BLT-10er/17er Doppelspurausbau Spiesshöfli Binningen

  • Bei der Wiese neben der Gorenmattstrasse waren damals - ich kann mich als damaliger Schüler mit Blick aus dem Bähnli noch gut daran erinnern - waren visuell Transparente eingepflanzt, wo das Tram hätte in den Erdboden verschwinden sollen.

    Aus meiner Sicht zum Glück damals abgelehnt. Das hätte die Fahrzeit in die Stadt ja immens verlängert. L17 (und später L10) via Heuwaage und Theaterbogen war genau die richtige Entscheidung.

    Genau ... daran erinnere ich mich auch noch schwach ... aber wie weit der politische Weg beschritten wurde, konnte ich nicht herausfinden ... war wohl sogar noch vor der grossen Internetzeit ....

  • Ich habe drei alte Zeitungsartikel aus den Achtzigerjahren zum Thema BLT-Tram-Tunnel in Binningen herausgesucht. Es ist allerdings nur eine Auswahl. Es wurde damals einiges in der Zeitung darüber geschrieben. Eine Skizze zum Verlauf des geplanten Tunnels erschien allerdings in der Zeitung nicht.

    Viel Spass beim Verweilen in der Vergangenheit!

  • Danke Pascal! Weisst du noch aus welchem Jahr die Artikel stammen (ich meine 1981)? Schau her ... Claude Janiak (in der BaZ sogar falsch geschrieben!!) hatte damals auch schon sene Finger drin ... damals gegen den Ausbau mittels Tunnellösung, beim Margarethenstich dann für den Ausbau.

    Spannend auch die Argumente und die Aussagen zum Verkehr ... heute nachwievor noch gültig ... auch 35 Jahre später!

  • Spannend finde ich, dass man die Parzellen nach wie vor so belassen hat. Es wäre also durchauchs noch möglich, hier ab zu biegen ;)

    P 2102 geoview.JPG

    Quelle: http://geoview.bl.ch/

    Zum Abriss der Liegenschaften: Wenn man keine emotionale Bindung exwelcher Art hat, und sich diese Häuser mal nüchtern begutachtet, stellt fest, dass es sich um keinen grossen Verlust handelt. Die Liegenschaften sind doch schon arg heruntergekommen. Und diverse diese Liegenschaften befindet sich auch schon im Besitz des Kantons.

    Was mich ärgert ist die ständige Argumentation mit diesem unsäglichen Thema "Expresstram". Das ist doch einfach nur B...sh..t!

    Die Verspätungen allerdings handelt sich man nicht am Spiesshöfli ein, sondern in der Stadt. Aber das Spiesshöfli akzentuiert das Verspätungs-Problem natürlich, und es ist ärgerlich für die Fahrgäste wie Wagenführer wenn man mit Verspätung dort noch zusätzlich warten muss. Denn es ist doch nicht unerheblich und wenn man das Pechhat und der Gegenkurs ein Tick schneller war, wartet man eine gefühlte Ewigkeit....

    Die Gleisverschlingung am Zoo ist wesentlich unkritischer....

  • Ich fände es einfach gut, wenn man anderswo in der Nähe wiederum die gleiche Anzahl Wohnungen in gleicher Preislage errichten würde. Die Häuser sind ja recht niedrig, dafür würde wohl auf einem Bruchteil der Fläche der alten Häuser ein etwas höherer Wohnblock reichen.

  • Gut fänden das sicher alle, denn es ist unbestritten, dass es Menschen gibt, welche finanziell nicht auf Rosen gebettet sind und die heutigen teuren Mieten nicht mehr ohne Weiteres zahlen können.

    Günstiges neubauen ist aber fast schon utopisch: Manche Genossenschaftsmodelle schaffen es noch knapp, entsprechend zu bauen. Aber an einer solchen Lage in Binningen werden die dortigen Mietpreise nicht mehr als Neubau realisiert werden können, ..., leider für die Betroffenen. Das hängt auch damit zusammen, dass die Eigentümer der dortigen (teilweise maroden) Liegenschaften möglichst viel Profit erzielen können, ohne viel tun zu müssen ("der Staat will mein Land, also soll er es auch möglichst teuer zahlen müssen!"). Ein Enteigenungsverfahren einzuleiten ist sehr langwierig, also wird man es mit etwas höheren Entschädigungen versuchen. So wurden in Binningen bereits m2-Preise von rund CHF 2'600.00 bezahlt (!!). Spiesshöfli wird sicher nicht so hoch sein, aber wohl auch irgendwo so rund um CHF 1'800.00. Nur als Gegenbeispiel: In Läufelfingen betrug letztes Jahr der höchstbezahlte m2-Preis CHF 343.00 (!!!).

  • Projekt zum Ausbau der BLT-Tramlinien 10/17 und zur Erneuerung der Kantonsstrasse

    Das Tiefbauamt Kanton Basel-Landschaft, die BLT und die Gemeinde Binningen haben gestern zum Projekt Doppelspur Spiesshöfli informiert. Die Anwohnerinnen und Anwohner bzw. die Bevölkerung erhielten Einblick in die Sicherheits- und Infrastrukturmassnahmen, die im Verkehrsraum zwischen der Gorenmattkreuzung und dem Schloss Binningen geplant sind. Im März 2018 wird die BLT das Projektdossier beim Bund einreichen, um das formelle Plangenehmigungsverfahren auszulösen. (...)

    Weitere Infos inkl. Projektflyer unter: https://www.baselland.ch/politik-und-be…oefli-binningen

  • Erlaubt mir ein paar Gedanken zu diesem Projekt:

    Ich bin gespannt, ob sich zu diesem Ausbauprojekt möglicherweise nicht doch noch grösserer Widerstand formiert (abgesehen von den Grundstückeigentümern, die ihre Grundstücke abtreten müssen). Ich will ja den Margarethenstich hier nicht nochmals thematisieren. Aber der ungeneigte Leser könnte sich doch sagen: "Was 35 Mio. Franken für ein Ausbau von ein paar Meter Gleis? Und wozu? heute funktioniert der Betrieb doch auch eigentlich ganz gut ... die paar Minuten Verspätungen kann jeder Verschmerzen. Die Autofahfrer müsen deutlich mehr Verspätungen im Verkehr auf sich nehmen, ..., etc."

    Nicht, dass ihr mich jetzt falsch versteht. Ich stelle mich nicht gegen des Projekt "Spiesshöfli" ... aber: Beim Margarethenstich ging es um einen echten Angebotsausbau. Hier bleibt das Angebot derselbe, wenn wir mal von den Ideen eines "Expresstrams", dass vielleicht eventuell und überhaupt irgendeinmal fahren wird bzw. könnte, absieht. Und wie sagt doch Herr Büttiker? Es sind Steuergelder ... eben ...

    Man darf auf die Entwicklung gespannt sein, wobei ich die eine oder andere Aussage aus dem Artikel schon noch sehr kritisch hinterfrage (insbesondere auch der Zeitfaktor bei Insanspruchnahme eines Enteignungsverfahrens).

    Einmal editiert, zuletzt von 4106 (12. Februar 2018 um 13:32)

  • ich kann nicht zuviel dazu sagen, weil ich schlicht zu wenig oft an dieser Stelle mit dem ÖV Fahre.

    Aber Enteignungen finde ich schlimm.

    Schlimm, dass dies gesetzlich überhaupt möglich ist.

    Das hinterfragt doch den Eigentum per se.

    da ich aber weder dort wohne noch Steuern zahle, möchte ich mich zu den Kosten und Nutzen nicht äussern und aufs Glatteis begeben.

    Eine Begrünung würde der Gegend jedoch sicherlich gut tun.

  • Erlaubt mir ein paar Gedanken zu diesem Projekt:

    Ich bin gespannt, ob sich zu diesem Ausbauprojekt möglicherweise nicht doch noch grösserer Widerstand formiert (abgesehen von den Grundstückeigentümern, die ihre Grundstücke abtreten müssen). Ich will ja den Margarethenstich hier nicht nochmals thematisieren. Aber der ungeneigte Leser könnte sich doch sagen: "Was 35 Mio. Franken für ein Ausbau von ein paar Meter Gleis? Und wozu? heute funktioniert der Betrieb doch auch eigentlich ganz gut ... die paar Minuten Verspätungen kann jeder Verschmerzen. Die Autofahfrer müsen deutlich mehr Verspätungen im Verkehr auf sich nehmen, ..., etc."

    Nicht, dass ihr mich jetzt falsch versteht. Ich stelle mich nicht gegen des Projekt "Spiesshöfli" ... aber: Beim Margarethenstich ging es um einen echten Angebotsausbau. Hier bleibt das Angebot derselbe, wenn wir mal von den Ideen eines "Expresstrams", dass vielleicht eventuell und überhaupt irgendeinmal fahren wird bzw. könnte, absieht. Und wie sagt doch Herr Büttiker? Es sind Steuergelder ... eben ...

    Man darf auf die Entwicklung gespannt sein, wobei ich die eine oder andere Aussage aus dem Artikel schon noch sehr kritisch hinterfrage (insbesondere auch der Zeitfaktor bei Insanspruchnahme eines Enteignungsverfahrens).

    Ich bin der Meinung, dass man dieses Projekt in keinsterweise mit dem Margarethenstich vergleichen kann. Beim Margarethenstich ging es um einen vollständigen Neubau einer Strecke, welche als unnötige "Luxusstrecke" angepriesen worden war. Beim jetzigen Projekt Spiesshöfli sprechen wir von einer Bestandessanierung mit Ausbau, welche zwingend nötigt ist:

    • Der gesamte Bahnkörper muss so oder so saniert werden (Altersgründen)

    • Die Bahnübergänge dürften gemäss Gesetz eigentlich gar nicht mehr vorhanden sein (Gesetzliche Frist für die Absicherung war ursprünglich 2014).

    Eine Absicherung an den jetzigen Orten ist ohne grössere bauliche Massnahmen nicht möglich.

    • Die Kantonsstrasse ist in einem schlechten Zustand und entspricht nicht den heutigen Standardmassen

    • Das Troittoir ist ebenfalls zu schmal und stellt eine Gefahr für Fussgänger da (aufgrund parkierender Autos auf dem Trottoir)

    • Eine Verbereitung alleine von der Strasse und des Trottoirs ist ohne den Abriss der Häuser nicht möglich.

    • Der Bund beteiligt sich mit CHF 8 Mio, was die Wichtigkeit an dem Projekt bestärkt.

    Bei so einer grossen Sanierung sind die Kosten für das zweite Gleis in meinen Augen fast schon vernachlässigbar. Man darf nicht vergessen, dass die beiden "Halbweichen" und das 4-Schienengleis teuerer sind, als eine normale Einspurstrecke.

    Bei diesem Projekt kann also keine Rede von "Luxusprojekt" oder "sinnloser Geldverschleuderung" sein. Hier sprechen wir von Sicherheitsaspekten.

  • Danke Tango 13:

    Kommt noch dazu, dass man dem MIV bei diesem Projekt ja auch mehr Platz verschafft. Es gewinnen am Ende alle Beteiligten, vom Fussgänger über die Velofahrer, das Tram bis zum Auto/LKW.

    Und noch zum eventuellen Enteignungsverfahren. Klar sind Enteignungen immer blöd und widersprechen eigentlich dem geschützten Besitztum. Aber es darf auch nicht sein, dass ein Besitzer die Allgemeinheit "erpressen" kann und ein solches Projekt dass der Allgemeinheit zu Gute kommt einfach verhindern kann. Das wiederum würde den demokratischen Grundsätzen widersprechen.

    Aus meinem Freundeskreis kann ich sagen, dass bei solchen Projekten meist gutes Geld für die jeweiligen Liegenschaften bezahlt werden. Also bleiben wir dem Rechtsstaat treu. Es wird kein Eigentum einfach eingesackt oder beschlagnahmt, es wird adäquat erstattet und das meistens über dem Marktpreis...

  • Also ich finde es schon ein wenig übertrieben, wenn man für 200m Gleis ganze Wohnblocks abreissen muss. Bis jetzt konnte ich noch nie beobachten, dass dieses Einspurstück zu nennenswerten Verspätungen führt. Die Verspätungen entstehen doch meistens an andern Orten (z.B. an der Ampel vor dem Bahnhof).

  • Die Häuser müssen nicht nur wegen den 200 Metern Gleis abgerissen werden, sondern auch deshalb weil der gesamte Strassenquerschnitt zu klein ist.

    Diese "nicht nennenswerten" Verspätungen können mehr Auswirkungen haben, als du bisher boebachten konntest.

  • Dieser Einspurabschnitt ist auf jeden Fall ein Hindernis und bedroht die Fahrplanstabilität. Bei derart dichtem Verkehr ist sowas fahrlässig. Diese Häusli sind ja nicht viel wert, die Ausnutzung der Fläche könnte besser sein. Klar, schwierig für die Betroffenen.

    Auf jeden Fall muss m.E. wenn man so dicht aufeinander fährt eine Doppelspur sein. Ich sehe das immer wieder bei der SZU - wenn man z.B. alle 7.5 Min. nach Adliswi fahren will dann muss es Ausbauten geben - die regelmässigen Wartezeiten in der Selnau bringen es an den Tag. Hindernisse gibt es ohnehin genug. Und BL sollte nach dem Nein zum Stich jetzt den Tatbeweis erbringen, dass es noch was bewegen kann.

  • Dass hier Verspätungen entstehen können ist schon klar, aber das ist höchstens eine halbe Minute, wenn mal ein Kurs einen Gegenkurs abwarten muss.

    Ich habe schon mehrmals Verspätungen erlebt, die mehr als eine halbe Minute gedauert haben. Ausserdem summieren sich an dieser Stelle Verspätungen, die bereits in der Stadt entstehen. Bei einem 3 Minuten Takt pro Richtung ist dieser Einspurabschnitt das Nadelöhr schlechthin.

  • Ich frage mich einfach, ob so ein bis 2 Minuten Verspätung alle paar Schaltjahre ein solches Millionenprojekt (35 Mio) mit entsprechend langer Bauzeit rechtfertigt oder geht es da etwa auch um die Strasse (Verbreiterung). Zuerstt hiess es , dass ein 7,5 Minuten Takt erst nach der Beseitigung dieses Einspurstücks möglich sei und jetzt geht es offenbar doch ohne.