Aber bitte nur mit Rampe ...

  • Ich kann Herrn Löffler verstehen.

    Aber die BLT verstehe ich noch mehr.

    Zu den (guten? ;)) alten Düwag-Zeiten wäre es überhaupt keinem Rollstuhlfahrer überhaupt in den Sinn gekommen, das Tram zu benutzen, weil das Tram einfach nicht dafür ausgerüstet war.

    Und heutige Trams sind halt nicht für diese monstermässigen Elektrorollstühle ausgelegt.

    Da muss er halt auf einen normalen Rollstuhl für die Tramfahrt ausweichen. Falls das nicht geht, was, ganz ehrlich, bedauerlich ist, gibts diese Gefährte im Strassenverkehr mit 25kmh ("Rentnerferrari"), damit kann er selber nach Basel fahren. Oder er holt sich das IVB-Taxi.

    Das ist freilich diskriminierend für Herrn Löffler. Aber die BLT kann halt nicht für absolut alle Menschen zugänglich sein, aber sie arbeitet ja daran (Tango).

  • IVB-Transport ist vielen zu teuer, was auch verständlich ist. Dass aber der öffentliche Verkehr nicht für alle Arten von Spezialtransporten (wie es ein Elektrorollstuhl-Fahrer nun mal ist) ausgerüstet sein kann (oder muss), ist sicherlich auch vertändlich.
    Man probiert es so vielen Behinderten wie möglich zu vereinfachen, das Trämli zu benutzen, aber zufrieden sind anscheinend nie alle.

  • Auch ich verstehe beide Seiten.
    Abhilfe geschafft werden könnte doch mit mobilen Rampen.
    Ich bin mir nicht mehr ganz sicher wo ich das gesehen habe, aber ich meinte das war in den Cobra Trams.

    Da gibt es kleine Rampen, die Zusammengelegt werden können und dann entweder in Türnähe oder beim WGF deponiert werden können.

    Braucht nicht viel Platz und sollte auch nicht all zu teuer sein.

    Vielleicht wäre das etwas für Klapprampenlose Trams.

    Die Karrikatur übrigens, finde ich etwas, naja, deplatziert.
    An Humor fehlt es mir ja eigentlich nicht, aber als Beteiligter würde ich mir verarscht vorkommen.

  • Zitat

    Original von Dome

    Die Karrikatur übrigens, finde ich etwas, naja, deplatziert.
    An Humor fehlt es mir ja eigentlich nicht, aber als Beteiligter würde ich mir verarscht vorkommen.

    Die Karikatur stammt von Herrn Löffler selbst, das hast du gesehen?

  • In Bern gibt es auch solche Handrampen in den VanHools und Be 4/8er. Das funktioniert eigentlich gut, obwohl es ziemlich lange geht bis man diese Rampe aufgestellt hat. Und ob da ein schwerer Elektrorollstuhl drauf darf weiss ich jetzt auch nicht auswändig.

  • Am idealsten wäre es natürlich, wenn man alle Perrons umbauen und alle Trams mit Trittbrettern ausrüsten würde. Dies wurde bei der ZB so gemacht, die Trittbretter des SPATZes schlagen bei Türöffnung auf das Perron auf und ermöglichen so einen komfortablen Einstieg. Dies würde eine Rampe überflüssig machen. Ein Bild davon gibts auf https://www.tramforum-basel.ch

    Foto von https://www.tramforum-basel.ch/www.bahnbilder.de

  • Ja richtig, der Spatz hat das und kann das.

    Man stelle sich nun einmal vor, es sei Spätnachmittags etwa 17.30 Uhr, man ist am Aeschenplatz und viele Leute warten auf den 3er Richtung Birsfelden. Der kommt (endlich - man wartet ja, da sind auch zwei Minuten unendlich lang) und jetzt drängeln fast alle zu und an die Türen. Nun fährt die Rampe aus und knallt hinunter! Vielleicht nur ein paar Zentimeter, das reicht schon, um ein paar Schuhe zu zerdrücken und Schmerzensschreie auszulösen.
    Die Folge wäre eine Welle von Schadenersatzansprüchen in Form neuer Schuhe und seitenweise erboste Leserbriefe in den Medien. Und mehrfaches, schadenfreudiges Gelächter derjenigen, die immer gerne mit Schmunzeln zusehen, wenn das Gedränge an die Türen einsetzt.

    Also wäre die ausfahrbare Rampe à la Spatz doch nicht ganz das Gelbe vom Basler Ei. Oder etwa doch?

  • Zitat

    Original von Marc-W
    In Bern gibt es auch solche Handrampen in den VanHools und Be 4/8er. Das funktioniert eigentlich gut, obwohl es ziemlich lange geht bis man diese Rampe aufgestellt hat. Und ob da ein schwerer Elektrorollstuhl drauf darf weiss ich jetzt auch nicht auswändig.

    Die Faltrampe von z.B. Hübner hat eine Tragfähigkeit von 300 Kg.! Sollte also vom Gewicht her keine Probleme bereiten. Ausserdem benutzt selbst die SBB solche Faltrampen. ;)

  • In einigen AAGL-Bussen ist bei der mittleren Türe auch so eine Rampe im Boden eingelassen.

    Aber Chauffeur steigt aus - geht nach hinten - klappt Rampe aus - Rollstuhlfahrer fährt rein - Chauffeur klappt Rampe wieder rein - geht nach vorne - steigt ein - fährt los.... das dauert!!

  • @Gummikueh: Das ist kein Argument. Blinde steigen meist ohnehin bei der ersten Türe ein. Ausserdem sollte beim Ausfahren der Rampe ein Warnton ertönen, wies die Berner Combinos haben.

    @Bengel: auch bei der Regio S-Bahn kann ein Rollstuhlfahrer problemlos selbst reinfahren.

  • Zitat

    Original von wb73
    In Basel gibt es eine manuelle Klapprampe bei den Combinos, die für Elektrorollstühle geeignet ist. Es wundert mich, dass dies noch niemand bemerkt hat...

    es geht ja um Fahrzeuge, die keine Rampe haben.
    Dass Combinos und Tangos, sowie die meisten Busse Rampen haben, steht ja auch im Artikel.

  • Zitat

    Original von 750 mm
    In einigen AAGL-Bussen ist bei der mittleren Türe auch so eine Rampe im Boden eingelassen.

    Aber Chauffeur steigt aus - geht nach hinten - klappt Rampe aus - Rollstuhlfahrer fährt rein - Chauffeur klappt Rampe wieder rein - geht nach vorne - steigt ein - fährt los.... das dauert!!


    Nicht nur in den AAGL-, auch in den BVB-Bussen!

    Bei den MAN ist sie jedenfalls noch manuell. Ob das bei den Citaros immer noch so ist, darauf habe ich mich bisher nicht geachtet.

  • Also in den BVB Citaros ist sie manuell. Hätte auch noch nie einen Citaro mit Elektrorampe gesehen.
    Aufgrund hoher Pannenanfälligkeit und andauernder Verkeilung im Trottoir-Rand baut man sie bei Bernmobil in den Hessbussen aus und stellt auf manuell um.

  • @Marc-W

    Es gibt auch noch ein Leben zwischen Adleraugen und Blindheit. Es unvermeidlich, dass eine für Rollstuhlfahrer optimierte Welt anderen Behinderten, zum Beispiel Sehbehinderten (es gibt auch schwachsichtige) zur Falle wird: Die kleinen Rampen am Fussgängerstreifen, oder eben Rollstuhlrampen die etwas schnell und ohne Voranmeldung ausfahren.
    Da ja der Sozialstaat für alles sorgt, hat man das nächstliegende längstens vergessen: Man kann einander auch helfen, ohne dass eine staatliche Versicherung einen dafür zahlt.
    Ein Drittes: Meine persönliche Erfahrung ist die, dass sehr viele behinderte Menschen auf einen zugehen und geziehlt um zweckmässige Hilfe bitten (zum Beispiel den Rollstuhl kippen). Das hilft allen am meisten.

    Einmal editiert, zuletzt von Jääjä (10. September 2009 um 19:42)