Allschwil: Kein Geld für Haltestelle Jägestübli

  • Hier die BaZ Version:

    Voller Erfolg für Dorfplatz-Petition
    ALLSCHWIL. UMSTRITTENE BUSHALTESTELLE VOR «JÄGERSTÜBLI» WIRD NICHT GEBAUT
    Der Einwohnerrat hat Kredite über 530 000 Franken für neue Bushaltestellen gesprochen – nicht aber die Gelder für jene am Dorfplatz. Die BVB wollen jetzt auf den Einsatz langer Gelenkbusse verzichten. Der Allschwiler Einwohnerrat hat einen Kredit über 65 000 Franken für die neue, auf Gelenkbusse ausgerichtete Haltestelle am Dorfplatz abgelehnt. Einstimmig stellte er sich hinter die Verkehrs- und Planungskommission (VPK) – und gegen den Antrag des Gemeinderats, der sich eher widerwillig für den Gemeindebeitrag an die neue Haltestelle der Buslinie 38 eingesetzt hatte, die der Kanton direkt vors «Jägerstübli» verlegen will.
    Der Entscheid des Einwohnerrats bedeutet einen vollen Erfolg für die Petition von Anwohnerinnen und Anwohnern des Dorfplatzes, die 1500 Unterschriften zusammenbringen Konnten. Sie verlangen in ihrer Bittschrift an den Regierungsrat, dass die geschützten Fachwerkbauten nicht durch noch längere Busse zugestellt werden – ein Gelenkbus ist mit fast 20 Meter Länge bedeutend grösser als die heute am Dorfplatz haltenden Busse der Linie 38.
    Das kleinere Übel. «Wenn es Gelenkbusse braucht, sollen sie ihren Endhalt gegenüber der Raiffeisenbank haben», sagte VPK-Präsident Jürg Vogt (FDP) in der Debatte am Mittwochabend. Die Gehdistanzen zum Tram 6 und zum Bus 33 seien bei einer Endhaltestelle zwischen Binningerstrasse und Grabenringkreuzung zumutbar, hiess es im Rat. Diese Idee freilich ist bereits Makulatur: «Wir werden unser Konzept mit Normalbussen umsetzen », sagte BVB-Sprecherin Dagmar Jenny zum Allschwiler Entscheid. Damit wird die bestehende Dorfplatzhaltestelle als kleineres Übel unverändert beibehalten. Jenny warnt aber davor, dass man «früher oder später in Kapazitätsengpässe geraten» werde, für die noch keine Lösung absehbar sei.
    Klar bewilligt wurde der Kredit über 510 000 Franken für den Bau respektive den Umbau von Haltestellen der neuen Buslinie 64, die ab Dezember vom Bachgraben via Oberwil nach Arlesheim/Dornach fahren wird. Bei der Haltestelle Spitzwald müssten allerdings noch Sicherheitsaspekte gelöst werden. Unstrittig waren auch 20 000 Franken für die Haltestellen der Buslinie 48, die Allschwil den Direktanschluss an den Bahnhof SBB bringen wird. Obwohl der Bus 48 formell noch nicht bewilligt ist, sprach Gemeindepräsident Anton Lauber (CVP) von einem «historischen Augenblick»: Erstmals gebe es für Allschwil direkte ÖV-Verbindungen ins Leimen- und Birstal sowie zum Bahnhof.
    Bus soll mehr fahren. Der Einwohnerrat verlangt aber bereits, dass die Buslinie zum Bahnhof nicht bloss während der werktäglichen Stosszeiten verkehrt: Der Bus soll den ganzen Tag und auch am Wochenende fahren – und dies mindestens im 30-Minuten-Takt. Diesem VPK-Antrag stimmte der Rat deutlich zu.
    © Basler Zeitung / 18.09.09 / Georg Schmidt