Waldenburgerli: Fahrzeug-Neubeschaffungsprozess

  • Ja nicht über den Tag, aber an Sonn- und Feiertagen fuhren früher kürzere 3er. Da musste auch nicht an den Endstationen während dem Endaufenthalt manövriert werden, sondern nur im Depot. Warum wird das heute nicht mehr praktiziert? Man könnte damit die altersschwachen Gummikühe ein wenig schonen, damit sie nicht so schnell alle verbrennen.


    Früher musste das DA am Sonntag alle 6 Kurse des 3ers stellen statt nur 4 (entspricht 50%) werktags, da das DD sonntags keine Kurse stellte. Dafür wurden oft am Samstagabend 2 14er Isebähnli für den 3er um einen AW gekürzt und am Sonntagabend wieder verlängert (hab ich seinerzeit noch selbst rangiert). Das DA hatte damals 6 Gummihornviecher, die aber am Sonntag meistens nicht alle für den 3er verfügbar waren. Es gab auch Sonntage mit Gummikuh Doppeltraktion ohne AW, leider aber nicht allzu oft.

  • Danke, leuchtet ein.

    Aber warum wurden dann die Gummirindviecher bei den übrigen 4 Zügen (d.h. den welche das DA auch unter der Woche für den 3er stellte) auch alle abgehängt? Meines Wissens fuhren dann jeweils nur kurze Züge. Ausserdem waren es meistens Sänften und keine Cornichons + B4S, obwohl die Sänften damals kaum auf dem 14er eingesetzt wurden.

  • Bei einer solchen Massanfertigung (Kleinserie über nur 14 Züge; schmalerer Wagenkasten, sehr kurze Länge von nur 36 Meter, Vorbereitung für führerlosen Betrieb) hat in der Vergangenheit oft nur ein einziger Hersteller ein Angebot abgegeben. Es würde mich wundern, wenn dies hier anders wäre und ausser von Stadler noch weitere Angebote eingereicht werden.

  • ... und die Ausschreibung wurde nochmals berichtigt. Konkret wurde die Frist für die Einreichung des Angebotes von 28.02.2018 auf 01.06.2018 verlängert (nachdem sie schon einmal von Ende Januar auf Ende Februar 2018 verlängert wurde!).

    Die genauen Gründe hierfür gehen aus dieser amtlichen Mitteilung nicht hervor. Aber vielleicht weiss unser BLT-Insider mehr (und darf dies auch bekanntgeben).

    Quelle: bl.ch

  • Eine Offerte für neue Züge der Waldenburgerbahn wurde eingereicht

    Für die neuen Züge der künftig auf Meterspur fahrenden Waldenburgerbahn (WB) im Kanton Baselland ist ein Angebot eingereicht worden. Beschafft werden sollen zehn Züge.

    Die Offerte stammt vom Thurgauer Unternehmen Stadler Rail, wie bei der Baselland Transport AG (BLT) am Freitagnachmittag nach Ablauf der Angebotsfrist zu erfahren war. Details zum offerierten Modell oder ein Preis wurden nicht genannt.

    Die Offerte von Stadler Rail werde nun geprüft. Ein Entscheid dazu soll Ende Oktober fallen, hiess es weiter. Der Neustart der WB auf der Meterspur ist für den Fahrplanwechsel im Dezember 2022 vorgesehen. Die neuen Züge sollen nachrüstbar sein, um sie als Option künftig stufenweise automatisieren zu können.

    Die BLT, welche die WB 2016 übernommen hatte, schrieb die Gross-Beschaffung zusammen mit der BDWM Transport AG aus. Letztere braucht für die Limmattalbahn ihrerseits acht baugleiche neue Züge. Die BLT geht davon aus, dass der Entscheid über die Offerte gemeinsam mit der BDWM Transport AG gefällt wird.

    BZ: https://www.bzbasel.ch/basel/baselbie…eicht-132637755 (01.06.2018)

  • Am gescheitesten wäre es doch, wenn es auch Tangos wären, einfach mit Zweirichtungsbetrieb und anderem Stromsystem. Das gäbe doch bestimmt Synergievorteile bezüglich Wartung und Ersatzteillager etc.

  • Die BLT-Variante ist mit 2.3 Meter in der Tat zu schmal, aber der Tango lässt sich verbreitern.

    Die Tangos der Appenzeller Bahnen, würden passen, weil sie der geforderte Breite von 2.4 Meter entsprechen und auch eine 2+2 Bestuhlung haben.

    Diese sind aber für die Steilrampen der umgebauen SGA (80 Promille) angepasst. Sprich viel leistungsfähiger als die BLT-Tangos und zu lang (52.6 Meter) für die WB. Der Tango der Appenzeller Bahnen liesse sich relativ einfach auf WB-Verhältnisse anpassen:

    Man nehme das Foto des AB-Tangos (sieh hier der Zug unten: http://www.modernisierung-ab.ch/Portals/8/Down…017_reduced.pdf ) und ersetze in Gedanken die mittleren beiden Drehgestelle durch ein Jakobsgestell. Dann den Zug gedanklich um 7.6 Meter verkürzen und man dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit genau das Fahrzeug haben, welches Stadler offeriert hat.

  • Für mich ist das so eine typische Ausschreibung nach dem Motto: "Wir schreiben aus, weil wir ausschreiben müssen, aber eigentlich wissen wir schon längst, welches Produkt wir von welchem Hersteller wollen (und das weiss der Hersteller auch)." ;)

    Und die freizügig herumgezeigten Visualisierungen von Tangos im WB-Kleid machen die Ausschreibung für Siemens, Bombardier und Co. auch nicht interessanter.

    Und nun hat man was man will und kann nun mit Stadler in den nächsten vier Monaten an den Details feilschen...

  • Man nehme das Foto des AB-Tangos [...] und ersetze in Gedanken die mittleren beiden Drehgestelle durch ein Jakobsgestell. Dann den Zug gedanklich um 7.6 Meter verkürzen und man dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit genau das Fahrzeug haben, welches Stadler offeriert hat.

    Leider dürfte dies der Fall sein...

    Mich persönlich stören am Tango einfach diese Niederflur-Mittelmodule, welche ich bei höheren Geschwindigkeiten als relativ unkomfortabel empfinde.

  • Für mich ist das so eine typische Ausschreibung nach dem Motto: "Wir schreiben aus, weil wir ausschreiben müssen, aber eigentlich wissen wir schon längst, welches Produkt wir von welchem Hersteller wollen (und das weiss der Hersteller auch)." ;)

    Und die freizügig herumgezeigten Visualisierungen von Tangos im WB-Kleid machen die Ausschreibung für Siemens, Bombardier und Co. auch nicht interessanter.

    Und nun hat man was man will und kann nun mit Stadler in den nächsten vier Monaten an den Details feilschen...

    Mit solchen "Tricks"/ Vorteilen arbeiten die anderen Anbieter auch. Der Markt ist heute nun einmal stark umkämpft.

    Bei dieser kleinen Bestellmenge von nur zehn Fahrzeugen macht es durchaus Sinn (aus Sicht der BLT) den gleichen Anbieter, wie bei den bisherigen Fahrzeugen, zu nehmen. Die anderen Anbieter wissen das natürlich auch und verbrauchen aus diesem Grund nicht unnötig Geld- und Zeitressourcen, um eine Offerte einzureichen (diese entsteht schliesslich nicht gratis).

  • Mit solchen "Tricks"/ Vorteilen arbeiten die anderen Anbieter auch. Der Markt ist heute nun einmal stark umkämpft.

    Bei dieser kleinen Bestellmenge von nur zehn Fahrzeugen macht es durchaus Sinn (aus Sicht der BLT) den gleichen Anbieter, wie bei den bisherigen Fahrzeugen, zu nehmen. Die anderen Anbieter wissen das natürlich auch und verbrauchen aus diesem Grund nicht unnötig Geld- und Zeitressourcen, um eine Offerte einzureichen (diese entsteht schliesslich nicht gratis).

    Die Bestellmenge beträgt 18 Fahrzeuge (8 für die BDWM). Dass nur ein Anbieter schlussendlich eingereicht hat, liegt nicht an der BLT. D.h., nicht die BLT hat Zitat Tango 13 "Stadler genommen", Stadler hat der BLT offeriert. Diese Offerte wird nun genau so geprüft, wie es andere auch geprüft worden wären. Viel eher ist davon auszugehen, dass andere Anbieter von den Kriterien (zukünftig teilautonomer Betrieb etc.) "weiche Knie" bekommen haben, und angesichts dessen aufgrund der (auch mit 18) im Verhältnis zu anderen Aufträgen nicht so hohen Anzahl die Entwicklungskosten für diese spezifischen Anforderungen scheuten. Alles legal Seiten Anbieter und BLT, keine "Tricks".

  • Die Bestellmenge beträgt 18 Fahrzeuge (8 für die BDWM). Dass nur ein Anbieter schlussendlich eingereicht hat, liegt nicht an der BLT. D.h., nicht die BLT hat Zitat Tango 13 "Stadler genommen", Stadler hat der BLT offeriert. Diese Offerte wird nun genau so geprüft, wie es andere auch geprüft worden wären. Viel eher ist davon auszugehen, dass andere Anbieter von den Kriterien (zukünftig teilautonomer Betrieb etc.) "weiche Knie" bekommen haben, und angesichts dessen aufgrund der (auch mit 18) im Verhältnis zu anderen Aufträgen nicht so hohen Anzahl die Entwicklungskosten für diese spezifischen Anforderungen scheuten. Alles legal Seiten Anbieter und BLT, keine "Tricks".

    Die 10 Fahrzeuge bezogen sich natürlich nur auf die BLT-Bestellmenge. Aus diesem Grund war das Wort Trick auch mit "..." versehen ;) Ich wollte damit ausdrücken, dass man Ausschreibungen in gewissen Punkten so verfassen kann, dass am Ende die richtigen oder der richtige Anbieter übrig bleibt. Ob dies bei der BLT-Fahrzeugbeschaffung dieses mal der Fall war, lasse ich jetzt hier im Raum stehen...