Betriebsstörungen SBB

  • (Ein neuer Thread, damit man nicht immer ins OT gehen muss.)

    Heute war zwischen Olten und Zürich der Wurm drin. Es gab eine (schneebedingte?) Weichenstörung im Raum Spreitenbach oder Zürich oder Lenzburg, je nach Quelle, ich glaube bei der SBB wusste man es selber nicht so genau. Jedenfalls wurde der IR 1761 (Basel ab 06:47) zwischen Aarau und Lenzburg ausgebremst und fuhr in Lenzburg auf's "falsche" Gleis. Auf dem "richtigen" Gleis stand nämlich ein RE (laut Anzeigen offenbar der stark verspätete RE 3511, wobei die Komposition allerdings kein Re 4/4-Pendel, sondern ein Re 460/EW IV-Pendel mit 2-3 angehängten Zusatz-Bpm 51 war), der nicht weiter fuhr. Die Leute mussten daher aussteigen und auf mein IR umsteigen, in welchem auch sonst schon Leute stehen müssen, so kann man sich die heute morgen herrschenden Verhältnisse vorstellen. In Zürich kamen wir mit ca. 10 Minuten Verspätung an.

    Der darauf folgende IC 761 (Basel ab 07:07) wurde irgendwo durch umgeleitet (möglicherweise Brugg), denn er kam mit einer Verspätung von mindestens 20 Minuten an. Zum Glück hatte ich den IR erwischt.

    Die Rückreise gestaltete sich lustig. Noch in Zürich HB stehend wurde im IR 1772 (ab 12:08) von der Zugbegleiterin gemeldet, dass dieser nicht in Lenzburg hielte, die Fahrgäste nach Lenzburg sollten die S-Bahn benützen, und dass bis Basel mit einer Verspätung von 10 Minuten zu rechnen sei. Der Zug wurde dann via Baden – Brugg – Südbahn (!!) umgeleitet und hielt dann doch noch in Lenzburg, mit einer Verspätung von 15 Minuten. Die offensichtlich verblüffte Zugbegleiterin meldete darauf "Geschätzte Fahrgäste, jetzt halten wir anscheinend doch in Lenzburg!" :D Danach fuhr der Zug mit seiner Verspätung normal weiter, abgesehen davon, dass in Aarau wieder auf dem Gegengleis gehalten wurde und der Zug anschliessend entsprechend durch die "falsche" Röhre fuhr.

    Ich meine, die SBB tun ja ihr bestes mit der Information. Aber da, sorry… Wenn man sich nicht einmal darüber im klaren ist, wo die Störung ist, und vor allem, wo der Zug hält, dann muss man wirklich den Kopf schütteln. Wurde nebst dem Verkauf von Billetten durch das Zugpersonal auch noch bei der internen Kommunikation gespart? :rolleyes: Und warum wurde der Zug nicht über die Nationalbahnstrecke zwischen Wettingen und Gruemet umgeleitet? Oder, wenn das nicht möglich gewesen war, warum fuhren wir nicht von Brugg direkt via Centralbahnstrecke nach Aarau, da wir ja offiziell sowieso nicht in Lenzburg halten sollten? Warum wurden die Fahrgäste nach Basel nicht auf die S-Bahn und dann den Bözberg-IR ab Altstetten verwiesen?


    Hier die (etwas dürftige) Meldung der Bahnverkehrsinformation:

  • Bei der Weiche handelt es sich im einen Schienenbruch an einer Weiche im Heitersbergtunnel. Zudem hatte ein IR kurz vor Lenzburg eine Lokstörung.

    Du bist angekommen und die anderen Reisenden anscheinend auch, also hat anscheinend Plan B (das Notfallmanagement bei Weichenstörung) und Plan C (defekt eines Zuges im gleichen Streckenast) funktioniert...

  • @ kriminalTango

    Du stellst hier fragen, die Dir vermutlich nur ein Verantwortlicher dieser Umleitung beantworten kann.

    Das das Webteam sich vielleicht nicht ganz im klaren war, wo genau die Störung ist, halte ich noch für sehr gut möglich, aber die SBB als Betreiber selbst, wussten wohl sicher wo die Störung ist.

    So sehr ich mit den letzten SBB Entscheidungen im klinch bin, da kann man es mit Reklammieren echt übertreiben.

    Ich bin mir sicher, dass jede Umleitung, egal wie sie Dir unlogisch erscheinen mag, ihren Grund hatte.

  • Zitat

    Original von Badbone
    Bei der Weiche handelt es sich im einen Schienenbruch an einer Weiche im Heitersbergtunnel. Zudem hatte ein IR kurz vor Lenzburg eine Lokstörung.


    Danke. Vielleicht war dieser IR eben der Zug, der am Morgen in Lenzburg stehen geblieben ist. Naja, klar könnte das nur ein Verantwortlicher erklären, aber das erklärt trotzdem noch nicht, weshalb der Zug via Südbahn fuhr. Wenn man in Lenzburg hält, dann kann man in diesem Fall via Nationalbahn fahren. Und wenn nicht, wie es auch ursprünglich vorgesehen war, dann fährt man eben von Brugg direkt nach Aarau. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass man sich da kurzfristig umentschieden hat und gefunden hat, man müsse nun doch via Lenzburg fahren und dort halten. Dafür spricht auch die ursprüngliche Angabe der Verspätung von 10 Minuten, woraus schliesslich wegen dem Umweg 15 wurden. Deswegen wusste das Zugpersonal auch nicht Bescheid. Ich weiss, die SBB tun ihr bestes, aber falls das tatsächlich so stimmt: Organisation sieht anders aus.


    Zitat

    Original von Badbone
    Du bist angekommen und die anderen Reisenden anscheinend auch, also hat anscheinend Plan B (das Notfallmanagement bei Weichenstörung) und Plan C (defekt eines Zuges im gleichen Streckenast) funktioniert...


    Ja, aber ich hätte früher, also mit weniger Verspätung, ankommen können, wenn man sich bei der Information etwas mehr Mühe gegeben hätte. Wenn ich von der Verspätung von 15 Minuten im Voraus gewusst hätte, wäre ich vermutlich auf den Bözberg-IR gegangen, der immerhin ca. 3 Minuten früher ankam. Am besten wäre natürlich gewesen, dass man auf diese Alternative hingewiesen hätte. Aber naja, zum Glück hatte ich es nicht so eilig und ich fand es interessant, einmal über den anderen Südbahn-Ast zu fahren.


    Zitat

    Original von Dome
    Ich bin mir sicher, dass jede Umleitung, egal wie sie Dir unlogisch erscheinen mag, ihren Grund hatte.


    Das stelle ich ja gar infrage! Natürlich hatte es irgendeinen Grund. Nur welchen. Ich kritisiere nur die mangelnde Information. Wenn es so weit kommt, dass nicht einmal das Zugpersonal mehr weiss, wo der Zug fährt und hält, finde ich es berechtigt.

  • Reine Mutmassung von mir: Du warst wahrscheinlich gerade in der Chaosphase unterwegs:
    Ein/ zwei grössere Probleme sind auf der gleichen Strecke entstanden. deren Auswirkungen auf den Verkehr sind aber noch gänzlich unbekannt. Der ganze Betrieb muss nun nach und nach neu geordnet, angeordnet und organisiert werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Badbone (20. Dezember 2011 um 15:39)

  • Ich halte es für nicht als prioritär, den Fahrgast im Detail über die Gründe einer Verspätung zu informieren, es ist eher ein interessantes Detail und zur Beruhigung.
    Wichtiger ist eine gute Information bzgl. Anschlüssen, Ersatzangeboten bei Ausfällen resp. Anschlussverlusten. In den Systemen, die den Kundendienstlichen Personalen zV steht, überlagern sich sicher manchmal Informationen über die Ursache.

  • bin mit Renntrabis Ausführung einig.
    Aber auch dies braucht einen Moment bis es richtig greift.

    Ähnlich halte ich es mit den DFIs.
    Warum mein Tram nicht normal fährt, intressiert mich im moment wenig, aber wo die Störung ist, das ist wichtig. So kann man schon bevor der Betrieb etwas vorschlagen kann, schon mal sich Gedanken machen, was eine geeignete Alternative wäre.

  • Zitat

    Original von Pantograph
    Heute (20.12.2011) nachmittags SBB-Betriebsstörung in Muttenz. Evt. einige Bahnersatzbusse der BLT?

    Infos:


    Teilausfall:IC 1079
    Teilausfall IC 1079 von Basel SBB ab 15:31 über Olten 15:59 - Thun 16:54 - Spiez 17:03 - Interlaken West 17:23 nach Interlaken Ost an 17:28 fällt zwischen Muttenz und Interlaken Ost aus.
    Es verkehrt rechtzeitig ein Ersatzzug Bern - Interlaken Ost.

    Grund: Personenunfall Muttenz

  • Ich bin gestern mit der S1 (Basel ab 17:20) auch daran vorbeigefahren. Auf dem östlichen Teil (also in Richtung Zürich) des Gleis 1 war noch ein Teil mit Absperrband abgetrennt. Ausserdem stand dort im weiteren Verlauf (also nach dem Bahnhof Muttenz) ein unbeleuchteter Schnellzug.
    Die Züge der S3 haben während einiger Zeit in Muttenz nicht gehalten; aus Richtung Liestal wurden Reisende nach Muttenz in Pratteln aufs Tram verwisen.

  • Ach so, das war gestern!

    OK, mein Fehler, habe ich übersehen. Ich habe mir auch gedacht, dass die Berichterstattung ziemlich schnell ist. :D

    Darum habe ich auch nichts gesehen.

    Mir tun nebst den Angehörigen auch der Triebfahrzeugführer leid.


    /edit: Triebfahrzeugführer statt Zugführer

    Einmal editiert, zuletzt von kriminalTANGO (31. Januar 2012 um 20:47)

  • Ich meine natürlich den Zugführer im Sinne von Triebfahrzeugführer und nicht im Sinne von Reisezugbegleiter. ;)

    Und ich weiss auch, dass nicht unbedingt ein Zugführer im Sinne von militärischer Führer im Offiziersrang dabei war.

  • Zitat

    Original von Badbone
    Nun kriminalTANGO, der Begriff Zugführer im Sinne wie Du es meinst ist schlicht falsch. Im ganzen deutschsprachigen Raum hat der Zugführer nichts mit dem Lok- bzw. Triebfahrzeugführer zu tun.

    Das schlimme daran ist, dass sicherlich 95 Prozent aller Jounalisten davon immer noch nichts weiss... Selbst in den Medien einiger Bahngesellschaften ist obiges Wissen manchmal abwesend.

    Einmal editiert, zuletzt von Renntrabi (1. Februar 2012 um 10:45)

  • Eben gerade deswegen, weil dieser Begriff für diese Bezeichnung im Umgang geläufig ist, habe ich ihn versehentlich gebraucht. Ich weiss schon, dass es eigentlich falsch ist.

    Nur weil ich anfange zu klugscheissen heisst das noch lange nicht, dass es alle nachmachen müssen. :D :D

    Für den Zugführer im eigentlichen Sinn sagt man normalerweise Zugbegleiter. Auch um keine Verwirrung zu stiften.


    /edit: Hier noch die Online-BloZ: Muttenz: Jugendlicher stirbt bei einem Zugsunglück – News Basel: Land – bazonline.ch

    Einmal editiert, zuletzt von kriminalTANGO (1. Februar 2012 um 12:16)