RE: Neue Parkplatz-Initiativen lanciert

  • Finde es etwas blöd, dass man zu Newsticker-Beiträgen nicht antworten kann (ja ich weiss, …, dann gäbe es einen Durcheinander im Forum…), das halte davon ab, dass sich eine (vielleicht ja noch recht interessante) Diskussion daraus entwickelt…

    Neue Parkplatz-Initiativen lanciert

    Was haltet ihr davon? Also ich finde das mit den P+R jedenfalls eine gute Sache. Als gute Standorte würden sich beispielsweise Endstationen von Tramlinien eignen, so dass Grenzgänger und auf dem Land wohnende und auf ein Individualfahrzeug angewiesene Pendler dazu bewegt werden, ihr Auto am Rande der Stadt abzustellen und mit dem ÖV in diese zu fahren (Bern und Genf bspsw. setzen bereits auf dasselbe Prinzip). Was den Parkraum betrifft, also ich muss sagen, dass ich generell eine Abschaffung von Parkplätzen befürworte, zumindest in der Innerstadt, denn diese fördern den Suchverkehr, vor allem wenn sie in ungenügender Menge vorhanden sind, und wenn man mehr davon kreiert, werden die Strassen enger oder es müssen Bäume diesen Parkplätzen weichen, und dann kommt noch mehr Suchverkehr usw. und der Teufelskreis ist geschlossen. Wenn man jedoch neue Parkhäuser baut (vgl. Parking St. Alban-Graben) oder bestehende erweitert (und wenn nötig auch besser mit dem ÖV erschliesst) kommen vielleicht auch mehr Autos in die Stadt (deswegen muss die "Konkurrenz" durch die P+R am Rande der Stadt auch entsprechend angemessen sein), aber die Infrastruktur wird entlastet, da die Autofahrer gezielt wissen, wo sie hin müssen, und lassen ihre vierrädigen Gefährten (gefälligst) in den Untergrund verschwinden.

  • Ich bin P+R-Anlagen nicht feindlich gegenübergestellt, aber: Im Kanton Basel-Stadt hat es sowieso keinen Platz und es ist auch ein Angebot, dass vor allem vom Baselbiet und vom angrenzenden Ausland genutzt wird, wo auch mehr Platz vorhanden ist. Deshalb: P+R-Anlagen im Baselbiet, in Frankreich und Deutschland (immer in Stadtnähe natürlich), aber bitte nicht im Kanton Basel-Stadt. Über eine finanzielle Beteiligung lässt sich immernoch reden.

  • Laut Interwiev "Basilisk" sind mögliche Standorte aber mitten in der Stadt, nicht in BL/Linienende z.B. Kannenfeldplatz (Überdeckung Elsässerbahn), Erlenmatt oder St. Jakob.

  • "City" ist ein dehnbarer Begriff. Auf englisch dehnt sich der Kanton "Basel-City" bis nach Bettingen aus. :D

    Okay, ernsthafter: Wo es wirtschaftlich halbwegs sinnvoll ist, sollte wo immer möglich auch die Anreise in die Agglomeration schon per ÖV erfolgen. Dies wäre im Kanton BL und auf der deutschen Triregio-Seite z.B. deutlich einfacher machbar als vielleicht im Sundgau (gut, z.B. von Bartenheim aus ist man auch in 15 Bahnminuten in Basel). P+R-Anlagen sind für mich jedenfalls nur eine Verlegenheitslösung um sich um einen attraktiven ÖV herumzumogeln.

  • Am 5. Februar wird ja nun über die Parkraum-Initiative abgestummen.

    Der BaZ online-Blogger hat dazu einen (einigermassen) gescheiten Eintrag verfasst: Mehr Parkplätze = weniger Drämmli | Unsere kleine Stadt

    Ich gebe ihm recht, aber ich denke, wenn es mehr Parkplätze im Zentrum gibt, bevor es zu einem Abbau beim ÖV kommt, kommt es erst mal zu einem Verkehrskollaps. ;) Und das wäre mindestens genauso schlimm. Ausserdem trifft es auch die Autofahrer.


    Hier ist übrigens die Webseite der Gewerbeverbands, die als Alternative zur abgelehnten Parkraumbewirtschaftung 7 Massnahmen vorschlägt; darunter sind auch die beiden Parkplatz-Initiativen: Basel machs besser.

    Man schaue sich einmal die Massnahme 3. Ausbau des öffentlichen Verkehrs an. Diese geht ja ziemlich weit: Trinationales Regio-Abo mit einheitlichem Marketing! Viertelstundentakt der Regio-S-Bahn!! Letzteres geht nicht ohne hunderte von Millionen, wenn nicht Milliarden teuere Ausbauten. Und dazu noch die Realisierung des Herzstücks der Regio-S-Bahn und des Bahnanschlusses zum Euro-Airport! Das ist alles sehr grosszügig. Nur macht es keinen Sinn, dass die Linie 2 über den Margarethenstich zum Gundeli-Zugang des Bahnhofs SBB fährt. ;)

    Für mich gibt es unter diesen Massnahmen solche, die durchaus sinnvoll und teilweise sogar sehr grosszügig sind, wie die eben erwähnte, die koordinierte Parkraumbewirtschaftung oder die Förderung nachhaltiger Fahrzeuge. Aber gleichzeitig kann ich mit der Parkraum-Initiative aus den oben genannten Gründen nichts anfangen.

    Ich habe das Gefühl, der Gewerbeverband will sowohl den ÖV als auch den MIV massiv pushen, so nach dem Motto, man solle ja nicht beide gegeneinander ausspielen. Das mag zwar das Gewerbe in der Innerstadt fördern, aber schlussendlich bewirkt das nur Mehrverkehr, anstatt eine Verlagerung vom MIV zu ÖV und LV zu erreichen. Und das verbessert die Verkehrssituation sowie die Lärm- und Luftbelastung in der Stadt nicht zu ihrem Gunsten. Der Gewerbeverband klammert (bewusst?) aus, dass das Verkehrsnetz in der Stadt kaum die nötige Kapazität hat, diesen Mehrverkehr aufzunehmen. ÖV und MIV sind zwei sich konkurrenzierende Verkehrssysteme, deswegen weiss ich nicht, warum man sie nicht gegeneinander ausspielen sollte. Zudem würde eine einseitige Förderung des ÖVs günstiger sein.

    Und da der Gegenvorschlag zur Städte-Initiative angenommen wurde, sollte sich die Diskussion eigentlich erübrigen.


    PS: Dieser Thread würde eigentlich in ÖV und Politik passen. (Aber dieses Unterforum gab es zum Zeitpunkt, als dieser Thread erstellt wurde, natürlich noch gar nicht.)

  • Abfuhr für Parkraum-Initiative – News Basel: Stadt – bazonline.ch

    Da die Park-and-Ride-Initiative bereits zugunsten eines vom Grossen Rat einstimmig angenommenen Gegenvorschlags zurückgezogen wurde und der Grosse Rat auch eine neue Vorlage zur Parkraumbewirtschaftung verabschiedet hat, dürfte hiermit der Parkplatzstreit in Basel endgültig beendet sein.

    Der massive Ausbau des ÖVs lässt aber noch auf sich warten… ;)

  • Zitat

    Original von mir selber
    Abfuhr für Parkraum-Initiative – News Basel: Stadt – bazonline.ch

    Da die Park-and-Ride-Initiative bereits zugunsten eines vom Grossen Rat einstimmig angenommenen Gegenvorschlags zurückgezogen wurde und der Grosse Rat auch eine neue Vorlage zur Parkraumbewirtschaftung verabschiedet hat, dürfte hiermit der Parkplatzstreit in Basel endgültig beendet sein.


    Haha, ich war so naiv und habe das geglaubt! :evil:

    Parking "Kunstmuseum": Basler Regierung beantragt Bebauungsplan | TagesWoche

    Nun, die Parkraum-Initiative wurde ja bekanntlich abgelehnt. Das Parkhaus am St. Alban-Graben war eine deren Forderungen (siehe Basel machs besser). Deshalb sehe ich keinen Grund, weshalb dieses noch ein Thema sein sollte. Das grenzt an Zwängerei.