• @Dome

    Ich kann mich Dir nur halber anschliessen. Grundsätzlich bin ich zwar froh das in Basel das Drämmli durch die Gassen kurvt.

    Anderer seits war damals der "Tramveindliche" Gedanken nicht nur in Basel am grassieren. Viele Städte haben ihre Bahnen in den Untergrund verbannt.
    Sind das heute nicht die Städte, wo man wesentlich schneller von a nach b kommt? Vielleicht wären einzelne Linien unter dem Boden damals, heute ein Teil eines guten öV in und um Basel, kombiniert mit Tram,Bus,Bahn.

    Nehmen wir nur mal an, einzelne Linien fahren zum Teil unter dem Boden und halten vielleicht in der Stadt nur an Punkten wo hohes Fahrgastaufkommen vorhanden ist, viele Linien zusammen kommen etc etc. Wäre das so schlecht?

    Man darf die Pläne von damals nicht als schlecht bezeichnen. Vielleicht war die Idee von damals(wenn diese auch pro Auto war) heute auch ein kleinergrosser Vorteil für Basel und Umgebung.

    Einmal editiert, zuletzt von Badbone (9. Januar 2008 um 23:05)

  • hm , Basel ist einfach nicht so gross um schneller vorwärts kommen zu können...

    und wenn man es eilig hat ist der ÖV eh nichts...

    Basel ist wohl eine der interessantestens Tramstädte in der Schweiz (auch wenn es nicht soviele gibt).

    Aber eben, jeder hat andere Ansichten und ich respektiere sie alle.

  • Ich vermisse in der prächtigen Aufzählung von Stefan (vielen Dank!) die Erschliessung des Gebietes rund um den Claraplatz und die Region Schifflände mit einer Linie. Was hat eigentlich schlussendlich zum glücklichen Aus der Idee geführt? Ich nehme an, es waren die Kosten?

  • Es wird hier ständig von Zeitvorteil gesprochen, wenn das Tram unterirdisch geführt wäre.
    Es mag sein, dass diejenigen, die die Stadt durchqueren wollen, einen Zeitvorteil haben können. die Mehrheit hat diesen jeoch nicht, eher das Gegenteil ist der Fall: Es gibt grössere Haltestellenabstände, der Zugang zur Haltestelle kostet massive Wegezeiten, da die Tunnelanlage in Basel u.a. wg. der Rheinunterquerung doch recht tief angelegt werden müsste.
    Als Kurzstreckenverkehrsmittel verliert das Tram an Attraktivität, denn wer geht schon einen halben Kilometer zum nächsten "Keller" um dann eine Station zu fahren und dort das ganze in umgekhrter Richtung. Da kann man gleich mit dem Auto in die Stadt. Ein gutes Beispiel dafür ist Bochum mit seiner unmöglichen Innenstadt und den leeren Tram in den Randzeiten.

  • Ein Argument, das man nicht mehr so viele Linien in der Innerstadt braucht, war, das die Kurzstreckenfahrer wegfallen. Die Schifflände wurde mit der Tunnelstation Marktplatz erschlossen. Die Markt- und Eisengasse wurde ja für den IV gebraucht. Ich habe eine ganze Reihe Kopien der grplanten Oberflächengestalltung sowie der Tunnelstationen, aber es war mir bis jetzt zu Mühsam, diese einzuscannen. Der Claraplatz wurde ja durch die Linie 31+34 sowie die Tunnelstation erschlossen. Bereits 1987 war in hannover eine Aussage, das das Velo eine Konkurenz zur Stadtbahn in der Innerstadt sei, da der Weg zur nächsten Tunnelstation und der Weg hinab zu weit sei für kurze Strecken (Barfi-Claraplatz) zu fahren.

    :D :D * 1600* :D :D

  • Grosse Unterschiede zwischen Basel und Zürich gibt es punkto Grösse nicht. Bloss: die Zürcher haben ihre Vorortgemeinden in zwei grossen Aktionen 1893 und 1934 eingemeindet. Wenn wir unsere Vororte ebenfalls zur Stadt zählen würden (und nicht denken, dass Basel an der Breite, am Dorenbach, beim Margarethenpark, beim Depot Morgartenring, beim Joggeli, beim Dreispitz, beim Zoll Lysbüchel oder beim Hafen aufhört), hätten wir die grössere Bevölkerungszahl sowie mehr Fläche. Gemäss Herzog & De Meuron würde dann Basel in der Liga der mittelgrossen deutschen Städte wie Frankfurt oder Düsseldorf spielen (ca. 500'000 bis 600'000 Einwohner). Aber eben: die Innenstadt vom Siedlungsbrei Basel ist der Kanton BS, die Aussenquartiere liegen verteilt in BL, D und F.
    Siehe hierzu auch den Baz-Artikel "Mit 20 Dörfern zur Metropole", in dem beschrieben wird, welche Käffer sich das 28'000 Einwohnerstädtchen anno 1893 einverleibt hatte und erst dadurch zur grössten Schweizer Stadt wurde:

    Zitat Baz-Artikel: "Beim Hauptbahnhof und bei der Schiffsanlegestelle am See verlief die Stadtgrenze, Zürich zählte gerade mal 28 099 Einwohner. Bis zum Neujahr 1893, als Zürich über Nacht zur bevölkerungsstärksten Stadt der Schweiz wurde: Wollishofer, Wiediker, Aussersihler, Engemer, Wipkinger, Riesbacher, Hottinger, Hirslander, Fluntermer, Leimbacher, Ober- und Untersträssler wurden Stadtzürcher. In einer zweiten Eingemeindungswelle 1934 stiessen Affoltern, Albisrieden, Altstetten, Höngg, Oerlikon, Schwamendingen, Seebach und Witikon zur Stadt.

    Die Metropole Zürich ist aus einer Ansammlung verarmter Bauerndörfer entstanden, die mit dem massiven Zuzug von Fabrikarbeitern rund um die Industriezentren in Oerlikon und Aussersihl völlig überfordert waren. «Das Dorf war arm und verschuldet, die Steuern waren hoch», weiss Pia Meier vom Quartierverein Zürich-Affoltern: «Man war froh, als die Stadt kam und Strassen und Schulhäuser baute.» Ganz anders die reichen Seegemeinden Zollikon und Küsnacht: Sie wussten eine Eingemeindung zu verhindern."

    Stellt Euch vor, was das für Basel bedeuten würde, wenn wir in selbem Umfang eingemeindet hätten können!

    3 Mal editiert, zuletzt von stevecam (10. Januar 2008 um 13:05)

  • Die Stadtgrenze würde gebildet durch die von Basel enfernterem Gemeindegrenzen von Lörrach, Haltingen, Märkt, Neudorf, diverse Ortsteile von St. Ludwig, Allschwil, Binningen oder Bottmingen, Münchenstein, Pratteln sowie Wyhlen...

  • Ich denke auch, dass das Tieferlegen des Trams nicht ausschliesslich tramfeindlich war. Aus Gründen der Topographie (Geländeform) ist es in Basel nahezu unmöglich, ein ideales Liniennetz einzurichten. Eine unterirdische Linienführung hätte in der Hinsicht schon Vorteile. Linie 6 zum Beispiel fährt zwischen Schifflände und Allschwilerplatz die doppelte Luftlinie. Wenn hier ein Tunnel Abhilfe schafft, ist der Zeitverlust fürs Runtergehen längstens kompensiert.
    Weswegen die Tiefbahn nicht gebaut wurde, liegt wahrscheinlich an einer Umkehr der Betrachtungsweise: Wenn die Innenstadt weitgehend frei gemacht wird vom Individualverkehr, ist das Tram nicht mehr behindert und attraktiver. Wenn es dann noch sichtbar bleibt und Niederflureinstiege hat, wirkt es sehr einladend.
    Apropos Zürich: Der Vergleich mit Basel stimmt sehr wohl. Stark belastete Buslinien gehören auf Tram umgestellt. Es gibt hierzu zuverlässige Richtwerte (ich kenne sie aber nicht). Wenn eine Buslinie den Verkehr im 7.5 min-Intervall nicht mehr bewältigt, muss man anfangen, an ein Tram zu denken.
    Apropos tramfeindlich: Die Entwicklung in Basel ist im Moment nicht besonders tramfreundlich. Die Fahrgastzahlen beim Tram nehmen laufend ab, die beim Verbrennungsbus laufend zu.

  • Zitat

    Original von Jääjä
    ...Verbrennungsbus ...

    Darauf habe ich gewartet, musste ja kommen... :)

    Bus hätte doch gereicht.

  • Also im Bushimmel wird er wohl nicht sein. Der findet schon noch seinen Abnehmer in irgendeiner anderen, hoffentlich trolleyfreundlicheren Stadt. Stehen in Lausanne mittlerweile eigentlich wieder genügend Trolleybusse zur Verfügung? ;)

    Sorry für's OT...

    Einmal editiert, zuletzt von Wrzlbrnft (11. Januar 2008 um 09:01)

  • @Dome und Renntrabi
    Jäjää wollte damit vermutlich betonen, dass die Fahrgastzahlen bei den elektrisch betriebenen Verkehrsmitteln (Tram, Trolley) abgenommen haben und immer mehr Fahrgäste dank Verbrennungsmotoren von A nach B kommen. Als tramfreundlich kann man eine solche Entwicklung nicht bezeichnen.

    Wrzlbrnft
    Neuchâtel könnte dringend ein paar Trolleybusse gebrauchen...

    2 Mal editiert, zuletzt von Gummikueh 476 (11. Januar 2008 um 11:29)

  • Zitat

    Original von Renntrabi
    Ein gutes Beispiel dafür ist Bochum mit seiner unmöglichen Innenstadt und den leeren Tram in den Randzeiten.

    oder Ludwigshafen wo nach 20:00 gar kein Tram mehr fährt. Was nützen dann noch die schönen Tunnels und protzige Stationen aus Marmor der 70er Jahren (die grössenteils nicht mal Behinderten- oder Kinderwagengerecht sind)

    Einmal editiert, zuletzt von Andrew M (17. Januar 2008 um 14:07)

  • Zitat

    Original von Andrew M

    oder Ludwigshafen wo nach 20:00 gar kein Tram mehr fährt. Was nützen dann noch die schönen Tunnels und protzige Stationen aus Marmor der 70er Jahren (die grössenteils nicht mal Behinderten- oder Kinderwagengerecht sind)

    Tja, ..., auch in Plauen (Vogtland) ist seit Dezember 2007 ab 20.00 der Trambetrieb eingestellt; stattdessen wurden neue Busse für die "Nachtlinien" angeschafft!