Infokampagne Bremsweg Tram

  • Guute Sache!
    Jeder, der Mal in einem Tram vorne mitgefahren ist und gesehen hat, wie lange man braucht bis man steht, der wird nie mehr vor ein Tram laufen...

  • Ja, gute Sache. Man müsste den Leuten einfach auch noch erklären, warum man deswegen nicht das ganze Tramnetz stilllegt und durch Trolleybusse ersetzt (siehe Kommentar auf der SF-Seite)… :evil:

    Es ist eigentlich verwunderlich, dass es so viele Leute gibt, die das nicht wussten oder ahnen konnten. Dabei ist ja klar, wie viel mal schwerer ein Tram ist als ein Auto (auch wenn das Gewicht nur indirekt damit zu tun hat, aber für ein Laie wäre das zumindest logisch).

    @ 750 mm: Macht es wirklich einen grossen Unterschied, wie lange das Tram ist? Ich meine, alle Fahrzeuge sollten ja gleich gut gebremst sein. ;)

  • Zitat

    Original von kriminalTANGO
    @ 750 mm: Macht es wirklich einen grossen Unterschied, wie lange das Tram ist? Ich meine, alle Fahrzeuge sollten ja gleich gut gebremst sein. ;)


    Unterschied machts natürlich dann einen massiven, wenn die Räder nicht mehr greifen können.

  • Ja die Länge macht gewiss etwas aus, da bin ich mir sicher.

    Ich denke ein 42 Meter Yysebähnli mit zwei Anhänger braucht länger zum bremsen, als eine gleich lange Doppeltraktion, da ja bei der DT auf gleicher Länge mehrere Motoren mitbremsen.

    Korrigiert mich bitte, falls ich damit falsch liege (nicht Rechtschreibefehler ! ).

    In Zürich gibt es doch noch den einten oder anderen Alleinfahrer...


    @ Pantograph

    dies dürfte ein Tram2000 mit IBISplus sein.
    Da hat man kein solches kleines IBIS Steuergerät mehr, sondern rächts unter dem Seitenfenster einen Touchscreen, ähnlich wie ihn die Cobras links in den Armaturen hat.

    Wichtiger als solch ein Video fände ich mal ein Aktionstag für Fussgänger und Autofahrer, etc, bei dem sich interessierte mal selber versuchen können, ein Tram zu bremsen.

  • Ich hätte das Video etwas eindrücklicher gemacht. Es ist nicht soo eindrücklich, wenn ein Tram auf freier Strecke bremst (wie im Film).
    Meine letzte Mitfahrt mit Stadtfahrer 1617 war ziemlich eindrücklich, was das Bremsverhalten angeht. Eine Führerstandsfahrt in der Stadt mit Vollbremsung wäre eindrücklicher...

  • eine Führerstandsfahrt zeigt aber den Bremsweg nicht so deutlich.

    Und vorallem stellt sich die Frage ob absichtliche Schnellbremsungen auf öffentlichem Boden überhaupt erlaubt sind.

  • Zitat

    Original von Dome
    Ja die Länge macht gewiss etwas aus, da bin ich mir sicher.

    Ich denke ein 42 Meter Yysebähnli mit zwei Anhänger braucht länger zum bremsen, als eine gleich lange Doppeltraktion, da ja bei der DT auf gleicher Länge mehrere Motoren mitbremsen.

    Korrigiert mich bitte, falls ich damit falsch liege (nicht Rechtschreibefehler ! ).

    Des Rätsels Lösung, die Länge hat keinen Einfluss, denn jeder Wagen bremst grundsätzlich für sich selber. Die Erklärung findet man zwar bei der Eisenbahn, aber kann im Prinzip auf die Trams übertragen werden. Bei der Eisenbahn hat jedes Fahrzeug sein sogenanntes Bremsverhältnis, das bei Strassenbahnen nicht speziell kommuniziert oder angeschrieben wird. Ein schlecht bremsendes (Trieb-) Fahrzeug kann z. B. durch anhängen von gut bremsenden Anhängern einen besseren Bremsweg erreichen. Im Falle von artreinen Kompositionen (wie Tram 2000) spielt die Länge aus meiner sicht keine Rolle. Beispiel aus der Praxis: Bei Probefahrten mit Re 460 werden oft sogenannte Bremswagen angehängt, dass ein einigermassen vernünftiges Bremsverhältnis erreicht werden kann.

    Zum Thema Motoren, um ein Überbremsen zu verhindern wird bei der Anwendung der elektrischen Bremse die Druckluftbremse auf den Triebachsen unterdrückt.

  • wb73: Doch, die Länge hat je nach Bremssytem einen Einfluss! Wie Du Richtig sagst, bremst jeder Wagen für sich. Nehmen wir eine Güterzug von mehreren hundert Metern: Wenn ich vorne Bremse, also Luft aus der Leitung lasse, dauert es seine Zeit bis auch beim letzte Wagen die Bremsen anlegen. Mir wurde mal gesagt 2-3 Sekunden Verzögerung pro 100 Meter. Als Faustregel sagt man, dass man ein Güterzug aus etwa 15km/h zum Stehen bringen soll. Bei dieser Geschwindigkeit hat man Gewähr, dass der ganze Zug gebremst angehaltet wird. Bei kleiner Geschwindigkeiten passiert dann diese Situation, dass der vorder Zugsteil gebremst steht und der hinter Zugsteil "gagelet". Anzufügen ist noch, dass ab 100 Achsen die Geschwindigkeit der G- Züge auf 100 beschränkt ist.
    Anders ist es, wenn ein der zug mit EP (elektropneumatische Bremse) gembremst wird. Da reagieren alle Wagen unmittelbar und synchron.

    Beim Tram mag die Länge keine oder kaum eine Rolle spielen, solange alle Fahrzeuge bremsen.

    Edit: Vielleicht ein interessantes Beispiel: Wenn ich mit einem vollen Kerosinzug nach Glattbrugg fahre (1800t/ 350 m/ Bremsverhältnis 65%) und ich eine Haltebremsung aus 15 km/h mache, brauche ich etwa 40 Meter bis zum Stillstand. Fahre ich mit einem doppelten leeren Kesselzug zurück (1000t/ 700m /Bremsverhältnis 105%, also die bessere Bremswirkung) und mache die Haltebremsung auch wiederum aus 15 km/h brauche etwa 60 Meter bis zum Stillstand. Trotz besserem Bremsverhältnis und weniger Zuggewicht brauche ich länger zum stehen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Badbone (26. Dezember 2009 um 23:42)

  • Zitat

    Original von Dome

    Und vorallem stellt sich die Frage ob absichtliche Schnellbremsungen auf öffentlichem Boden überhaupt erlaubt sind.

    Obs erlaubt ist weiss ich nicht, ich weiss aber, dass die BLT das mit mir und ein paar Kollegen vor ein paar Jahren zwischen Hüslimatt und Binningen mit Extrakursen gemacht haben (absichtlich).

  • Badbone, Du hast natürlich recht, bei meiner Aussage habe ich natürlich die Durchschlagsgeschwindigkeit bewusst ausser acht gelassen, da dies meine Begründung wieder in Frage gestellt hätte. Bezogen auf das Tram scheint mir dies aber auch gerechtfertigt, da die Luft selten für mehr als zwei Vierachsanhänger verwendet wird, was länger ist, geht elektrisch.

    Es ist übrigens schon so, sogar zwischen 50m und 100m Zuglänge mit Druckluft gebremst sind schon spürbare Unterschiede vorhanden.