Buslinien 7 und 8 der Distribus in Basel

  • Ab Schifflände fahren neben den Linien 3 und 4 (603 und 604 genannt) auch die Linien 7 und 8 nach Bartenheim bzw. Kembs. Es sind zwar nur etwa 6 Kurse je Linie pro Tag und etwa für die Hälfte derselben muss man reservieren aber die eingesetzten Fahrzeuge sind teilweise normale Busse. Die entsprechenden Fahrpläne und Haltestellentafeln sucht man vergeblich. Ebenso gibt es ausser im Regio Fahrplan(auch dort nur sehr spärlich) nirgends einen Hinweis, dass die Linien bis zur Grenze(wo ist der letzte Halt vor der Grenze?) dem Tarifverbund angeschlossen sind. Gibt es im Forum jemand der hierüber Bescheid weiss? Was die fehlenden Fahrplan- und Haltestelleninformationen betrifft, werden sich die betreffenden Unternehmen vermutlich gegenseitig die Ursache (ich vermeide das Wort "Schuld") in die Schuhe schieben.

  • Mein leidiges Lieblingsreizthema.
    Seit nunmehr 2 Jahren gibt es diese beiden Linien. In den Distribus-Fahrplänen, wie auch an den französischen Haltestellen sind sie überall aufgeführt. Auf Schweizer Seite gibt es hingegen absolut nichts, was auf dessen Existenz hinweist. Mehrmals habe ich mich deswegen schon an die BVB gewandt, man solle doch bitte die betroffenen Haltestellen (Schifflände, Frauenspital, Kannenfeldplatz und Voltaplatz) mit entsprechend ergänzten Halteschildern und Fahrplänen ausstatten. Passiert ist bislang überhaupt nichts. Noch nicht mal eine Antwort habe ich bekommen. Seitens des WSD wurde mir vor einiger Zeit mitgeteilt, da diese Linien über keine Schweizer Konzession verfügen, bestehe keine "Kommunikationspflicht". Das kann's ja aber wohl überhaupt nicht sein. Gerade im doch immer noch eher spärlichen Grenzverkehr mit Frankreich (Linie 4 / 604 mal ausgenommen) sollte eigentlich jedes grenzüberschreitende Angebot publiziert und beworben werden.
    Ich hatte damals in einer nächtlichen Guerilla-Aktion einfach mal die Fahrpläne der beiden Linien an die genannten Haltestellen geklebt. Jener an der Schifflände war am nächsten Tag schon verschwunden, jener am Kannenfeldplatz hielt sich immerhin einige Wochen und den am Voltaplatz konnte ich doch noch ein halbes Jahr danach bewundern. (wahrscheinlich weil's eine provisorische Haltestelle war/ist und sich eh keiner drum gekümmert hat)

    @Marcus: Wo hast du im Regio-Fahrplan einen Hinweis auf diese zwei Linien gefunden? Die letzten Halte vor der Grenze sind Kannenfeldplatz (Richtung Bartenheim) bzw. Voltaplatz (nach Kembs). Es gelten die normalen Tarifbestimmungen und -kooperationen von Distribus.

  • Das ist wirklich eine unverständliche Sache.

    "Keine Kommunikationspflicht" heisst doch noch lange nicht, dass es verboten wäre anzuschreiben. Kosten würde es doch auch nur sehr wenig. Die unnötig getrennten Fahrplantafeln der Linien 31 und 38 (mein Lieblingsreizthema) kosten da doch sicher viel mehr. Kann echt nicht verstehen, wo das Problem liegt, dass diese Linien nicht angschrieben werden. Wie es halt ist, es wird in der Region soviel über grenzüberschreitende Zusammenarbeit geredet. Aber wenn es mal um das Praktische geht ... Einfach nur traurig!

    Die U-Abo-Gültigkeit ist wohl eh nur theoretisch. Ich weiss nicht ob es immer noch so ist, aber als ich vor einigen Jahren am Voltaplatz wohnte, wurde man vom Distribus-Chauffeur nur äusserst widerwillig in Richtung Schifflände mitgenommen. Einige hielten nicht einmal an, trotz Haltestellenschild und Handzeichen!

    Leider ist es einfacher, von Basel nach Paris zu reisen als etwa nach Blotzheim ...

  • Zitat

    Original von Baragge
    Die U-Abo-Gültigkeit ist wohl eh nur theoretisch. Ich weiss nicht ob es immer noch so ist, aber als ich vor einigen Jahren am Voltaplatz wohnte, wurde man vom Distribus-Chauffeur nur äusserst widerwillig in Richtung Schifflände mitgenommen. Einige hielten nicht einmal an, trotz Haltestellenschild und Handzeichen!

    Komisch. Dieses Problem hatte ich seit 2006 nie. Wurde im Distribus bisher immer mitgenommen, mein GA wurde auch stets anstandslos akzeptiert. Auch in umgekehrter Richtung (beim Einstieg mit dem Hinweis "Jusqu'à Voltaplatz" versehen).

    Bei den Linien 7 + 8 würden sie dich vermutlich auch bis zur Grenze mitnehmen, sich aber wohl doch ziemlich wundern...

    Zitat

    Leider ist es einfacher, von Basel nach Paris zu reisen als etwa nach Blotzheim ...

    Nach Paris gibt's heute Marktpreise und Zwangsreservation. Nach Blotzheim komme ich flexibel für 1,10 €. Da ist der kaum merkbare nicht-Taktfahrplan der Linie 1 das grössere Hindernis. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Wrzlbrnft (7. Januar 2009 um 13:30)

  • @Wrzlbnft:
    In Band 1 Seite 153 ist ein Liniennetzplan der Distribuslinien.
    In Band 2 Seite 39 Sind die Einzelbillette grenzüberschreitend nach Frankreich beschrieben.
    Ueber die Mitfahrgelegenheiten auf schweizer Gebiet wird Stillschweigen geübt.(Wahrscheinlich in gegenseitigem Einvernehmen).

    Die Busse ohne Konzession in der Schweiz dürfen ungestraft durch das Fahrverbot in der Marktgasse fahren!=)

  • Zitat

    Original von Baragge
    Wie es halt ist, es wird in der Region soviel über grenzüberschreitende Zusammenarbeit geredet. Aber wenn es mal um das Praktische geht ... Einfach nur traurig!...

    Mit diesen franzosen-Bussen können die BVB ihre Fahrgastzahlen nicht "frisieren" wie bei diesem 31/38-Gewurstel. Ergo gibt's kein Interesse daran, dass mehr Fahrgäste den Distribus benutzen...

    Spass bei Seite: Es ist wirklich auffällig, wie viel weniger Interesse man den Bussen nach Frankreich verglichen mit denen nach Deutschland schenkt. Weswegen ist bis jetzt noch niemand auf die Idee gekommen, eine Distribus-Linien mit einer BVB- Buslinie zu verknüpfen? Es wäre weder intelligenter noch dümmer als die Verknüpfung einer BVB-Stadtbuslinie mit einer schweizer oder deutschen Überlandbuslinie, die nun allerseits so in den Himmel gelobt wird. Nicht dass ich das begrüssen würde, aber es fällt mir einfach auf...

  • Zitat

    Original von Marcus Berger...
    Ueber die Mitfahrgelegenheiten auf schweizer Gebiet wird Stillschweigen geübt.(Wahrscheinlich in gegenseitigem Einvernehmen).
    ...

    Eine Zeit war das verboten ("cabotage"), weiss nicht ob das immer noch so ist.

  • Zitat

    Original von Wrzlbrnft
    Komisch. Dieses Problem hatte ich seit 2006 nie. Wurde im Distribus bisher immer mitgenommen, mein GA wurde auch stets anstandslos akzeptiert. Auch in umgekehrter Richtung (beim Einstieg mit dem Hinweis "Jusqu'à Voltaplatz" versehen).


    Wie gesagt, das ist war einige Jahre her (vielleicht so um 2000), dann hat sich dies ja erfreulicherweise gebessert.

    Zitat

    Original von Wrzlbrnft
    Nach Paris gibt's heute Marktpreise und Zwangsreservation. Nach Blotzheim komme ich flexibel für 1,10 €. Da ist der kaum merkbare nicht-Taktfahrplan der Linie 1 das grössere Hindernis. ;)


    Tariflich gesehen ist es nach Blotzheim sicher einfacher. Das Problem ist eher der dürftige Fahrplan. Ob es ein Taktfahrplan ist oder nicht wäre mir eigentlich relativ egal, wichtiger wäre, dass man auch nach 19 Uhr oder an Sonntagen noch hin käme. Kaum ein Pendler etwa würde diesen Bus brauchen, wenn er fürchten müsste, dass er etwa bei unvorgesehenen Überstunden nicht mehr nach Hause kommt. Und es gäbe ja noch Bepiele mit noch schlechterem Fahrplan. Vielleicht müsste da wirklich Basel mal etwas Druck machen ... Ist aber wohl leichter gesagt als getan.

    Übrigens haben diverse Dörfer im Elsass einen unschlagbar leicht merkbaren Taktfahrplan: nämlich einen 24-Stunden-Takt ;)

  • Zitat

    Original von Baragge
    Wie gesagt, das ist war einige Jahre her (vielleicht so um 2000), dann hat sich dies ja erfreulicherweise gebessert.

    Rein zufällig hab ich's vorhin wieder in Richtung Voltaplatz probiert. War kein Problem. :D

    Zitat

    Vielleicht müsste da wirklich Basel mal etwas Druck machen ... Ist aber wohl leichter gesagt als getan.

    Übrigens haben diverse Dörfer im Elsass einen unschlagbar leicht merkbaren Taktfahrplan: nämlich einen 24-Stunden-Takt ;)

    Man muss ja leider sagen, dass die Linie 604 / 4 mit ihrem 20-Minuten-Takt für französische Verhältnisse schon fast spektakulär ist. Ein ordentlich vertaktetes System z.B. mit einem Busknoten in "St-Louis Carrefour Central" scheint meiner Ansicht nach aber ebenfalls dringend nötig.

  • Ist aber trotzdem gut, dass das Thema erwähnt wird, schliesslich ist es ja wirklich absolut kleinlich, dass diese Linien nicht erwähnt werden. Keine Informationspflicht heisst doch noch lange nicht, dass eine Information verboten wäre? Wenn schon das Angebot komplett durch Frankreich finanziert wird und für Basel quasi geschenkt ist, wäre das doch das Mindeste. Eine kleiner Kleber auf dem bestehenden Haltestellenschild würde ja reichen und den Fahrplan könnte man wohl auch noch, an Stelle des Stadtplanausschnittes, auf der 603/604-Tafel unterbringen. Das würde ja echt nicht alle Welt kosten.

    Ich nehme an, die vereinzelten Kurse der Linien 7300 und 7301 ab Bad. Bahnhof werden ja auch kaum durch Basel-Stadt subventioniert und trotzdem haben sie ein Haltestellenschild.

  • Zitat

    Original von Baragge
    Ist aber trotzdem gut, dass das Thema erwähnt wird, schliesslich ist es ja wirklich absolut kleinlich, dass diese Linien nicht erwähnt werden. Keine Informationspflicht heisst doch noch lange nicht, dass eine Information verboten wäre? Wenn schon das Angebot komplett durch Frankreich finanziert wird und für Basel quasi geschenkt ist, wäre das doch das Mindeste. Eine kleiner Kleber auf dem bestehenden Haltestellenschild würde ja reichen und den Fahrplan könnte man wohl auch noch, an Stelle des Stadtplanausschnittes, auf der 603/604-Tafel unterbringen. Das würde ja echt nicht alle Welt kosten.

    Ich nehme an, die vereinzelten Kurse der Linien 7300 und 7301 ab Bad. Bahnhof werden ja auch kaum durch Basel-Stadt subventioniert und trotzdem haben sie ein Haltestellenschild.

    ...evt. wäre ja auch eine Anfrage von Distribus? Würdest ihr uns oder dürften wir ein Schild aufstellen? Schlussendlich ist der Betreiber einer Linie für die Ausstattung der Haltestelle verantwortlich. Und in Frankreich finden sich tausende Haltestellen, wo lediglich ein Haltestellenschild ohne jegliche Informationen ob und wann hier etwas fährt...

  • Erfreuliche News für den grenzüberschreitenden ÖV aus dem Fahrplanwechsel-Flyer der BVB:

    Zitat

    Linie 608:
    Ab Frühjahr 2013 wird die Buslinie 608 nach einem neuen, verdichteten Fahrplan verkehren und via Gartenstrasse nur noch bis Bachgraben fahren. Die Verbindung in Richtung Basler Innenstadt wird dann ab Haltestelle Gartenstrasse mit der Tramlinie 6 sichergestellt.

    Dazu auch noch folgendes interessantes Dokument:
    Regierungsratsbeschluss vom 23. Oktober 2012

  • Ich denke nicht, dass das ein Druckfehler ist. Gegen deine Vermutung spricht der verdichtete Fahrplan (beim 48er wäre es eine Ausdehnung der Betriebszeiten), der Zeitpunkt der Umstellung mitten in der Fahrplanperiode und der Hinweis mit dem Tramanschluss an der Gartenstrasse.

  • und dafür spricht:

    - via Gartenstrasse nur noch bis Bachgraben fahren
    ---> es gibt kein französischer Bus, der via Gartenstrasse zum Bachgraben und weiter fährt und dann ab Frühjahr da enden könnte.
    Für mich klar die bereits erwähnte abnabelung des 48er vom 31/38er.

    - Die Verbindung in Richtung Basler Innenstadt wird dann ab Haltestelle Gartenstrasse mit der Tramlinie 6 sichergestellt.
    ---> auch hier für mich der Indix auf die bisherige Verlängerung des 48er in die Innenstadt ab Bachgraben als 31/38er...

  • Die Buslinie wird von Hégenheim über den Allschwiler Zoll in die Schweiz führen und dann parallel zu den Linien 31/38, 48 und 64 zum Bachgraben geführt, wo sich dann ein frohes buntes Bustreffen mit gelben BLT-Bussen, grünen BVB-Bussen, roten DB-Bussen und hellblauen Distribussen ergeben kann.

  • Es ist wahrlich verrückt, wie sich der Allschwiler Hegenheimermattweg und das linksufrige Bachgrabengebiet verändert hat. Heute fahren wie erwähnt bald vier verschiedene öffentliche Verkehrsunternehmungen diese Strecke ab. Vor zwanzig Jahren wurde die BLT-Linie 62 als Geisterbus (Magirus Nr. 4 und 5) nach einiger Zeit wieder eingestellt, da die Linie zu wenig Fahrgäste beförderte. Gewerbebauten schiessen überall in die Höhe, und die Zeit der Familiengärten ist auch gezählt.

    Ich mag mich noch gut erinnern an die Siebziger Jahre. Da war der Hegenheimermattweg noch keine Busverbindung von Allschwil nach Basel, sondern ein schnurgerader, geteerter Feldweg. Etwa ein Drittel der Breite der heutigen Strasse. Natürlich Autofahrverbot. Von Allschwil Dorf her musste man mit dem Auto einen riesen Umweg über Neuallschwil machen, um zum Bachgraben-Schwimmbad zu gelangen. Oder mit dem Velo den Feldweg benützen!

    Die weiten Felder links und rechts des Hegenheimermattwegs waren von der Landesgrenze bis zum Bachgraben-Flüsslein mit Maisfeldern bepflanzt, in denen man prima Verstecken spielen konnte. Sämtliche Lastwagen, welche zur Kiesgrube hinunter fuhren, benützten den Kurzelängeweg, eine Wohnquartierstrasse, die beim grossen Lindenbaum vorbei führt.

  • Zitat

    Original von Wrzlbrnft
    Wie das aber mit der Tramlinie 6 laufen soll, will mir aber auch nicht in den Kopf.

    Die Buslinie wird wohl vom Zoll Hégenheim entlang dem Grabenring bis zur Gartenstrasse geführt, wendet dort im Kreisel und fährt dann den Hegenheimermattweg hinunter bis zum Bachgraben (analog in der Gegenrichtung).

    Pascal Morat
    Interessante Erinnerungen! Heute kann man kaum mehr erahnen, wie es damals ausgesehen hat.