WB - Dampffahrten / Petiton "Rettet das Waldenburgerli" / Abschied

  • Das eigentliche Problem dabei ist das Geld. Ein drittes Gleis baut man nicht "einfach so" nebenbei noch ein.
    Technisch machbar, aber ob es sinnvoll ist, vor allem wenn man ja bedenkt, das wegen der Kosten Umgestellt werden soll. Und die kosteneinsparenden Faktoren würden sich dabei wohl auch in Luft (Dampf 8o ) auflösen. Dann wäre es in meinen Augen sinnvoller auf 750mm zu bleiben.

  • Ich frage mich in diesem Zusammenhang - und ich bin wahrscheinlich nicht der Einzige - weshalb es hier technisch nicht möglich ist, zwischen den Meterspur-Schienen ein drittes Gleis für 75cm Spurweite zu legen. Sind die Weichen das Problem?


    Das einzige Problem sind die Finanzen und Kosten. Stuttgart zeigt es ja, dass es machbar ist. Dort wurde ein recht grosser Anteil des Netzes für die Museumslinien 21 und 22 auf Meterspur belassen, inkl. Weichen, Kreuzungen, Bahnsteigen und Depotzufahrten. Die Beibehaltung der 75cm Spur zusätzlich zu einer (objektiv zu beurteilenden Machbarkeit) der Meterspur, würde ja die angestrebete Kostenreduzierung zu Nichte machen und müsste irgendwie finanziert werden (inkl. späterer Unterhalt).

  • Wie schon geschrieben wäre das 3. Gleis technisch machbar, aber extrem teuer. Zum Vergleich: Lange träumten die Touristiker im Berner Oberland davon, zwischen Interlaken und Zweisimmen ein 3. Gleis (neu Meterspur) zu legen, damit der Golden Pass Panoramic von Montreux bis Luzern durchfahren kann. Da für diese lediglich 18 km Kosten von 260 Millionen Franken (!!!) nur für das 3. Gleis angefallen wären, liess man die Finger davon und plant (oder träumt) nun von Rollmaterial mit variabler Spurbreite...

    http://www.jungfrauzeitung.ch/artikel/97596/

    Für die WB wären die Kosten wohl nicht ganz so immens (weniger Verkehr, weniger Bahnhöfe, Einspur (bei der BLS oft aber auch...), etwas weniger Streckenlänge), aber immer noch extrem teuer.


  • Es wird auch immer nur von den Anschaffungskosten für neues Rollmaterial geschwaffelt. Ich denke aber, dass die grössten Einsparungen im laufenden Betrieb, beim Unterhalt erzielt werden können. 750mm ist einfach zu einzigartig (z.B. Gleisunterhalt, oder der Fahrleitungsbau wird durch die Spur erschwert).


    Es gibt in Österreich und Deutschland jede Menge an Bahnen mit der selben Spurweite. Da lassen sich Synergien nutzen, wenn man will. Aber man muss wollen.

    Und dass die Anschaffungskosten massiv teurer wären, muss man mir auch noch zuerst beweisen.

    Eine dritte Schiene wäre machbar, nur bezahlt das kein Mensch für einen Dampfzug, der wenn's hochkommt, ca. 5-10 Fahrten pro Jahr (!) macht.
    Es ehrt die Initianten, dass sie sich für den Dampfzug starkmachen. Doch für den Entscheid ist dieser irrelevant, da einzig die betrieblichen Aspekte zählen.

    Persöhnlich habe ich grosse Zweifel, dass die Baselbieter Regierung genügend finanzielle Mittel hat, um eine Umspurung zu finanzieren.
    Ich denke, den Auschlag werden nicht die betrieblichen Vorteile der einen oder anderen Spurweite geben, sondern die finanziellen Mittel. Kann "man" sich die Umnagelung leisten, dürfte sie kommen, kann man's nicht, wird die 75cm Spurweite bleiben.

  • Es gibt in Österreich und Deutschland jede Menge an Bahnen mit der selben Spurweite. Da lassen sich Synergien nutzen, wenn man will. Aber man muss wollen.

    Betreffend Zusammenarbeit mit Österreich sind die möglichen Synergien eher klein (bis nicht vorhanden), denn die dortigen Schmalspurbahnen haben die Bosnische Spurweite und nicht 750 mm.

    In anderen Bereichen (z.B. Ausbildung) hat die WB die Zusammenarbeit mit anderen Bahnen ja schon vertieft, denn sie ist Mitglied von Railplus. Dies ist - jetzt kommts - "eine AG der Meterspurigen"... :thumbup:

  • Wenn angenommen die Spurbreite beibehalten (was wahrscheinlich nicht der Fall sein wird) und der 15 Minuten-Takt eingeführt würde,
    so scheint mir auch klar zu werden, dass da ein Dampfbetrieb schwierig ist noch dazwischen zu führen.

  • Quelle: bz (MZ) vom 22.03.2016

    Kommentar: Ohne jetzt BLT-Bashing betreiben zu wollen, sind die Argumente von Büttiker die gleichen, die wir schon beim 105er gehört haben. Falsch sind die Argumente nicht, aber man merkt deutlich, dass die BLT rein betriebsönomisch denkt und kein Interesse hat, nicht bestellte Aufgaben zu btereiben oder sich für solche einzusetzen. Ob eine solche Haltung richtig oder falsch ist, muss jeder - je nach persönlicher Präferenz - für sich selbst entscheiden.

  • Denke nicht, dass es da ein "richtig" oder "falsch" gibt. Letztendlich wird die BLT zu Betriebsökonomie gezwungen, da sie keinen Auftrag für einen Dampfbetrieb oder ein Dreischienengleis haben. Würde die BLT in eigener Entscheidung etwas von den Mitteln, welcher für den Normalbetrieb zur Verfügung gestellt werden, dafür abzweigen, würden das wohl viele auch nicht in Ordnung finden.
    Schön wäre es aber immerhin, wenn Kanton/BLT Hand dazu bieten würden, zumindest die Lokomotive und vielleicht einige Wagen irgendwo einzustellen, bis vielleicht doch von privaten Quellen die Mittel für eine Umspurung der Lokomotive oder ein Dreischienengleis vorhanden wären.

    Beim 105er war es aber was anderes, da es da ja kein Problem wegen einer Umspurung gegeben hätte.

  • Quelle: bz (MZ) vom 22.03.2016

    Kommentar: Ohne jetzt BLT-Bashing betreiben zu wollen, sind die Argumente von Büttiker die gleichen, die wir schon beim 105er gehört haben. Falsch sind die Argumente nicht, aber man merkt deutlich, dass die BLT rein betriebsönomisch denkt und kein Interesse hat, nicht bestellte Aufgaben zu btereiben oder sich für solche einzusetzen. Ob eine solche Haltung richtig oder falsch ist, muss jeder - je nach persönlicher Präferenz - für sich selbst entscheiden.


    Büttiker ist halt ehrlich, auch wenn's weh tut. Er sagt ehrlich, was es kostet, und das die BLT nicht dafür aufkommen kann, weder personell noch finanziell. Nicht weil sie nicht wollen, sondern weil sie nicht können. Als subventioniertes Nahverkehrsunternehmen würde es grosse Probleme geben, wenn die BLT grössere vom Steuerzahler finanzierte Resourcen für den Dampfzug einsetzen würden. Es ist einfach, wie die Zeitung der BLT die Schuld an der Stilllegung des Dampfzuges zu geben.
    Nur hat der Kanton die Umspurung beschlossen, nicht die BLT und auch sonst sind wie erwähnt die Möglichkeiten der BLT sehr gering, um noch etwas für den Dampfzug machen zu können.
    Und überhaupt dürfen wir bei aller Kritik ggü. der BLT in Sachen historisches nicht unterschlagen, dass die Baselbieter in diesem Bereich nicht so schlecht sind, wie sie gemacht werden.
    Die BLT
    - hat zwei historische Zugskompositionen mit vier Fahrzeugen (je Triebwagen und Anhänger) im eigenen Bestand (Quelle: http://blt.ch/unternehmen/fahrzeuge/oldtimer-trams.html )
    - hat die Remise Rodersdorf dem Verein Pro Birsigtalbahn zur Verfügung gestellt, damit sie dort ihre hist. Fahrzeuge einstellen können
    - ermöglicht es dem gleichen Verein, einen der ehem. BLT-Triebwagen aus Aigle zurück ins Baselbiet zu holen und entsprechende hist. Fahrten auf einem Abschnitt des BLT-Liniennetzes zu machen.
    Wie die Beispiele zeigen, machen die Baselbieter nicht nichts. Da machen andere Verkehrsbetriebe einiges weniger als die BLT...

  • Da es noch ein paar Jahre dauert, bis die Umsprung kommt, können sich ja alle Interessierten in EINER Gruppierung zusammenschliessen und mit realistischen Lösungen kommen. Dann hat die BLT einen seriösen Ansprechpartner, was die Sache für alle (BLT, Dampfbahn-Gruppe, Sponsoren) vereinfacht.

    Auch sollte das "Worst-Case" Szenario in betracht gezogen werde, dass es keine Dampffahrten vorläufig mehr gibt, aber das der Zug zu findest an einem sicheren Ort zwischen gelagert wird. Wenn nur auf die "Best-Case" Szenarien (Umspurung, Dreischienengleis oder einige Museumsstrecke) gepokert wird, dann steht man Ende wieder mit gar nichts, siehe 105.

  • Herr Büttiker spielt ein Spiel mit gespaltener Zunge. Er ist der Henker und bedauert gleichzeitig, dass das ganze vor die Hunde geht. Dabei wird mir ganz schlecht. Er ist in meinen Augen ein ziemlich verlogener Mensch.

  • Jedem seine Meinung und dass man bei negativen Dingen einen Sündenbock oder Blitzableiter sucht, ist wohl menschlich.

    Aber ich verstehe einfach nicht, in wie fern es die Schuld von Hr. Büttiker sein soll, dass die Strecke umgespurt wird oder dass der Kanton Baselland nicht die BLT mit einem Dampfbetrieb beauftragte. Wenn schon ist der Kanton der Schuldige, nicht die BLT oder Hr. Büttiker.