Ein Herzstück für die trinationale Regio-S-Bahn

  • @Dome: Gegenfrage: Braucht es deiner Meinung nach den Doppelspur Ausbau in Binningen? Braucht es das Tram auf der Johanniter Brücke? braucht es die Tram Verlängerung nach Weil et cetera et cetera? Wenn ja warum? Geht doch auch ohne, zumindest bis jetzt?

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  • Ich denke, man muss dieses Projekt aus einer gesamtheitlicheren Sicht anschauen:
    Das Herzstück ist essenziell, wenn der zukünftige Mehrverkehr in der Region Basel effizient bewältigt werden soll. Denn nur mit dem Herzstück wird man in der Lage sein, ein ÖV-System zu entwickeln, das mit Durchmesserlinien attraktive Fahrzeiten und genügend Kapazitäten zwischen den verschiedenen Teilen der Agglomeration bereitstellt. Dies kommt schlussendlich dem gesamten Verkehrssystem, also nicht nur dem ÖV, sondern auch der Strasse, zu gute. So kann das Verkehrswachstum auf dem Strassennetz gebremst oder gar stabilisiert werden, wenn hauptsächlich die S-Bahn den zukünftigen Mehrverkehr übernimmt (dies ist z.B. in Zürich seit den 90er-Jahren eindrücklich der Fall).
    Die Alternative zum Herzstück wäre ein Ausbau des Strassennetzes, und hier sprechen wir dann von wirklich grossen Brocken, wie dem Ausbau der Osttangente oder gar einem 8-Spur-Ausbau Basel - Augst, wobei damit erst die Verkehrsprobleme auf der A2 gemildert wären (unangenehme Nebenerscheinungen wie sinkende Kostendeckungsgrade im ÖV durch eine allfällige Rückverlagerung auf die Strasse lassen wir mal aussen vor). Auch wenn das Herzstück also teuer erscheinen mag, es hilft andernorts Milliarden zu sparen und hat nebenbei auch noch viele andere positive Effekte für die Region.

    Auf der Homepage des Herzstücks gibt es übrigens 10 gute Gründe (ich habe Grund 9 teilweise herausgegriffen), weshalb das Herzstück wohl etwas mehr als nur "nice to have" ist:
    http://www.herzstueck-basel.ch/10-gute-gruende.htm

  • Sehe ich auch so. Auch in ZH funktionierte der Verkehr ohne die neue DML. Aber diese bringt einen enormen Mehrwert, und zwar dann wenn sie für den FV offen ist. Dadurch wird auch BS indirekt profitieren. Direkte Verbindungen z.B. BS-SG werden dann wieder möglich.

    Tatsache ist - von den von mir angeführten Möglichkeiten zur Umleitung mal abgesehen, aber die wollte ich mal bringen - dass BS SBB nur mit Spitzkehre funktioniert. Die Elsässerbahn lassen wir mal aussen vor, aber die kann ja nicht weiter ausgebaut werden, es sei denn mit Tunnel. Und dann wären wir auch wieder bei den Kosten.

    Ein massiver Ausbau der Osttangente liesse sich vielleicht vermeiden, wenn man a) das "Herzstück" (oder was ähnliches) baut und b) die A98 für den Transitverkehr nutzt. Dass dem nicht so ist, verdanken wir ja einem Politiker in Rheinfelden CH... (war in der BaZ).

  • @Dome: Gegenfrage: Braucht es deiner Meinung nach den Doppelspur Ausbau in Binningen? Braucht es das Tram auf der Johanniter Brücke? braucht es die Tram Verlängerung nach Weil et cetera et cetera? Wenn ja warum? Geht doch auch ohne, zumindest bis jetzt?

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    Binningen: sagen wir es so: beharrt man auf dem Expresstram, ja, lässt man diese Idee fallen, könnte es evt. auch ohne gehen. Ich kenne mich da mit den Fahrplänen zu wenig aus. Da das Leimental weder Zug noch sonstigen Anschluss hat, bis auf die Linie 10 (17), sehe ich dort aber schon eher die Notwendigkeit.

    Tram Johanniterbrücke: braucht es vielleicht nicht dringend. es würde aber ein ganzes Quartier davon profitieren.

    Tram Weil: ob es das braucht, hängt von der Sichtweise ab. Der Basler nutzt es vermutlich mehrheitlich für das Rheincenter, die Kinos, etc. für die Deutschen, welche hier arbeiten, und aufgrund der neuen Parkplatzregelungen keinen Parkplatz mehr haben, ist es sicher von Vorteil.


    Man kann es aus allen Perspektiven sehen, man kann überall Vor- und Nachteile finden.
    Ich persönlich halte es für extrem, alles unterirdisch zu vertunneln. Das ist extrem teuer.

    Es soll jeder davon halten was er will. Wir sind ja frei. Ich akzeptiere jede Meinung.
    Meine Meinung zum Tunnel ist etwa die Selbe wie beim Margarethenstich. Und bei allfälligen Abstimmungen denke ich, dass dies Bach ab gehen könnte.

  • Nein habe ich nicht.
    Für mich persönlich ist es ok, so wie es ist.

    Und wenn es mal eine Blockade gibt, dann ist das halt so.
    Da bin ich flexibel.

    Kann aber nur für mich sprechen.

  • Damit blendest du aber aus, dass es nicht so bleiben wird, wie es ist - denn die Region Basel wird sich weiter entwickeln, und dazu braucht es im verkehrlichen Bereich intelligente, zukunftsorientierte Lösungen.

    Oder um es umgekehrt auszudrücken: Wären bisherige Projekte abgelehnt worden, weil es ok war, so wie es war, so hätten wir heute z.B. keinen 10er und 11er am Bahnhof SBB oder keinen 10er und 17er, der in die Stadt fährt.

  • Naja, dann hätte man noch das Rösslitram. Fährt ja auch und braucht weniger Energie. Vom Lärm mal ganz abgesehen und den Baustellen und den Beschaffungskosten und den Typendiskussionen...

    Und überhaupt. Basel sei ja eine Velostadt. Fahren wir doch alle Velo.

  • Und auch der Landrat hat heute dem Kredit von knapp 10 Mio. Franken zugestimmt. Ein Referendum gegen diesen Kredit wurde ebenfalls angekündigt.

    Somit werden in beiden Kantonen entsprechende Abstimmungen endgültig über den Planungskredit entscheiden.


  • Tageswoche, 9.11.2014

  • Link zur BZ

    Zitat

    Das Referendum gegen den Projektkredit für das sogenannte Herzstück ist wegen 13 Unterschriften nicht zu Stande gekommen. Mit dem Scheitern des Referendums kann die Planung nun beginnen.

  • Nun: Ganz unerwartet ist das Ergebnis für mich nicht. Wenn man als Komitée lediglich 35 Unterschriften mehr einreicht, als unbedingt notwendig, dann muss man damit rechnen, dass sich unter diesen 2035 gesammelten Unterschriften einige doppelte und v.a. viele ungültige (von Personen die nicht in BS wohnen oder nicht stimmberechtigt sind) befinden. Knapp 2.4 % ungültige Unterschriften ist nicht einmal ein so hoher Wert. Mit einem Spielraum von etwa 5 % sollte man schon rechnen, damit es nicht so knappe Ergebnisse gibt wie im vorliegenden Fall gibt. Das soll nicht als Vorwurf verstanden werden, denn es ist mir durchaus klar, dass es - je nach Thema - schwierig ist, innert der relativ kurzen Frist 2000 Unterschriften zu sammeln.

  • macht Sinn.
    Tja. scheint aber so, als hätte man es nicht ganz so ernst genommen.
    Schade. Meine Meinung.

  • Quelle: BZ Basel, 3.3.2016