Klimatisierte Tramfahrzeuge

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    Original von kriminalTANGO
    Hat sich die als "Alternative zur Klimaanlage" betrachtete Doppelverglasung der Berner Combini eigentlich bewährt? ?(

    Irgendwo habe ich mal gelesen überhaupt nicht, ich kann mich aber nicht mehr erinnern wo.

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    Original von BLT Bengel

    Irgendwo habe ich mal gelesen überhaupt nicht, ich kann mich aber nicht mehr erinnern wo.


    Stand das nicht einmal im SER? Dazu kommt noch die rote Farbe die sicherlich auch nicht gerade für ein angenehmeses Klima beiträgt.

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    Der Bremsstrom wird auf jeden Fall nicht auf dem Dach verbraten, sondern zurück in die Fahrleitung gegeben, dass ihn dann ein anderer Tramzug brauchen kann. Wenn das nicht möglich ist, kann der Bremsstrom auch für die Heizung genutzt werden.


    Indem die beim Combino anfallende Bremsenergie in das Fahrleitungsnetz zurückgespeist wird, wird die Kimaanlage indirekt mit einem Bremsenergie-Anteil betrieben, auch die des eigenen Wagens.

  • In der aktuellen SER Ausgabe wird über die neusten Energiesparziele der SBB geschrieben (Ich weiss, die SBB ist nicht mit der BLT/BVB zu vergleichen, aber einfach mal für die, die prinzipiell etwas gegen Klimaanlagen haben). Es wird berichtet, dass man - wie ich schon gesagt habe - immer noch mehr Energie spart, wenn eine Person in einem klimatisierten Zug statt in einem Auto reist. Am interessantesten fand ich aber, dass "bei hohen Fahrgeschwindigkeiten der durch offene Fenster induzierte zusätzliche Luftwiderstand die für die Klimatisierung nötige Leistung überwiegt."(!). Fragt sich nur noch, was unter "hohen Fahrgeschwindigkeiten" zu verstehen ist.

    Einmal editiert, zuletzt von BLT Bengel (25. Juni 2008 um 21:57)

  • Das "Problem", dass geöffnete Fenster den Luftwiderstand erhöhen, ist schon lange vom Auto her bekannt. Nur dürfte dort der zusätzliche Energiebedarf der Klimaanlage höher sein, als der zusätzliche Energiebedarf für Fahrten mit offenen Fenstern.

    Unter "hohen Fahrgeschwindigkeiten" sind solche zu verstehen, welche von hiesigen Tramfahrzeugen nicht erreicht werden (> 80 km/h). Offene Fenster in BVB-/BLT-Trams dürften daher deren Energieverbrauch nicht erhöhen.

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    ....Fahrzeugen zu kalt oder zu warm, stickig und laut.

    Hi zusammen, ich bin neu und habe gerade dazu etwas zu sagen.

    Richtig, seit Jahren kämpfen wir gegen den Lärm der Klimaanlagen, weil wir unsere Häuser an einer Endstation haben. Der Lärm ist so laut, dass wir im Sommer tagsüber nicht im Garten lesen können. Die BVB ist nicht gewillt die Klimaanlage abzuschalten wenn das Tram eine Viertelstunde steht, sie behaupten, es würde 2 Grad abkühlen, und das wäre für die Gäste unzumutbar. Abgestellt wird erst um 20h, ab dann kann man in den Garten. Man hört den Lärm natürlich auch durch die geschlossenen Fenster. Wir haben mehrere Messungen unternommen und wir haben einen Lärmpegel zwischen 60-70db. Man muss auch bemerken, dass der Tramführer immer alle Türen aufmacht, weil es mieft, also kommt dort sowieso warme Luft rein und die Klimaanlage läuft weiter und das bis zu 15 Minuten lang, dann kommt schon das nächste Tram mit dem gleichen Spiel. Also permanenter Lärm. Ich bin in Basel aufgewachsen, ein echter Tram-Fan also, und vorbeifahrende Trämli haben mich noch nie gestört, auch als ich im St. Johann gewohnt habe und das Haus vibrierte, aber ein permanenter Lärm von Brummenden 60-70 hält keiner aus. Die BVB zeigt sich leider weniger Verständnisvoll. Sie hat zwar Massnahmen versprochen, aber der Lärm bleibt. Man muss sich auch vorstellen, dass wir den Lärm auch am Sonntag haben, das ein einem Tag wo sich jeder Ruhe wünscht, haben wir den ganzen Tag Lärm. Hinzu kommt, dass sogar November die Klimaanlage lief, obwohl draussen knapp 14° herrschten.

  • Die Klage über diesen Lärm kann ich sehr gut verstehen. Dem Hersteller der Klimaanlagen sollte man entsprechende Auflagen machen resp. gemacht haben. Warum man es nicht so hinbekommt wie beim Bus, ist mir ein Rätsel. Der Combino wurde leider sehr "kostengünstig" konzipiert. Ohne Klimaanlage wäre das Fahrzeug im Sommer eine Sauna; man fahre nur mal mit den Freiburger Combino im Sommer mit, die keine besitzen.

    Mich störten früher in meiner früheren Heimatstadt Hannover auch die Umformer/ Batterieladegeräte der Stadtbahnwagen Serie 6000, die moduliert durch die Höhe der Fahrdrahtspannung mit 200 - 300 Hz summten resp. jaulten. Wegen der grossen Sommerhitze musste man in einem Hotel an der früheren Endstation Limmer nachts das Fenster offen haben und hörte morgens von den ersten Wagen diese unangenehme Geräusch. Die "alten" Düwag Vier- oder Sechsachser verhielten sich still im Stillstand. In diesen roch es auch nicht nach modernen Klebstoffen für Bodenbeläge etc. Fortschritt ist eben auch manchmal Rückschritt. .

    Der Mief im Combino ist ein weiteres Problem, auch die beide "Gurken" gross und klein, eingelegt hatten einen penetranten Geschmack im Innern...

    Manchmal bin ich etwas gehemmt, anspruchsvolleren und kritisch eingestellteren eitgenossen das Tram, an dessen Existenzberechtigung ich immer noch glaube, als Transportmittel zu empfehlen. Beim DüWAG war ich noch überzeugt, dass der Komfort damaligen Bussen weit überlegen war...

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    Original von Stefan


    Ha Ha guter Witz. Probier mal im Bus oder Tram ein Fenster zu öffnen. Nach spätestens 5min schletzt es wieder einer zu, dem es zieht...
    Offene Fenster nutzen vielleicht bei Fahrtwind etwas, aber nicht wenn das Fahrzeug sich durch den Verkehr quält in der Stadt und mehr steht als fährt.

    Nebst den Fenstern hatten die klassichen Strassenbahnen wie DüWag oder Tatra, Dachluken und rotierende Dachlüfter. Der polnische 105Na zeichnet sich sogar durch sehr viele Dachluken, aber auch ziemlich grosse Fensterflächen aus... In den schönen italienischen Modellen liessen sich die Fenster herunterlassen. Bei den DüWAG, Tatra und den Breda/ Stanga-Produkten waren die Fenster weniger hoch und das Blechdach war weiter herabgezogen, weswegen die sich weniger aufheizten. In Neapel schwitzte man im Tram weniger als z. B. in Freiburg i. B.

  • darf ich mal fragen, an welcher Endstation Du wohnst, würde mir das gerne mal vor Ort anhören.

  • Tramhaltestelle Neuweilerstrasse - Sonntagmorgen

    Einmal editiert, zuletzt von Stephan Gassmann (15. Januar 2009 um 06:14)

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    Original von Jokurt
    Ich frage mich vor allem wo wir in Basel TAGSÜBER an einer Endhaltestelle 15 Minuten Endaufenthalt und an die Schlaufe angrenzende Häuser mit Gärten haben...? Das wär ja paradiesisch...

    Wie bereits von Stephan Gassmann erwähnt: Neuweilerstrasse, es spielt auch keine Rolle ob es 15 Minuten oder 12 sind. Wenn ein Tram wegfährt, kommt bereits das nächste.

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    Original von Thomas Kirchmeier
    Die Klage über diesen Lärm kann ich sehr gut verstehen. Dem Hersteller der Klimaanlagen sollte man entsprechende Auflagen machen resp. gemacht haben. Warum man es nicht so hinbekommt wie beim Bus, ist mir ein Rätsel. Der Combino wurde leider sehr "kostengünstig" konzipiert. Ohne Klimaanlage wäre das Fahrzeug im Sommer eine Sauna; man fahre nur mal mit den Freiburger Combino im Sommer mit, die keine besitzen.

    Ich fahre ja selbst Trämli und ich finde es toll, dass wir das Tram so nah haben, aber hier hat die BVB versagt, sie haben bei der Evaluierung keine Lärmmessung der Klimaanlage vorgenommen. Es kommt noch dicker, laut BVB sei der Lärm nicht überdurchschnittlich, da man bei der Messung von 12 Monaten ausgeht. Man berücksichtigt also die Monate an denen die Klimaanlage nicht läuft auch. So etwas nennt man Volksverarschung.

  • also, es wurden 60-70 dB gemessen...

    60 bis 70 Dezibel sind kein LÄRM. Das sind Geräusche.

    bereits das Rauschen eines kleinen Bachs erreicht 50 dB.

    60 dB entsprechen einem normalen Gespräch, einem leisen Auto

    70 dB entsprechen einem Fernseher, einer Musikanlage (auf guter Zimmerlautstärke eingestellt)

    80 dB wäre dann intensiver Verkehrslärm.

    Bis 60 dB sind übrigens gemäss Lärmschutzverordnung in Wohngegenden tagsüber - auch sonntags - erlaubt.


    Bis ca. 65 dB wirken normale Fenster völlig schallisolierend.

    Ich will nicht verneinen, dass man die Klimaanlagen hören kann und in ihrer unmittelbarer Umgebung ist es wahrscheinlich nicht so angenehm, aber es ist überhaupt keine übermässige Belastung. Zudem ist sie bei geschlossenen Fenstern weg - es sei denn, die Fenster seien extrem mies.

    Ich kenne viele Leute, die hätten Freude, sie hätten nur mit 60-70 dB zu kämpfen. Sei es, dass sie an einer dicht befahrenen Strasse leben oder unter Fluglärm leiden (da reden wir dann übrigens von bis zu 120 dB - und man bedenke, die Skala ist logarithmisch!)...

    Einmal editiert, zuletzt von 750 mm (17. Januar 2009 um 23:21)