Behinderung des Trams kommt teuer zu stehen

  • Behinderung des Trams kommt teuer zu stehen

    DASS AUTOS AUF SCHIENEN PARKIEREN, KOMMT OFT VOR

    Falsch parkierte Autos bei Tramschienen führen zu Verspätungen bei den Verkehrsbetrieben. Die Lenker werden zur Kasse gebeten.

    Ein Tram der Linie 11 bleibt zwischen zwei Haltestellen stehen, nicht bloss einige Augenblicke, sondern mehrere Minuten. Dann fährt es langsam wieder an, denn ein Personenwagen ist sehr nahe am Geleise parkiert. In der St.Johanns-Vorstadt darf auf der Westseite parkiert werden, obwohl der Strassenraum eng ist.
    «Wir erleben solche Behinderungen häufig», sagt BVB-Sprecherin Dagmar Jenny. Gerade in der erwähnten Strasse sei es kürzlich zweimal am gleichen Tag vorgekommen. «Der Wagenführer oder die Wagenführerin nimmt in einem solchen Fall Kontakt zur Leitstelle auf, die das Weitere veranlasst. Je nach Lage kann der Wagenführer aussteigen und die Position beider Fahrzeuge anzeichnen, damit die Polizei dies nachprüfen kann.» Auch im Tram sollten nach vier Minuten Wartezeit die Fahrgäste informiert werden, erklärt die BVB-Sprecherin. In der Aufregung könne dies auch länger dauern. Einfacher ist die Situation zu beheben, wenn ein Last- oder Lieferwagen beim Güterumschlag das Tram stoppt.

    NICHT LEGAL. «Wenn ein Auto das Tram behindert, kann es gar nicht legal parkiert sein», erklärt Nicolas Drechsler, Mediensprecher des Sicherheitsdepartements. Das Parkieren in einer Weise, die das Tram behindert, führe immer zu einer Busse, wenn die Polizei gerufen wird. «Die Polizei geht sofort, wenn sie von den BVB gerufen wird.» Häufig würden dabei Halteverbote missachtet, gerade wenn die Lenker meinen, nur kurz etwas erledigen zu wollen. Je nach Vergehen könne die Höhe der Busse variieren; noch teurer werde es, wenn ein Auto abgeschleppt werden muss, sagt Drechsler. Gemäss der Ordnungsbussenliste zum Strassenverkehrsgesetz kostet das Parkieren näher als 1,5 Meter neben der nächsten Strassenbahnschiene 120 Franken, das Halten in der gleichen Art aber nur 80 Franken.

    Der ungeplante Aufenthalt des Tramkurses hat immerhin dazu geführt, dass die Fahrgäste an der nächsten Haltestelle auf der dynamischen Anzeigetafel mit der Angabe «Stau» auf eine Wartezeit aufmerksam gemacht wurden.

    UMGESTALTUNG? Die Platzverhältnisse in der St.Johanns-Vorstadt haben kürzlich FDP-Grossrat Christian Egeler zu einer schriftlichen Anfrage an den Regierungsrat veranlasst. Er will darin unter anderem wissen, ob Umgestaltungsmassnahmen im Zusammenhang mit der Tramserie «Tango» vorgesehen seien, von der erste Exemplare ab 2008 auf BLT-Linien verkehren sollen. Die BLT-Linie 11 fährt durch die St.Johanns-Vorstadt. Weiter regt Christian Egeler ein Verbot für Lastwagen an, da diese aufs Trottoir ausweichen müssen, wenn ein Tram entgegenkommt. Die Anfrage muss bis Ende September beantwortet werden.

    Quelle: Basler Zeitung vom 20.08.2007, Autor: Urs Rist