BVB Tramersatzbeschaffung

  • ob mit so einem Überhang durch Basel gefahren werden kann...

    Einmal editiert, zuletzt von Dome (30. Mai 2011 um 08:09)

  • Zitat

    Original von Dome
    ob mit so einem Überung durch Basel gefahren werden kann...

    Ich nehme an, Du meinst "Überhang", dann habe ich nämlich das selbe gedacht....

  • Ich bin vorgestern erstmalig im meterspurigen Gelsenkirchen (BOGESTRA) mit einer dieser neuartigen Variobahnen unterwegs gewesen.

    Die Ähnlichkeit mit dem in der Stadler-Präsentation abgebildeten Fahrzeug war nicht zu übersehen. Zumindest vom Fahrkomfort war ich positiv überrascht. Auch dort, wo die Schienen nicht die besten waren, glitt das Fahrzeug auch bei hoher Geschwindigkeit absolut ruhig dahin. Der Innenraum erinnert von der Verteilung stark an jenen des Tango, also mehr Sitzplätze im Achsenbereich, sonst eher Stehplätze.

    Auch wenn mir der klassische Tango bei den BVB immer noch deutlich lieber wäre, könnte ich durchaus auch mit so einem "Tango-LF" aka Variobahn leben.

    2 Mal editiert, zuletzt von Wrzlbrnft (23. Juli 2011 um 12:23)

  • Zitat

    Original von Wrzlbrnft
    ...Auch dort, wo die Schienen nicht die besten waren, glitt das Fahrzeug auch bei hohen Geschwindigkeit absolut ruhig dahin. ...

    Bei dem Gleiszustand, den größte Teile des BVB-Netzes zur Zeit zeigen, kann man kaum ein Fahrzeug "richtig" beurteilen. Ausserdem wird bei deutschen Verkehrsbetrieben ein schwereres Schienenprofil verwendet, als es die "Feldbahnschienen" sind, die auf dem Eigentrassee in Riehen noch durchwegs verlegt sind.

    Und jeden Morgen, wenn ich durch das Riehener Dorfzentrum durchfahre, sehe ich die tiefen Riffel auf den im Strassenraum verlegten Rillenschienen. Da kann der Schleifwagen noch 10 Mal durchfahren, bis die weg sind. Den Fahrzeugen tun die Riffel auch sehr gut ...

    Am Samstag vor Pfingsten war ich im "meterspurigen" Augsburg. Dort empfand ich sogar die Fahrt im Combino als angenehm. Der Outlook lief ähnlich, gefiel mir aber vom Innenraum her nicht so gut.

    Die Schienenoberfläche ist dort durchwegs besser als in Basel - man hat keine Bänder aufgeschweisst. Nahe der Innenstadt ist die Gleislage teilweise katastrophal, was man aber und das trotz der vielgeschmähten Meterspur kaum bemerkt.

    Am 8.7.11 hatte ich Gelegenheit in Freiburg i. B. mit einem GT8C (90?) mit "Sänfte" zu fahren, der bald als "Oldie" gilt. So wie in diesem sollte Strassenbahnfahren sein.

  • Mir scheint vor allem der Zustand der in den letzten Jahren neu verlegten Geleise sehr bedenklich, z.B. in Binningen oder im Bereich des Bahnhof SBB. Fährt man mit dem 2er vom Bhf. SBB in Richtung Kirschgarten, so höhrt das Rumpeln schlagartig auf... wenn man vom neuen aufs alte Gleis kommt!

  • Dann habe also nicht nur ich den Eindruck, dass die Gleise mancherorts in Basel einen (für unsere Verhältnisse - bin mir aus Osteuropa ganz anderes gewohnt) recht bedenklichen Eindruck machen...

    Das mit den unterschiedlichen Schienenprofilen wusste ich bislang nicht. Mir ist aber bei meinen zahlreichen Deutschland-Besuchen in den letzten Wochen (Weltmeisterinnen-Pass lässt grüssen) aufgefallen, dass dort viele Strassenbahn - auch in Meterspurnetzen - deutlich ruhiger fahren. Wenn ich dann jeweils wieder zurückkehre, staune ich jedes Mal über das Gerumpel, das sowohl alte als auch neue Fahrzeuge bei uns von sich geben.

    Sollte man also in Basel bei neuen Gleisverlegungen nicht gleich auf schwereres / hochwertigeres Material setzen? Bzw. ist dies überhaupt möglich? (habe von sowas bislang keine Ahnung) Wenn ich sehe, was die Combinos auf ihren Regelstrecken in die Schienenrillen hineinfräsen, mache ich mir so meine Gedanken...

  • Wrzlbrnft: Für das Rumpeln ist weniger das Metergewicht der verlegten Schienen verantwortllich, sondern der Zustand der Oberfläche - aber auch die Art der Gleislagerung im Untergrund.

    Die Oberfläche hat sich in Basel durch das vorher nicht abschätzbare Langzeit-Verhalten der aufgeschweissten Bänder verschlechtert. Teilweise zeigen sich auch starke Riffel. Diese resultieren einerseits aus Eigenschaften der darauf fahrenden Fahrzeuge, andererseits aus der vernachlässigten Pflege der Schienenoberfläche z. B. durch regelmässiges Schleifen.

    Auch an den Fahrzeugen müssen die Räder rund sein, also ist hier regelmässiges Abdrehen oder Schleifen nötig.

    Im Vergleich zu den Netzen in deutsche Städten muss man auch berücksichtigen, dass das Basler Tramnetz durch den viel dichteren Verkehr stärker beansprucht wird, was seine Spuren hinterlässt.

  • und ich muss dazu sagen:

    Für dieses hammer Netz, dass wir hier haben, nehme ich etwas Rumpeln gerne in Kauf.

  • Zitat

    Original von Triebwagenführer
    Ich frage mich, ob es diese Unterscheidung "Eisenbahn-Tram" überhaupt noch gibt. Nach Einführung der VTE, welche ja für alle Wagenführer gültig ist, erhalten sämtliche Triebfahrzeugführer von BVB und BLT einen Ausweis in der Kategorie B80.


    Ist zwar nicht mehr taufrisch. Heute habe ich von Amtes wegen kurz in die VTE geschaut und mit Staunen festgestellt, dass die BLT als Bahn mit normalen Verhältnissen gilt und die BVB als Strassenbahnbetrieb.
    Ebenso habe ich gestaunt, dass anscheinend eine Zulassung für B, B100 oder B80 auch automatisch eine Zulassung als Strassenbahnführer ist.
    Werden nun bei der BLT die WGFs auch nach den vollen Schweizerischen FDV geprüft?

  • Zitat

    Das Flexity hat gemäss Angaben von Bombardier einen Marktanteil von 37 Prozent weltweit. Es fährt unter anderem in Berlin, Brüssel und Marseille. Damit ist auch schon klar, dass dieser Tramtyp in Frankreich und Deutschland bereits zugelassen ist. Im Hinblick auf die Tramlinienverlängerungen nach Weil und Saint-Louis könnte dieser Aspekt noch wichtig sein und bringt das Flexity in eine sehr gute Ausgangslage.

    Einleuchtendes Argument für den Flexity.....

  • Naja, der Combino ist ja zumindestens in Deutschland auch kein unbekannter...

    wobei, wie sieht das jetzt aus, wäre der neue Berner in D-Land schon zugelassen oder zählt der als neues Fahrzeug?

    Hm....

  • Es ist auch nicht gesagt, dass der Flexity Basel auch automatisch in Deutschland und Frankreich zugelassen ist, nur weil es der Flexity Outlook Cityrunner ist. Und ja, auch der Typ Tango fährt andererseits schon in Frankreich und Deutschland.


    Und wie wir alle wissen, werden die bestellten 60 Fahrzeuge (also ohne Optionen) nicht ausreichen, alle älteren Fahrzeuge bis auf die Combinos zu ersetzen. Mindestens ein paar Be 4/6 S und Be 4/4 und/oder Be 4/4 und B4S würden noch benötigt werden. Mit einer eingelösten Option würde es ausreichen, aber ohne einen Ausbau zu berücksichtigen. Mit beiden Optionen bzw. 111 neuen Fahrzeugen könnte man auch noch die Combinos ersetzen, allerdings auch ohne Ausbau. Andernfalls wären 111 neue Fahrzeuge selbst bei einem massiven Ausbau viel zu viele.

    Also kann man davon ausgehen, dass entweder die älteren Fahrzeuge nicht ganz aus dem Regelbetrieb verschwinden werden, oder dass es auch die Combinos teilweise tun werden, währenddem die älteren ganz verschwinden. Was ist wahrscheinlicher?


    Wie auch schon erwähnt, mir persönlich fällt es nicht leicht, bei diesem Angebot eine Präferenz zu haben. Der Combino punktet aber mit den Einzelrädern, dem massiv verbesserten Fahrkomfort und der Vereinheitlichung des Fahrzeugparks, was ökonomisch natürlich ein Vorteil ist. Die Variobahn hingegen ist bisher mit ihren hohen ungefederten Massen wegen den Radnabenmotoren als Rumpelkiste und Schienenfräser bekannt, was zwar nicht heissen muss, dass sich der Tango LF auch so verhält. Der Flexity wird da irgendwo dazwischen sein. Deshalb bevorzuge ich ein wenig den Combino, wenn ein anderer gewinnt wird es aber keine Riesenenntäuschung sein. Eine Riesenenntäuschung wird's nur dann, wenn er sich nicht bewährt. Auf den Tango kann man wohl nicht mehr hoffen.

  • Siemens-Schweiz-Chef Gerlach zur Ausschreibung Basel:

    Zitat

    Im laufenden Bieterverfahren um die Vergabe von 60 neuen Trams für Basel, das Ende Oktober abgeschlossen werden soll, sieht sich Gerlach nicht in der Pole-Position. «Ich bin da nicht zu optimistisch, weil ich weiss, dass wir preislich nicht an erster Stelle gelegen sind. Und der Preis wird sicher eine grosse Rolle spielen», sagt er.

    ...aus: http://www.handelszeitung.ch/unternehmen/si…erkplatz-gefahr