Einsteigezeit / Abfahrsignal

  • Bei meinen Besuchen im Ausland habe ich festgestellt, dass im Vergleich zu Basel, die Leute an den Haltestellten wesentlich zügiger ein- und aussteigen.

    Vielerorts wird die Abfahrt des Fahrzeuges mittels akkustischer Signale angekündigt und die Türen generell per Zwangsschliessung geschlossen - dem Fahrgast wird also nur eine minimale Zeit zur Verfügung gestellt, um ein- oder auszusteigen.
    Anhand des Beispiels in Berlin wurde mir von Seiten der BVG bestätigt, dass die Einführung dieser Massnahme, in Angleichung an die U- und S-Bahn, den Betrieb wesentlich beschleunigt hat.
    So weit ich weiss, gibt es die Zwangsschliessung, begleitet von einer akk. Warnung in Basel nur beim Combino und Tango... davon Gebrauch machen die wenigsten WagenführerInnen.

    Meiner Meinung nach sollte dies auch in Basel zum Standard werden - ich denke da an die unzähligen Situationen, wo die Leute nach dem Motto "söll i, oder söll i nid" einsteigen oder sich, nachdem das Fahrzeug bereits eingefahren ist, gemütlich zum nächsten Einstieg auf den Weg machen.
    Auch regt sich andernorts niemand darüber auf, wenn das Fahrzeug schnell beschleunigt. Scheint wohl hinlängst bekannt zu sein, dass man sich gut festhalten muss :P

  • Zwangsschliessungssysteme gibt es auch bei den erweiterten Niederflurbereichen (Guggumerre Sänften, B4 Sänften), da diese auch über empfindliche Lichtschranken verfügen, welche bei einem voll gefüllten Fahrzeug halt dann das Schliessen der Türen verhindern würden.

    Bei den meisten Trams der BVB würden ZS keinen Sinn machen. Wenn die Leute auf dem runtergeklappten Trittbrett stehen, kannst Du die Zwangsschliesseng betätigen solange Du willst... :D

  • stimmt genau, ich vergass, dass es auch im erweiterten Niederflurbereich Zwangsschliessungssysteme gibt ;)

    Dass es, solange es Trams gibt, die mit Trittkontakten/Trittbrettern ausgestattet sind, keinen Sinn macht, die Türen per ZS zu schliessen, scheint mir auch einleuchtend... ausser die BVB entwickelt eine Eigenkonstruktion, bei welcher es die Fahrgäste richtiggehend ins Tram reinschleudert :P

    Spass beiseite: Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es in Basel vieeeeeeeeeel zu lange dauert, bis die Leute drin sind und sich gewisse Fahrgäste unendlich viel Zeit nehmen. Hoffe, im Zuge der Umstellung auf einen Niederflur-Fuhrpark ohne Trams mit Trittbrettern, dass ein Umdenken stattfinden wird und alle ein bisschen mehr "guzzi" geben!

  • gut Trittkontakte sind kein Problem. Bei den BLT Motorfahrzeugen und BVB DüWag wäre es sicherlich kein Problem... nur bei Trittbrettern halt.


    aber mal ehrlich... lieber etwas zeitlasssen als überall hetzen.
    Wir hetzen schon genug im Alltag.

  • Ich habe die Idee auch schon mal (nicht hier im Forum) gehabt.

    Bitte bedenkt aber, dass bei allen BVB-Fahrzeugen die Zwangsschliessungsmöglichkeit (super Wort!) erst 7 Sekunden nach Rücknahme der Türfreigabe aktiv ist...

    Hier gäbe es meiner Meinung nach auch noch was zu verbessern...

  • Wir haben hier in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen an allen Triebfahrzeugen ab Baujahr 2003 die Funktion Zwangsschliesen, diese sollte (bzw. darf!) man jedoch nicht benutzen... Wieso das so ist? Weil das Aufgrund einer Festlegung so geregelt wurde. Der Zwangsschliesvorgang wird je nach Fahrzeugserie entweder durch Dauerpiepsen und abschalten der Lichtschranke; einen SEHR lauten Dauerton und ohne Abschaltung der Lichtschranke oder durch ein Dauerpiepsen und rote, blinkende Lichter im Türbereich mitsammt abschaltung der Lichtschranke durchgeführt.

    Die Triebfahrzeuge aus den 90er-Jahren haben keine Zwangsschliesfunktion aber empfindliche Lichtgitter. Das ist gerade im Berufsverkehr ein Graus.

    Darf in Basel eigentlich die Zwangsschliesfunktion aktiviert werden?

    Viele Grüße,
    Daniel

  • Da ich beruflich sowohl fahrdienstlich, wie auch technisch schon viel mit Türsteuerungen zu tun hatte, möchte ich kurz meine Erfahrungen schildern.
    Wenn ich mit dem Nahverkehr im vorderen Frenkental (mein Tätigkeitsfeld) vergleiche, gibt es bei den BVB/BLT Trams einen gravierenden Nachteil bei der Ansteuerung der Aussentaster. Diese wären viel effizienter, wenn sie zusammen mit der Türfreigabe, egal ob Türe offen, weggeschaltet würden. Es genügt vollauf, wenn bei offener Türe die Sicherheiten noch aktiv sind.
    Bezüglich Disziplin der Fahrgäste bin ich, im Vergleich zur Stadt, in unserer Region positiv überascht. Anscheinend wirkt es, wenn die nächste Fahrgelegenheit nicht in den nächsten Minuten kommt....(Bedienzeiten von 10 bis 15 Sekunden sind die Regel).
    Spass bei Seite, viel wichtiger als eine Zwangsschliessung ist ein funktionierender Einklemmschutz bei den teilweise so übersichtlichen Haltestellen. Da muss ich sagen die Sicherheit der Fahrgäste geht trotz allem vor. Die Vergangenheit hat diese Problematik leider schon mehrmals zu Tage geführt.

  • irgendwie führt die momentane Diskussion an meinem Beitrag vorbei... :evil:

    Ursprünglich habe ich die Frage aufgeworfen, weshalb es in Basel bei den Trams nicht möglich ist via Abfahrsignal (lautes Piepen) begleitet von visuellen Signalgebern (wie bspw. rote Warnblinker im Türbereich des Tango) den Leuten klar zu machen, dass das Fahrzeug abfahrbereit ist. Die Zwangsschliessung wäre vielleicht die logische Konsequenz darauf... muss aber nicht.

    Das Einsteigen dauert in Basel unendlich lange, davon habe ich mich bei unzähligen Gelegenheiten überzeugen können. Wenn man von einer mittleren Haltestellenbedienung von 20s ausgeht, sind wir weit drüber.

  • Zitat

    Original von Buzzo61
    [...] den Leuten klar zu machen, dass das Fahrzeug abfahrbereit ist. Die Zwangsschliessung wäre vielleicht die logische Konsequenz darauf... muss aber nicht. [...]

    Da müsste man mal definieren wann ist das Tram "abfahrbereit".

    - Abfahrbereit = 1. wenn alle Fahrgäste eingestiegen sind.
    - Danach mittels S-Taste den Fahrwunsch an LSA geben.

    Übrigens zur Zwangsschliessung: Im Tango und Combino ertönt dann ein piepen.

  • Für mich bedeutet abfahrbereit:
    wenn alle Passagiere eingestiegen sind und die Anmeldung bei der LSA erfolgt ist.

    Da in Basel viele der LSA's mittels Verkehrsbeeinflussung (S-Taste im Fahrzeug) angesteuert werden, denke ich mir, dass die LSA's, früher oder später mittels zwei weiterer Ampelbilder (A = Lichtisignal Anmeldung / Z = Abfertigungssignal, freie Fahrt folgt) ausgerüstet werden könnten. Vor allem die Signalgebung "A = LSA Anmeldung" würde in vielerlei Hinsicht helfen, unnötige Wartezeiten zu verhindern.
    Vielleicht geschieht dies auch in ferner Zukunft im Zuge einer Umstellung des Netzes auf induktive Weichensteuerung und modernerer LSA's.

  • Zitat

    Original von Buzzo61
    Vor allem die Signalgebung "A = LSA Anmeldung" würde in vielerlei Hinsicht helfen, unnötige Wartezeiten zu verhindern.
    Vielleicht geschieht dies auch in ferner Zukunft im Zuge einer Umstellung des Netzes auf induktive Weichensteuerung und modernerer LSA's.


    Was versprichst Du Dir dann von einem Signal LSA Anmeldung?
    Was meinst Du mit induktiver Weichensteuerung?

  • Zum jetzigen Zeitpunkt wird den WagenführerInnen nicht bestätigt, dass das Fahrzeug sich an der LSA angemeldet hat.
    Würde dies geschehen, könnte besser abgeschätzt werden, wann eben die Türen zu schliessen sind und mit einem Z-Signal, wann die freie Fahrt folgt.
    So entstünden kürzere Haltestellenbedienzeiten.

    In diesem Zusammenhang kann ich mir vorstellen, dass im Zuge einer Umstellung auf induktive Weichensteuerung (fixe Programmierung der Fahrstrassen für jeden Kurs einer bestimmten Linie) auch auf das manuelle Ansteuern der LSA's verzichtet wird.

    Die Verkehrsbeeinflussung mittels S-Taste durch das Fahrpersonal ist mancherorts inzwischen hinfällig geworden, da entweder die Ampel in einem bestimmte Intervall schaltet und das Fahrzeug trotzdem unnötig warten muss (bspw. Münchensteinerstrasse Richtung Merian) oder aber die Ampel grundsätzlich eine Vorrangschaltung aufweist (grüne Welle), wo aufs Anmelden auch verzichtet werden könnte.

  • - Durch die Dienstfrequenz D werden Blöcke der Fahrstrasse schon vor Einfahrt in die Haltestelle gesteuert.

    - Durch die Sondersignalfrequenz S wird willentlich bei Bedarf die prioritäre LSA-Beeinflussung gesteuert.

    - Durch die Weichenfrequenz W wird die Weiche in die richtige Fahrstrasse gestellt.

    (Die drei gebräuchlichen Frequenzen in Basel.)

    Nach Vorschrift, darf nach Anforderung mit S an einer Haltestelle danach nicht mehr die Türe geöffnet werden zum Einlass für "Nachzügler" an der Haltestelle. (z.B. Centralbahnplatz)

    So mancher Fahrgast schüttelt verständnislos den Kopf wenn der Wagenführer hier die Tür bei wartendem Tram nicht mehr öffnet.

    - Aber irgendwann muss der Wagenführer ein Ultimo setzen, gerade beim Centralbahnplatz, um den Fahrplan einhalten zu können.

    3 Mal editiert, zuletzt von Thomas Meyer (11. Oktober 2010 um 04:26)

  • Dauersignal
    Sondersignal
    Weichensignal

    Ich bezog es auf die Sendefrequenzen welche an die Fahrdrahtantenne abgegeben werden. (Signal-Frequenz)

  • worüber diskutiert ihr eigentlich?

    Was D / S / W bedeutet ist mir auch klar und auch, dass grundsätzlich nach Betätigen der S-Taste die Türen nicht mehr geöffnet werden sollten... wer moderiert hier eigentlich das Forum...? Dachte der Moderator ist dazu da, die Diskussion etwas zu steuern?!

    irgendwie scheint gar kein Interesse vorhanden zu sein, meine Thesen zu diskutieren. Ursprünglich ging es eigentlich um Einsteigezeiten und Abfahrsignale...

  • Den einen zu viel, den anderen zu wenig! Zugegeben, die Diskussion dreht sich nicht mehr nur um Einsteigezeiten und Abfahrsignale sondern weitete sich auf den allgemeinen Abfahrtsprozess aus. Noch sehe ich jedoch keinen Grund einzugreifen.