Tram "Weil am Rhein": Beschluss (2008), Planung, Bau, Inbetriebnahme (2014), Beobachtungen laufender Betrieb

  • Der Velofahrer kann auch unten durch (via Parking) oder absteigen und den Fussgängerstreifen benutzen.

    Aber die Vortrittsregelung untereinander: ist das nicht grundsätzlich rechts vor links (ähnlich Heuwaage: 16, 10/17, 6)? Halt wohl einfach Pech für die Linie 8.

  • Der Velofahrer kann auch unten durch (via Parking) oder absteigen und den Fussgängerstreifen benutzen.

    Aber die Vortrittsregelung untereinander: ist das nicht grundsätzlich rechts vor links (ähnlich Heuwaage: 16, 10/17, 6)? Halt wohl einfach Pech für die Linie 8.

    Wie wäre es mit dem "Reissverschluss-System"...? :thumbup:

  • Ja das stimmt, Ampelanlagen zu planen ist nicht einfach, aber hier hat man am Ziel vorbei geplant.
    Ich darf nur an die alte Ampelanlage am Bahnhof SBB erinnern, die sehr gut eingestellt war.
    Diese Anlage wurde abgebaut und durch eine andere Anlage ersetzt.
    Die alte Ampelsteureung war aber viel besser eingestellt und hat viel schneller geschalten. Seit dem Umbau auf die neue Anlage ist nichts Neues dazu gekommen, keine neue Strasse, kein neues Tramgleis, kein neuer Veloweg, kein neuer Fussgängerübergang...
    Also kann man davon ausgehen das die Programmierung der neuen Ampel deutlich schlechter ist, jedenfalls was den ÖV betrifft.
    Eine Nachfrage bei jedem Drämmlidriver kann das bestätigen.

    Es ist nicht die einzige neue Ampel die sich verschlechtert hat.
    Als weiteres negatives Beispiel sei hier der Bankverein genannt.

    Das es auch Anderst geht mit neuen Anlangen kann man an der Anlage am Tinguly Museum sehen.
    Auch diese Anlange ist etwas neuer und hier funktioniert die ÖV Priorisiererung sehr gut.

    Da könnte man sich dann fragen ob die heutigen Ampelprogrammiere ihren Job verlernt haben, oder ob das absichtlich so gemacht wurde.

    Für gilt: Die meisten Ampeln sind Stauverursacher und Lichter die die Welt nicht braucht.

  • Vor allem dann, wenn jeder Verkehrsteilnehmer das Gefühlt hat, er sei im Recht und es einen grossen Knall gibt...
    Dann frag ich mich, ob ich nicht doch lieber das Licht einer Ampel gesehen hätte...

  • @Grenzacher bei der alten Anlage fuhren aber 1-2 Linien weniger über die Nauenstrasse (früher 1, 2, 8, heute 2, 8, 10, 11 und 1 zu Stosszeiten), auch der 30er ist neu (falls der noch via Gleis wendet, bin jetzt grad unsicher) und dann wurde der MIV in den letzten 10-20 Jahren auch nicht weniger. Ich finde die Ampelsteuerung nicht schlecht. Schliesslich kann die Ampel den öV nicht uneingeschränkt priorisieren, Autos und Fussgänger müssen auch irgendwie durch. Dass das Tram zu Gunsten der Gesamtkapazität mal 30sec mehr warten muss halte ich für vertretbar.

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  • Grundsätzlich gebe ich Grenzacher recht. Diese Ampel war die reinste Katastrophe... Mit Betonung auf war!
    Gut vielleicht ist es eine subjektive Empfindung, aber ich hab das Gefühl, dass die LSA Anlage seit einiger Zeit wesentlich besser schaltet. Vor allem wenn man von Aeschenplatz her kommend auf den Bahnhofsplatz einfährt sind die Wartezeiten wesentlich kleiner wenn nicht sogar null. Und auch in der Gegenrichtung benötigt man weniger Geduld.

    Ich denke da wurde daran geschraubt, kann es aber nicht mit Sicherheit sagen. Ich empfinde sie auf jeden Fall nicht mehr so schlecht als auch schon :thumbup:

  • ja der 30er wendet immernoch wie Gleis 2, wie sollte er auch anders?
    So wie ich das aber im Kopf habe, nutzt er ja die Grünphase des IVs, also kein zusätzlicher Unterbruch des Tramverkehrs.

  • ja der 30er wendet immernoch wie Gleis 2, wie sollte er auch anders?
    So wie ich das aber im Kopf habe, nutzt er ja die Grünphase des IVs, also kein zusätzlicher Unterbruch des Tramverkehrs.

    ZB. Abbiegen in Gleis 1 ...

    Denke dass der Bus die normale Phase des IV abwarten muss.
    Eine Anmeldung einer Räumungsphase von Gleis 2 ist unrealistisch, weil sonst das Blocksystem der Tramgruppen noch einbezogen wäre.

  • Gleis 1 ist ja auch Gleisbereich ;)

    Gleis 1 ist aber platzmässig etwas eng, erst recht seit den Citaros.

    Und dann wäre noch die Linie 1 ;)

    Ja eben, fährt mit den IV Grünphase.

  • Ich gebe die Kritikern recht: Um genau die jetzt bestehende Situation zu vermeiden, hat man seinerzeit einen Tunnel unter die Nauenstrasse gebaut. Das hatte damals gewirkt, die Wirkung ist nun aber verpufft, weil der MIV dermassen zugenommen hat. An der Tatsache, dass jede neue Strasse neuen Verkehr erzeugt, kommen auch Fachleute nicht vorbei. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Würde man nach Personen rechnen, und nicht nach Fahrzeugen, sähe die Priorisierung anders aus.

  • Mit zB. einer 100%igen Prioritierung des öV an dieser Stelle würde für den Autoverkehr die Stelle unattraktiv und der Verkehr sucht sich andere Wege.
    Man müsste mal die Planer fragen: wieviel % Priorität bei der Anlage dem öV zugesprochen ist. - Sicher keine 100%

  • Zu der Ampel am Bahnhof SBB
    Heute hab ich mal die Zeit mit dem Velo gestoppt.
    Von dem Denkmal/ Aeschengraben bis zu meinem Fotostandort am Bahnhof SBB
    Bei Anfahrt an der Ampel stand schon eine andere Velofahrerin vor der Ampel, die bereits vor meiner Ankunft mittels Induktinosstreifen das Grünlicht angefordert hat.
    Ich habe zwischen den zwei Punkten, mit dreimal warten vor einer roten Ampel eine Gesamtzeit von 2 Minuten und 48 Sekunden gebraucht (Fahrzeit und Wartezeit).
    Da die Velofahrerin schon vor mir da war, hat sie länger als drei Minuten warten müssen.
    In der Zeit sind etliche Velos bei rot rüber gefahren, was ich in Zukunft auch machen werde.
    Solch eine schlecht eingestellte Ampelanlage dient nicht der Verkerhssicherheit, da sich bei so langen Wartezeiten eh keiner mehr an das Rotlicht hält.
    Wenn man schon lange warten muss, sollte es möglich sein die ganze Anlage in einem Zug durchfahren zu können.

  • Bei dieser Kreuzung kann man nicht den ÖV zu 100% bevorzugen (wie hier gefordert wurde) und auch den Autos, Velos,... keine Wartezeit am Rotlicht geben. Wenn einer Grün bekommt, muss der Andere warten und je mehr Teilnehmer es hat, desto länger muss man warten.
    An dieser Kreuzung ist es einfach nicht möglich, es allen recht zu machen, auch wenn man hier noch unzählige Beiträge schreibt, wie schlecht die Ampel doch eingestellt ist.

  • Geht mal die Ampel bei der Kreuzung Leimgrubenweg-Reinacherstrasse-Gundeldingerstrasse testen. Da haben die Fussgänger gefühlte Stunden rot, obwohl Autos rundum mehrere male grün, obwohl das gar nicht sein müsste. Völlig sinnfrei.

  • Seit das 8er Drämmli nach Deutschland fährt, müssen sich die Baslerinnen und Basler, die an seiner Strecke wohnen, im Warten üben. Und im Schimpfen.

    «Stau» «Stau» «Stau» «Stau»

    Kurz nach acht Uhr morgens an der Station Dreirosenbrücke. Das Perron füllt sich mit Leuten, die dringend zur Arbeit müssen. Manche schauen schon ganz nervös auf die Uhr. Denn auf der Digitalen Fahrgastinformation (DFI), wie diese öffentlichen Fahrplanverkünder im Fachjargon heissen, sind gerade vier 8er aufgeführt. Hinter keinem von ihnen steht eine Uhrzeit. Sondern bloss jenes Reizwort; vier Mal: «Stau», «Stau», «Stau», «Stau». Sagt eine Dame im Regenmantel bitter: «Wo soll denn hier ein Stau sein? Ich muss in zehn Minuten mit der Arbeit anfangen. Da kriege ich wieder einen Zusammenschiss. Immer dieses Warten...»

    Warten, Warten, Warten, Warten

    Es gibt ja verschiedene Arten von Warten. Warten im Sonnenschein, Warten in der Kälte, Warten im Sitzen, Warten im Stehen. Kälte und Stehen sind definitiv am nervigsten. Vor allem, wenn Termine drücken. Da muss man schon Yoga-Techniken beherrschen, so man auf den 8er angewiesen ist – und sich nicht permanent die Nerven verschleissen will.

    18 Minuten, 28 Minuten, 38 Minuten, 48 Minuten

    Wir alle wissen: Die Verlängerung der 8er-Linie nach Deutschland war eine politische Herkulesaufgabe, eine Titanenleistung, ein Jahrhundertwerk. Doch, wer täglich auf diese Tramnummer zählt, kann das Resultat dieser Grosstat nicht so richtig würdigen, denn Warten in der Kälte schmälert den Genuss. Oder Warten am Samstagnachmittag, so gegen 17 Uhr, mit zwei randvollen Einkaufstüten in Händen. Dabei können mehrere fröhliche Sachen auf der Digitalen Fahrgastinformation (DFI) stehen. «Stau» ist auch hier der Klassiker. Oder es heisst: «8 Weil am Rhein 18 Minuten, 28 Minuten, 38 Minuten, 48 Minuten». Eine weitere – sehr häufige Variante – ist folgende: «Wegen einer Demonstration in der Innerstadt kommt es zu Verspätungen.» Dabei ist «Verspätungen» reine Schönfärberei, meist heisst das nämlich: Das Tram kommt gar nicht – und sie laufen besser, wenn Sie Ihr Nachtessen noch rechtzeitig auf den Herd bringen wollen.

    Die Frage verhallt im Nichts...

    Bei nichtbewilligten Demos könnten wir ja noch verständnisvoll sein. Bei bewilligten, die Tage im voraus angekündigt worden, hält sich das Verständnis in Grenzen. Und es taucht diese drängende Frage auf: Wo bleibt der Ersatz? An einem Samstagnachmittag, wenn das Publikumsaufkommen am grössten ist? Diese Frage verhallt im Nichts...

    Defekt, Unterbruch, Blockade

    Lustig ist, dass jene Politiker, die jene sagenhafte Tramverlängerung am lautesten gefeiert haben, ausgerechnet jene sind, die auf die Nutzung des öffentlichen Verkehr durch Bürgerinnen und Bürger setzen. Doch wer lange genug auf den 8er wartet, schielt vor lauter Langeweile auch mal auf die Bildschirminfos über andere Tramlinien. Da steht dann, dass der 2er wegen eines Leitungsdefekts gerade nicht fährt, dass der 3er nun nach einem Unterbruch wieder fährt, dass der 14er gerade blockiert ist. Und wenn sie dann kommen, sind sie so vollgestopft wie die Minibusse in Kathmandu, Nepal, wo die öffentliche Hand bis auf die Knochen abgemagert ist. Man kann kaum mehr einsteigen. Aber wir sind doch hier im reichsten Land der Welt...

    Umwege über die Ringe des Saturns

    Öffentlicher Verkehr, Service Public, daswaren in diesem Land einst – und das ist noch nicht so lange her – Heiligtümer. Heute hat man das Gefühl, dass diese ratzfatz vom Sockel gestossen wurden. Die Dienstleistungen werden immer teurer und immer unzuverlässiger, bezüglich des 8ers ist uns sogar öfter schon das Wort «marode» durch den Kopf gegeistert. Klar, der 8er ist eine lange Linie, von der Neuweilerstrasse bis nach Deutschland. Doch wer fast täglich auf diese Tramnummer wartet, bekommt das Gefühl, dass diese Linie öfter mal einen Umweg über die Ringe des Saturns und die Spiralnebel des fernsten Weltalls nimmt.

    Ja, ja...

    Eine Bemerkung möchten wir uns noch erlauben. Wir sind überzeugt davon, dass die Fahrerinnen und Fahrer der Drämmli ihren Dienst hervorragend leisten und unter der Situation genauso leiden wie die Passagiere. Wir sind überzeugt davon, dass die Planerinnen und Planer der BVB nach bestem Wissen und Gewissen handeln und ebenfalls leiden. Wir haben das ungute Gefühl, dass die vielzitierten Rahmenbedingungen an allem schuld sind – und für die ist alleine die Politik verantwortlich. Wer regelmässig auf Tram, Bus und Eisenbahn angewiesen ist, macht die Faust im Sack. Und überlegt sich, ob er am 5. Juni auf lokaler Ebene nicht doch ein «Ja» für die «Änderung des Organisationsgesetzes der BVB» und auf nationaler Ebene ein «Ja» für die «Pro Service Public»-Initiative in die Urne legen will. Egal, was die so genannte «Classe Politique» davon halten mag.

    Quelle: Barfi.ch