den Markt (und damit den Marktpreis) ... aber ohne Konkurrenz gibt es keinen Markt. Dies kann bis dahin führen, dass das Submissionsverfahren abgebrochen wird. Dies ist unter gewissen Voraussetzungen möglich. Ich bin jedenfalls auf das Ergebnis der Prüfung der eingereichten Offerte gespannt.

  • [...] Stadler dürfte da schon vor Abgabe der Offerte gewusst haben, dass sie die einzigen Interessenten sind...

    Stadler hat in der Schweiz bei Meterspur-Fahrzeugen (ausser Tram) sowieso de facto ein Monopol, oder ist euch ein Meterspur-Betrieb bekannt, welcher in den letzten 20 Jahren seine Fahrzeuge nicht bei Stadler bestellt hat?

    Versteht mich nicht falsch, ich freue mich auch darüber wenn ein Schweizer Unternehmen bei einem Schweizer Unternehmen bestellt und der grösste Teil der Wertschöpfung in der Schweiz stattfindet. Ich möchte aber dass ein Unternehmen wie Stadler den Zuschlag erhält, weil es das beste Angebot einreicht und nicht weil es das einzige Unternehmen ist welches ein Angebot einreicht.

  • Ja, Bernmobil.

    Kaufte 2 Typen Combinos

    Liess einen Typ davon zusätzlich verlängern.


    und wenn Du 20 Jahre schreibst, dann kommen wohl auch die BVB dazu mit den Combinos ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Dome (4. Juni 2018 um 10:26)

  • Passt das hier? Die aktuell auf der WB eingesetzten Fahrzeuge wurden im Gesamtpaket für (m.E. günstige) 80.000 CHF in die Slowakei verkauft.

    Käufer ist die Čiernohronská železnica aus Čierny Balog in den slowakischen Mittelgebirgen. Deren Strecke mit einer Spurweite von 760 mm ist derzeit noch nicht elektrifiziert, dies soll mit ca. 10 Mio EU-Fördermittel geschehen.

    Link (über Google Translate): *hier*

  • ah schön, dass sie eine Weiterverwendung haben.

    Hätte ich jetzt mit dieser Spurweite nicht erwartet.

    Ich bin kein Wirtschaftler.

    daher kann ich nicht urteilen, ob der Preis günstig ist.

    Aber besser als die Entsorgung zu bezahlen ist es auf jeden Fall.

    Danke für die Info.

  • Da der Markt für potentielle Abnehmer sehr klein ist, wird sich der Preis an die Kosten einer fachgerechten "Entsorgung" anlehnen. Für 17 Fahrzeuge erachte ich dies als durchaus realistisch. Alleine der Transport der Fahrzeuge zu einem Verwerter würde wohl geschätzt mindestens CHF 25'000 kosten.