Nachtzuschlag abschaffen? / Nachtzuschlag wieder einführen?

  • @ Stefan

    das ist doch quatsch !
    Politischer Entscheid...

    es ist in diesem Fall glasklar..

    Du fährst zum Eglisee mit einem einstellenden Regelkurs.. Kein Zuschlag.

    Du fährst nach Riehen mit einem klar als Nachttram ausgeschilderten und ausgefahrenem Nachtnetzkurs --- Zuschlag...


    @ TRJS

    Jugendliche die bis 04.00 Morgens, etc von Kneipe zu kneipe ziehen können, oder von mir aus in die Disko und sich dort einen an den Kopf saufen, sind für mich nicht finanzschwach... ;)

  • Zitat

    Original von Wrzlbrnft

    Demnach müsste man aber auch den (notabene ganztägigen) Sonntagszuschlag einführen.

    Stimmt eigentlich. Vorallem am Sonntag Morgen, wo eh nur die wenigen wanderer viele Züge wollen. Da muss ich sagen, wenn man sich das ganze überlegt, würde es wirklich einen Sinn machen!
    Dagegen spricht, dass das Fahrpersonal keine Lohnerhöhungen erhält (mir jedenfaqlls nicht bekannt). Wenn Zuschlag, müsste man eigentlich auch Lohnerhöhungen für Sonntagsarbeiten einführen!

    Einmal editiert, zuletzt von Citaro93 (7. Oktober 2010 um 15:31)

  • Zitat

    Original von Citaro93

    Stimmt eigentlich. Vorallem am Sonntag Morgen, wo eh nur die wenigen wanderer viele Züge wollen. Da muss ich sagen, wenn man sich das ganze überlegt, würde es wirklich einen Sinn machen!
    Dagegen spricht, dass das Fahrpersonal keine Lohnerhöhungen erhält (mir jedenfaqlls nicht bekannt). Wenn Zuschlag, müsste man eigentlich auch Lohnerhöhungen für Sonntagsarbeiten einführen!

    Es gibt einen Lohnzuschlag für Sonntagsarbeit...

  • Wird der Nachtzuschlag bald abgeschafft?

    Nachtschwärmer dürfen hoffen: In den öffentlichen Verkehrsmitteln dürfte der Nachtzuschlag bald der Vergangenheit angehören.

    Nachdem sich im Kanton Zürich Stimmen häufen, welche die Abschaffung des Nachtzuschlags fordern, denkt nun auch der Aargau laut darüber nach, Zuschläge für Nachtschwärmer zu erlassen. Gründe dafür finden sich weniger in alkoholisierten und pöbelnden Fahrgästen, die sich bei Kontrollen uneinsichtig geben, wie es in Zürich der Fall ist. Vielmehr habe es mit der Harmonisierung der Tarifverbunde zu tun, sagt Christina Spoerry von der Abteilung Verkehr des Departements Bau, Verkehr und Umwelt (BVU). Bereits 2009 haben die Halbkantone Baselland und Basel-Stadt, die im Tarifverbund Nordwestschweiz (TNW) zusammengefasst sind, beschlossen, den Nachtzuschlag abzuschaffen.

    Das hat Auswirkungen auf den ganzen Tarifverbund, dem das Fricktal, der Kanton Solothurn und Teile des Kantons Jura angehören. Ebenfalls betroffen ist der Rest des Kanton Aargau, der im Tarifverbund A-Welle organisiert ist. Die Chancen, dass der Nachtzuschlag fällt, sind laut Spoerry gut. Auch darum, weil die grössten Akteure - Basel-Stadt und Baselland - rund 80 Prozent des gesamt Transportvolumens im TNW aufweisen. Der Entscheid der Halbkantone ist für den Aargau und Solothurn zwar nicht bindend, aber in jedem Fall wegweisend.

    Tariferhöhungen sind unumgänglich

    Spoerry macht den Entscheid jedoch davon abhängig, wie die Mindereinnahmen inskünftig kompensiert werden können. «Der Nachtzuschlag deckt die hohen Kosten des nächtlichen Personentransports. Entfallen diese Einnahmen, müssen wir über Tariferhöhungen im gesamten Netz diskutieren», sagt sie. Die Folge davon wäre, dass Einzelbillette und Abonnemente teurer würden. Dies könnte man im Zuge der ohnehin angekündigten, landesweiten Tariferhöhungen legitimieren.

    Wird die Abschaffung des Nachtzuschlags ohne Tariferhöhungen im gesamten Streckennetz durchgesetzt, ergibt sich ein Szenario, dass für Spoerry undenkbar wäre. Der Kanton und die Gemeinden müssten in diesem Fall für die ungedeckten Kosten im Personentransport aufkommen. «Es ist für den Kanton Aargau kein gangbarer Weg, dass letztlich der Steuerzahler die Abschaffung des Nachtzuschlags abfedern muss», sagt Spoerry.

    Ein weiter Weg bis zur Harmonisierung

    Der Wille zur Aufhebung des Nachtzuschlags ist breit abgestützt, wie ein Postulat der CVP-BDP Fraktion an den Aargauer Regierungsrat zeigt. Darin wird der Nachtzuschlag als «generell fragwürdig» bezeichnet. «Dies deshalb, weil die Auslastung der Busse an Randstunden und um ein Mehrfaches geringer und die Kostenunterdeckung damit grösser ist», hält die CVP-BDP Fraktion fest. Aus diesen Gründen sei es nur schwer nachvollziehbar, weshalb nachts ein Zuschlag erhoben werde, nicht jedoch an den schlechter frequentierten Randstunden.

    Laut Spoerry ist der Nachtzuschlag an der kommenden Vollversammlung des Tarifverbundes Nordwestschweiz traktandiert. Wichtig sei, dass alle Tarifverbunde, die grenzüberschreitend funktionieren, harmonisiert werden.

    Der Kanton Solothurn, der sich im Dezember 2009 noch zurückhaltend zeigte, will ebenfalls einlenken. «Wir schliessen uns wahrscheinlich den Beschlüssen aus den beiden Basel an», erklärt Rolf Allemann, stellvertretender Leiter der Abteilung öffentlicher Verkehr. Das Nachtnetz wird zwar nicht vom Kanton finanziert, sondern von den 20 Solothurner Gemeinden, die Verbindungen im Rahmen des Nachtnetzes haben.

    Quelle: Basellandschaftliche Zeitung

  • In der Basellandschaftlichen Zeitung vom 11.11.2010 ist ein interessanter Artikel zur beschlossenen Abschaffung des Nachtzuschlags enthalten. Andreas Büttiker äussert sich dahin gehend, dass die Mindereinnahmen durch die Abschaffung des Nachtzuschlags kompensiert werden müssen. Sollte dies über gesteigerte Billettverkäufe nicht möglich sein, muss eine Tariferhöhung ins Auge gefasst werden. Damit soll vermieden werden, dass der Kanton Solothurn bzw. die Solothurner Gemeinden die Mehrkosten, die duch die Abschaffung des Zuschlags entstehen, nicht bezahlen müssen.
    Nun, ich denke das kann es sicher nicht sein, dass der grosse Teil der ÖV-Benutzer die vergünstigten Fahrpreise der Nachtbus-Benützerinnen und -Benützer durch Tariferhöhungen bezahlen muss. Deshalb bin ich auch gegen die Abschaffung des Nachzuschlags. Wer ein Topangebot verlangt und benutzt, dass nicht dem Grundbedürfnis entspricht, soll auch dafür bezahlen! Emotional betrachtet müsste sofort eine Volksinitiative zur Wiedereinführung des Nachtzuschlags lanciert werden... :evil:

    Einmal editiert, zuletzt von Stephan Gassmann (11. November 2010 um 12:23)

  • sollte das U-Abo aufgrund dieses dämmlichen Entscheides (meine Meinung!) nochmals teurer werden,
    wäre das ein riesen Fehler, der sicher einige vom U-Abo abbringen wird - und ich hätte Verständniss dafür.

  • Zitat

    Original von Dome
    sollte das U-Abo aufgrund dieses dämmlichen Entscheides (meine Meinung!) nochmals teurer werden,
    wäre das ein riesen Fehler, der sicher einige vom U-Abo abbringen wird - und ich hätte Verständniss dafür.

    Das U-Abo muss teurer werden. Der ÖV kostet Geld und muss bezahlt werden. Ziel des U-Abos war es, die Leute vom Auto weg zu holen und auf den ÖV umzulenken. Das ist partiell gelungen. Andererseits ist durch die günsitgen Abos auch ein massiver Mehrverkehr entstanden und da fragt es sich, ob es wirklich sinnvoll ist, das weiter grenzenlos zu fördern.
    Was nicht heissen soll, dass es unbzahlbar werden soll.

  • wird das Abo teurer, weil der ÖV es braucht, na gut, eine Teuerung ist nie toll, aber unter diesen Voraussetzungen ok, aber nicht weil man den Nachtzuschlag abschaffen möchte.
    Sorry , es kann nicht sein, dass die Breite Mehrheit dafür bluten muss, weil ein kleinerer Teil keinen Zuschlag für einen Extraservice bezahlen möchte.

  • Also mal zum Nachtzuschlag:

    Ich finde gut, dass der abgeschafft wird. Und es war weise, den erst in einem jahr abzuschaffen und mal ein jahr lang zu schauen, wie man die entgangenen Gelder reinholen könnte.

    Das U-Abo ist sehr günstig, auch mit 70 Fr. im Monat. Vergleicht man das mit Abo's aus früheren Jahren, wo jede Bahn, jdeses Verkehrsunternehmen seine eignene Abo's hatte. Jene waren auch meist nur jeweils 2x am Tag gültig - zur Arbeit und zurück. Punkt.

    Das U-Abo müsste sich vielleicht um 1 Fr. oder 2 Fr. erhöhen - und der komplette Nachtzuschlag wäre finanziert. Dafür, dass man dann wirklich wieder blind überall einsteigen kann, ein sehr geringer Preis.

    Und ev. gibts dann auch Leute, die sich genau darum, weil man auch mit dem U-Abo mitten in der Nacht nach Hause kommt, sich so eines leisten werden.

  • Zitat

    Original von Stephan Gassmann
    [...]Wer ein Topangebot verlangt und benutzt, dass nicht dem Grundbedürfnis entspricht, soll auch dafür bezahlen![...]

    Schlussendlich ist es eine rein politische Frage, ob das Nachtnetz einem Grundbedürfnis entspricht. Mit der Aufhebung des Zuschlags ist die nordwestschweizer Politik offenbar mehrheitlich der Ansicht, dass dem so ist.

  • es passt nicht wirklich hier hinein, und wäre wohl ein eigenes Thema wert.

    seis drum...
    das ist doch Blödsinn...
    Warum nehme ich nach dem Ausgang nicht das Taxi??
    Genau, weil in der CH zu Teuer.

    Wenn ich Taxipreise im Ausland mit der Schweiz vergleiche, wundert es mich nicht. Und das ist sicher nicht nur die Folge der hohen Löhne in der CH.
    Man bezahlt ja schon fast 6.-- ohne nur einen Meter gefahren zusein.

    Logisch ziehen da viele zum Nachtnetz. Das ist aber bestimmt nicht dessen Schuld...schon gar nicht die alleinige Schuld...

  • Wenn ich Taxipreise im Ausland mit der Schweiz vergleiche, wundert es mich nicht. Und das ist sicher nicht nur die Folge der hohen Löhne in der CH.
    Man bezahlt ja schon fast 6.-- ohne nur einen Meter gefahren zusein.


    Damit wäre der nicht mehr vorhandene Zuschlag ja auch schon bezahlt, die Kosten für die effektive Fahrt gar nicht mal gerechnet... :huh:

    Auch ökologisch ist es ein Blödsinn, alle Nachtschwärmer mit einem PW nach Hause zu chauffieren. Man stelle sich vor, alle Fahrgäste der Nachtlinien in Taxis verteilt durch die Nacht kurvend... :wacko:

  • oftmals nehmen die Jungen, insofern sie ein Taxi nehmen, nicht ein Taxi pro Person sondern versuchen Fahrgemeinschaften zu bilden, ansonsten würden wohl noch weniger ein Taxi nehmen.

  • Oder sie warten gleich aufs erste Tram :rolleyes: . Ein Taxi kann man sich als Jungentlicher fast nicht leisten, auch wen man sich zu weiss nicht wie vielt in eine Kiste quetscht.

    Wir waren früher (Ender 90er) nach dem Feiern noch imstande, von Basel zu Fuss nach Muttenz nach Hause zu laufen, wenn man das letzte Tram verpasst hat und es leid war bis zum ersten zu warten :P . Dazu sind die heutigen Verhältnisse ja reiner Luxus.

    Aber an den Nachtlinien profitiert die Allgemeinheit sicher mehr, als an ein paar Taxis, die dadurch vielleicht bald nicht mehr sind. Tut mir zwar leid für die Taxifahrer, aber so ist die Realität. Angebot und Nachfrage.

    Und da die Allgemeinheit auch profitiert, ist es in meinen Augen auch legitim, dass das Angebot von der Allgemeinheit unterstützt, resp. supventioniert wird.

  • Auf der Traktandenliste des landrates vom 10., bzw. 17. März 2016, soll der nachfolgende parlamentarische Vorstoss behandelt werden:

    Das TNW-Nachtnetz ist seit Dezember 2008 in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag in Betrieb. Auf Dezember 2011 wurde der TNW-Nachtnetz-Zuschlag aufgehoben. Dies, nachdem der Landrat am 28. Mai 2009 beschloss, im Rahmen der Behandlung des 6. Generellen Leistungsauftrags auf die Erhebung eines Zuschlags zu verzichten und den Einnahmenwegfall des TNW durch höhere Leistungsaufträge zu kompensieren. Den gleichen Entscheid fällte der Grosse Rat Basel-Stadt im Dezember 2009.

    Dass der TNW-Tarifverbund keinen Nachtzuschlag erhebt, ist verglichen mit anderen Regionen die Ausnahme. So erheben der ZVV, die A-Welle, der Libero (Bern), der Passepartout (Luzern) alle Nachtzuschläge. Zudem verfügt unsere Region über tiefe ÖV-Erträge im Vergleich zu anderen Regionen, was den Spardruck entsprechend erhöht. Ein Nachtzuschlag des TNW von zum Beispiel 5 Franken pro Fahrt erscheint vor diesem Hintergrund als absolut angemessen für die Heimfahrt nach einem längeren Ausgang.

    Vor diesem Hintergrund bitten wir den Regierungsrat, die nötigen Massnahmen zu ergreifen, um den TNW-Nachtzuschlag möglichst rasch wieder einzuführen.

    Der Regierungsrat ist bereit, die Motion als Postulat entgegen zu nehmen und zwar mit folgender Begründung:

    Die Tarifpolitik des TNW ist in der „Vereinbarung betreffend den integralen Tarifverbund Nordwestschweiz (TNW) ab 1. Januar 1990“ geregelt. Die Wiedereinführung des Nachtzuschlages bedarf einer Anpassung dieser Vereinbarung. Änderungen der Vereinbarung erfordern neben der Zustimmung des Kantons Basel-Landschaft die Zustimmung der Kantone Aargau, Basel-Stadt, Jura und Solothurn sowie der Transportunternehmen AAGL, BLT, BVB, PostAuto Schweiz AG und SBB.

    Die im TNW vertretenen Kantone sind beauftragt, eine sogenannte Bestellerstrategie für den TNW auszuarbeiten. Die Erarbeitung einer Bestellerstrategie ist gemäss TNW Verbundstrategie 2015 – 2018 ohnehin vorgesehen, wurde aber durch die Absicht, die U-Abo-Subventionen abzuschaffen, beschleunigt.

    Ziel der Grobkonzept-Phase ist es unter anderem aufzuzeigen, wie eine Steigerung der Nutzerfinanzierung erreicht werden kann. Eine von möglichen Massnahmen ist die Wiedereinführung des Nachtzuschlags. Somit wird das Anliegen im Rahmen des Projekts „Bestellerstrategie TNW“ in den kommenden Monaten geprüft werden.

    Fazit:
    - Der Kanton Basel-Landschaft kann über die Wiedereinführung des Nachtzuschlags nicht alleine entscheiden. Es bedarf der Zustimmung aller im TNW vertretenen Kantone und Transportunternehmen BL.
    - Die Frage der Wiedereinführung des Nachtzuschlags wird im Rahmen der Bestellerstrategie TNW (ohnehin) geprüft werden. Start für die Grobkonzept-Phase ist noch im Januar, erste Ergebnisse werden im Sommer 2016 vorliegen

    Quelle: bl.ch

  • Es wäre noch interessant zu wissen, weshalb man für eine gut ausgelastete Nacht S-Bahn einen Zuschlag bezahlen soll, während die halbleeren Züge am Sonntagmorgen zuschlagsfrei verkehren. Liegen die Wandervögel der Motionärin etwa näher als die vielfach jungen Ausgänger? Oder kann man bei letzteren einfach leichter einen Zuschlag reindrücken?